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Knieprobleme ohne Besserung

lori90

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17 August 2020
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Moin Zusammen,

gegrüßt in die Runde: ich bin seit längerem auf MTB-News aktiv, da meine Knieschmerzen aber beim vermehrten Rennradfahren auftreten, habe ich mich hier extra registriert ;)

Mai habe ich mir ein neues Rennrad zugelegt und bin ich deswegen und wegen Corona (viel Zeit) jeden 2. Tag 1-2 Stunden bergige Touren auf immer höheren Tempo gefahren. Ganz schleichend kamen die Knieschmerzen auf der inneren Seite des rechten Knies. V.a. beim "richtiges Gas geben" oder aber Bergfahrten. Mir fällt auf, dass der Schmerz fast immer angekündigt wird von einem sehr schweren, "festen" Gefühl in der Oberschenkelmuskulatur, Vorderseite. Erst 5 Wochen nach Kauf des neuen Rennrads und anfangenden Knieschmerzen habe ich meine Sattelposition kontrolliert: der Sattel stand viel zu weit vor, sodass die Knie weit vor der Kurbel statt über die Kurbel standen.. Knieschmerzen halten nichtdestotrotz an, und zwar auf jeden Rad mit oder ohne Klickies..

Bisheriger Behandlungsweg:
1. Mittels MRT stellte Orthopäde Nr. 1 ein kleines Rissschen im Innenmeniskus fest. Das müsse sich mit Bandage, 3 Wochen Ruhe, Kühlung morgens und abends und Ibu im Griff kriegen. Nichts davon: die Schmerzen wurden nur schlimmer und kamen sogar nachts. Schweres Knie und stichender Schmerz an der Innenseite. Meine Oberschenkelmuskulatur baute in der Zeit extrem schnell ab.

2. Nach 1. glaubte ich nicht mehr an 100% Schonen, sodass ich mir wenigstens den täglichen Arbeitsweg (insg. 10km flach) im Schneckentempo genehmigte. Als weitere Behandlung 2 mal in 2 Wochen eine "Amaisensauerspritze" direkt im Schmerzbereich und zu Hause TENS-Therapie und 2/tags Kühlen. Die Spritze linderte den Schmerz für den Tag, die Schmerzen bestunden aber trotzdem weiter. Auch bekam ich Physiotherapie mit Massage der Oberschenkelmuskulatur.

3. Zweifelnd an der Meinung des Orthopäden Nr. 1 ging ich zum Orthopäden Nr. 2, der mir nach erneutem Röntgenbild und Analyse meiner Körperhaltung mitteilte, der Schmerz komme nicht vom mini-Rissschen im Meniskus, sondern von Gänsefüßen in Kombination mit Entzündung des Pes Anserinus. Er verschieb mir Einlagen, die ich mittlerweile in Schuhe trage, wenn es nicht gerade 35 Grad hat und ich bekam ein weiteres Rezept für Physiotherapie.

4. Meine Schmerzen hielten bei der geringsten Form von Anstrengung auf dem Rad oder bei Kneubeugen an, sodass ich mir einen Termin beim Chef-Physiotherapeuten habe geben lassen. Er stellte fest, dass mein Becken rechts zu hoch steht und meine Oberschenkelmuskulatur neurologisch nicht mehr korrekt angesteuert wird (wann ent- / anspannen). Deshalb hat er diese Funktion mit einer sehr schmerzhaften Übung (Ellbogen mit Druck auf Oberschenkel) versucht zu "resetten". Danach tat die Kniebeugung kein weh mehr! Leider an dem Nachmittag eine Kiste wohl falsch vom Boden gehoben und der Schmerz war direkt wieder aktiviert. Der Physio empfahl Joggen zur Reaktivierung der Ansteuerung der Muskulatur im rechten Beins. Joggen tut Anfangs an der Innenseite des Knies weh, der Schmerz nimmt dann aber ab, danach auch keine Schmerzen mehr.

Samstag war ich seit längerem wieder 14km Radfahren im normalen Tempo (kein sporttempo!), Strecke flach. Direkt Schmerzen auf der Inneseite des Knies, die auch zur Außenseite wanderten. Schmerz im Knie (nicht Muskulatur!). Bis heute tat mir das Knie dauernd weh.

Vielleicht hatte jemanden ja einen ähnlichen "Krankheitsverlauf" gebabt und kann mir einen Tipp geben, wie ich meine Knieschmerzen nun endlich im Griff bekomme bzw. ein Tipp für eine gute Sportklinik in BW geben. Das nicht-Sporteln wirkt richtig aufs Gemüt.. Daher: um jeden Hinweis/Tipp bin ich sehr dankbar!

