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Konfliktsituationen im Verkehr

Was du da aufzählst, gehört quasi alles zum Arsenal an Unsitten, die erst durch die Fixe Idee möglich werden, wonach Radfahrer auf der Fahrbahn bloß "Opfer" wären, die den Schutz der Sozialen Kontrolle nicht verdienen und höchstens dann in Ruhe zu lassen sind, wenn sie sich unterthänig auf Sonderwege verzogen haben.
Völlig falsch, nicht "Opfer". Es gibt LKW-, Bus- und Autofahrer, die ernsthaft der Meinung sind, dass Radfahrer auf der Straße nichts zu suchen haben. Die meinen, alle Rechte zu haben, weil nur sie Steuern zahlen. Die sehen Radfahrer nicht als "Opfer" sondern als "Täter", die ihnen ihren vermeintlichen Besitz - die Straße - streitig machen, und sie haben relativ geringe Skrupel, Radfahrer zu gefährden oder auch zu verletzen, weil die Radfahrer ja selber Schuld sind.
Das ist natürlich nicht die Masse, aber es gibt sie, und sie kommen meist mit viel zu geringen Strafen davon (s. #1811).
 
Weiss ja nicht. Einsichtig klingt für mich anders. Darüberhinaus, er hat sich so wenig unter Kontrolle, dass er sogar bei eigenem, offensichtlichen Fehlverhalten sein Auto als Waffe eingesetzt hat. So jemand gehört nicht in ein KFZ und mindestens in eine MPU. Ich hoffe das kommt noch von der Behörde.

Das passiert so ähnlich, mit meist weniger starker Ausprägung oft... "jetzt zeig ich dir mal wer hier der Stärkere ist" ... kommt mir bekannt vor.. und ist ja nicht nur auf den Straßenverkehr begrenzt.
Schlimm.. 😔
 
Das stimmt nicht. Gegenbeweis? Diese ganzen Unsitten kommen ebenso auch zwischen den anderen Verkehrsteilnehmern vor. Hupen, Gestikulieren, dicht Auffahren, Scheibenwichanlage, Kraftwörter gibt es ebenso im Konfliktfall PKW vs PKW oder LKW vs Motorrad oder Bus vs LKW oder PKW vs BUS usw. usf.

Absolut. Praktisches Beispiel von gestern Abend, ca. 21:30 Berlin stadtauswärts: Ich musste mich (auswärtiges Kennzeichen aus dem Westen der Republik) vom BVG-Busfahrer nötigen lassen (dichtes Auffahren & mehrfache Lichthupe), weil ich es gewagt habe Tempo 30 zu beachten …

Ich bin der Überzeugung dass die Probleme ganz woanders herkommen und der Gesellschaft in Summe etwas Entspannung fehlt.
 
Das gilt im Prinzip auch für Kraftradfahrer. Abgesehen davon sind schwere Unfälle im Längsverkehr nicht nur bei Zweirädern, sondern ganz allgemein und damit auch für PKW typischerweise außerorts lokalisiert. IMO sind die selben Fahrfehler, die auch zu den schweren Auffahrunfällen mit Fahrrädern führen, auch dafür verantwortlich, dass in hoher Zahl PKW-Insassen außerorts schwerst verunglücken. Es gibt zwar unter KFZ relativ wenige Unglücke durch Auffahren von hinten, aber dafür um so mehr fürchterliche Kollisionen im Gegenverkehr. Wegen der gleichartigen dazu führenden Fehlverhaltensweisen kommt es auf die Bewegungsrichtung der Fahrzeuge dabei ebensowenig an wie auf die Maßnahmen, die sinnvollerweise beides gleichzeitig bekämpfen (nämlich Entschleunigung, Bekämpfung von Leichtsinn durch Verkehrserziehung, Drogenmissbrauch, Alkohol, Ablenkung).
Natürlich gilt das gleiche für Motorräder. Diese verfügen aber über erheblich mehr Masse und PS. Noch dazu ist gibt es sehr viel weniger Motorräder als Fahrräder. Des Weiteren weisen die Nutzer von Motorrädern wahrscheinlich nicht eine solche Bandbreite auf wie die Nutzer von Fahrrädern (ich sehe nicht sehr viele Senioren oder Kinder auf Motorrädern). Ich verstehe den Ansatz darin Motorräder und Fahrräder gleichzusetzen aber die sind es eben nicht.

