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Optimierung zwischen Ober- und Unterlenker bei Rahmenwahl ...?

antri7

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Nachdem ich mehr oder weniger unbedarft einen neuen Renner nach einer Probefahrt gekauft habe und mir eigentlich nur klar war, ich will länger sitzen will (im Vergleich zum alten Rad) und eher wenig Überhöhung benötige, zeigt sich das ich mich mit dem Thema vielleicht noch etwas näher hätte beschäftigen sollen.

Deshalb ein paar Gedanken zum dem Thema Rahmenwahl ... und eine Frage zu Relation Überhöhung - Sitzlänge, besser gesagt dessen Optimierung.

Zunächst sollte ein Käufer sich klar machen, dass es bei der Wahl des Rahmen(Rads) nicht um das „Bike-Fitting“ selbst dreht, sondern nur um den Ausgangspunkt um das Rad dann seinen Bedürfnissen anpassen zu können. Kann ich mit dem Rad/Rahmen mein passendes Positionsfenster auf dem Rad finden. Die Position sollte man als ‚Kompromiss‘ verstehen. Dieser ist dann auch einem gewissen Anpassungsprozess unterworfen. Ob dann der Rahmen auch in Zukunft passt, ist dann schon irgendwie wichtig.

Bei der Rahmenwahl entscheidend sind hier die beiden Faktoren Oberrohrlänge und Steuerrohrlänge in Bezug zur Rahmenhöhe. Dass der Vorbau dann zwischen 100-140mm sein sollte wurde hier schon häufig diskutiert. Die sogenannten Komfortrahmen ermöglichen den Käufern mit wenig Spacern und wenig Überhöhung seine Position zu optimieren. Sinnvolle Sache wie ich finden, denn viele fahren ja mit den Türmchen durch die Gegend - mangelnde Beweglichkeit halt und nicht jeder ist ein Profi.

Was mir bei den ganzen Diskussionen zur Rahmengröße etwas zu kurz kommt, ist die Unterlenkerposition. Irgendwie will ich ja auch gut im Unterlenker fahren können, was eine gewisse Sitzlänge bedingt um nicht gedrungen in dieser Position zu fahren. Wenn man dann noch mit Druck fährt rutscht man noch etwas mehr nach vorn. Einen gewissen Platz braucht man dann schon.

Bei mir hat das dazu geführt, dass ich relativ lang sitze (525mm Sattelspitze-Lenker) aber wenig (nur 35mm - bei 1700mm Körpergröße und 705mm Sattelhöhe) Überhöhung (derzeit) fahre.

Meine Position auf dem Rad sieht damit schon durchaus sportlich aus, aber das Rad würde im Forum als zu groß gelten. Sinnvollerweise wäre auch eine Rahmengröße kleiner, oder ein noch deutlich auf Komfort ausgerichtetes Modell zukunftssicherer gewesen - Letztlich bin ich probegefahren und Händler fand die Position auch passend ... an der Positionierung würde es also erstmal nichts ändern. Ein anderes Thema auch ...

Dennoch meine Frage, beachtet ihr die Unterlenkerposition garnicht als Auswahlkriterium oder wie entscheidet ihr zwischen Sitzlänge und Überhöhung. Mein Versuch noch einen Spacer zu reduzieren, also Lenker um 1cm niedriger führt gleich zu 0,5cm mehr Sitzlänge und die Bremsgriffe wahren mir dann einen Hauch zu weit. Hieraus schliesse ich dass meine mehr Sitzlänge derzeit optimal ist. Mehr Überhöhung = mehr Länge.

Mein Rennradweltbild ist hier noch nicht stimmig, denn ich habe den Eindruck viele fahren zwar mit deutlicher Überhöhung, was bei Verkürzung der Sitzlänge ersteinmal kein Problem darstellt, hatte am alten auch 7cm, aber ist dann die Unterlenkerposition noch sinnvoll fahrbar? Wie optimiere ich die Länge und Überhöhung - immer im Hinblick auf die Unterlenkerpositionierung? Oder liege ich hier ganz falsch ...
 

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Re: Optimierung zwischen Ober- und Unterlenker bei Rahmenwahl ...?
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Bei mir hat das dazu geführt, dass ich relativ lang sitze (525mm Sattelspitze-Lenker) aber wenig (nur 35mm - bei 1700mm Körpergröße und 705mm Sattelhöhe) Überhöhung (derzeit) fahre.

