Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
Ein paar Bilder vom Start der Gruppe A am Sonntag 16:00
Die anderen Spezialräder habe ich im hier verlinkten Foto-Ordner abgelegt: Link zu Spezialraeder
Chris, ganz ganz großes Kino. Toller Bericht und erfrischend unprätentiös geschrieben. Freue mich schon auf die Fortsetzung.Tag 1:
Weil ich so früh aufgestanden bin war ich dann auch früh zum Start gerollt. Das hat den Vorteil in der Startaufstellung vorn zu stehen. Man kann sich dann ganz gut aus Rangeleien heraus halten und hat eine größere Chance, nicht in einen Sturz verwickelt zu werden.
Ich unterhalte mich nett mit einem Franzosen / 71 Jahre alt & „Fit wie ein Turnschuh“, mit Pia aus Österreich (X004) und mit Jenny von ARA Süd-Bayern (X214).
3 Minuten vor dem Start nochmal eben austreten und die Beinlinge ausziehen...
Pia hat 8 „Bodyguards“ dabei, alle im ARA Austria Trikot.
Nach der neutralisierten Phase - etwa 30 km mit Führungsmotorad - fahren die Männer in der Gruppe „belgischer Kreisel“ - Pia und Jenny dürfen hinten dran bleiben und brauchen nicht im Wind zu arbeiten. Ich reihe mich hinter den beiden Damen ein und bin froh, dass ich da überhaupt dranbleiben kann.
Nach jedem Anstieg wird oben kontrolliert ob noch alle da sind und weiter geht’s.
Die fahren ein schön gleichmäßiges Tempo, verabreden an der ersten Verpflegung 5 Minuten Kaffee & Pinkelpause und weiter geht’s bis Villaines.
Anhang anzeigen 695171
Dort ist die erste echte Kontrolle mit Zeitnahme.
Die Zeitmessung ist hier erst beim Verlassen der Kontrolle (auf dem Hinweg) - auf dem Rückweg ist es andersherum. So habe ich die Kontrolle in Villaines (km 217) um 12:50 erreicht (laut Stempel) ohne mich kaputt zu fahren.
217 km in 7 ¾ Stunde reine Fahrzeit (Pinkelpause rausgerechnet) - das sind exakt 28 km/h im Schnitt. Ich bin 1 ½ Stunden vor meinem Plan. Ich fange an Euphorisch zu sein und bedanke mich artig bei den Ösis, dass sie mich als Piefke haben mitfahren lassen.
Ich staune über einen Inder, der am Sonntag 17:15 gestartet ist und mit seinem Fatbike in Villaines 18:45 Stunden nach seinem Start wieder losfährt.
Anhang anzeigen 695172
~ 20 kg Rad, ~ 8 kg Gepäck und ~ 50 kg Fahrer
Der Mann hat keine Chance. Ich weiß nicht ob er es weiß oder wenigstens ahnt.
Jetzt erstmal 'was essen.
Ich muss nirgendwo warten, es gibt keine Schlage an den Toiletten oder am Verpflegungspunkt. Wir sind die erste Gruppe vom Montag und es ist entsprechend leer.
Beim Essen erfahre ich dass es in meiner Gruppe in der neutralisierten Phase einen Massensturz gegeben hat mit ~ 20 Fahrern. Ich erinnere mich dass es in einem Moment hinter mir ein riesiges Geschrei gegeben hatte.
Eine nochmalige Erinnerung daran, nicht riskant zu fahren.
Um 13:22 verlasse ich Villaines unter dem Jubel der vielen Zuschauer. Es geht mir gut, es läuft problemlos bis Fougeres - fast immer in Gruppen mit wechselnder Besetzung - aber ich nehme ein wenig Tempo 'raus. Ich will schließlich am 1. Tag 400 km weit kommen und werde dafür noch Körner brauchen.
In Fougeres fülle ich meinen Kohlehydratspeicher nochmal ein klein wenig auf und rolle nach sehr kurzer Pause weiter nach Tinténiac, erst noch 20 km hügelig, dann ist es halbwegs flach.
In Tinténiac gehe ich nach dem Stempeln erstmal ins Restaurant richtig 'was essen gegen 19:25 Uhr. Ich habe Kohldampf.
An der Kasse im Self-Service Restaurant klopft bei mir „der Mann mit dem Hammer“ vorsichtig an. Die 360 km machen sich dann doch bemerkbar. Mir wird leicht schummerig - aber mit dem reichlichen Essen auf dem Tablett und den zwei Limos mit viel Zucker wird’s schon wieder zurück in die Komfortzone gehen.
Bis zum vorgebuchten Hotel sind's nur noch ~ 40 km und es ist halbwegs flach. Gegen 20:00 verlasse ich Tinténiac nach einer kleinen Erholungspause. Aber der Himmel macht mir Sorgen. Ich sehe im Regenradar dass da ein lokal begrenztes und kleines Starkregenfeld kommt. Mit Glück wird es knapp vorbei gehen, mit Pech werde ich es abbekommen. Ich will aber nicht 1 Stunde abwarten & ziehe mich relativ warm an (Wolltrikot, dünnes Trikot, Warnweste die auch als Windweste fungiert, Armlinge).
Ich lege die Regenjacke griffbereit und rolle los. Ich mache langsam. Ziel ist das Hotel in etwa 2 Stunden zu erreichen.
Als mich dann das Regenfeld doch noch voll erwischt sind nur ein paar halbwegs dichte Bäume da zum Unterstellen, kein Bushäuschen, keine Garage oder Scheune - nix.
Ich ziehe die Regenjacke an und kauere mich hin um möglichst wenig nass zu werden und nicht auszukühlen. Ich weiss ja dass es nicht lange dauern wird. Nach 10 - 15 Minuten lässt der Regen nach und ich kann weiter fahren.
Damit die Schuhe nicht durchnässen (Spritzwasser vom Vorderrad) ziehe ich meine Emergency-Überschuhe an. Die bestehen aus 2 Plastiktüten & Tesafilm darum gewickelt (Beinabschluss). Gewicht: 20 Gramm...
So rolle ich ohne viel Druck auf dem Pedal weiter. Gegen 21:30 kommen mir 3 schnelle Jungs entgegen mit Führungsmotorrad.
OK, die sind Sonntag 16:00 gestartet und wollen wohl Dienstag gegen Mittag im Ziel sein.
Auf meinem weiteren Weg bis zum Hotel kommen mir noch etwa ein dutzend weitere „schnelle Jungs“ entgegen.
Punkt 22:00 bin ich im Hotel.
Die haben einen Konferenzraum zum Fahrrad-Parkplatz umgebaut.
Anhang anzeigen 695173
Ich bin nicht der einzige. Unter anderem die ARA Austria Kollegen sind auch hier untergebracht und treffen nach und nach ein. Einige sind vor mir, andere später.
Duschen & Radhose waschen, für morgen ahbe ich eine zweite Radhose mit. Dann noch eine Kleinigkeit essen (was ich noch so mithabe), Zähne putzen und ab ins Bett.
Wecker steht auf 03:30 - das sind 5 Stunden Schlaf.ä