Das wird jetzt aber eher ernüchternd: Wenn ich mir Dein "Lastenheft" ansehe, hättest Du das mit einem "konservativem" Aufbau, je 32 1,8 mm DD Speichen 3x eigentlich schon alles erreicht.Guter Einwand, zurück zur Praxis, folgende Komponenten stehen fest:
Einsatz: Allroad mit Gepäck, 80 kg Fahrer + Fahrrad + bis max. 15 kg Gepäck.
VR: Son 28 12 CL, Duke World Runner X 25 (2 mm Offset)
HR: Erase Road CL , Duke World Runner X 25 (2 mm Offset)
Auch im Ausland, macht also nichts wenns einigermaßen hält.
Bei den Speichentyp und der Lochzahl gibt es Diskussionsbedarf. Aktuelle besprochene Idee:
VR: 28 Loch, je 2x gekreuzt, links: CX Sprint und rechts CX Ray
HR: 28 Loch, je 2x gekreuzt, links: CX Ray und rechts CX Sprint
Ansatz: Die steiler stehenden Speichen etwas dicker wählen (vorne Scheibenseite und hinten Antriebsseite). Führt prozentual zu einer gleichmäßigeren Längung der Speichen und auf der stärker vorgespannten Seite ist mehr "Reserve".
Macht das Sinn? Welche Lochzahl und Speichenwahl sieht der Praktiker hier im Vorteil?
Zu dieser nicht symmetrischen Wahl der Speichen gibt es sehr kontroverse Meinungen hier, die wurden auf verschiedene Weise erläutert. Ich werde die Tage noch ein wenig Physik zu betreiben und meine Ergebnisse hier teilen. Aber eher für das persönliche Verständnis, ohne dem allgemeine Bedeutung für den Laufradbau beizumessen.
Davon ausgehend, gibt es keinerlei Deiner Maßnahmen, was die Räder "besser" machen würde.
Am Vorderrad hast du mit den 2,0mm Offcenter auf beiden Seiten die selbe Speichenlänge und näherungsweise auch die gleiche Vorspannung.
Die differenzierte Bespeichung ist bei beiden Rädern sinnfrei.
Selbst wenn ich Dir da folgen würde, wären da ein paar reine "Logik-Schwächen": Wenn Du Dir wegen der Torsion Gedanken machst, warum willst Du die 28 Speichen nur 2-fach kreuzen? Und warum würdest Du hinten auf der Disc Seite dünnen Speichen wählen. wenn Du glaubst dass vorne die Disc- Seite mit dickeren Speichen besser klar kommt?
Sollte das halten, dann ist das ja schön, aber eben auch nur für die Galerie. Einen technisch begründbaren Zweck hat es aber nicht.
Die einzige "Ausrede" wären ein paar Gramm Gewichtseinsparung.
Man kann sich wahnsinnig viele Gedanken machen, weil die Physik im Speichenrad so komplex erscheint. Und was man auch immer berechnen will, wird auch kompliziert.
Die Zusammenhänge sind aber viel einfacher, als es den Anschein hat. Und so einiges, was so kolportiert wird, gibt es entweder gar nicht oder ist vollkommen unbedeutend.
Dazu gehört zum Beispiel das Verdrehen der beiden Flansche gegeneinander. In einem komplett eingespeichten Rad? Das ist ein starres System. Was es von einem "Vollkörper-Rad" unterscheidet, ist dass das Speichenrad auf Belastungen mit Änderungen der Vorspannung reagiert.
Im Zweifel: Probiere es einfach aus. Letztlich kann man nur Erfahrungen machen, wenn man es schlichtweg tut.