Dennoch meine Frage, beachtet ihr die Unterlenkerposition garnicht als Auswahlkriterium oder wie entscheidet ihr zwischen Sitzlänge und Überhöhung. Mein Versuch noch einen Spacer zu reduzieren, also Lenker um 1cm niedriger führt gleich zu 0,5cm mehr Sitzlänge und die Bremsgriffe wahren mir dann einen Hauch zu weit. Hieraus schliesse ich dass meine mehr Sitzlänge derzeit optimal ist. Mehr Überhöhung = mehr Länge.
Irgendwie passt das meiner Meinung nach nicht zusammen. Schon alleine intuitiv können 5mm zusätzliche Sitzlänge durch 10mm mehr Überhöhung bei diesem Winkel nicht stimmen. Nimmt man für die Berechnung den Satz des Pythagoras zur Hand, erhöht sich der Abstand zwischen Sattelspitze und Lenker bei 45mm Überhöhung um weniger als einen Millimeter (0.76).



Mein Rennradweltbild ist hier noch nicht stimmig, denn ich habe den Eindruck viele fahren zwar mit deutlicher Überhöhung, was bei Verkürzung der Sitzlänge ersteinmal kein Problem darstellt, hatte am alten auch 7cm, aber ist dann die Unterlenkerposition noch sinnvoll fahrbar? Wie optimiere ich die Länge und Überhöhung - immer im Hinblick auf die Unterlenkerpositionierung? Oder liege ich hier ganz falsch ...
Was sinnvoll und fahrbar ist, musst am Ende du entscheiden. Viele hier fahren Überhöhungen von 8-10cm ohne Probleme, also sind deine 3.5cm wohl am unteren Ende. Meines Erachtens sind die beiden Grundfragen, wie überhöht du generell sitzen willst und welche Position du bevorzugst (bei mir z.B. so, dass ich eher wenig Überhöhung (6cm) fahre und Oberlenker aussen bevorzuge, Unterlenker fast nur bei Abfahrten und Gegenwind). Dann würde ich die Überhöhung dahingehend ausrichten. Oder anders gesagt (und wiederum auf mich bezogen): Was bringt dir eine perfekt eingestellte Unterlenkerposition, wenn du 90% Oberlenker fährst und dieser dafür suboptimal eingestellt ist?
 
Ich verstehe erstmal grundlegend nicht, weshalb man sich überhaupt zwischen perfekter Ober- oder Unterlenker-Position entscheiden sollte?

Die Überhöhung ist das vertikale Maß zwischen Sattel- und Lenkeroberkante. Da die Sattelhöhe durch die Innenbeinlänge, bzw. den Abstand zur Tretlagermitte vorgegeben ist, bleibt die Einstellung der Überhöhung durch die Lenkerposition - einstellbar durch Spacer unter dem Vorbau, Vorbau-Neigung und Vorbau-Länge, wobei Letztere sich nur im Rahmen eignet, da von ihr auch das Lenkverhalten abhängig ist.
Jetzt hat man den Oberlenker an der Stelle, an der man ihn, ausgehend von der für einen selbst angenehmsten/ergonomischsten Stelle, haben will.

Was dann folgt ist: Kataloge wälzen, und zwar im Bezug auf Lenker-Maße.

Ob ich in Bremsgriff-Haltung nämlich lieber gestreckt oder aufrechter sitze, durch den Griff an den Unterlenker die Überhöhung lieber moderat vergrößere oder doch lieber meine Nase auf den Vorbau lege, ist sowohl vom Körper (Armlänge, Handgröße,...) abhängig, als auch von der Beweglichkeit.
In Zeiten von klassischer Lenkerform über Kompaktlenker bis hin zu Kapriziosen wie Aero-Lenkern mit negativem Reach im Oberlenker sollte da aber für Jeden etwas dabei sein, dass jede Position passt.
 
