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Maximale Zeit im Sattel

NoWayn

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Chiemgau
Hallo zusammen,

ich denke ich bin mit meinem Thema hier richtig.

ich plane eine Fahrt vom Süden Bayerns an die Nordküste von Dänemark. Das ganze in möglichst wenig Tagen. Frei nach dem Motto der Weg ist das Ziel.

meine längste Tour bisher war 300 km und bin schon öfter >200 km gefahren. Fahrten im Dunklen sind mir durch regelmäßiges Pendeln und Trainingsfahrten im Winter auch schon bekannt.
Aktuelle Jahresbilanz: 8200 km und 102.000 hm. Also etwas Training hab ich schon hinter mir.

Die Strecke:
Die Strecke die ich nun geplant habe sind ca 1300 km mit insg. 9400 hm wobei 6200 hm auf den ersten 580 km zu überwinden sind. Nach dem Brocken geht’s flach dahin.

Plan 1:
das ganze in 4 Tagen zu schaffen
Tag 1: 290 km, 2700 hm, 11h Sattelzeit
Tag 2: 290 km, 3500 hm, 12h
Tag 3: 402 km, 1450 hm, 13h
Tag 4: 350 km, 1680 hm, 12h

Plan 2:
Das ganze in 3 Touren.
Tour 1: 290 km, 2700 hm, 11h
Tour 2: 700 km, 5000 hm, 24h + Pausen (5h?)
Tour 3: 350 km, 1700 hm, 12h
Warum eine lange Tour? Einfach weil es mich interessiert wie lang man schaffen kann. (Und für die Strava Statistik ;) )

Nun zur Frage:
Das es schwer wird ist klar aber Ist das realistisch oder würdet ihr aus eurer Langstrecken-Erfahrung heraus sagen, dass dies sogar für noch ambitioniertere und noch besser trainierte Fahrer zu viel ist?
Das mir natürlich viel von der Landschaft flöten geht ist mir klar, aber mir geht es tatsächlich nur um die Strecke.

Ich fahre mit Powermeter und hätte einen Bereich von 60-70% der FTP angepeilt für die Dauerleistung.


vielen Dank schon mal.

Grüße
Flo
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 28er

Hilfreich
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Hallo,

keiner kann Dir sagen, ob Du das schaffen kannst.

Für mich ist die Müdigkeit der größte Feind, mehr als ca. 26-28 Stunden schaffe ich nicht am Stück. Andere packen mehr als 40 Stunden.

Grüße
Andreas
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von 28er

Hilfreich
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Hallo @Renn-Andreas

Danke für die schnelle Antwort.
Natürlich hängt es komplett von meiner Verfassung, Motivation usw. ab, ob das machbar für mich ist oder nicht.

Es geht mir nur um eine Einschätzung.
Wie lang ist dann deine Erholungszeit nach diesen 26-27 h bevor du wieder weiter fährst?

Grüße
Flo
 
Bei meinen Soloreisen habe ich das so gehalten dass die ersten Etappen etwas länger waren als “normal“, dann “normal“ und die letzte viel länger, weil danach ja vorbei ist und man sich nichts aufsparen muss. Wie hast du bisher Mehrtagestouren gemacht? Wenn du da noch keine Routine hast die “deine“ ist würde ich erst mal mit kürzeren Etappen beschnuppern.
 
Hallo,
Wie lang ist dann deine Erholungszeit nach diesen 26-27 h bevor du wieder weiter fährst?
Wenn ich morgens losfahre bis zum nächsten Vormittag brauche ich den Tag und die folgende Nacht. Für wirklich lange Strecken brauche ich deswegen einen einigermaßen normalen Rhythmus mit 5-6 Stunden Schlaf in jeder Nacht.

Aber das hilft Dir wenig. Du musst letztlich Deine individuellen Grenzen kennenlernen. Und wissen, ob Du lieber nachts oder tagsüber fährst.

Grüße
Andreas
 
Moinsen

Ich kenne dich nicht, auch nicht dein Alter und deine Vernunft, und fahre auch nicht so lang.
Meine Erfahrung hat gezeigt, daß ich bei einer mehrtägigen Tour knapp ⅔ - ¾ meiner momentanen maximal langen Fahrt über mehrere Tage halten kann. Mehrfach nacheinander in der Länge deiner bisher maximalen Reichweite zu fahren halte ich für grenzwertig. Bei so einem Projekt gleich noch mit einer solchen Vorbelastung meine maximale Reichweite noch mehr als verdoppeln halte ich für aussichtslos, zumal du danach wieder 300 fahren willst.
Zur Vernunft: ich messe morgens meinen Ruhepuls und meine Körpertemperatur. Wenn der Ruhepuls höher als normal ist, bist du nicht vollständig regeneriert. Bei mir ist es mit ¾ der bisherigen maximalen Länge (im Trainingsjahr) etwa +5Puls/min pro Tag. Bei 30 mehr als normal brauche ich zwei vollständige Tage, um wieder auf normal herunter zu kommen.
Temperaturmessung wegen evtl Entzündungen im Körper. Das wäre bei mir ein sofortiges Abbruchkriterium.

