• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin

Und nun rollt der Zug wieder zurück durch die Dunkelheit…und es fragt sich, was der ganze Trip an Erleuchtung gebracht hat. So richtig weiß ich es auch nicht.

Selten hat sich ein Arzt bislang so viel Zeit genommen wie heute, wenngleich die ersten 30 Minuten dafür benötigt wurden, die bisherigen Knie-OPs auf Kette zu bekommen. Als es dann ans Eingemachte ging, wurde es natürlich komplizierter…und im Sinne einer operativen Empfehlung geradezu haarig.

Meinen seltsamen Strang „würde man dort so nicht vermuten“ – etwas Ähnliches hätte er aber zuvor bei zwei anderen Patienten gesehen, einem ehemaligem Fußballprofi und einem anderen „Zivilisten“ wie mir.

Der Zweite hätte vor seinen Operationen hier in München bereits 8 Voroperationen gehabt, danach folgten noch einmal zwei eben hier in München für zehn in Gänze. Das Ergebnis der Resektion wäre beim ersten Versuch frustrierend und beim zweiten ein wenig besser gewesen – Operation 9 und 10 hätten den Zustand somit am Ende verbessert, aber das Knie wäre nach wie vor problematisch. Der Mist wäre in gleicher bzw. schwächerer Form stets wiedergekommen.

Die von mir beschriebenen Probleme würden jedoch dem, was er beschreibe, frappierend ähneln und der Arzt fragte mich, ob er mich mit dem Patienten ggf. in Kontakt bringen sollte, zumindest für einen Austausch. Der Patient würde in den kommenden Wochen erneut für einen Termin vorbeikommen und dann könnte er den Kontakt stricken – der Patient hätte immer von einem „Würmchen“ im Gelenk gesprochen. Beim Fußballprofi wäre die Operation wohl prinzipiell gut verlaufen, aber wirklich deckungsgleich wären die Fälle nicht, jedoch vergleichbar.

Dazu fiel im Ultraschall noch ein Osteopyth auf, der auch genau in meinem schmerzhaftem Strangareal ist. Der wäre zwar nicht riesig, aber schon auffällig.

Diesen hat auch zuvor noch niemand gesehen bzw. beschrieben – allerdings verheißt, wie ich jetzt nach etwas Google weiß, ein Osteopyth auch nicht gerade Gutes für das Gelenk – in Kürze sind das knöcherne Auswüchse, die sich bei degenerativen Gelenkerkrankungen ausbilden und selten den Pfad in eine goldene Zukunft weisen. Ein wenig Erguss im Kniegelenk konnte er auch im Ultraschall darstellen – ggf. muss ich mich auch von meiner Illusion verabschieden, dass im Gelenk alles absolut cool ist und es partout keine Erklärung für die Bakerzyste gibt. Richtig glauben will ich es immer noch nicht, aber wenn ich mit degenerativen Erkrankungen assoziierte Knochenanbauten habe, eine Bakerzyste und auch zumindest zwei beschriebene Knorpeldefekte…vielleicht ist da auch einfach etwas dran, auch wenn mir alle wieder sagen, dass die Knorpeldefekte nicht wild genug für massive Beschwerden sind. Somit: Diese Erkenntnis führt zumindest zu nix – und in solch einem Stadium natürlich auch nicht zu massiven Maßnahmen (Ersatz), insbesondere, da ich ja keine intraartikulären Probleme spüre.

Was meinen Strang angeht, gäbe es schlussendlich drei Optionen und basierend auf den beiden anderen Patienten zumindest keine realistische oder wahrscheinliche Heilungschance. Man könnte nix machen und es so lassen, aber es wäre sehr unwahrscheinlich, dass von alleine etwas anders oder besser würde. Das passt auch zum Eindruck der vergangenen drei Jahre. Man könnte den Bereich entfernen und wieder zunähen – dadurch würde man aber einen neuen Narbenwulst provozieren und es würde ggf. genau dasselbe wieder passieren – das war die OP#9 des anderen Patienten. Oder man könnte den Bereich herausschneiden und sich woanders am Bein an einer Sehne um ein Flickenstück bedienen, damit man den Ausschnitt nicht wieder so eng zusammennähen muss. Dann hätte man nicht so einen extremen Narbenwulst und müsste nicht so viel Spannung beim Nähen aufbauen, wüsste aber nicht, was an der Entnahmestelle passiert und zu welchem Grad der Körper das Transplantat doch wieder vernarbt. Wenn da mal keine bescheidenen Optionen sind.

Was bleibt? Ggf. habe ich doch einen chronischen Minierguss, der die Zyste am laufen hallt. Ganz unrealistisch scheint dies nicht. Meinen seltsamen Strang könnte man entfernen, aber wahrscheinlich wird es dann auch nix, ggf. nur etwas besser, ggf. beginnt aber nur eine neue Serie von OPs an deren Ende es vielleicht etwas besser ist, vielleicht auch nicht.

Richtig viel Erfahrung hat er damit nicht, was immerhin mehr ist als beim Knieexperten in Hamburg, der n=0 als Erfahrungswerte hatte. Der Patient, der bei ihm OP #9 und #10 hatte, war übrigens zuvor in Hannover von dem gleichen Arzt operiert worden, der mich vor einem Jahr operierte. Ich bin also schon auf den Pfaden der komplizierten Fälle unterwegs.

Er schlug auch noch erneute Infiltrationen vor, am besten zum Vergleich direkt hintereinander intra- und extraartikulär. Darauf habe ich verzichtet. Alles viel zu oft gehabt, nie einen Effekt verspürt, die letzte Infiltration ging auch übel nach hinten los und führte nur zu mehr Schmerzen.

Mir schwant, dies alles hilft mir nur bedingt weiter.
 

Anzeige

Re: Knorpelschaden Grad II; wie geht es weiter? Hoffa-Teilresektion, Hoffaitis, Bakerzyste, Tilidin und Amitriptylin
Salü Arnt
Den Erfahrungsaustausch respektive Kontakt zum anderen Leidensgenossen würde ich mitnehmen, hilft vielleicht nicht, schadet auch nicht.
Zum Thema Osteophyt: kann degenerativ oder auch traumatisch sein. Die Knie-Arthro1 vor 1.5 Jahren betraf das Absäbeln von so nem Teil und ein Teil Hoffa weg. Bei mir hat der sich wohl aufgrund eines ordentlichen Schlags ein paar Jahre zuvor gebildet (Steinschlag voll drauf, war damals en paar Wochen dick), war nie extrem auffällig bis ich mal ordentlich verdreht habe, das Teil im doofen Winkel geratscht hat und dann zu Einklemmung geführt hat. Am Knorpel hat es auch etwas rumgeratscht. Nach der OP war alles gut, hat sich auch nichts nachgebildet.

Die Variante mit dem Flickenstück ist falls opsen wohl die schlauste Variante. Dass das mechanisch stört, finde ich nachvollziehbar, ist halt immer die Frage, was bei einer OP sonst so geärgert wird (bezogen auf Nerven und Co., von Komplikationen rede ich ja gar nicht;-)).

Lass doch mal setzen und tausche Dich mit dem anderen aus.

Bzgl. Osteopathen: da gibt es grds. sicher gute, das sind im Zweifelsfall solche mit Humanmedizin Studium und Zusatzausbildung. Das ist bei der Eso-Ecke sicher nicht der Fall und so jemand würde ich auch nicht an meine Knie lassen;-).

Dass insgesamt wieder etwas mehr Sport geht, ist für den Kopf sicher gut und für den Rest auch. Crosstrainern ist ja ohnehin super, was auch andere Körperpartien betrifft; wir haben so ein Teil daheim und ich mache damit Intervalltraining, das bringt recht viel und macht mehr Spass als Rolle fahren.

Gute Rückfahrt;-).
 
Hallo Arndt, danke für Deine ausführlichen Schilderungen und das Mitteilen Deiner Sorgen. Persönlich kann ich alles nachvollziehen und habe auch seit 3 Jahren das Problem. 140 Seiten Arztberichte und 50% Schwerbehinderung nach einer lächerlichen Patellaluxation. Insgesamt 4 OPs in das Knie und es ist immer noch geschwollen. Ich kann Dir folgenden Rat geben, suche Dir psychologische Hilfe. Bin selbst 9 Wochen stationär eingefahren. Nehme das Enbrel! Ich Spritze selbst Humira und nehme MTX dazu. Damit kann ich einigermaßen laufen, ohne Schmerzmittel. Suche die Ursache nicht nur am Knie! Stichwort - Reaktive Arthritis! Stelle Deine Ernährung um und versuche Meditation und Muskelentspannung oder Imagination. Heilfasten ist auch eine gute Option. Schau nach Alternativen - Immanuel Krankenhaus Berlin Prof. Dr. Michalsen. Wichtig ist!! Du musst aus dem Strudel mit dem Knie raus und vor allem Dich und Dein Umfeld anpassen. VG Frank
 
Hier habe ich etwas über selten besprochene Muskelstränge gefunden:
Fast alle Probleme rund ums Knie sind auf fehlerhafte Beinachsen und falsche Drehrichtungen zurückzuführen. Mein Angebot steht. Melde Dich ruhig bei mir. Mein Konto hier ist aber gerade in Löschung.
 
