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Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

radjog62

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Kirchheim unter Teck
Hallo,

ich habe in Alben des Forums gesehen, dass
Rad"bastler" / Bastelprofis (mit Poliermittel und irgendwelchen Maschinen) auf ältere Teile neuwertigen Hochglanz hinkriegen.
Ich möchte auch einige Teile von vintage Schaltungen, Bremshebel usw., die noch gut sind, aber nicht mehr sehr ansehentlich, polieren.

Mit Zahnbürste und Poliercreme komme ich aber an Grenzen.

Meine Fragen:

- Geht das mit irgendwelchen Aufsätzen auf eine Bohrmaschine?
- Welcher Aufsatz - aus dem Baumarkt? - ist da empfehlenswert?
- Welche Poliermittel sind wirksam / empfehlenswert?
- Wie ist das mit einer evtl. Eloxalschicht?
- Und was muß man nach einer Politur beachten?

Auf freundliche und sachkundige Hinweise freue ich mich.
 

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Re: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Die besten Erfolge hatte ich mit "Never Dull".
Das ist so ne getränkte Polierwatte aus der Dose.
Geht allerdings nur mühsam von Hand.
Kleinteile lassen sich eh schlecht maschinell bearbeiten.
 
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Das Probem ist die Zahnbürste, nimm alte Baumwolltshirts u.ä. Küchentücher tun's auch.

Und Vorsicht, Poliermittel entfernen/zerstören Eloxierungen. Ich verwende AXO das ist ne grüne Tube aus dem Drogeriemarkt, billig und gut, so ein rosa Zeugs. Auftragen, ein wenig einwirken lassen. Danach polieren und zum Schluss das schwarze feine Metalloxid gründlich mit sauberen Papiertüchern entfernen.
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Ich hab es mit einem Aufsatz aus dem Baumarkt gemacht.
2 Aufsätze (1x Vorpolieren / 1 x Nachpolieren).
Für Kleinteile gut.(Schalthebel)

Aber schon am Vorbau haperts.
Ich musste durch die Eloxionsschicht und das dauert.
Der Dreck und der Staub ist recht hoch.
Eine Atemmaske ist pflicht, und selbs dann hatte ich Kopfschmerzen.

Wenn Du kein Gewerbe aufmachen willst, lass polieren.
Kleinkram macht man selber
 
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So wie "Durchflutung" hab´ich ´s auch gemacht.
Von Wolfcraft gibt´s so ein Polierset. Kostet ca. 15,- EUR.

Braunes Schleifwachs mit Filzscheibe zum Vorpolieren, blaues für den
Hochglanz mit der Baumwollscheibe.

Wenn die Eloxalschicht vorher runter muss, hilft ein elektrischer Deltaschleifer mit feinstmöglichem Schleifpapier. Da hört sich rabiat an, funktioniert aber. Damit lassen sich auch tiefe Kratzer rausschleifen.
Eventuell mit Stahlwolle nacharbeiten bis man eine seidenmatte aber kratzerfreie Oberfläche hat. Dann kommt der Poliervorgang.

Nach dem Polieren mit Wachs versiegeln. Von Sonax gibt´s so ein Hartwachs für Autolacke mit "Nanotechnologie" . Das gibt den letzten Kick.

Für die Poliererei braucht man etwas Geduld. Und Schmutzresistenz ist auch wichtig. Unbedingt alte Klamotten anziehen und nicht in der Wohnung!
Man sieht hinterher aus wie ein Schwein. Hände werden schwarz. Handwaschpaste ist Pflicht.

Für weitere Tips siehe http://www.andreas-malitz.de/index.php?id=14&parentid=10

und http://de.wikibooks.org/wiki/Heimwerkerhandbuch:_Polieren_(Aluminium)

Viel Glück und nicht die Geduld verlieren auch wenn´s zwischendurch
so aussieht als würde man nie fertig.

Die polierte Oberfläche ist natürlich etwas empfindlicher bezüglich Oxidation. Ich war im Dezember so leichtsinnig bei leichtem Schneefall und gestreuten Radwegen in´s Büro zu fahren. Das mach´ich nie wieder. Das Salz läßt die Oberflächen schnell anlaufen. Sieht wirklich schei..e aus. Das läßt sich aber wieder wegpolieren. Inzwischen ist mein Oldie wieder schön.

Grüsse vom Niederrhein

Michael
 
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Hi,

Autosol ist super. Silberpolitur (wie im Haushalt gebräuchlich) funzt auch. Von Hand ist halt mühevoll und langsam. Das hat dann eher meditativen Charakter.
Mit dem Akkuschrauber (Maschine abdecken, Brille tragen !!!!) gehts wesentlich schneller. Es gibt aber auch eine unglaubliche Sauerei.
Ich hab in ein Stück Rundstahl "stirnseitig" einen 2cm langen Schlitz gesägt, Kosmetikwattepads rein und ab.....
 