Ich meine, daß man mit einer derartigen Kontrolle nichts kaputt machen kann und daß sie generell unabhängig vom Trainingszustand und Leistungsfähigkeit geeignet ist, keinen gesundheitlich groben Scheiß zu machen.

Ich halte deine Tour zwar sowohl in drei als auch vier Tagen für nicht angepasst an deine bisherigen maximalen Reichweite, aber du kannst es ja versuchen. Pass auf deinen Körper auf und sei nicht zu feige, evtl den Plan auf 150-200km/Tag zu ändern oder einen Pausentag einzulegen.

Gruß
dasulf
 
Danke für die ausführlichen Antworten. Nach der 700 km Tour wär natürlich ein weiterfahren erst nach einer gewissen Pause drin.
Im allgemeinen ist der Zeitplan den ich mir gesetzt habe natürlich vollkommen variabel und im Endeffekt auch vollkommen situationsabhängig. Mit 2,5 Wochen Urlaub hab ich auf jeden Fall genügend Zeit :D aber natürlich sollte es eigentlich nicht auf das hinaus laufen.

Zu mir: ich bin 29, aktuell so gut trainiert wie noch nie. Ob das ausreicht und wie es um meine Vernunft steht wird sich auf dieser Tour dann zeigen Vermutlich.
 
Plan 1: auf die Distanz kann ich ca. 16h fahren bei 8h Schlaf, aber dann schrumpft das Tempo dramatisch. Deine angegebenen Schnitte halte ich bei den genannten Höhenmetern daher für zu hoch.

Bei Plan 2 ist es ähnlich: irgendwer kann das bestimmt so fahren, aber nach 500km/24h war ich erst mal platt. Und 60%FTP über die Dauer? Nicht mit einem 300er davor UND danach.

Klar, du bist jung, hungrig, hast unverschämt viele Höhenmetern in den Beinen... Kann schon funktionieren. Anstelle 3-4 Tage würde ich aus meiner Perspektive aber auf 4-5 Tage kalkulieren. Weil auf 1300km passiert einfach zu viel - schönes und nicht so schönes.
 
Okay die Resonanz geht also eher dahin, dass ich auf jeden Fall einen wenn nicht zwei Tage mehr einplanen sollte.
Bei 6 Tagen und einen moderateren Pace wäre man dann bei vermutlich 8 - 10 h Stunden täglich, was für mich glaube ich auch wirklich machbar ist
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Danke schon mal für eure wirklich hilfreichen Meldungen.
@rajas Je nach Gusto aber ich habe an 50/50 gedacht. Jeden zweiten Tag eine warme Dusche hat schon auch etwas wobei ich das aufgrund meiner Unerfahrenheit auf dem Gebiet von Tag zu Tag entscheiden würde

und danke für deine Einschätzung. Ich denke auch, dass es sich irgendwo zwischen 4 und 5 Tagen einpendeln könnte.
Das wäre die Einschätzung bei 5 Tagen mit moderatem Pace. +- 20 km pro Tag je nach Unterkunftsmöglichkeiten.

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Cool. Gib doch bitte mal, rein interessehalber, die beiden Endpunkte der Fahrt an.
Start ist in Traunstein im Chiemgau und Ziel ist Skagen in Dänemark. An der Route bastel ich noch um den Hauptstraßen-Anteil noch etwas zu reduzieren.


Cool danke für den Hinweis auf die Seite. Schau ich mir mal genauer an.
Start wäre ab dem 05.08. möglich. Dann je nach Wetter natürlich und wie gesagt 2,5 Wochen Zeit.

kann ich ca. 16h fahren bei 8h Schlaf, aber dann schrumpft das Tempo dramatisch.
Auf deinen Strava Link kann ich leider nicht zugreifen.


Grüße
Flo
 
Rechne mal mit 50-60% der FTP. 60-70% ist für die Länge zu hart. Wieviel Watt wären das bei Dir ?
 