Fakt ist, dass es ein bestehendes Radwegesystem gibt das auch von Leuten genutzt wird. Ergo fahren nicht sehr viele auf der Fahrbahn und man kann noch nicht mit absoluter Sicherheit absehen, was für Auswirkungen das wegfallen von Radwegen und die Einführung des kompletten Mischverkehrs auf die Unfallzahlen haben werden.
Mal wieder (zum gefühlt tausendsten Mal) wir brauchen definitiv verlässliche Zahlen bezüglich der Gefahr die von dem jetzigen Radwegesystem ausgeht.
Mit Hilfe deiner Recherche aber zu schlussfolgern, dass jegliche Infrastruktur schlecht ist, ist einfach nur ein Fehlschluß. Es liegen dir keine verlässlichen Daten vor (außer die, die besagen, dass die bisherigen Wege zu Unfällen führen können) die deine These belegen. Es fühlt sich aber mittlerweile auch so an als ob jegliches argumentieren nichts bringt. Du hast eben deine Meinung und lässt dich auch null davon abbringen. Schön für dich! Aber dann hör auf dich als objektiven Beobachtern darzustellen. Im Endeffekt sammelst du doch nur Daten um deinen bestehenden Bias zu bestätigen.
Dass es aber auch andere Lebensrealitäten gibt wird dabei anscheinend komplett vernachlässigt. Denn wenn ich damit klar gekommen bin dann müssen die anderen das ja auch.
 
Fakt ist, dass es ein bestehendes Radwegesystem gibt das auch von Leuten genutzt wird. Ergo fahren nicht sehr viele auf der Fahrbahn und man kann noch nicht mit absoluter Sicherheit absehen, was für Auswirkungen das wegfallen von Radwegen und die Einführung des kompletten Mischverkehrs auf die Unfallzahlen haben werden.
Mal wieder (zum gefühlt tausendsten Mal) wir brauchen definitiv verlässliche Zahlen bezüglich der Gefahr die von dem jetzigen Radwegesystem ausgeht.
Das geht schon bei der Definition von Fahrrad - Infrastruktur los:
Die fängt an beim verrosteten Fahrradständer - Marke Felgenbieger - vor einem öffentlichen Gebäude, über Lollis auf Trampelpfaden und viel zu schmalen gemeinsamen Fuß- und Radwegen, usw. bis hin zu "richtigen" Radwegen. Manches davon kann man kaum seriös als Fahrrad Infrastruktur bezeichnen.
Seit >25 Jahren gibt es klare Mindestanforderungen an Radwege, die werden immer noch nicht umgesetzt, und die Radwege, die den Anforderungen nicht genügen, werden nicht abgeschildert.
Gibt es eigentlich bei Untersuchungen über Nutzen und Gefahren von Radwegen die Unterscheidung zwischen solchen, die die Mindestanforderungen erfüllen und dem Rest?
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gilt im Prinzip auch für Kraftradfahrer.
Keine Knautschzone - sprich weniger Sicherheit im Falle eines Unfalls - mag vergleichbar sein, ansonsten ist ein Vergleich mit Fahrrädern noch nicht mal Äpfel mit Birnen. Motorräder schwimmen im Verkehr mit bzw. sind häufig deutlich schneller, Überholvorgänge eines Motorrades durch einen PKW sind eher selten. Es ist eher andersrum, wobei dann Autofahrer durchaus auch mal eine Schrecksekunde durch zu dichtes Überholen bzw. Einscheren auskosten dürfen. ;)
 
Absolut. Praktisches Beispiel von gestern Abend, ca. 21:30 Berlin stadtauswärts: Ich musste mich (auswärtiges Kennzeichen aus dem Westen der Republik) vom BVG-Busfahrer nötigen lassen (dichtes Auffahren & mehrfache Lichthupe), weil ich es gewagt habe Tempo 30 zu beachten …

Ich hätte das der BVG gemeldet.
 
