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Konfliktsituationen im Verkehr

Aber: Ich kann auch jeden verstehen, der sich bei nahen Überholabständen unwohl fühlt.
Und dabei geht es eben ums Gefühl.
Das Gefühl resultiert aus Hörensagen, das ist der Punkt.

Jedesmal, wenn wieder ein ADFC-Vertreter in der Zeitung über fehlende Radwege lamentiert, lernen die Leute ihre Lektion. Nach jedem öffentliche Aufmerksamkeit erregenden Auffahrunfall, obwohl der wie bei @Natenom gerade gar kein Überholunfall war, lernen die Leute ihre Lektion. Jedesmal, wenn wieder irgendwo ein Dorfschulze im Beisein einer Kindergartengruppe einen neuen Radweg eröffnet und in der Zeitung mit der Aussage zitiert wird, dass jetzt endlich Verkehrssicherheit geschaffen worden sei, lernen die Menschen ihre Lektion. Jedesmal, wenn mich die autofahrenden Kollegen am Morgen nach der Weihnachtsfeier scheinheilig-interessiert fragen "na, bist du gestern abend gut nach Hause gekommen?" lernen alle anderen wieder ihre Lektion. Soll ich weitermachen?
 
Das Gefühl resultiert aus Hörensagen, das ist der Punkt.
Ja klar, wenn du also an einer 1km tiefen Klippe stehst, fühlst du dich NUR unwohl, weil es wohl vom Hörensagen her blöd enden könnte, wenn du runterfällst. Es hat also überhaupt nichts mit dem Überlebensinstiinkt von 10Millionen Jahren Säugetiererfahrung zu tun.

Also entweder reden wir aneinander vorbei, ich ich kapiere wirklich nicht, wie deine Realität aussieht.
 
Das Gefühl resultiert aus Hörensagen, das ist der Punkt.


Sorry aber was für ein kompletter Müll ist das denn?

Ich kann Teile deiner Arbeit absolut nachvollziehen, aber Leuten ihre eigenen Empfindungen abzusprechen ist einfach nur Quatsch.
Der Mensch ist im Kern eben nicht absolut rational und kann sich in solchen Situation nicht die ganze Zeit mantrahaft vorbeten, dass es es ja gar nicht so gefährlich ist!
Das nennt man Ängste und Emotionen. Auch wenn man nicht immer so gerne hätte sind sie trotzdem vorhanden.
 
Das Gefühl resultiert aus Hörensagen, das ist der Punkt.

Jedesmal, wenn wieder ein ADFC-Vertreter in der Zeitung über fehlende Radwege lamentiert, lernen die Leute ihre Lektion. Nach jedem öffentliche Aufmerksamkeit erregenden Auffahrunfall, obwohl der wie bei @Natenom gerade gar kein Überholunfall war, lernen die Leute ihre Lektion. Jedesmal, wenn wieder irgendwo ein Dorfschulze im Beisein einer Kindergartengruppe einen neuen Radweg eröffnet und in der Zeitung mit der Aussage zitiert wird, dass jetzt endlich Verkehrssicherheit geschaffen worden sei, lernen die Menschen ihre Lektion. Jedesmal, wenn mich die autofahrenden Kollegen am Morgen nach der Weihnachtsfeier scheinheilig-interessiert fragen "na, bist du gestern abend gut nach Hause gekommen?" lernen alle anderen wieder ihre Lektion. Soll ich weitermachen?
Es scheint wirklich so als ob du so sehr in der Welt der reißerischen Unfallmeldungen gefangen bist, dass du mittlerweile eine ähnliche (wenn auch um 180 Grad verdrehte) Denkweise hast.
Es gibt bestimmt Leute die nicht unbedingt mit dem Fahrrad fahren, weil sie von Anderen gehört haben das sei gefährlich. Trotzdem gibt es wahrscheinlich eben genauso viele Menschen die schon zu eng überholt wurden und das als gefährlich empfunden haben. Diesen Leuten jetzt durch die Blume zu sagen, dass sie sich halt viel zu einfach beeinflussen lassen ist auf gut Deutsch gesagt beschissen.

Mal wieder, ich stimme dir bei vielen deiner Erkentnisse zu. Wir brauchen unbedingt Analysen des bestehenden Radwege-Systems, damit wir dieses auch weiter entwickeln können. Auch ist es wichtig den Leuten mitzuteilen, dass sie weiterhin wachsam auf vermeintlich sicheren Radwegen sein müssen.
Aber deine Argumentation zu Eng-Überholern ist wirklich krude. Ich kann dir nicht absprechen, dass du in deinen Untersuchungen festgestellt hast, dass es zu fast keinen Todesfällen durch Eng-Überholer kommt. Nichtdestotrotz hört sich das in manchen Passagen einfach nach einem Freifahrtsschein für eben diese an.
Auch wenn es nicht gefährlich ist, ist es ein Zeichen von mangelnden Respekt und Rücksichtnahme gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern.
P.S. Eng-Überholer die Rad fahren finde ich genauso beschissen aber die lassen sich eben noch einfach anschreien ^^
 