@Tiefdruck1: Nur ein kurzes Wort zum Jahresende und um hier noch eine gebührende Antwort zu geben: Basel ist in der Tat nicht um die Ecke, aber mir schwant, dass der Baseler Spiraldynamik-Guru auch hier in Oldenburg einen Jünger gefunden hat...

https://xn--orthopde-lehmkhler-oldenburg-bnc24e.de/was-wir-ihnen-anbieten-koennen/spiraldynamik/
...bei dem ich im vorletzten Sommer 2x war. Vielleicht liegt mein bestenfalls mangelhafter Eindruck auch an mir selbst und ggf. fehlender Offenheit für gewisse Vorgehensweisen, allerdings hatte ich 2x 1h-Termine, bei denen ich das Gefühl hatte, "ganzheitlich" nach Schema F behandelt zu werden. Auf meine besondere Knieproblematik und damit einhergehende Fragen wurde mit Bezug auf die "Ganzheitlichkeit" nur sehr wenig Aufmerksamkeit vergeudet. Stattdessen viel Analyse (Ganganalyse auf Laufband mit lustig bunten Ausdrucken wie ich welchen Fuß belaste z.B.), aber stets ohne irgendwelche konkreten Maßnahmen / Ergebnisse. Für mich war das eher ein Erkenntnisgewinn (ja, ich habe "Plattfüße" und Rundrücken), aber neben diesem Gewinn an bereits bekannten Tatsachen mündete das Ganze in Nix. Zum gefühlten Aufblähen der Rechnung für die PKV gab es dann noch 2-Minuten Akkupunktur mit irgendeiner Akkupunkturpistole, dazu banale Hinweise à la "auf den Gang konzentrieren und Spannung in die Füße", aber so weit war ich vorher auch schon.

Irgendwie war mir nach 2 dieser längeren Terminen absolut unklar, was ich von dem Ganzen habe und hatte den Eindruck, dass ich auch mit jedem anderen beschriebenem Problem genau dasselbe als Behandlungsmuster bekommen hätte. Jede konkrete Frage - wie z.B. zu meinen gefühlten Verhärtungen parallel zur Patellasehne und die Frage, ob man so etwas überhaupt theoretisch operieren kann - wurden über vage Phrasen zur Nichtbeantwortung geführt - oder es kam etwas wie "lassen Sie mich doch erst einmal machen". Ich wurde dann auch irgendwann etwas patzig, my bad, aber die Chemie hat einfach überhaupt nicht gestimmt...vielleicht schon eher als bei "wir schauen mal im vorherigen-Leben" Osteopathin 2, aber ich sah da nur Zeit und Unmengen Geld dahinrinnen. Ich meine, da wird dann 20 Minuten die Gangbildanalyse gemacht, dann kriege ich einen Stapel A4 in die Hand ,sehe, dass ich das eine Bein 48 und das andere 52% belaste und dann ist der Punkt abgehakt, ohne dass mir klar ist, was ich damit jetzt soll - außer vielleicht tapezieren. Nächste Station.

Somit...Danke für den Hinweis und ich will gar nicht in Abrede stellen, dass die Methodik hilfreich sein kann und / oder so lange beschäftigt, bis eh alles wieder tutti ist (leider langsam oft ein Eindruck für Maßnahmen wie Physio usw) - oder eben nicht - aber zumindest mit der Anlaufstelle hier vor Ort bin ich wirklich durch...

Gibt online auch Bewertungen, die ich auch selber hätte schreiben können...
"...der Dr. redete die ganze Zeit, ununterbrochen, teils mit mir, mit seinem Diktiergerät und seiner MTA! Jeder Einwand oder Beschreibung von mir wurde sofort überfahren und seinerseits immer nur darauf hingewiesen, das ER der Doc ist, Medizin UND Sportmedizin ganz groß drauf hat, und...und...und - der Patient keine Ahnung zu haben hat!"

Von 300€-Rechnungen je Behandlung liest man auch, kommt mir sehr bekannt vor.

Ich will den Vorschlag jetzt keinesfalls komplett kaputt reden, aber was vielleicht in Basel gut umgesetzt wurde, hat mir hier überhaupt nicht zugesagt und bestimmt nicht weitergeholfen...
 
Das tut mir Leid.
Ich will dich auf keinen Fall überreden zu einem solchen Lizenznehmer zu gehen. Aber du investiert soviel, dann überlege doch ob du dir ein paar der kurzen Videos anschaust.
Es ist halt so: wenn beim Fuss und damit Gang etwas nicht stimmt, kompensiert der Körper in allen Ebenen darüber.
Insofern kann tatsächlich für einen Hallux Valgus, eine Achillodynie, LWS Probleme, ISG, Patella HQS Syndrom die Ursache und damit Behandlung immer die gleiche oder ähnlich sein.



Es geht immer um Fussstellung, Beinachsen, Beckenaufrichtung.

Wenn ich dir dazu was erzählen soll ruf mich an. Nr gibt's auf PN.

Welchen Therapeuten du dir suchst oder ob du das alleine therapiert, ist mir gleich. Es geht mir ums Prinzip und nicht um Werbung .
 
Zweieinhalb Monate sind ins Land gezogen...nix ist passiert, aber als Lebenszeichen doch ein kurzes "Update". falls man es so nennen kann.

Zumindest aktuell bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich wirklich müde geworden bin. Müder als noch zuvor. Müde davon, zu neuen Ärzten zu rennen, irgendwie zu versuchen, meine Story in 3 Minuten zu pressen, nur um dann wieder ratlos von dannen zu ziehen.

Da war noch einmal ein Radiologe, der sich etwas intensiver aber vollkommen nutzlos meine Bilder angeschaut hat - wohnte hier in der Nachbarschaft, kam abends mal vorbei, scrolte mit mir lustig Bilder, erzählte noch von seinem Wanderurlaub in Nepal und empfahl mir einen neuen Orthopäden. Da sollte ich alle Befunde mitnehmen, er würde ihn vorwarnen und blabla. Dort angekommen wollte ich dann anfangen, aber bereits in Satz 4 wurde ich unterbrochen mit einem "Was haben Sie denn nun?". OPs 2 und 3 sollten dann abgekürzt werden, das Knie wurde einmal abgetastet, zum Abklären wurde noch flugs, Privatpatient da, einmal die Hüfte geröngt, die war natürlich 100% unauffällig, "dann muss es wohl doch das Knie sein", "Habe schon über 1000 Patienten operiert, aber hier habe ich absolut keine Idee" und das war es dann. Etwas Strahlung, null Erkenntnis, keine echte Überraschung, aber auch einfach keine Lust mehr darauf. "Ob man denn nicht damit leben könnte?" Tja, dazu fiel mir nur ein, dass es ja a) drei Jahre schon so geht und ich b) noch nicht von einem Hochhaus gesprungen bin, also geht es halt irgendwie, aber auch das ist einfach nur zermürbend. Mein Umfeld sieht mich beim "Meistern" des Alltags und man sieht mir nicht viel an, aber 5x am Tag kommt mir immer wieder eine Träne (seltsamerweise immer rechtes Auge), dann kommt man irgendwie wieder darüber hinweg und es geht weiter. Gottlob geht noch ein bisschen Fahrrad, sonst würde ich total bekloppt, wobei die 38km heute Nachmittag auch dazu geführt haben, dass ich gerade keine längere Strecke im Haus mehr gescheit gehen kann. Aber ohne das wäre ich wirklich psychisch am Ende, da ich auch so den ganzen Tag über immer unterschwellige Schmerzen habe. Meinetwegen immer 3-4 auf der 10er Skala; halt nix, was einen in die Horizontale wirft, aber absolut nicht beschwerdenfrei. Keine Sekunde.

Rein vom Bewegungsablauf kann ich besser Treppen gehen - mittlerweile. Die Schmerzen dabei sind aber ungefähr unverändert, ich kann nur runder gehen. Noch mal drei Jahre und dann... (?).... Genauso fahre ich manchmal 45-60 Minuten am Stück Rad, so auch heute, wenngleich es um Minute 35 herum, auch Gegenwind, auch wieder die "Tränen im Auge"-Situation war, durch die man dann einfach durchmuss. Es nützt ja nix. 30 Minuten später dann Kakao und Kuchenstück, dann noch mal 30 nach Hause.

Andere Freizeitaktivitäten gehen mal, mal nicht so gut. Fragen Kollegen, ob man mit kegeln gehen möchte (ganz old-school), überlege ich den ganzen Tag, wie ich das wohl hinbekomme und habe mich dann vor 2-3 Wochen hingeschleppt, ein wenig im Stand gekegelt, bisschen gelabert, keiner hat was gemerkt. Beim Basketball hatten wir das Top 4 hier in der Stadt; am Samstag 2 Spiele mit ständig Sitzen (eng) oder auf dem Fleck-stehen. Das wurde immer schlimmer, am Sonntag beim Finale bin ich dann Anfang der zweiten Halbzeit abgehauen, und habe meine Dauerkarte für die nächsten 3 Spiele gleich in Serie in den Re-Sale gesteckt, da ich mir den Scheiß nicht mehr antun wollte. Da kann ich wirklich von den Schmerzen her besser ne Stunde Radfahren als ein Basketballspiel schauen, bei dem ich eingepfercht sitzen muss und das Knie immer dominanter wird. Total frustrierend. Spaziergänge hier und da gehen auch, aber nach 30 MInuten sollte ich besser wieder daheim sein. Man kommt halt durch den Tag, aber es ist ein ständiger Hürdenlauf on Belastungen und Pausen und neuen Belastungen und so weiter. Psychisch macht es mich total fertig.

Darum bin ich jetzt auch bei der Psychologin gelandet - jeden Mittwoch eine Stunde labern, wobei morgen Sitzung #5 ist. Alle haben mir dazu geraten, von Frau über Bekannte über Amtsarzt über Schulleitung. Ich frage mich jedes Mal, was ich da mache...Fragebögen zur Kindheit, ADHS-Bögen, you name it. Nach Sitzung 5 würde auch erst die eigentliche Behandlung anfangen, aber bis dahin muss ich einen Wisch von einem Orthopäden unterschreiben lassen, dass es wahrscheinlich keine körperlichen Ursachen gibt und viel oder fast alles Kopf ist und eine Verhaltenstherapie Sinn macht. Das wiederum glaube ich ja alles nicht...auch total vetrackt, Ausgang bzw Fortsetzung ungewiss. Ich habe noch keine Ahnung, was der Benefit davon werden könnte, außer noch mal eine Stunde die Woche nett mit FFP2-Maske labern zu dürfen und dafür am Ende wahrscheinlich jeweils eine Rechnung über 135 Euro zu bekommen.