Wichtiger als die Kilometer ist für die Planung die Zeit pro Tag, die du durchhalten kannst. Ich habe nur Erfahrungen bei London-Edinburgh-London, bei der 1.400 km in fünf Tagen gefahren werden müssen oder im Vergleich dazu "kurze" Brevets zu 600 km. Da brauche ich knapp die erlaubten 40 Stunden, die ich ohne Schlaf fahren kann und danach muss ich richtig schlafen. Bei L-E-L sind alle 60-80 km Kontrollen mit Verpflegung und Schlafplätzen. Da kann man spontan entscheiden, ohne unterwegs suchen zu müssen, aber auch da bin ich gut fahrend durch die erste Nacht gekommen. Danach dann nicht mehr, sondern habe in jeder Nacht Pausen gemacht (mindestens 4 Stunden), aber auch am Tag schon mal ein Powernapp eingelegt.

So gesehen gibt es zwei Strategien: Wenn du anfangs ausgeruht bist, machst du eine Nacht durch und fährst bis zum nächsten Abend und legst dich dann lange hin. Ein zweiter langer Tag wird vermutlich nicht so einfach sein, aber mag machbar sein. Der Rest sollte dann eine "Tagestour" sein. Die andere Variante wäre jeden Tag so 15 Stunden unterwegs zu sein und dann eine entsprechende Pause zu machen. Welche der beiden Varianten besser zu dir passt, musst du selber ausprobieren ...
 
Wenn Du keinen Zeitdruck hast, fahre doch am Wochenende einen 600er zur Vorbereitung. 300 kennst Du ja, was Du wahrscheinlich noch nicht kennst sind die 2 x 300 bzw. >300 (so würde ich mal Deinen Eingangspost interpretieren). Dann wirst Du Dich und Dein Schlaf/Erholungsdefizit besser einschätzen können(wobei man ja auch eine gewisse Ruhe vor der eigentlichen Unternehmung einräumen sollte, ist dann ein 600er doch etwas zu kurzfristig für den 5.8.).

Ich halte die Planung mit 250er Abschnitten auch für besser (und für mich für realistisch). Zu beachten sind auch Leistungs-Bremsen wie Gepäck und Wetter / Wind, also ggf. Planungen je nach Situation auch mal über den Haufen zu werfen bzw. positiv formuliert: der Situation anzupassen.
Ich würde auf jeden Fall so fahren, dass es Dir noch Spaß macht. Bei so einer Strecke, die man ja nicht alle Tage macht, geht meiner Meinung nach Genuss vor Strava Daten. Höre in jedem Fall immer auf die Befürfnisse Deines Körpers. Ggf. die lange Etappen > 300 erst am Ende, Du weißt dann, wie Du Dich bis dahin fühlst und wenn Du ankommst hast Du genug Zeit Dich davon zu erholen.

Wenn diese Unternehmung gut läuft und Du Gefallen daran findest, kannst Du Dich ja für das Transcontinental Race anmelden und dann dort mit Leistung punkten (meine ich ernst, Du scheinst ja ziemlich fit und wenn Dir eine gewisse Leistungsplatzierung am Herzen liegt, wäre das mit entsprechender Vorbereitung ja eine passende Veranstaltung).
 
Erst einmal danke für deine Zuversicht bezüglich Transconti :D Reizen würde mich sowas natürlich. Wir werden sehen ob ich hier am zweiten Tag schon jammer:D

genau richtig. Mehr wie 300 am Stück bin ich noch nicht gefahren. Einen 600er Brevet am Wochenende noch einlegen wird sich nicht mehr ausgehen leider.

Die Aufteilung habe ich jetzt mal so geplant, dass ich auf die 5 Tage gehe. Je nach Verfassung und verfügbarer Zeit (Wind und Wetter kann das ja durchaus beeinflussen wie du richtigerweise auch schon gesagt hast) werden dann die Etappen angepasst. Dank Komoot und Wahoo ja alles kein Problem mehr.
Im Endeffekt stört es mich eigentlich auch nicht, wenn es nun 6, 7 oder 8 Tage werden. Aber ich bin ganz froh ein paar Einschätzungen zu meinem Vorhaben bekommen zu haben. So kann man das eindeutig besser einschätzen. Vielleicht wäre ich dann doch zu ambitioniert an die Sache ran Gegangen nur um dann festzustellen, dass ich mich komplett überschätzt habe. Das wäre der Motivation denke ich auch nicht Zuträglich gewesen.

Grüße
Flo
 
Spannendes Vorhaben, ein Reisebereicht wäre cool.

Eventuell findest Du ja auch spontane abschnittsweise Mitfahrer. Einfach mal die Routen hier einstellen, ggf melde sich ja jemand für nen halben Tag.
Übern Brocken und dann nach Norden weiter würdest Du vermutlich recht dicht bei mir vorbei kommen und wenn es vom Termin passt, würde ich ggf. 50-100km nördlich des Harzes mitrollen.
 
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