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Meßergebnisse bei Tests ?

Maxxi

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Hallo ,
Da ich auf der Suche nach einem neuen Laufradsatz bin habe ich mal ein paar Zeitschriftenartikel zu dem Thema durchgeblättert. Dabei sind mir dann stark abweichende Meßergebnisse bei der Laufradsteifigkeit aufgefallen . War in einem Test die Steifigkeit VR/HR mit 100/73Nm/x gemessen worden, sind in einer anderen Ausgabe VR/HR 85/87Nm/x mit notiert worden - wohlgemerkt immer das gleiche "Fachmagazin" und Laufradsatz ! Da mir solche erheblichen Abweichungen auch schon bei verschiedenen Rahmensets aufgefallen sind stellt sich mir die Frage - sind das Qualitätsschwankungen ? Da würde ja der Kauf eines "guten" Laufradsatzes oder Rahmensets zum Glückspiel werden. Oder sollten es evtl. "kleinere Schlampigkeiten" bei der Messung bzw. im Meßaufbau sein ? Dann könnten die "Fachmagazine" sich und uns solche Tests eigentlich ersparen.......
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit solchen Tests ist es genauso wie mit dem, was in Foren zu lesen ist. Es muss nicht immer alles hundertprozentig ernst genommen werden.
 
Oder sollten es evtl. "kleinere Schlampigkeiten" bei der Messung bzw. im Meßaufbau sein ?

Keinesfalls handelt es sich dabei um schlampige Arbeit bei den Tests, denn einen wissenschaftlich nachvollziehbaren Messaufbau hat es offensichtlich nie gegeben.
Eine unverzeihliche Schlamperei ist es dennoch. Zur guten journalistischen Arbeit gehört auch eine gründliche Recherche - zumindest im eigenen Archiv.
 
Oder,

aber zumindest Peitschen- bwz. Stockhiebe... :rolleyes:

Der See wäre dann angemessen für den Wiederholungsfall... :D

penalte Grüße

Martin
 
Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass nicht Diebe, Räuber oder Mörder die schlimmsten Strafen zu fürchten hatten, sondern allein jene, die einfach nur die Wahrheit veröffentlicht haben.
Die Androhung von verbrennen auf dem Scheiterhaufen (naja, hat hier keiner gefordert, war aber doch zu bestimmten Zeiten die übliche Bestrafung von Ketzern), ersäufen im See oder auspeitschen werte ich daher mal als Kompliment und Bestätigung meiner oben aufgestellten These.
Es scheint um die allgemeine Verbreitung der Kenntnisse über den Wahrheitsgehalt von Tests in "Fach"-Magazinen nicht so schlecht bestellt zu sein. Es hat sich doch hier bisher Niemand gefunden, der in blindgläubiger Verehrung seiner monatlich erscheinenden Bikerbibel gut konstruierte Gründe für die vom TE beklagte Diskrepanz vorgebracht hat.

Vergnügte Grüße!
 
Ahhh, er hat schon wieder 'Jehova' gesagt!
Oxidiert ihn öffentlich! Gleich bei Sonnenuntergang!!!
;)
 
Wenn man den Testern gewogen wäre, könnte man natürlich noch vermuten, daß zwischen den beiden Tests vielleicht die Verfahren geändert wurden. Ich meine auch mich zu erinnern, daß vor einigen Ausgaben neue Testaufbauten in einer Bravo groß vorgestellt wurden. Quasi nach dem Motto: Jetzt noch besser, praxisnäher, geiler.
 
Heute mal eine kurze Antwort vom Support des Herstellers der angesprochenen Laufräder erhalten :
Besten Dank für Ihre Kontaktaufnahme.
Ich werde mich intern bei unseren Ingenieuren erkundigen, wie eine solche Messwertabweichung zustande kommen kann. Wir werden uns bei Ihnen melden.

Beim "Fachmagazin" noch Fehlanzeige - ich bin gespannt !
 
Und hier die Antwort vom "Fachmagazin" :
Zu deinen Fragen: Ja, es kommt leider immer wieder vor, dass die Werte zweier Exemplare des gleichen Laufradmodells derart stark voneinander abweichen. Da auch System-Laufräder nicht fertig aus der Maschine rollen, hängt es nun einmal sehr von den Fähigkeiten und der Sorgfalt der Laufradbauer ab, wie gleichmäßig sie Sätze produzieren können. Je günstiger die Laufradsätze sind, desto größer ist meist die Serienschwankung, weil die Laufradbauer aus wirtschaftlichen Gründen nicht die gleiche Zeit investieren können, wie bei den Top-Modellen.....
Wir können ausschließen, dass es bei den von dir genannten Messungen Fehler gegeben hat. Und zur Ehrenrettung der Sätze sei gesagt, dass beide, was die Steifigkeiten angeht, im grünen Bereich liegen. Somit wäre bei beiden nichts zu beanstanden gewesen. Dass verschiedene Sätze des gleichen Laufrad-Modells immer gleiche Steifigkeiten haben, ist hingegen eher selten....... Wobei du natürlich vollkommen Recht damit hast, dass die Schwankungen für den Kunden sehr unbefriedigend sind.
 
Die Aussage, dass viele LR manuell zentriert werden, ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt für den Unterschied. Teurere LR werden maschinell zentriert. Dadurch ist die Speichenspannung mehr oder weniger identisch. Andere LR, bei denen komplett manuell und auch von verschiedenen Personen zentriert wird, müssen ja differieren.