Kurz hatte ich zwischendurch sogar noch einmal Hoffnung, irgendetwas finden zu können - da war ein Arztbesuch in München Anfang des Jahres (Kniespezi, was sonst), da wurde dort ein Osteophyt im Utraschall entdeckt, der in allen MRTs nicht zu sehen ist, da bildete ich mir ein, dass dieser Osteophyt medial unterhalb der Kniescheibe ggf. sehr relevant sein könnte, da rannte ich noch zu zwei weiteren Orthopäden, um mir hier vor Ort die Existenz des Oteophyten bestätigen zu lassen...aber außer, dass da einer ist, der in keinem MRT zu sehen ist, was unlogisch wäre, glaubt keiner der Dreien, dass dieser Knochensporn irgendwie relevant sein könnte und wenn überhaupt auch nur 1-2mm hoch ist, viel zu klein, um irgendetwas zu reizen. Von der Lokalisation her könne man ihn in einer Arthroskopie nicht sehen (ein Arzt), ein anderer sagte doch. Zwei ASKs hatte ich ja. Dazu würde man im MRT ja noch eine Plica sehen, die auch manchmal stören kann, aber wenn die bei 2 OPs nicht angetastet wurde, ist da wahrscheinlich auch nix. Alles lose Fäden, alles nix, was meine gravierenden Probleme wirklich erklären kann, alles nur Frust.

Dazu war ich dann vor einigen Wochen noch bei einem neuen Chefarzt in einem der Oldenburger KHs. Natürlich auf Knie spezialisiert, wenngleich auch auf die Cash-Cow-OP überhaupt, die künstlichen Gelenke. Er erkannte dann ggf. in meinem ansonsten für ihn vollends unauffälligem MRT eine Fehlstellung der Patella, was mir dann eine Überweisung zum Roations-CT einbrachte, wo ich, Termin etwas länger gedauert, am Donnerstag einen Termin zur Strahlungsdröhnung hätte. Röntgen hier, CT da...letztes Jahr auch die vollkommen bescheuerten Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule bei der Rheumanummer...ich mache mich noch selbst kaputt, aber muss da natürlich dran bleiben. Vielleicht, okay, Hauptaufprall beim Sturz war die Patella, da auch ein Bone Bruise, die Hauptschmerzen immer im medialem Retinakulum, dies ist ja der mediale Halteapparat der Kniescheibe, vielleicht sitzt die Kniescheibe anders als vorher, "und selbst wenn es so ist, muss man sehen, ob es irgendeine Relevanz hat", meinte der Arzt noch, also auch wieder nur Geister-jagen. Puh. Das 100+x Knacken am Tag mediall unterhalb der Kniescheibe kann natürlich schon irgendwie der Halteapparat der Kniescheibe sein, was weiß ich, aber was für Konsequenzen hätte das alles? Gleichwohl habe ich bestimmt schon 5 Arzbriefe, in denen steht, dass die Patella ordnungsgemäß zentriert. Das wird ja auch nicht immer falsch sein. Gleichzeitig ist die Kniescheibe aber viel loser und laxer als die andere, aber da weiß ja auch kein Mensch, wie das vor dem Sturz im anderen Leben war.

Ich bin wirklich bodenlos gefrustet und irgendwie auch phasenweise bis zur Unemotionalität am Resignieren. Hätte mir am Anfang vom Blog vor drei Jahren jemand prophezeit, dass es in 1000+ Tagen immer noch so ist...puh, keine Ahnung, ob ich überhaupt mit dem Schreiben angefangen hätte. Man möchte ja doch irgendwie am Ende eine fröhliche Geschichte fabrizieren. Das sieht momentan übel aus.
 
Zweieinhalb Monate sind ins Land gezogen...nix ist passiert, aber als Lebenszeichen doch ein kurzes "Update". falls man es so nennen kann.

Zumindest aktuell bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich wirklich müde geworden bin. Müder als noch zuvor. Müde davon, zu neuen Ärzten zu rennen, irgendwie zu versuchen, meine Story in 3 Minuten zu pressen, nur um dann wieder ratlos von dannen zu ziehen.

Da war noch einmal ein Radiologe, der sich etwas intensiver aber vollkommen nutzlos meine Bilder angeschaut hat - wohnte hier in der Nachbarschaft, kam abends mal vorbei, scrolte mit mir lustig Bilder, erzählte noch von seinem Wanderurlaub in Nepal und empfahl mir einen neuen Orthopäden. Da sollte ich alle Befunde mitnehmen, er würde ihn vorwarnen und blabla. Dort angekommen wollte ich dann anfangen, aber bereits in Satz 4 wurde ich unterbrochen mit einem "Was haben Sie denn nun?". OPs 2 und 3 sollten dann abgekürzt werden, das Knie wurde einmal abgetastet, zum Abklären wurde noch flugs, Privatpatient da, einmal die Hüfte geröngt, die war natürlich 100% unauffällig, "dann muss es wohl doch das Knie sein", "Habe schon über 1000 Patienten operiert, aber hier habe ich absolut keine Idee" und das war es dann. Etwas Strahlung, null Erkenntnis, keine echte Überraschung, aber auch einfach keine Lust mehr darauf. "Ob man denn nicht damit leben könnte?" Tja, dazu fiel mir nur ein, dass es ja a) drei Jahre schon so geht und ich b) noch nicht von einem Hochhaus gesprungen bin, also geht es halt irgendwie, aber auch das ist einfach nur zermürbend. Mein Umfeld sieht mich beim "Meistern" des Alltags und man sieht mir nicht viel an, aber 5x am Tag kommt mir immer wieder eine Träne (seltsamerweise immer rechtes Auge), dann kommt man irgendwie wieder darüber hinweg und es geht weiter. Gottlob geht noch ein bisschen Fahrrad, sonst würde ich total bekloppt, wobei die 38km heute Nachmittag auch dazu geführt haben, dass ich gerade keine längere Strecke im Haus mehr gescheit gehen kann. Aber ohne das wäre ich wirklich psychisch am Ende, da ich auch so den ganzen Tag über immer unterschwellige Schmerzen habe. Meinetwegen immer 3-4 auf der 10er Skala; halt nix, was einen in die Horizontale wirft, aber absolut nicht beschwerdenfrei. Keine Sekunde.

Rein vom Bewegungsablauf kann ich besser Treppen gehen - mittlerweile. Die Schmerzen dabei sind aber ungefähr unverändert, ich kann nur runder gehen. Noch mal drei Jahre und dann... (?).... Genauso fahre ich manchmal 45-60 Minuten am Stück Rad, so auch heute, wenngleich es um Minute 35 herum, auch Gegenwind, auch wieder die "Tränen im Auge"-Situation war, durch die man dann einfach durchmuss. Es nützt ja nix. 30 Minuten später dann Kakao und Kuchenstück, dann noch mal 30 nach Hause.

Andere Freizeitaktivitäten gehen mal, mal nicht so gut. Fragen Kollegen, ob man mit kegeln gehen möchte (ganz old-school), überlege ich den ganzen Tag, wie ich das wohl hinbekomme und habe mich dann vor 2-3 Wochen hingeschleppt, ein wenig im Stand gekegelt, bisschen gelabert, keiner hat was gemerkt. Beim Basketball hatten wir das Top 4 hier in der Stadt; am Samstag 2 Spiele mit ständig Sitzen (eng) oder auf dem Fleck-stehen. Das wurde immer schlimmer, am Sonntag beim Finale bin ich dann Anfang der zweiten Halbzeit abgehauen, und habe meine Dauerkarte für die nächsten 3 Spiele gleich in Serie in den Re-Sale gesteckt, da ich mir den Scheiß nicht mehr antun wollte. Da kann ich wirklich von den Schmerzen her besser ne Stunde Radfahren als ein Basketballspiel schauen, bei dem ich eingepfercht sitzen muss und das Knie immer dominanter wird. Total frustrierend. Spaziergänge hier und da gehen auch, aber nach 30 MInuten sollte ich besser wieder daheim sein. Man kommt halt durch den Tag, aber es ist ein ständiger Hürdenlauf on Belastungen und Pausen und neuen Belastungen und so weiter. Psychisch macht es mich total fertig.

Darum bin ich jetzt auch bei der Psychologin gelandet - jeden Mittwoch eine Stunde labern, wobei morgen Sitzung #5 ist. Alle haben mir dazu geraten, von Frau über Bekannte über Amtsarzt über Schulleitung. Ich frage mich jedes Mal, was ich da mache...Fragebögen zur Kindheit, ADHS-Bögen, you name it. Nach Sitzung 5 würde auch erst die eigentliche Behandlung anfangen, aber bis dahin muss ich einen Wisch von einem Orthopäden unterschreiben lassen, dass es wahrscheinlich keine körperlichen Ursachen gibt und viel oder fast alles Kopf ist und eine Verhaltenstherapie Sinn macht. Das wiederum glaube ich ja alles nicht...auch total vetrackt, Ausgang bzw Fortsetzung ungewiss. Ich habe noch keine Ahnung, was der Benefit davon werden könnte, außer noch mal eine Stunde die Woche nett mit FFP2-Maske labern zu dürfen und dafür am Ende wahrscheinlich jeweils eine Rechnung über 135 Euro zu bekommen.

Kurz hatte ich zwischendurch sogar noch einmal Hoffnung, irgendetwas finden zu können - da war ein Arztbesuch in München Anfang des Jahres (Kniespezi, was sonst), da wurde dort ein Osteophyt im Utraschall entdeckt, der in allen MRTs nicht zu sehen ist, da bildete ich mir ein, dass dieser Osteophyt medial unterhalb der Kniescheibe ggf. sehr relevant sein könnte, da rannte ich noch zu zwei weiteren Orthopäden, um mir hier vor Ort die Existenz des Oteophyten bestätigen zu lassen...aber außer, dass da einer ist, der in keinem MRT zu sehen ist, was unlogisch wäre, glaubt keiner der Dreien, dass dieser Knochensporn irgendwie relevant sein könnte und wenn überhaupt auch nur 1-2mm hoch ist, viel zu klein, um irgendetwas zu reizen. Von der Lokalisation her könne man ihn in einer Arthroskopie nicht sehen (ein Arzt), ein anderer sagte doch. Zwei ASKs hatte ich ja. Dazu würde man im MRT ja noch eine Plica sehen, die auch manchmal stören kann, aber wenn die bei 2 OPs nicht angetastet wurde, ist da wahrscheinlich auch nix. Alles lose Fäden, alles nix, was meine gravierenden Probleme wirklich erklären kann, alles nur Frust.