Müssen Radfahrer sich eigentlich beim gegenseitigen überholen auch den 1,5m Abstand einhalten?

https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__5.html

(4) Wer zum Überholen ausscheren will, muss sich so verhalten, dass eine Gefährdung des nachfolgenden Verkehrs ausgeschlossen ist. Beim Überholen muss ein ausreichender Seitenabstand zu den anderen Verkehrsteilnehmern eingehalten werden. Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m. An Kreuzungen und Einmündungen kommt Satz 3 nicht zur Anwendung, sofern Rad Fahrende dort wartende Kraftfahrzeuge nach Absatz 8 rechts überholt haben oder neben ihnen zum Stillstand gekommen sind. Wer überholt, muss sich so bald wie möglich wieder nach rechts einordnen. Wer überholt, darf dabei denjenigen, der überholt wird, nicht behindern.
Antwort: nein, allerdings muss der Abstand dennoch "ausreichend" groß sein. Wenn es also zum Unfall kommt, ist man als Überholer wohl erstmal der, der sich erklären muss.
 
Müssen Radfahrer sich eigentlich beim gegenseitigen überholen auch den 1,5m Abstand einhalten?
§ 5 STVO
"...Beim Überholen mit Kraftfahrzeugen von zu Fuß Gehenden, Rad Fahrenden und Elektrokleinstfahrzeug Führenden beträgt der ausreichende Seitenabstand innerorts mindestens 1,5 m und außerorts mindestens 2 m. ..."

Ansonsten: Kommt drauf an, wie schnell und wer überholt wird.
 
Und ich verstehe nicht, wie das Argument jemanden überzeugen soll, der sich bei sehr engen Überholabständen unwohl fühlt und daher gar nicht erst Fahrrad fährt.

Da hast Du ja sogar Recht - die besten Argumente werden an bestehenden Überzeugungen alleine nichts ändern.

Denn Überzeugungen bilden sich auch und nicht zuletzt durch Kommunikation. Wenn Radaktivisten nicht müde werden zu betonen, dass Radfahren nur auf Radinfrastruktur sicher ist und tagein, tagaus Radwege fordern, fühlt sich der Radler, der es nicht besser weiß, genau da sicher und auf der Straße unwohl.

Bis dann die nächste Kreuzung kommt und die gefühlte Sicherheit mit dem rechtsabbiegenden LKW kollidiert.
 
https://www.gesetze-im-internet.de/stvo_2013/__5.html


Antwort: nein, allerdings muss der Abstand dennoch "ausreichend" groß sein. Wenn es also zum Unfall kommt, ist man als Überholer wohl erstmal der, der sich erklären muss.

Da Gesetze / Verordnungen in solchen Fällen auch für nicht explizit aufgeführte Sachverhalts angewendet werden, sind die 1,5 Meter mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im Fall des Falles auch im Fall Radler gegen Radler relevant, jedenfalls dann, wenn der Überholer nicht mit sehr geringer Geschwindigkeit unterwegs war.
 
Denn Überzeugungen bilden sich auch und nicht zuletzt durch Kommunikation. Wenn Radaktivisten nicht müde werden zu betonen, dass Radfahren nur auf Radinfrastruktur sicher ist und tagein, tagaus Radwege fordern, fühlt sich der Radler, der es nicht besser weiß, genau da sicher und auf der Straße unwohl.
Da bin ich ganz bei dir, also dass es Kontraproduktiv ist, wenn Radaktivisten dies betonen.

Dennoch fühlt es sich halt scheiße an von einem 40 Tonner mit 40km/h Geschwindigkeitsüberschuss mit 50cm Abstand überholt zu werden. Am besten noch mit Hupe direkt neben dir.

Mit der Argumentation von razer müsste man auch eigentlich Radfahren auf Autobahnen sofort erlauben. Es ist "nur" Längsverkehr, keine Kreuzungen, und !es gab bislang keine Tote durch Kollision im Längsverkehr auf der Autobahn zwischen Radfahrern und anderen Verkehrsteilnehmern!. Also nach razer´s Argumentation eine sichere Wette auf die Sicherheit der Radfaherer auf Autobahnen.
 
Dennoch fühlt es sich halt scheiße an von einem 40 Tonner mit 40km/h Geschwindigkeitsüberschuss mit 50cm Abstand überholt zu werden. Am besten noch mit Hupe direkt neben dir.

In erster Linie geht es ja um innerorts. Und so naiv wie unterstellt, ist die Argumentation von Racer nicht.


Ich bin übrigens in Frankreich aus Versehen tatsächlich mal bei Toulon und auf Gran Canaria mangels Alternative mit voller Absicht auf der Autobahn gelandet. Man überlebt auch das ;)
 
Das Unwohlsein resultiert doch erst aus dem (außer von mir) nie in Frage gestelten kursierenden Dogma, es gebe da eine gesicherte kausale Verbindung [Überholabstand -> Unfallgefahr]. Die Ansicht, man müsse wegen der mangelhaften gefühlten Sicherheit energisch an den Abständen und den Bedingungen die dazu führen arbeiten gerät zum Teufelskreis.
Was für ein Unsinn!!!
entschuldige, aber das muss ich jetzt wirklich so klar sagen!