Dennoch meine Frage, beachtet ihr die Unterlenkerposition garnicht als Auswahlkriterium oder wie entscheidet ihr zwischen Sitzlänge und Überhöhung.
Da zumindest das eine eindeutige Frage ist, verdienst Du da auch eine vernünftige Antwort:
Nein.
Ich mache es so, die Griffposition auf den Schremsen (Oberlenker verstehen ja die meisten als Querrohr) ist die Referenzposition für ein entspanntes Fahren ohne, daß ich grossartig den Rücken beugen müsste (also eine Position, mit der ich den Tag durchfahren könnte, ohne übermässige Anstrengung oder Beschwerden zu fühlen). Der Lenker selber wird dann danach ausgesucht, wie beweglich ich in Hüfte und Rücken bin, also, so, daß die Unterlenkerhaltung dann auch passt.
Da ich jetzt keine übermässig krassen Disziplinen fahre, tut an allen Rädern der gleiche Lenker. Bräuchte ich z.B. was für technisches Querfeldein und was anderes für Kurzdistanzrennen im Gegenwind, wäre das QFER mit einem CompactLenker, der Renner mit einem Lenker mit mehr Drop evtl. auch Reach ausgerüstet.
 
Ich fahre auch gerne in längerer Position mit weniger Überhöhung. Ich habe einen kurzen Torso und fahre nach den ganzen Rechnern eigentlich ein zu langes Rad.
Ich habe den für mich perfekten Lenker gefunden, der einen recht großen Drop und Reach hat. Vorher hatte ich nen Kompakten dran. Dafür mußte ich jetzt den Vorbau kürzer wählen. Ich haben das Cockpit so installiert, dass ich im Unterlenker die angenehmste Haltung habe. An den Bremsgriffen die längste. Durch den großen Reach habe ich im Oberlenker aber ne wirkliche Entlastung. Es gibt also verschiedene Positionen.
Bei den kompakten Lenkern unterscheiden die sich eben nicht so.
Manch einer stellt sich mit nem kompakten Lenker schon die Bremsgriffposition aggressiv ein und braucht dann nicht "mehr" im Unterlenker. Das geht dann auch.
Ich habe sehr lange Beine und sehr kurze Beinbeuger. Außerdem fahre ich im Moment wenig. Deshalb auch weit rausgezogener Vorbau.
 
Erst einmal danke für die ausführlichen Antworten, insbesondere nach meiner etwas umfangreichen, vielleicht wirren Fragestellung.

Ok, mir dem Thema bin ich etwas auf den Holzweg gelandet. Sitzlänge wird nur kaum vom Drop beeinflusst (nur 0.9mm bei 1cm), da habe ich falsche Schlüsse gezogen.

Dann macht es Sinn, nachdem Sattelhöhe und Postion über dem Tretlager gefunden wurde, erst einmal die bequeme Position an den Oberen Bremsen zu finden, wie ich es jetzt auch im Bike Fitting Buch von Phil Burt gelesen habe. Diese Reichweite kann anschließend noch durch mehr Drop areodynamisch optimiert werden.

Falsch sind hier dann eigentlich Aussagen, was man öfters mal liest, besser lang als tief. Vielmehr sollte es heissen, erst richtige Länge und dann ggf. Optimierung durch mehr drop. Phil Burt arbeitet im Buch lieber mit Winkeln und empfiehlt, wie auch ihr, auf eine bequeme, ausgewogene obere Bremsgriffposition zu achten. Der Unterlenker ergibt sich dann ...

Guter Tipp von euch ist jedenfalls sich auch mal mit den Lenker zu Beschäftigen. Ich finde den montierten 08/15 Compact Lenker recht gut, er ist allerdings mit 40cm zu schmal für mich. Ist der Nachteil wenn man von der Stange kauft.

Vermutlich sollte ich aber zunächst mehrere 100km mit dem neuen Renner fahren und mich dran gewöhnen bevor ich die Detailoptimierung mache ... Prinzipiell passt es ja schon.
 
Nur durch Erfahrung findest du raus, was du brauchst. Ein zu schmaler Lenker verursacht bei mir Schulterschmerzen.
Du kannst nicht behaupten, gewisse Aussagen hier sind falsch. Jeder hat gewisse andere körperlich Grundvoraussetzungen und braucht demnach individuelle Lösungen.
Ein bike fitter würde meine Position wahrscheinlich verkürzen.
Ich sitze aber gerne lang, weil dann meine Wirbelsäule sich nicht so gestaucht anfühlt.
Mit den Kilometern wird sich auch deine Position ändern.
 
Du kannst nicht behaupten, gewisse Aussagen hier sind falsch. Jeder hat gewisse andere körperlich Grundvoraussetzungen und braucht demnach individuelle Lösungen.
...