Dazu war ich dann vor einigen Wochen noch bei einem neuen Chefarzt in einem der Oldenburger KHs. Natürlich auf Knie spezialisiert, wenngleich auch auf die Cash-Cow-OP überhaupt, die künstlichen Gelenke. Er erkannte dann ggf. in meinem ansonsten für ihn vollends unauffälligem MRT eine Fehlstellung der Patella, was mir dann eine Überweisung zum Roations-CT einbrachte, wo ich, Termin etwas länger gedauert, am Donnerstag einen Termin zur Strahlungsdröhnung hätte. Röntgen hier, CT da...letztes Jahr auch die vollkommen bescheuerten Röntgenaufnahmen der Wirbelsäule bei der Rheumanummer...ich mache mich noch selbst kaputt, aber muss da natürlich dran bleiben. Vielleicht, okay, Hauptaufprall beim Sturz war die Patella, da auch ein Bone Bruise, die Hauptschmerzen immer im medialem Retinakulum, dies ist ja der mediale Halteapparat der Kniescheibe, vielleicht sitzt die Kniescheibe anders als vorher, "und selbst wenn es so ist, muss man sehen, ob es irgendeine Relevanz hat", meinte der Arzt noch, also auch wieder nur Geister-jagen. Puh. Das 100+x Knacken am Tag mediall unterhalb der Kniescheibe kann natürlich schon irgendwie der Halteapparat der Kniescheibe sein, was weiß ich, aber was für Konsequenzen hätte das alles? Gleichwohl habe ich bestimmt schon 5 Arzbriefe, in denen steht, dass die Patella ordnungsgemäß zentriert. Das wird ja auch nicht immer falsch sein. Gleichzeitig ist die Kniescheibe aber viel loser und laxer als die andere, aber da weiß ja auch kein Mensch, wie das vor dem Sturz im anderen Leben war.

Ich bin wirklich bodenlos gefrustet und irgendwie auch phasenweise bis zur Unemotionalität am Resignieren. Hätte mir am Anfang vom Blog vor drei Jahren jemand prophezeit, dass es in 1000+ Tagen immer noch so ist...puh, keine Ahnung, ob ich überhaupt mit dem Schreiben angefangen hätte. Man möchte ja doch irgendwie am Ende eine fröhliche Geschichte fabrizieren. Das sieht momentan übel aus.
Lieber Arndt, wenn ich deinen Verlauf lese (und ich habe alles gelesen) dann bist du wohl mein Leidensbruder 1:1, bis auf die OP!
Meinen Frust und die „Unemotionalität“ lebe ich inzwischen täglich….alles, alles andere hast du vorweg 1:1 beschrieben. Ja, die Tränen kullern ab und an, sonst ist man emotionsfrei und leider aktuell ohne Perspektive! Ich und mein wöchentlicher Kniegekenkserguss. VG
 
Nichts nervt mich mehr, als wenn irgendwelche theoretisch interessante Threads im Internet einfach im Nichts aufhören und man nur kopfkratzend den letzten Eintrag vor x Jahren sieht und sich – als ggf. auch Leidgeplagter – fragt, was daraus geworden ist.

Daher…das verregnete Sommerupdate 2023, aktuell deutlich eingeschränkt durch eine Eigenbluttherapie (PRP) heute früh, die mich gerade wieder daran zweifeln lässt, was ich alles für einen Unfug mitmache. Zumindest temporär kann ich wieder kaum gehen, das Bein kaum anwinkeln und bin zu nix zu gebrauchen.

Dumm ist, immer dasselbe zu machen und andere Ergebnisse zu erwarten – und wenn man nur genug Ärztehopping betreibt, macht man dann eben noch einmal PRP, auch wenn es vor 2 (?) Jahren schon 3x ein Schuss in den Ofen war, aber zumindest einer, der von der PVK bezahlt wurde – im Gegensatz zu anderem Schmu, den man so mitmacht.

Jetzt hoffe ich aber gerade wieder, dass die akute Direktverschlimmerung nur dem typischen Behandlungsprotokoll entspricht – liest man ja auch dementsprechend.

Die Spritze wanderte dieses Mal nur subkutan und extraartikulär in die Region der Tibiakante bzw. der Gelenkkapsel medial, eben in das Bermudadreieck, aus dem meine Probleme immer noch zu stammen scheinen. Insoweit war es eine Premiere und doch nicht dasselbe einmal wieder – die letzten drei Behandlungen vor vielen Monden gingen ganz klassisch ins Gelenk, aber vielleicht ist da ja auch einfach nix.

Zwischendurch hatte ich auch noch letzten Monat 2x Stosswelle. War natürlich auch ein Reinfall, knapp 100€ je Reinfall.

Natürlich stehe ich immer noch ohne intelligente Diagnose da – für Ärzte ist es dann eigentlich immer ein Misch aus Narbengewebe, ggf. Nervenschmerzen, aber definitiv nicht eindeutig diagnostizierbar. Der letzte MRT-Bericht beschreibt dann ein stark verdicktes PFL, die Ärzte sagen mir, dass das, was dort verdickt zu tasten ist, im Leben kein PFL ist., aber haben auch sonst keine wirklich bahnbrechende Erkenntnis - irgendwie wäre es halt der Streckapparat / die Kapsel, aber anfangen kann man damit auch nix.

Für mich, ach, ich weiß es auch nicht mehr, war es halt so, dass der gute Onkel Doktor mit der Nadel herumgefriemelt und dort im Gewebe absolut sicher auch eine Struktur mit der Nadel erwischt hat, bei der ich mich beim Spritzenstoß festkrallen musste bis die Finger weiß wurden, um das aushalten zu können. Beim Herumprorkeln mit der Nadel dachte ich, dass ich jede Sekunde hintenüber kippe, wenn es einen Millimeter weiter noch brutaler wird, passierte dann aber nicht. Festkrallen, an sonst was denken...das ist doch alles nicht normal, das war auch nicht intraartikulär, das ist ne Gegend vom Gelenk, wo eigentlich nix ist.

Die "Erfahrung" hat mich aber definitiv darin bestätigt, dass dort irgendetwas im nichtdiagnostizierbaren Niemandsland ist, was auf die Berührung mit der Nadel reagiert wie ein Tritt auf glühende Kohlen – und die anderen Regionen, in denen die Spritze herumwandelte, deutlich in den Schatten steckte. Nur…was fängt man damit an?

Dazu habe ich auch noch allerhand neue und alte Probleme.

Die Zyste schmerzt sporadisch.

Ziehe ich das Bein einige Male kräftiger gen Pobacke, reizt das die Zyste stets so, dass ich dann einen Tag oder mehr ein Ziehen in der Kniekehle habe. Also Bein nicht zu stark oder abrupt anziehen – macht man aber auch im normalen Bewegungsablauf nicht, sollte aber, siehe anders Bein, auch kein Problem darstellen.

Neu ist auch, dass ich lateral Schmerzen habe, was damit einhergehen kann, dass in den letzten beiden MRT-Serien (oder drei Serien) im letzten Jahr auch dort der Femurkondylus gut „leuchtet“ und entzündet daherkommt.

Ein Radiologe aus Hannover – dort war ich beim Upright MRT – stellte die wahrscheinlich mögliche These auf, dass meine lateralen Knorpelentnahmestellen (OATS vor ca. 20 Jahren, Transplantation ins obere Sprunggelenk) sich langsam bemerkbar machen würden, auch das wäre ja ein künstlich herbeigeführter Knorpelschaden Grad IV.

Dazu hätte ich eine etwas lateralisierte Kniescheibe, als kleine Fehlstellung festgehalten, die vielleicht noch etwas mehr als von Gott gedacht auf der Entnahmestelle ruht und dann dort zur Reizung führt.

Fragt sich somit, wofür das Knie überhaupt zu gebrauchen wäre, wenn die medialen Probleme nicht wären. Für mich als Leidgeplagten ist se so, dass das Knie medial ständig schmerzt und zieht – quasi immer Skala 3-4 – und dann nach Belastung oder beim Spazierengehen sukzessive über die letzten Monate laterale Probleme hinzugekommen sind, die zwar deutlich weniger penetrant daherkommen, aber im Zusammenspiel mit medial einfach bloß frustrieren. Medial immer übel, lateral nach Belastung dazu, Zyste auch sporadisch...puh.

Ansonsten…in grob einer Woche gibt es die Wiedervorstellung beim Amtsarzt für die beschränkte Dienstfähigkeit. Auch da bammelt es mir ein wenig vor, da ich ja kaum etwas Gescheites vorweisen kann, aber das war vor einem Jahr auch so und da ging es auch „gut“, falls man das so nennen kann.

Im Alltag mache ich – an Belastung – gar nicht einmal so wenig.

Das typische Radfahren mit vielleicht 50km hier und da im Flachen klappt genauso wie seit 2-3 Jahren – kein Tritt fühlt sich gut an, wellenartig fahre ich durch Schmerzzonen, die dann auch wieder abklingen und nachher ist es auch selten schlechter als vorher…und wenn dann nur temporär.

Fahre ich einmal länger, kann ich das nicht zwei Tage am Stück, da das ganze Knie dann oft eine Grundreizung hat, die man schon beim morgendlichen Herumgehumpel im Haus merkt. Halte ich es also piano, geht das relativ konstant.

Schwimmen habe ich auch wieder sporadisch ausprobiert und bilde mir ein, dass es besser als noch im letzten Jahr geht.