Völlig falsch, nicht "Opfer". Es gibt LKW-, Bus- und Autofahrer, die ernsthaft der Meinung sind, dass Radfahrer auf der Straße nichts zu suchen haben.

Etwas, was nicht zuletzt daraus resultiert, dass sie von Radaktivisten und Radinitiativen bestätigt werden. Die nämlich selbst permanent behaupten, dass Radler nicht auf die Straße gehören.

Habe es auch schon mal geschrieben: Ich verstehe deshalb durchaus, wenn Autofahrer in FFM mit Unverständnis reagieren, wenn ich die tollen Radwege meide, die doch "extra für mich auf Drängen der Radler selbst" gebaut wurden.
 
Oder in Cina fällt ein Sack Reis um! Vielleichtwar's am Ende auch eine private Auftragslinie, da Außenbereich?

Das definitiv nicht. An der Müllerstraße hat die BVG einen großen Betriebshof für ihre Busse, dahin war der Fahrer vmtl. unterwegs - ist auch noch deutlich vor der Stadtautobahn.
Die Meldung habe ich mir aber i.d.T. geklemmt, wer weiß, was bei dem geklemmt hat ... und ich war in 2T Stahl & Akku unterwegs, da juckt mich das dann weniger.
Auf dem Rad hätte ich das anders gehandhabt.
 
Etwas, was nicht zuletzt daraus resultiert, dass sie von Radaktivisten und Radinitiativen bestätigt werden. Die nämlich selbst permanent behaupten, dass Radler nicht auf die Straße gehören.
Schlimmer: sie kommunizieren, dass es vollkommen normal sei, wenn Radfahrer auf der Fahrbahn angegriffen würden. Das bedeutet nicht, dass sie es billigen würden, aber im Endeffekt ist die überdeutliche Botschaft des Radwege-Kampaignings doch die: „Leute, ihr braucht euch nicht zu schämen, wenn ihr Fahrbahnradler nicht mit Glacéhandschuhen anfasst. Alle machen es, und was alle tun, ist ganz ok.“.
Scham aber ist das Fundament, ohne das die gegenseitige Soziale Kontrolle nicht funktioniert. Dass sich die Leute da draußen nicht ständig die Köpfe einschlagen, liegt nicht an der Angst vor der Polizei, sondern dass schon im Vorfeld, lange bevor es wirklich zu Mord und Totschlag kommt, Moral und Anstand durch das Wechselspiel zwischen Scham und Hingucken gewahrt werden. Die Fiktion der „sicheren“ Fahrradinfrastruktur raubt Radfahrern allerdings insoweit den Schutz dieses Phänomens. Die Folgen dürfen wir alle täglich ausbaden.
 
Ob das jetzt ne Konfliktsituation ist, weiß ich nicht, aber mir fällt in letzter Zeit öfters auf, dass viele Blechdosen kurz vor einer 30er Zone noch schnell überholen und dann stark abbremsen. Danach bummelt man gemütlich mit unter 30 vor einem her. Mir unbegreiflich was das soll, weil dadurch absolut kein Vorteil entsteht, außer man hat den Radler noch schnell überholt 🤦‍♂️
 
Wenn möglich überhole ich solche Autos dann gerne. Vielleicht wird ihnen dann die Sinnlosigkeit ihres Handels zumindest ansatzweise bewusst...
Naja das habe ich dann auch getan, weil man dann bergabwärts auf der Bremse stehend mit unter 30km/h weiter geschlichen ist.
 
Vielleicht weil sie Radler generell nicht mehr als 15-20 Km/h zutrauen und Angst haben, in der 30er-Zone wegen enger Straßen nicht mehr zum Überholen zu kommen? Keine Ahnung, mir würde sowas nicht einfallen.
Also wenn ich mit deutlich mehr als 30km/h überholen muss, sollte mir spätestens klar sein, dass es mehr wie 15-20km/h sind 😉
 
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