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Meine Fragen:

- Geht das mit irgendwelchen Aufsätzen auf eine Bohrmaschine?
- Welcher Aufsatz - aus dem Baumarkt? - ist da empfehlenswert?
- Welche Poliermittel sind wirksam / empfehlenswert?
- Wie ist das mit einer evtl. Eloxalschicht?
- Und was muß man nach einer Politur beachten?

Auf freundliche und sachkundige Hinweise freue ich mich.

Aufsätze auf Bohrmaschinen funktionieren so lala. Für Kleinigkeiten sind sie gut. Willst du mehr machen, dann entscheide dich für einen Polierbock. Der Dauerlauf tut der Bohrmaschine ebenso nicht gut.

Wie gesagt: Nimm einen Polierbock mit verschiedenen Stoffscheiben und Polierpasten. Lass dich in einem Fachgeschäft beraten (Eisenwarenhandel bzw. noch besser: Hobby-Fachhandel mit Fachgebiet Steinschleiferei)

Eine Eloxalschicht muss vor dem Polieren runter. Geht am besten mit verdünnter Natronlauge (zur Not Abflussreiniger)

Nach der Politur: Entweder du polierst gelegentlich nach, wachst oder du eloxierst. Vor dem Eloxieren benötigt es ein paar Experimente zur Ermittlung der geeigneten Stromdichte, da zu starkes Eloxieren zu einer matten Oberfläche oder Verfärbungen (ganz schlimm bei 201x Legierungen durch den hohen Mangan und Kupferanteil) führt

hier ein paar Impressionen:


Sattelstütze davor:


danach:


Eloxieren:
 
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9,99 Euro, sollte es in jedem Baumarkt geben. Besser geht immer, aber wird dann auch teurer.

Vorsicht, Hunde essen diese Polierblöcke, zumindest die von Fresh Ginger :D (vorgestern).



5 Tage Arbeit mit dem obigen Set, bei vielen Teilen muss erst die die Beschichtung weg. Das geht mit Schmirgelpapier, Rohrfrei oder Lauge.

Gruß Reisberg
 
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Vorsicht, Hunde essen diese Polierblöcke, zumindest die von Fresh Ginger :D (vorgestern).
Guten Appetit nachträglich an Sören. Wer Hunde besitzt und polieren will sollte diese hodenlosen Lampenschirme als Fraßschutz im Hause haben. ;)
Gehts denn dem Hund wieder gut oder hatter gar nix gemerkt?
 
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Das Probem ist die Zahnbürste, nimm alte Baumwolltshirts u.ä. Küchentücher tun's auch.
Eine Zahnbürste ist nur für unebene oder sonst unzugängliche Bereiche sinnvoll, wie verschnörkelte Oberflächen (z.B. Campagnolo-Schalthebel, Shimano 'Arabesque'-Teile etc.) oder Schriftzüge.

Ansonsten empfehlen sich Tennissocken aus Baumwolle - die sind schön dick, fest und trotzdem dehnbar; man kann damit auch gut (montierte) runde Teile wie Vorbauten, Lenker, Kurbeln und sogar aufgespeichte Naben "umschlingen" und durch wechselseitiges Hin- und Herziehen der Enden bearbeiten - das schafft richtig was. :) Auch Speichen im Laufrad lassen sich so am einfachsten und gründlichsten (einschließlich der Speichennippel und bis in die Speichenkreuzungen hinein) polieren (es bleibt natürlich trotzdem eine nervtötende Endlos-Arbeit ... :rolleyes:).

Aber für große Teile würde ich auch unbedingt den Einsatz mechanischer Mittel empfehlen, wenn man die Möglichkeiten (also vor allem einen Raum, in dem man herumsauen kann) dazu hat, nachdem ich letztens mal wieder einen Nachmittag schwarzfingriger Handarbeit mit Autosol auf eine Deore-Kurbelgarnitur "verbraten" habe ... :cool: Ich mache mir allerdings immer die Arbeit und befeile eventuell noch vorhandene Gußnähte, das dauert natürlich länger.
 
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@Noizeboy: Wow !!!! Du eloxierst daheim selbst ??? Ich bin impressed.