Aber auch das ist relativ…es gibt noch Erinnerungen, wie selbst 15 Minuten Brustschwimmen dazu führten, dass ich mich danach wie ein verreckender Hund vor Schmerzen zu Hause auf dem Boden herumwand. Jetzt ist es so, dass kurz gehaltene Freibadepisoden (nach 10x50m ist definitiv Schluss, 4.50€ für 14 Minuten im Wasser) den Rest des Tages noch spürbar sind – ich dürfte es z.B. keinesfalls vor der Arbeit machen – aber ich zumindest die alltäglichen Bewegungen danach noch schaffe, ohne gleich an einen Strick zu denken.

Erst Schwimmen und dann Radfahren würde aber nicht gehen. Oder noch einen Spaziergang, der länger als nur 20 Minuten ist.

Es ist aber definitiv so, dass ich für 15 Minuten im Wasser einen Preis bezahlen muss, der nicht nach einer Stunde abgegolten ist.

Zum Psychologen dackele ich auch noch brav beinahe jede Woche, aber auch eher, damit ich dem Amtsarzt berichten kann, dass ich das Kästchen brav abgehakt habe. Der Erkenntnisgewinn und Sinn und Zweck der Verhaltenstherapie ist…puh, vielleicht bin ich dafür auch einfach nicht gemacht. Beschäftigungstherapie, auch Ablenkung ist ja sinnvoll.

Medikamente nehme ich aktuell keine mehr. Etwas mehr als einen Monat habe ich brav jeden Abend 30-45 Minuten ein TENS-Gerät benutzt, was aber auch keinen Unterschied gemacht hat. Wahrscheinlich etwas, was Patienten begleitet, während die Grunderkrankung eh besser wird – und dann wird dem Gerät eine Wirksamkeit zugeschrieben, was weiß ich. Sammelt jetzt Staub.

Soweit…fast 4 Jahre sind vergangen, kein Tag ist ohne Probleme und Einschränkungen, die Arztfrequenz hat deutlich abgenommen und Resignation hat sich eingeschlichen. Vielleicht auch eine Schippe resignative Akzeptanz. Es ist aber auch immer alles relativ – gestern hatten wir wieder Besuch von einem entfernten Bekannten, der seit einer üblen Infektionsgeschichte abwärts vom Knie ein Bein weniger hat. Die fragten dann auch, wie es mir geht und wenn ich dann anfange, kann ich mir selbst nicht zuhören.

Was ich auch noch probiert habe. 150€ für Barfußschuhe, die gelegentlich getragen werden und keinen Unterschied machen. Alle Einlagen aus Schuhen wieder weggeworfen, da auch nix etwas gebracht hat. Neue Fahrradschuhe, da die alten etwas zu groß waren und ich immer 2 Paar Socken trug und mir einbildete, dass das ggf. auch nicht so gut ist. Kein Effekt irgendeiner "Maßnahme", sei anzumerken, aber mit Radschuhen und Barfußschuhen immerhin knapp 300€ losgeworden.

Was @Tesa78 angeht: Leidensgenosse 1:1 ohne die OP. Was soll ich sagen? Lass die OP sein? Weiß ich nicht...2007 oder 8 hat eine ASK bei mir ein Jahr voller Probleme im Nu behoben - ein Traum, für den es ggf. keine Alternative gegeben hätte. Jetzt habe ich 3 OPs in 3.5 Jahren hinter mir und die haben entweder nix gebracht oder Probleme verändert, während unterschwellige Probleme hinzugetreten sind. Ich rate niemandem mehr irgendetwas....

Gruß,

Arndt
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind immer wieder Zugfahrten, die mich zu neuen Einträgen in diesem Forum anstoßen. Bei Radtouren quer durch Deutschland wäre dies ungleich schwieriger, es sei denn, ich würde nach 126km abends kaputt in der Jugendherberge herumliegen und noch etwas Zerstreuung der produktiveren Art suchen. Okay, genug des Wunschdenkens.

Somit…gleich die Frage, ob irgendetwas signifikant anders geworden ist, vom Tisch gewischt – aber bei dieser Zugfahrt geht es ausnahmsweise nicht um die Jagd nach Koryphäe XY in YZ, davon habe ich ja bereist genug hinter mir und könnte mir im Wandernadel-Still selbst ein Stempelheft erstellen. Die Fahrt ist rein privat, die Zeit ist trotzdem relativ tot.

Unterm Strich ist verschiedenes passiert:

Wie wahrscheinlich für die meisten chronischen Patienten üblich, bin ich irgendwann, schleichend, an den Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr schreckhaft von einem Hoffnungsstrohfeuer zum anderen eile und daran glaube, dass alles wieder gut wird, wenn ich nur dies oder das probiere, was weiß ich, Vastus Medialis trainieren oder irgendwas dehnen.

Die Sturm-und-Drang-Phasen mit immer neuen Ärzten und / oder Physiotherapeuten sind länger geworden, gerade vor einem Monat gab es noch einmal ein kleines Peak mit 2 neuen Ärzten und einem neuen Physiotherapeuten binnen einer Woche, aber das flaute dann auch wieder schnell ab.

Die Einschränkungen im Alltag sind gefühlt geringer geworden, da ich meinen Alltag verändert habe.

Ich mache einfach nicht mehr so viel oder probiere es gar nicht erst. Letzte Woche hatte ich das erste Mal seit den Sommertagen mit meinem Kleinen draußen etwas Federball gespielt – das ging dann 20 Minuten lang, bis mir wieder klar war, dass das einfach nicht geht. Eine Weile kann man gegen den Schmerz an, ignoriert, dass man sich nicht wirklich bewegen kann, stellt fest, dass man beim Aufheben des Balls mit einem Bein knickt und das andere wie betoniert ist und 20 Minuten später überrollt es einen dann. Der Kleine fragt auch häufiger, ob ich noch einmal mit ihm Radfahren gehe, da gab es auch schon einmal Touren von 20 Kilometern, aber das mache ich auch lieber für mich, da ich dabei eben auch immer Probleme habe und es im Kopf besser abkann, wenn ich alleine bin.

Im Sommer oder vorher habe ich so etwas wie Federball oder die kleine Radeltour mit Kind dann immer wieder probiert, mit immer wieder dem gleichen Frust. Auch andere Aktivitäten mache ich kaum noch, war einmal Swinggolf mit Kollegen spielen, vielleicht 2 Wochen her, bin da aber auch eher ausgestiegen, da ich „nach Hause musste“ und so zumindest ein bisschen dabei war. Mit dem „okay, 2 Stunden geht das jetzt“-Mindset ging das dann, wobei es mich schon nervte, dass wir zu fünft waren und man dann auch oft steht – und stehen ist halt schlechter als ständig irgendwie gehen, was aber nach Zeit X auch schlecht ist. Es ist halt immer die Frage, wie man langsamer zum gleichen Ziel kommt.

In der Vergangenheit hätte ich mich da vielleicht noch weiter- oder druchgeprügelt und auf Regen gehofft – einige 18-Loch-Runden hatte ich im Frühjahr und letzten Sommer auch absolviert. Im Tageslauf werden die Probleme oft intensiver, aber mittlerweile habe ich oft Gedanken wie „ich war heute ja schone einkaufen“, „Arbeit (noch in Teilzeit mit Teilunfähigkeit) habe ich ja auch geschafft“ und „Kind habe ich auch vom Kindergarten abgeholt“ – und dann denke ich, dass es dann ja okay ist, Schmerzen zu haben oder eben nichts Weiteres mehr gut zu können, da ich mich ja auch schon ganz ordentlich bewegt habe. Das ist im Vergleich zur Normalbevölkerung oder meinem „Ich“ vor vier Jahren Unfug, aber so kann ich mich teilweise selbst ganz gut auf die Schippe nehmen, wenngleich es schon bitter daherkommt, wie ich abends manchmal durchs Haus humpele. Ruhepausen – Abendessen oder etwas Schreibtisch oder TV – und dann wieder Bewegung, das ist oft richtig Gift.

Phasenweise wird es immer einmal schlimmer – aktuell ist gerade wieder so eine Phase, da ich seit 2 Tagen sehr vermehrt Schmerzen schon im ersten Teil des Tages habe, eigentlich immer und bei ausnahmslos jeder Bewegung außer liegen (Sitzen spannt auch) – gestern gar erstmals wieder an Krücken dachte.

Ggf. hängt das mit einer Erkältung zusammen, die wieder aufs Knie geschlagen ist, oder mit ein paar Übungen im Fitnessstudio, bei denen ich (Beinbeuger und Strecker) 2 Sets statt nur einem gemacht hatte und das vielleicht zu viel war, wenngleich das auch einige Tage vor dem Beginn der aktuellen „Schlechtphase“ war und ich dies selbst nicht glaube. Eigentlich sollte ich es ganz sein lassen, aber der innere Trieb zu irgendeiner sportlichen Betätigung ist immer noch zu groß.

Radfahren geht halt auch oft ganz okay, aber gestern war es wieder nur der pure Krampf und nach 20km und noch 12km von zu Hause entfernt rief ich meine Frau an, dass es ordentlich später werden könnte, da ich einfach nicht mehr konnte, es aber irgendwie (Knie zieht, spannt, sticht…) nach Hause schaffen wollte, ohne abgeholt zu werden. So schlecht wie bei der Radpause am Abend war es bezogen auf das Rad seit dem ersten Jahr nicht, es war einfach brutal.

Beim Anruf hatte ich schon 30 Minten in einem Kaffee herumgesessen, Kakao und Kuchenhappen auf und kam einfach nicht mehr los, ich saß halt da und wusste, dass in dem Moment, in dem ich aufstehen würde, die Scheiße wieder von vorne losgehen würde. Gehen war deutlich schlechter als dann das Radfahren – da hätte ich fast wieder heulen können, da jeder Schritt absurd war – aber am Ende war ich dann auch zu Hause, mit dem Rad. Purple Heart.