Mir hat als Jugendlicher Rennradfahrer niemand gesagt, dass mir unwohl sein muss, weil es ständig Unfälle gibt, wenn ich auf einer Landstaße mit 100 km/h und 50 cm Abstand überholt werde.
Da ist jedem normalen Menschen einfach automatisch unwohl! Überlebensinstinkt und schlicht: genau, Angst.
Toll, wenn du das nicht kennst und in meinen Augen mehr als naiv, wenn du womöglich ernsthaft denkst, du kannst diese Angst mit nackten Zahlen abstellen.
 
In erster Linie geht es ja um innerorts. Und so naiv wie unterstellt, ist die Argumentation von Racer nicht.


Ich bin übrigens in Frankreich aus Versehen tatsächlich mal bei Toulon und auf Gran Canaria mangels Alternative mit voller Absicht auf der Autobahn gelandet. Man überlebt auch das ;)
Äh, nee. Ursprünglich ging es um außerorts, Auslöser war der Unfall von Natenom.

Im Übrigen fahre ich nicht Rad, um zu überleben. ;)
 
Dennoch fühlt es sich halt scheiße an von einem 40 Tonner mit 40km/h Geschwindigkeitsüberschuss mit 50cm Abstand überholt zu werden. Am besten noch mit Hupe direkt neben dir.
YMMV.:p
PS: auch LKW-Fahrer lernen durchs Hörensagen am Stammtisch, was Radfahrer ärgert (und nachhaltig vertreibt).
 
Also unterstellst Du da Absicht bei den Lkw Fahrern?
Natürlich. Man drückt wohl kaum unabsichtlich auf die Hupe, nachdem man gerade übersehen hat, dass da ein Radfahrer ist.

Die Fiktion vom "sicheren Radweg" (bzw. eigentlich die Antithese dazu, nämlich das Bild der immanent und quasi von Natur aus "unsicheren Fahrbahn", wo der einzelne Autofahrer nix dafür kann, sondern Politik und Verwaltung als Schuldige die Verantwortung tragen, weil sie bisher versäumt haben, auch hier durch Radwegebau Sicherheit[TM] herzustellen) bewirkt nicht nur Straßenwut-Eskalationen bei ignorierten Radwegen. Sie triggert auch ganz gewaltig autofahrende Sadisten auf radwegfreien Strecken.
 
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Mir hat als Jugendlicher Rennradfahrer niemand gesagt, dass mir unwohl sein muss, weil es ständig Unfälle gibt, wenn ich auf einer Landstaße mit 100 km/h und 50 cm Abstand überholt werde.
Meine eigene Erfahrung ist anders. Ich habe das Radfahren in den 70er-Jahren und in Wuppertal begonnen, wo es damals nicht einen einzigen Radweg gab. Nie, wirklich nie, habe ich dabei Probleme beim Fahren empfunden, obwohl die frühen 70er Jahre ja sogar den Scheitelpunkt der Verkehrsopferzahlen darstellten. Eigentlich musste man bei jeder Fahrt immer auch ein gutes Stück auf der B7/Friedrich-Engels-Allee fahren, damals wie heute mit ~50.000 KFZ täglich eine der meistbefahrenen Straßen in NRW. Auch meine Eltern und das gesamte Umfeld waren tiefenentspannt, was die potentielle Gefährdung durch Überholen im Mischverkehr anbetraf. Meine Verkehrsmittelwahl war nur insofern Thema, als meine Kontakte sich mitleidig über Belastungen durch das notorische Regenwetter und die vielen steilen Steigungen Gedanken gemacht haben.

Meine erste Erfahrung mit Engüberholen hatte ich, als ich noch als Schüler meinen schon in Bonn studierenden Bruder mit dem Fahrrad besuchte, und ich als Landei übersehen hatte, dass die reiche Bundeshauptstadt sich damals schon "sichere" (hüstel) Radwege leisten konnte. Also fuhr ich wie gewohnt auf der Fahrbahn neben dem Radweg, als ich gleich binnen der ersten Minuten im Zentimeterabstand von einem vorbeirauschenden Gelenkbus überholt wurde. Danke für nichts, Infrastruktur.
 
Soll ich weitermachen?
Nein Danke!

Du bist in der Evolution des Menschen offenbar eine Stufe weiter als wir Memmen, die sich unwohl und gefährdet fühlen, wenn wir auf der Landstraße viel zu eng überholt werden.
Was soll man da noch groß diskutieren...?!
 
Äh, nee. Ursprünglich ging es um außerorts, Auslöser war der Unfall von Natenom.

Ja, in Bezug auf die Unfälle durch zu geringen Seitenabstand vs "nicht gesehen und deshalb von hinten erwischt" war das schon der Auslöser. In der Folge und gerade in Bezug auf die Sicherheit von Radstreifen etc. wurde die Diskussion aber breiter.


Im Übrigen fahre ich nicht Rad, um zu überleben. ;)

Ich auch nicht - war nur lustig, weil es gerade so gepasst hat.
 
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