Logo !! :D

Du darfst halt nur nicht daneben rauchen und solltest gut lüften. Sonst könnte es irgendwann mal "Bumm" machen.. :eek:

..und es schadet auch nicht bei höheren Stromstärken gegenzukühlen. Heiße Schwefelsäure verhält sich etwas anders als Hautcreme
 
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Logo !! :D

Du darfst halt nur nicht daneben rauchen und solltest gut lüften. Sonst könnte es irgendwann mal "Bumm" machen.. :eek:

Ich würde es mich nicht trauen, Hut ab.
Ganz abgesehen davon, würde mir meine Freundin höchstwahrscheinlich den Popo versohlen, wenn ich so'ne Chemie ins Haus schleppe ....... :D:D:D

Gruß Jochen
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung


:daumen:Genau das Zeug hab ich früher auch immer verwendet-neute brauch ich's nicht mehr,da ich keine Räder mit silbernen Teilen oder Vercrohmungen mer habe-und es hat immer bestens gefunzt.Ein fach ne kleine Menge auftragen verreiben,und mit nem Baumwollappen polieren.
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Ich nehm zum polieren eine stationäre Poliermaschine vom Flohmarkt, hat einen starken Motor und eine große Baumwollpolierscheibe, geht richtig gut mit dem passenden Polierwachs. Sowas kriegt man immer auch auf Oldtimermärkten und -messen.
Letztes Wochenden habe ich einen alten Lenker aufbereitet, bei dem der Bereich der Gravuren verkratzt war, der war eloxiert. Die Eloxalschicht kann man mit Schleifpapier, in Streifen geschnitten gut entfernen, einfacher geht aber Backofenreiniger, der laut Anwendungsbeschreibung nicht auf Alu angewendet werden soll. Habe den von Dr. Heitmann in einer Pumpflasche probiert, der bildet ein Gel dass man dann einige Zeit einwirken lassen kann. Wird dann einfach abgewaschen. Das habe ich zweimal aufgetragen, jeweils bagewaschen und dann mit feinem Schleifpapier aufsteigend bis zum 1200er geschliffen. Andere Ofenreiniger sind vielelicht noch effektiver, das muss man durch probieren rausfinden, Natronlauge sollte auch gehen. Wenn man das vorsichtig macht bleiben auch die Gravuren erhalten und man bekommt Kratzer, so sie nicht zu tief sind, gut raus. Abschließend mit Politur aus der Tube - in meinem Fall AKO aus der Drogerie - polieren. Gibt einen richtig schicken elstermäßig glänzenden Lenker.
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Ho, ho!

Das klingt ja ganz schön anspruchsvoll. Ich bewundere alle, die so schön polierte Teile zeigen können, weil ich jetzt weiß, welcher Aufwand hier nötig ist.

Vielen Dank für die umfangreichen Antworten.

Ich muß mal sehen, welchen Aufwand ich für welchen Effekt betreiben werde.

Noch eine Frage der Bequemlichkeit: Wo - dh in welcher Art von Betrieb - könnte man das machen lassen (mehrere und größere Teile) ?
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Ich nehm zum polieren eine stationäre Poliermaschine vom Flohmarkt, hat einen starken Motor und eine große Baumwollpolierscheibe, geht richtig gut mit dem passenden Polierwachs. Sowas kriegt man immer auch auf Oldtimermärkten und -messen.
Letztes Wochenden habe ich einen alten Lenker aufbereitet, bei dem der Bereich der Gravuren verkratzt war, der war eloxiert. Die Eloxalschicht kann man mit Schleifpapier, in Streifen geschnitten gut entfernen, einfacher geht aber Backofenreiniger, der laut Anwendungsbeschreibung nicht auf Alu angewendet werden soll. Habe den von Dr. Heitmann in einer Pumpflasche probiert, der bildet ein Gel dass man dann einige Zeit einwirken lassen kann. Wird dann einfach abgewaschen. Das habe ich zweimal aufgetragen, jeweils bagewaschen und dann mit feinem Schleifpapier aufsteigend bis zum 1200er geschliffen. Andere Ofenreiniger sind vielelicht noch effektiver, das muss man durch probieren rausfinden, Natronlauge sollte auch gehen. Wenn man das vorsichtig macht bleiben auch die Gravuren erhalten und man bekommt Kratzer, so sie nicht zu tief sind, gut raus. Abschließend mit Politur aus der Tube - in meinem Fall AKO aus der Drogerie - polieren. Gibt einen richtig schicken elstermäßig glänzenden Lenker.

Das Thema Ofenreiniger hab ich durch, die meisten haben den Anspruch aktuellen Umweltauflagen gerecht zu werden, d.h. wenig Laugenanteil mit praktisch keiner Wirkung, in den U.S.A z.B. scheinen da andere Standarts zu gelten.

Gruß Reisberg
 
AW: Polieren von Teilen - Bitte um Beratung

Ho, ho!

Das klingt ja ganz schön anspruchsvoll. Ich bewundere alle, die so schön polierte Teile zeigen können, weil ich jetzt weiß, welcher Aufwand hier nötig ist.

Vielen Dank für die umfangreichen Antworten.

Ich muß mal sehen, welchen Aufwand ich für welchen Effekt betreiben werde.

Noch eine Frage der Bequemlichkeit: Wo - dh in welcher Art von Betrieb - könnte man das machen lassen (mehrere und größere Teile) ?

Galvanisierbetriebe bieten normalerweise Polierarbeiten an, quasi Vorarbeit.

Gruß Reisberg
 
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