Was die Ärzte angeht. Neuer Arzt 1: Keine Ahnung, keine Ideen, Becken steht ja ganz schön schief, sieht aus wie Blockaden untere Wirbelsäule, ich schicke Sie mal zu einem ganz tollen Physio. Physio dann: Boa, übler Beckenschiefstand, Beine dadurch verschieden lang, das kann nur zu Problemen führen, dies überkompensieren Sie wohl mit ihrer Bindegewebeschwäche, „Faszienmonster“. Einmal einrenken, aber Sie sind so krumm und schief, da kann ich renken was ich will, da gehen Sie drei Schritte und alles ist wieder für die Katz. Arzt 2: Dann gezielt nur auf Beckenschiefstand und Beinläge angesprochen, Knie kaum erwähnt: Ne, alles im grünen Bereich, totaler Quatsch. Beine sind bei jedem nicht ganz gleich, hier sehe ich gar keinen Unterschied, Becken ist auch recht gerade, das ist alles Unfug, „Durchhalten“.

Lehre, nicht zum ersten Mal: Viele Ärzte, viele Diagnosen.

Diese „Drangphasen“ sind somit nicht wirklich befriedigend.

Darüber hinaus bin ich kontinuierlich, meistens 1x die Woche, in psychologischer Behandlung, aber da frage ich mich auch immer wieder, ob ich das für irgendetwas anderes mache, als es eben gemacht zu haben, da auch mein Arbeitgeber mich dazu drängt. Anderen mag das helfen, aber wenn es mir hilft, dann nur unterbewusst, sogar so unterbewusst, dass im Bewusstsein nix ankommt.

Leider muss ich insgesamt berichten, dass ich zudem auch jede Menge andere Probleme, alle für sich betrachtet Kleinkram, in Gänze ganz schön nervtötend, habe.

Bereits seit Monaten jagen mich Kopfschmerzen, oft mehrmals die Woche, kaum eine Woche, in der ich nicht bei Ibu oder Aspirin ankomme, um einen Tag zu retten. Corona? Immerhin 3x gehabt.

Mein rechtes Sprunggelenk, welches vor Jahrzehnten auch einmal operiert wurde, „kollabiert“ oft – irgendwie ein unbeschreibliches Gefühl, aber beim Gehen kriege ich keine Abrollbewegung hin (dabei spannt und zieht es auch oft am Knie, ist ja ggf. alles eine Kette) und ich habe das Gefühl, beim Auftreten richtig stichartig schmerzhaft „durchzusacken“, ohne dass ich es steuern kann. Teilweise, zum Beispiel gestern Abend nach längerem Sitzen, so übel, dass ich mich beim Gehen irgendwie abstütze – Wand oder Stühle oder sonst was. Letzte Nacht dann aufgewacht und zur Toilette gemusst – das war dann wieder „plötzliche Bewegung aus Ruhe heraus“. Ich stand da im Dunkeln im Schlafzimmer und wusste nicht, wie ich gehen sollte. Das Knie schrie, das Sprunggelenk ging gefühlt weg, ich kam nicht vom Fleck. Ohne zu übertreiben kurz an krabbeln gedacht, aber dann immer wieder am Bett und an der Wand abstützend vom Fleck gekommen. Das schockt wirklich nicht.

Auch beim Treppensteigen passiert dies oft – das Sprunggelenk macht irgendwie „zu“, das Knie ist eh recht steif und ich „bocke“ mich gefühlt richtig auf. Dann sind die Beine definitiv verschieden lang und ich frage mich manchmal, ob die Steifheit im Knie oder vielleicht auch im früher operierten Sprunggelenk irgendwie auch das andere Gelenk abfuckt und man einfach nicht dazwischen kommt

Auf der Treppe ist das oft eine ganz unrunde Bewegung, ganz übel, fühlt sich nicht so an, als würde das einfach so verschwinden.

Über Wochen hatte ich jetzt nach einem „Verheber“ im Fitnessstudio extreme Schulterschmerzen, die durch die Massage einer Osteopathin noch einmal krass verstärkt wurden, jetzt, in Woche 4 davon, etwas besser werdend. Die ersten 2 Wochen konnte ich kaum schlafen und hatte beim tief einatmen Schmerzen, jetzt merke ich es nur noch bei Liegestützen (gehen aber) oder Klimmzügen (gehen gar nicht, keine einzige, keine halbe, dann knallt es schon in die Schuter, da war ich vorher bei 8-9). Das raubt mir für das Fitnesstudio auch den Verstand: Mit den Beinen kann ich nix machen, da es mir gleich um die Ohren fliegt, der Oberkörper ist seit einem Monat nicht belastbar, alles nur Murks.

Auch so eine Baustelle. In Gänze ist das Körpergefühl einfach eine Katastrophe, die ganze Situation ein niemals endendes Elendsspiel, an dessen Ende ich nicht die Deutschlandtour mit dem Rad sehe. Oft Kopfschmerzen, Sprunggelenk macht Mucken, Knie ist immer übel, Schulter war jetzt wochenlang fies, wird aber besser – durch den Alltag komme ich irgendwie, aber Spaß habe ich so verflucht selten.
 
Boah, wenn ich deine Geschichte so lese kann ich froh sein das meine beiden Arthrose Knie nicht immer rumzicken. Walking und schwimmen gehen super. Habe
mir ein E-bike zugelegt und jetzt macht das radfahren wieder Spaß.
 
Um die Frage zu beantworten. Mein Besuch bei Herrn Traut in Bad Oyenhausen dürfte der erste Schritt in diese Richtung gewesen sein, da ich dort erstmals in Kontakt mit der Kombination von Psychopharmaka und Opiaten kam – konkret im Sinne der Anwendung.

Zuvor hatte ich bereits die Schmerzambulanz des Klinikums in Oldenburg besucht. Dies führte zu einem der typischen Gespräche über multimodale Ansätze (was jedoch auf Gesprächsbasis verlief, da mir jenseits des theoretischen Konzepts keine „to-do“ Liste gegeben wurde, sieht man von der Bitte ab, mir einen Psychologen zum „Coaching“ zu suchen, damit auf Rechnungen nicht der Begriff Psychotherapie auftaucht). Damals hatte ich mir noch einmal stärkere „normale“ Schmerzmittel verschreiben lassen, das führte aber zu nix.

Die Opiate und Psychopharmaka von Traut habe ich hier ja ausgiebig dokumentiert. Wenn überhaupt, habe ich da kurz- oder meinetwegen auch mittelfristig einen kleinen Effekt von gehabt, neben Nebenwirkungen, die ich aber mittlerweile alle als den a) typischen Wirkungszyklus von Opiaten einstufe (bisschen, hilft, hilft nicht mehr, bisschen mehr, hilft, hilft nicht mehr…) oder b) als einen reinen Placeboeffekt. Psychopharmaka werde ich in meinem Leben nicht mehr nehmen. Amithrypthilin ging ja noch ganz okay (Nebenwirkungen), aber da das ja auch zu nichts führte, probierte ich es dann noch einmal mit „Habeichvergessen“, was mir dann wieder von der Schmerzambulanz in OL verschrieben worden war und mir einen richtigen Höllenritt bescherte. Wenn das Zeug, dann lieber sofortigen Tod….und wenn man da eine Woche durch muss, bis sich das eingependelt hat, halte ich diese Woche für nicht überlebbar. Ohne Scheiß, hätte ich davon noch eine weitere Tablette nehmen müssen, ich hätte für nichts garantiert.

Da weder Traut noch die Schmerzambulanz vom Klinikum zu irgendetwas geführt hatten, landete ich dann irgendwann im letzten Jahr noch bei einer anderen Schmerztherapeutin, die sich selbstständig gemacht hatte. Zumindest hatte die mir die Indikationsschreiben für die Psychotherapie ausstellen können, dazu kam noch ein TENS-Gerät, mit dem ich allerdings null positive und eher negative Erfahrungen machte, dazu noch ein paar offensichtliche Placebos aus der Drogerie, jedoch keine echten Medikamente mehr, da ich an einem Punkt angekommen war, an dem ich einfach partout nichts, aber auch absolut gar nichts mehr nehmen wollte.

Da stehe ich heute immer noch, abgesehen von Ibu oder Aspirin bei meinem recht regelmäßigen Kopfschmerzen.

Was sowohl bei der Psychotherapie als auch den schmerzambulanten Konsultationen immer wieder ein Thema ist, ist das Phänomen der Schmerzentstehung, insbesondere im Bereich des Chronischen. Das geht dann über „Mama & Papa“ und aktuelle Triggersituationen, wobei ich natürlich einräumen muss, dass die Knieprobleme dann vermehrt auftreten, wenn ich auch andere Stressfaktoren habe.

Auch in diese Richtung interessant und lesenswert war oder ist „The song of our scars“ oder, was ich gerade lesen, „The great pain deception“, aber auch bei diesen Büchern bzw. Ansätzen, was quasi der Talk vom Psycho oder der Schmerzambulanz in intensiv ist, habe ich noch nicht das Gefühl, sonderlich – neben Erkenntnissen – einen praktischen Benefit zu erfahren. Gleichwohl muss im beim Lesen von „The great…“ (erst 30% durch) schon sehr oft zustimmend nicken, was mich eigentlich nur darin bestärkt, keine Pillen jeglicher Art mehr zu schlucken und zumindest weniger über weitere Operationen nachzudenken. To be continued…

Was ich noch nicht gemacht habe, aber oft daran gedacht habe: Selbsthilfegruppe für chronische Schmerzen, haben auch hier bei uns wohl regelmäßige Runden, aber meine Psychologin meinte auch nur, dass ich da wohl niemanden treffen würde, der nach wie vor so aktiv wie ich wäre.

@Sweety2008: An ein E-Bike denke ich auch häufiger, aber das ist wie mit Aufzügen oder Rolltreppen: So lange ich es noch irgendwie anders gewuppt kriege, will ich den Schritt nicht "wagen". Mag albern klingen. Schnelleres Gehen (aka walken) oder Schwimmen, tja, das geht leider nicht mehr....
 
Schmerz ist ein seltsames Monster.