Ich sitze aber gerne lang, weil dann meine Wirbelsäule sich nicht so gestaucht anfühlt.

Ich sitze auch lieber (sehr) lang als kurz + tief, fühlt sich für mich einfach besser + richtiger an. Du wirst das schon rausfinden für dich.

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(natürlich immer mindestens eins von der falschen Seite :D)
 
Nur durch Erfahrung findest du raus, was du brauchst. Ein zu schmaler Lenker verursacht bei mir Schulterschmerzen.
Du kannst nicht behaupten, gewisse Aussagen hier sind falsch. Jeder hat gewisse andere körperlich Grundvoraussetzungen und braucht demnach individuelle Lösungen.
Ein bike fitter würde meine Position wahrscheinlich verkürzen.
Ich sitze aber gerne lang, weil dann meine Wirbelsäule sich nicht so gestaucht anfühlt.
Mit den Kilometern wird sich auch deine Position ändern.

Meine Aussage war jetzt nicht auf dein Posting gemünzt, ich hatte deinen Beitrag erst nach dem Schreiben meines gesehen. Ich wollte es jetzt auch nicht als grundlegend falsch verstanden wissen ....

Mit dem Schmalen Lenker scheine ich in der Tat ein Problem im Schulterbereich zu haben ... fühlt sich nicht optimal an, man verengt die Brustmuskulatur und stütz den Oberkörper ungünstig ab. Bislang hatte ich immer einen 42cm - die goldene Mitte. Tendenziell wäre vermutlich sogar 44cm besser. Schon krass was nur 2cm scheinbar aus machen.
 
Auf der Rolle, wo das Vorderrad einen ticken höher steht als das Hinterrad (freie Rolle: Vorderrad mittig auf der Walze, Hinterrad zwischen zwei), habe ich das Gefühl dass mein Unterlenker überhaupt passt. Auf der Straße hingegen ist das wie verflogen, nach langer Belastung kann das eine regelrechte Entspannungsposition sein. Das zeigt, dass “passt“ sich nicht monoton zu den Parametern verhält, sondern manchmal auch durchaus eine miese Position zwischen zwei guten liegen kann.
 
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass durch das weglassen der Spacer (mehr Sattelüberhöhung) sich das Rad deutlich länger anfühlt. bei meinem 63 Rahmen und einem 120iger Vorbau wird der Abstand vom Sattel zum Lenker effektiv um 1 cm Länger, wenn ich den Vorbau nach unten drehe.

Ich finde, dass grundsätzlich jede Lenkerposition fahrbar sein muss. Ich sehe die Unterlenkerposition auch nicht nur für Abfahrten und Sprints. Wenn deine Bremsgriffposition bequem ist, du aber mit der Unterlenkerposition unzufrieden bist, würde ich einen anderen Lenker mit weniger Reach montieren, so dass beide Positionen ein optimales Ergebnis liefern.
 
Ich finde, dass grundsätzlich jede Lenkerposition fahrbar sein muss.

Fahrbar, klar, aber auch gleich gut fahrbar? Ich sehe das nicht gerade als den heiligen Gral an, den es zu suchen gilt. Für Aufnahmesituationen möchte ich auch Ausnahme-Griffmöglichkeiten am Rad haben. Die Hauptgriffpositionsgruppe (ist ja immer ein Bündel von Untervarianten) muss richtig gut passen, bei den anderen reicht mir “gut genug“. Insbesondere der Unterlenker darf natürlich für die Dauer einer schnellen Anfahrt noch keine Lust auf Abwechslung machen, mehr erwarte ich aber auch gar nicht.

Nicht “gut genug“ hatte ich auch schon, da war es aber erstaunlicherweise trotz tendenziell wohl eher zu großem Rahmen der Oberlenker, der mich in eine dieser Zwischenpositionen gebracht hatte in denen sich der Rücken einfach nicht aufhalten will. Habe ich dementsprechend gar nicht gefahren, das war einfach nur ein Rohr zur Verbindung der Griffbereiche mit dem Vorbau, ich hatte es noch nicht mal vermisst. Einen Lenkerwechsel auf eine schmalere Größe, wegen dem kürzeren reach gab es auch einen entsprechend längeren Vorbau: plötzlich “gut genug“, 50% mehr Griffmöglichkeiten.
 
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