Hier ein interessanter Film zu diesem Thema:

maschinell (das Feintuning):

manuell:
 
Die Aussage, dass viele LR manuell zentriert werden, ist aus meiner Sicht der entscheidende Punkt für den Unterschied. Teurere LR werden maschinell zentriert.
Das ist falsch. Die teureren werden von Hand zentriert, weil das (noch) die bessere Qualität liefert, auch unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit (Maschinen brauchen wohl zu lange um richtig gut zentrieren zu können). Eingespeicht und vorzentriert werden manchmal auch die teuren mit Maschinen. Da gibt es Unterschiede.

Bei Shimano wurden, wenigstens 2008 noch, alle Räder per Hand gebaut. Allerdings gibt es dort eine Hierarchie der Laufradbauer. An Dura-Ace dürfen nur besonders erfahrene Zentrierer ran, die dann auch Privilegien geniessen.
 
Und hier die Antwort des Herstellers/Laufradsatz :

Bezüglich ihrer Anfrage kann ich ihnen keine definitive Erklärung für die grosse Differenz bei den Steifigkeitswerten geben, da wir nicht die Messungen durchgeführt haben.
Insbesondere da wir bei unseren Steifigkeitsmessungen die Werte in INM/mm angeben. Auch beim Versuch die Werte der Zeitschrift umzurechnen sind wir leider zu keinem plausiblen Ergebnis gekommen, welches sich mit unseren Werten decken würde.
Am Ergebnis der zweiten Messung der Zeitschrift ist allerdings auffällig das beim Vorderrad eine geringere Steifigkeit als beim Hinterrad gemessen wurde. Dies macht den ersten gemessenen Wert, für die einzelnen Laufräder, plausibler.
Wenn man sich den Aufbau eines Felgenbrems Laufrades anschaut muss zwangsläufig das Vorderrad immer stabiler sein als das Hinterrad, da es symmetrisch aufgebaut werden kann.
Wir haben bei unserem Laufradbau auch keine so hohe Toleranz, wie die unterschiedlichen Messungen anzeigen.
Wir messen zwar nicht bei jedem einzelnen Rad die Seitensteifigkeit, allerdings legen wir grossen Wert auf eine homogenen Speichen Spannung im gesamten Laufrad. Dies wird wiederum bei JEDEM einzelnen Rad, welches unsere Produktion verlässt überprüft und im Zweifel korrigiert.
Dies ist auch einer der Gründe warum alle unsere Laufräder ausschliesslich von Hand gebaut werden.
Anhand der Tests und Messungen die wir beim entwickeln eine neuen Laufrades durchführen, können wir dadurch ein ausreichend steifes und haltbares Laufrad ausliefern. Inwieweit, die absoluten Werte dann wiederum wichtig sind muss vom Kunden bzw. der Fahrweise oder auch des Terrains abhängig gemacht werden. Die Ansprüche an ein Laufrad variieren sehr stark, wie sie mit Sicherheit wissen. Drei kleine Beispiele hierzu:


-Für einen Sprinter vom Format eines Greipel ist die Seitensteifigkeit mit Sicherheit wichtiger als für einen Bergfloh alter Schule aus Kolumbien.
-Genauso ist die Aerodynamik bei dem Rad von Tony Martin wichtiger als bei dem Kollegen Greipel.
-Für "Lieschen Müller" wiederum sind vielleicht beide Faktoren absolut unwichtig, weil sie einfach Spass am radfahren haben möchte und hierzu nur ein bestimmtes Budget zur Verfügung hat.


Die einzige Erklärung, welche wir uns vorstellen können, ist das es sich bei der zweiten Messung eventuell um ein Muster handelt. Bei den Einzellaufrädern, welche von den Magazinen zum Test angefordert werden senden wir ausschliesslich Produkte aus der Serienfertigung.
Wird allerdings ein komplettes Fahrrad angefordert haben wir keinen Einfluss auf das montierte Material und es kann sich dann durchaus um ein Vorserienmodell handeln.
 
Wird allerdings ein komplettes Fahrrad angefordert haben wir keinen Einfluss auf das montierte Material und es kann sich dann durchaus um ein Vorserienmodell handeln.

Aha, danach liefert dieser Laufrad-Hersteller (wäre ja spannend zu wissen wer das ist) also Vorserienmodelle mit abweichender Qualität als OEM-Ware an Fahrrad-Hersteller.

Und vollständig müsste dieser Antwortsatz dann wohl heißen: "... und dadurch können wir keinen Einfluss auf das Testergebnis nehmen."
 
Aha, danach liefert dieser Laufrad-Hersteller (wäre ja spannend zu wissen wer das ist) also Vorserienmodelle mit abweichender Qualität als OEM-Ware an Fahrrad-Hersteller.

Es kann doch sein, daß der Fahrradhersteller ein LR an die Zeitung mitgeliefert hat, daß vom Radhersteller nicht für die Serienproduktion gedacht war, z.B. wenn sein gesamtes Rad ein Vorserienmodell ist.
Ist doch plausibel, wenn auch nicht sonderlich wahrscheinlich.
 
Klar kann das sei: Der LR-Hersteller liefert eine Vorserie (nur zur Ansicht, nicht zum Verkauf oder gar zur Verwendung) an den Radhersteller und der baut damit eine Vorserie und gibt es zum Test ... alles möglich.
Wobei man auf derartigen Teilen bei vielen Herstellern (Shimano, Campa, Vittoria, ...) aber "Prototype"-Schriftzüge sieht.
 
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