Ich kann nicht verhehlen, dass ich in den vergangenen Monaten das Gefühl hatte, dass es mir besser gehen würde. Auf dem Rad klappten doch einige Kilometer (wenngleich ein Blick auf die Garmin-Stats mir immer wieder zeigte, dass es im Jahresvergleich doch kaum Unterschiede gibt, subjektiv war es aber anders), im Alltag latsche ich auch häufiger lange Strecken, bei der Arbeit bin ich okay ins Schuljahr gekommen, hatte dort nur miese Tage, wenn es Freitag wurde, der einzige Tag der Woche, an dem ich ein normales Pensum habe (Status beschränkte Dienstfähigkeit, durch eine nicht ganz gleichmäßige Verteilung im Wochenverlauf jedoch ein vollwertiger Freitag). Will alles heißen: Ich glaube, ich war ziemlich gut darin, mich in meine Parallelwelt geigelt zu haben, denn…

…aktuell eine Woche mit Familie auf Borkum ist wieder ein Sturz ins emotional Bodenlose. Über Monate habe ich nicht mehr regelmäßig an weitere Operationen gedacht, jetzt kreisen meine Gedanken alle fünf Minuten darum. Über Monate war ich eigentlich mental okay, jetzt bin ich 24/7 verzweifelt und am Hadern. In meinem normalen Alltag habe ich mich ziemlich isoliert. Relativ wenig Arbeit, kaum bis fast gar keine sozialen Kontakte, keine „Tagesordnungspunkte“ ab Nachmittag oder gar am Abend, denn da geht nicht mehr so viel. Bisschen Familie, bisschen Arbeit, gar nicht einmal so wenig Fahrrad, irgendwie lief das.

Selbst das Hassthema Schwimmen war gefühlt im Sommer besser – ich war bestimmt 15x im Freibad, habe es aber meistens bei 10 oder 16 Bahnen belassen, danach habe ich es dann zwar gemerkt, aber noch nicht an einem Level, bei dem das Knie katastrophal kollabierte. Es gab aber Tage, an denen wusste ich ziemlich genau, dass selbst 10 Bahnen im Freibad nicht möglich sein würde, da das Knie schon permanent „on fire“ war – etwas Fahrrad ging dann meistens, vielleicht auch noch 2 oder 4 Unterrichsstunden, aber nicht die 6 vom Freitag. Am Freitag war ich aber dann oft mental im „survival mode“ und bin auch durchgekommen – die Pausen dann oft irgendwie draußen (bloß nicht noch reden) oder in einem garantiert verlassenem Raum der Schule, manchmal dann sogar eine kurze Session Wandsitzen, nur um irgendwie einmal eine andere Belastung auf das Knie zu bekommen.

Aber…Borkum…der erste Tage genügte, um mir zu zeigen, dass das normale Urlaubsinselpensum mit Kindern – man macht halt seine Schritte und steht halt und hat unebenen Boden unter den Füßen und so weiter – die Vollkatastrophe und der Rückfall in all die Probleme, die ich irgendwie in meinem mühsam errichteten „so wenig Kontakt mit anderen wie möglich“ Alltag hatte. Und da müsste man sich nur die Search History vom Handy anschauen…alle 20 Minuten wieder irgendwas mit „chronischen Schmerzen“ und „knee pain forever“ und so weiter. Brutal…und eine Schleife, aus der ich nicht hinauskomme.

Viel ist auch Konditionierung…das Rad habe ich mitgenommen, aber das Knie ist so brutal schlecht, dass ich mir gar nicht vorstellen könnte, zu fahren…dafür muss ich auch so schon zu viel gehen und mich bewegen, da ist nichts mehr für über. Dazu der Wind…am Ankunftstag pustete es ordentlich und ich musste richtig treten, was ich ja sonst auf meinen Rennradtouren im Flachen bei 23-25km/h auch kaum mache. Vielleicht hat das mein Knie auch gleich abgeschossen, da ich 20 Minuten mit richtig Kraft fahren musste, was ich ja eigentlich nie mache. Was weiß man schon, außer, dass das Knie mir gar nichts gibt?

Und nun? Ich bin froh, wenn der Mist vorbei ist. Schade eigentlich, aber wahr. Ich freue mich auf…ja was denn? Diesen „in der Schwebe verharrenden“ Semibehindertenalltag in selbstgesuchter Vielisolation, da ich dann besser mit dem ganzen Kram klar komme?

Arzttermine habe ich mir schon wieder gebucht. Wofür? Was weiß ich.

Alles, was ich probiert habe…ich will es gar nicht mehr aufzählen, ist am Ende, wenn der Versuch, einen normalen Familienurlaub zu machen….für die Katz gewesen. Und es ist nur noch KnieKnieKnieKnie.

Ich bin, ehrlich gesagt, fertig. Mit den Nerven. Mit mir selbst. Mit dem Leben, wie es jetzt gerade ist.

Vier Jahre dauert es alles jetzt schon. Gestern war ich mir, sicher, dass meine im Seitenvergleich deutlich laxere Kniescheibe die Ursache ist und ich einmal erörtern sollte, ob man diese noch einmal operativ mehr auf Zug bekommen kann. Heute bin ich mir wieder sicher, dass dubiose & tastbare Verwachsungen / Narbenstränge parallel zur Patellasehne für alles verantwortlich sind…die waren auch schon vor der letzten OP vor eineinhalb Jahren tastbar…vielleicht hätte man die ja entfernen müssen, vielleicht liegt es ja an denen? Ich bin gespannt, was ich morgen glaube…

Ich habe, da es für das Knie besser ist, eigentlich das ganze Jahr über kurze Hosen getragen, auch zur Schule, also immer. Jetzt hatte ich, da es hier kalt ist, erstmals wieder lange Hosen an. Plötzlich habe ich Ausschlag in beiden Kniekehlen, also nicht nur auf der kaputten Seite. Von einer langen Hose nach 2 Tagen? Geht es noch? Was ist hier los?

57x am Tag google ich auch TMS-Schmerzen und entdecke immer so viele Parallelen, was natürlich auch bedeuten würde, dass es alles überhaupt nichts mit strukturellen Problemen zu tun hat, sondern auf Stress und nicht ausgelebten Aggressionen basiert. Ohne sich TMS zu nennen, geht auch meine Psychologin daheim mit ihrem Approach in dieselbe Richtung, aber wenn ich selbst darüber im Internet viel lese, glaube ich es eher, als wenn sie damit daherkommt. Gleichwohl liest man auch, dass der Ansatz nur etwas taugt, wenn man 100% daran glaubt…das kann ich aber nicht.

Genauso weiß ich aber auch, wie unlogisch und nicht strukturell hinterlegt meine Probleme alle sind. Wirklich klinisch greifbar sind da nur als nicht so wild eingestufte Knorpeldefekte, die riesengroße Bakerzyste ohne bei zwei ASKs zu findende Ursache (auch schon unlogisch) und natürlich auch eine Menge Narbengewebe.

Auch darf man nie vergessen, dass das große Theater erst sechs Wochen nach meinem Sturz anfing. Auch das ist doch Quatsch und gutes Futter für TMS-Theorien. Aber 100% daran glauben?

Mein vor zwanzig Jahren, 25 Jahren, operiertes rechtes Sprunggelenk macht auch immer häufiger Probleme. Was würde ich überhaupt gewinnen, wenn das Knie wieder gut wäre? Okay, ich könnte wohl wieder richtig gut Radfahren und Schwimmen, was ein Leben wert wäre, aber mit dem Annapurna-Trek würde es doch auch mit dem Gelenk nix? Oder ist das auch TMS?

Positiv: Grob ein Jahr lang konnte ich nach der letzte OP nicht auf der Seite schlafen. Das ist seit etwa einem halben Jahr besser. Wenn ich in die Knie gehe, hat es bis vor einigen Wochen oder Monaten manchmal brutal geknackt, das passiert eigentlich nicht mehr. Diesen Sommer manchmal zaghaft etwas schwimmen gewesen, im Jahr davor nicht (oder nur nicht getraut?). Ist das eine Progression, die mich in vielen weiteren Monaten irgendwo hintragen wird, wo die Sonne scheint? Muss ich nur lang genug im Sattel bleiben? Lohnt sich der ganze Unfug?

Operation. TMS. Wirre im Kopf. Konträrer könnte es alles gar nicht sein.
 
Chronische Schmerzen sind von der Ursache abgekoppelt. Es kann tatsächlich sein, dass am Knie nichts mehr ist.
 
Lieber Arndt,
beim verzweifelten Versuch doch noch eine Lösung für mein Problem zu finden bin ich auf deine Geschichte gestoßen.
1:1 fast meine Geschichte, allerdings ohne Bakerzyste und OP.
Hunderte Euro für Therapien ausgegeben und kopfschüttelnde Ärzte die mich nur noch gerne zur Türe rausgehen sehen.
Im Moment teste ich ein Rheuma Medikament das absolut nichts bringt.
Hast du die Borellien oder Epstein-Barr-Virus Möglichkeit schon verfolgt?
Das ist jetzt noch für mich eine Option, die ich wieder mal aus eigener Tasche zahle...
Ich hoffe noch auf ein Wunder!
Liebe Grüße
Sabina
 
Ich weiß nicht, wann ich hier das letzte Mal etwas geschrieben habe – und dieser Beitrag wird auch gerade bei Word getippt, ohne dass ich explizit nachschaue. Ich wollte nur irgendwann den Ball noch einmal am Rollen, den Thread nicht einfach ins Nirvana abdriften lassen.

Ganz aktuell hocke ich vorm PC, habe heute, da erkältungsbedingt krank und ohne Stimme, einen etwas längeren Spaziergang hinter mir und kann jetzt nur noch humpeln, das das Knie so etwas – oh Wuinder – natürlich nicht einfach schadlos quittiert. Unterwegs war ich knapp zwei Stunden und 7km im Flachen, aber damit war das Tagespensum wieder voll und das Knie dröhnt und zieht wieder so, dass man schon recht gut weiß, wie wenig gescheit es sich anfühlen wird, wenn ich nachher noch einmal aufstehe. Es ist halt immer dasselbe.

Was vielleicht stoischer ertragen wird als in der Vergangenheit oder einfach besser geworden ist, ist moderates Radfahren. Vor zwei Wochen bin ich grob 70km am Samstag von Oldenburg nach Vechta und am Sonntag zurück gefahren, was funktioniert hat, einschließlich eines langen Spaziergangs in Vechta am Abend. Die ganze Woche danach war aber Murks, eigentlich auch schon Teile der Rückfahrt. Klassischer Fall von Überreizung, aber immerhin bin ich „noch einmal“ (als würde ich morgen abdanken) mir dem Rad zum Übernachten irgendwohin gekommen.

Jegliche „harten“ Belastungen wie Tischtennis mit den Kindern oder ein paar Tennisbälle auf der Straße mit einem weichen Ball…das kann ich für ein paar Minuten ertragen, dann ist das Knie wieder aufgebraucht.

Schwimmen war ich auch noch hier und dort ein paar Mal wieder, aber das Spiel geht eigentlich immer gleich aus. Prallere Bakerzyste, mehr Probleme über mehrere Tage, der Preis ist einfach zu hoch, um es kontinuierlich zu machen. Auch da reden wir von vielleicht 20-30 Minuten Rentnerbrustschwimmen. Geht halt nicht gut, auch wenn ich einmal so wie vor der ganzen Misere stumpf die 60 25er Bahnen durchgeknallt bin, danach dann aber auch die Treppen fast heruntergepurzelt bin, da das Knie total auf Alarm war. Also auch dort, eigentlich alles so wie immer.

Seit meinem letzten Eintrag gab es sicherlich noch 2 oder 3 neue MRTs, natürlich alles ohne Resultat. Ich bin sehr safe im zweistelligen Bereich angekommen, aber neue Ärzte wollen halt neue MRTs und für die vierte Operation war ich bei einem angesehenen Operateur am BG Klinikum in Hamburg gelandet. Die Idee war, sowohl die Bakerzyste einmal zu entfernen als auch ggf. alles Mögliche an störendem Narbenkram, der anteromedial im Knie herumschwirrt. Eine Woche vor dem OP-Termin habe ich dann abgesagt – irgendwie geht mein Leben ja noch so lala weiter und x Ärzte haben mich schon ausdrücklich davor gewarnt, Bakerzysten operieren zu lassen, wenn die Ursache nicht geklärt ist – und das irgendein Narbenmurks vorne im Knie Bakerzysten macht, findet man nicht einmal auf Seite 123 von irgendwelchen dubiosen Forenthreads zum selben Thema. Ich glaube auch selbst nicht dran.

Ich habe auch neue Theorien, die ich aber in letzter Instanz so wenig glaube, dass ich sie gar nicht hier kundtun werde. Es ist aber auch nichts dabei, was sich irgendwie systematisch angehen lassen würde. Die OP4 wäre halt eine „auf gut Glück“ OP im offenen Verfahren gewesen, wo bereits zwei andere Operateure zuvor offen operiert und geschnippelt haben. Man müsste immer unterstellen, dass die ganz blind etwas übersehen haben, was ihnen dann eigentlich direkt hätte ins Auge hätte springen müssen. Glaubt man also auch nicht direkt dran und am Ende wären nur mehr Narben als vorher da.

Mein Knie knackt und knuspert den ganten Tag. Die Kniescheibe springt – am anderen Knie läuft sie flüssig – am bescheidenen Knie hüpft sie bei Beugung und Extension immer lustig herum, wenn man die Hand darauf packt. Ein Arzt führte dies einmal auf einen eher kleineren retropatellaren Knorpelschaden zurück, mein aktueller Physio meint, die Kniescheibe würde ständig aus der Gleitrinne springen, für mich fühlt sich das auch eher so an. Nur klinisch auffällig fand das wohl noch kein Arzt und nach den drei OPs weiß ich auch nicht mehr, inwieweit das nicht auch dadurch verhunzt wurde. Immerhin wurde bei allen OPs am Hoffa herumgeschnippelt, bei OP3 wurde gleich ein 5x2x1.5 cm „Block“ medial aus dem Knie entfernt. Das danach ein Knie ggf. nicht mehr so wie vorher läuft, das muss nicht verwundern und ist vielleicht auch gar nicht zu korrigieren.

Lateral schmerzt es seit Monaten auch ab und zu…das passt dann zu der Stelle, wo mir vor 20 Jahren Knochenknorpelzylinder für eine OATS-Transplantation ins Sprunggelenk entnommen wurden. Das Sprunggelenk macht übrigens auch immer mehr Probleme, das hat sich so über das letzte Jahr eingeschlichen. Ich habe das natürlich immer ignoriert, aber vor 2 Monaten auch einmal ein MRT machen lassen. Nach zwei Jahrzehnten sind die Transplantate von damals hinüber und das Sprunggelenk hat einen massiven Knorpeldefekt in der ehemaligen Defektzone, wenn nicht gar nicht größer, da die eingefügten Zylinder halt durch den Wind sind. In diesem Sinne gehen Spaziergänge wie heute auch immer aufs Sprunggelenk, das schmerzt auch, aber im Gegensatz zum Knie ist das das, was ich als einen „fairen“ Schmerz bezeichne. So fühlt sich wahrscheinlich eine ausgeprägte Arthrose an, eine kleinerer Flüssigkeitsansammlung, also Zyste, habe ich auch am Sprunggelenk. Aber das Knie fühlt sich immer noch anders an, immer präsent, immer nervend, aber im Bereich, wo der Knorpel früher entnommen wurde, nun auch explizit schlechter. Mit einer OATS kann man augenscheinlich 1-2 Jahrzehnte Lebenszeit gewinnen, danach kriegt man es dann doppelt auf die Womme, sowohl an der Entnahmestelle als auch dort, wo die Transplantate, die natürlich auch nie ganz genau passen konnten, da der Talus ja auch nicht platt wie eine Flunder ist (geschweige denn die Entnahmestelle), hingekommen sind.

Ganz ehrlich fühle ich mich wie ein halber Krüppel. Paar km Spazierengehen jagt mir Knie und Sprunggelenk um die Ohren, zwar nicht so, dass ich nicht mehr gehen kann, aber schon so, dass ich explizit humpele und im Knie dauerhaft Spannung habe, auch beim Sitzen. Radfahren geht so lalal, aber wenn ich dann 2x 70km im Flachen fahre, bin ich danach auch grob eine Woche irgendwie auf dem falschen Gleis unterwegs. Schwimmen geht gar nicht, lange Stehen auch nicht gut, mit den Kindern richtig was Spielen überhaupt nicht. Es ist unglaublich nervtötend.

Mein aktueller Physio machte mich noch darauf aufmerksam, dass ich mit dem rechten Fuß auch wesentlich weiter nach außen stehen würde als mit dem Linken – quasi so ein halbseitiger Charlie Chaplin-Gang. Okay, nicht ganz so extrem, aber die Haltung ist schon vorhanden. Ob das nun eine über 4 Jahre antrainierte mediale Schonhaltung ist, oder ein „Gangfehler“, den ich immer schon hatte, und der eine große Rolle spielt, weiß man natürlich nicht. Seit zwei Monaten bemühe ich mich jetzt, gerader mit dem rechten Fuß zu gehen. Subjektiv humpele ich dadurch im Alltag vor großer Belastung wie einem Spaziergang weniger als vorher, aber einen positiven Effekt für das Wohlbefinden hat es (noch???) nicht gehabt. Vielleicht brauche ich da mehr Ausdauer, aber die Erkenntnis vom Physio hatte ich unter anderem als Legitimation benutzt, um die vierte OP kurz vor knapp abzusagen – so à la „da ist noch ein Strohhalm“.

Ansonsten gab es vom Physio noch neue Dehnübungen, die aber so wie alle Übungen jeglicher Fasson immer nur zu kurzfristig mehr Scherereien führen. Mache ich trotzdem morgens und abends 3x 30 Sekunden. Vielleicht hilft es nach drei Monaten etwas. Nach grob einem Monat damit noch kein positiver Effekt.

Auch gruselig: War immobilienmäßig vor einigen Wochen in Osnabrück unterwegs und hatte das Rad mit, da es da auch einige Höhenmeter gibt und ich einfach Bock darauf hatte, quasi „scheiß auf den Schmerz, das geht noch mal“. Ging dann auch, locker 55km mit rund 400hm gefahren. Auf der Rückfahrt nach Oldenburg im Auto bin ich dann mit dem linken Bein Autogefahren (Automatik, das geht), da die Schmerzen / das Spannungsgefühl rechts am Knie so extrem waren, dass an Autofahren & Gaspedalieren wirklich nicht mehr zu denken war. Nach ein paar Kilometern ging es dann wieder, aber als ich zu Hause in der Auffahrt stand, noch minutenlang im Auto gesessen, da ich partout keinen Bock auf den Mist hatte, von dem ich ausging, mit dem Knie im Stehen wieder belohnt zu werden. Der Schabernack hatte halt auch seinen Preis.

Was Sabrina schrieb...zig Blutbilder, auch teilweise seitenlang beim Rheumatologen. Borrelien weiß ich, das es überprüft wurde, bei allem anderen gehe ich einfach einmal davon aus. Hat ja auch alles mit einem Sturz angefangen und am Tag danach war die Bakerzyste da. Ich wehre mich immer noch dagegen, dass es da keinen kausalen Zusammenhang gibt.
 
PXL_20240412_033719610.jpg

Als Nachtrag...so schaut die Bakerzyste aktuell. Fängt relativ mittig im Knie an, dann 9cm total.
PXL_20240205_051643936.jpg

Im Text beschriebene Fehlstellung vom Fuß, hat vor dem aktuellen Physio nie jemand gesehen, ist aber auch nach zwei Monaten engagierter Korrektur kein Puzzlestück zur Besserung, nur partiell weniger Hinkerei.
PXL_20240326_130235949.jpg
Insbesondere bei Treppen extrem im Vergleich.
PXL_20240326_130229796.jpg
 
Zurück
Oben Unten