Beste Grüße
Lori
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von bada-boom

Hilfreich
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Tut Dir das auch weh, wenn Du ohne Klickpedale fährst? Hast Du Bewegungsspielraum nach links und rechts mit dem Fuß im Pedal? Manchmal zwingt Dich ein rigides Pedal in eine anatomisch ungünstige Bewegung. Wenn Du Plattformpedale hast, schraubt die mal dran und fahr eine Tour.


Bei mir hat das Einstellen der Cleats gegen Knieschmerzen der Innenseite des Knies geholfen. Mein linker Fuß muss leicht schief auf der Pedalachse stehen, also Ferse Richtung Kettenstrebe, damit ich schmerzfrei fahren kann.
Spring mal hoch und lande beidbeinig. Schau nach unten. Stehen die Füsse nicht parallel, sondern einer etwas schief, dann stell die Cleats auch für Deinen Pedalstand so ein.

Machst Du Dehnübungen, vor allem auch für die Oberschenkelmuskulatur? Regelmäßige Übungen können den Druck z.B. auf den Meniskus reduzieren.

Gute Besserung!
 
Hilfreichster Beitrag geschrieben von bada-boom

Hilfreich
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Abend TCaad10,

danke für deine Antwort. Ja, mittlerweile tut es bei der geringsten Anstrengung (heisst >15kmh oder hügelchen) auf jedem Rad weh. Seit Mai traue ich mir eben deswegen nicht mehr auf dem RR mit klickies. Mein Stadtrad und Crosser haben beide flatpadels. Auf Letzterem bin ich letztes Jahr sogar 2.500km problemlos Mit SEHR vielen HM durch die Anden geradelt..

Sattelposition des Renners und auch Cleats habe ich mittlerweile richtig eingestellt, aber noch nur 1 mal fahren können. Meine Füssen, va das rechte zeigt nach außen. Cleats sind entsprechend eingestellt.

Dehnübungen und Blackroll mache ich seit Mitte Juli jeden Morgen und Abend. Das die geringste Belastung / Druck aufs Knie (siehe oben) aber direkt großen Schmerz auslöst, macht mich aber sehr nachdenklich und zeigt für mich das Ganze hat bisher nichts gebracht. Welcher Schmerz werde ich dann haben wenn ich erst wirklich sportlich fahre?!
 
Abend TCaad10,

danke für deine Antwort. Ja, mittlerweile tut es bei der geringsten Anstrengung (heisst >15kmh oder hügelchen) auf jedem Rad weh. Seit Mai traue ich mir eben deswegen nicht mehr auf dem RR mit klickies. Mein Stadtrad und Crosser haben beide flatpadels. Auf Letzterem bin ich letztes Jahr sogar 2.500km problemlos Mit SEHR vielen HM durch die Anden geradelt..

Sattelposition des Renners und auch Cleats habe ich mittlerweile richtig eingestellt, aber noch nur 1 mal fahren können. Meine Füssen, va das rechte zeigt nach außen. Cleats sind entsprechend eingestellt.

Dehnübungen und Blackroll mache ich seit Mitte Juli jeden Morgen und Abend. Das die geringste Belastung / Druck aufs Knie (siehe oben) aber direkt großen Schmerz auslöst, macht mich aber sehr nachdenklich und zeigt für mich das Ganze hat bisher nichts gebracht. Welcher Schmerz werde ich dann haben wenn ich erst wirklich sportlich fahre?!

Eine Ferndiagnose ist natürlich hier nicht möglich, aber eigentlich hört sich das nach einer klassischen Überlastungserscheinung und zu wenig Geduld beim Ausheilen an. Gerade die artikulären Strukturen sind kaum durchblutet und brauchen daher viel Zeit zur Regeneration. 3 Monate die Du noch nicht mal konsequent zur Heilung genutzt hast sind da zu wenig. Radfahren würde ich nur zur Reha, solange es schmerzfrei geht, also locker und vielleicht eine halbe Stunde wenns geht. Schmerzt das Knie beim Gehen oder Laufen, welche Muskelanteile im Quadrizeps "verhärten", v. medialis oder v. lateralis? Schmerzen die bei Massage oder Blackroll?
 
Eine Ferndiagnose ist natürlich hier nicht möglich, aber eigentlich hört sich das nach einer klassischen Überlastungserscheinung und zu wenig Geduld beim Ausheilen an. Gerade die artikulären Strukturen sind kaum durchblutet und brauchen daher viel Zeit zur Regeneration. 3 Monate die Du noch nicht mal konsequent zur Heilung genutzt hast sind da zu wenig. Radfahren würde ich nur zur Reha, solange es schmerzfrei geht, also locker und vielleicht eine halbe Stunde wenns geht. Schmerzt das Knie beim Gehen oder Laufen, welche Muskelanteile im Quadrizeps "verhärten", v. medialis oder v. lateralis? Schmerzen die bei Massage oder Blackroll?

Abend Königderberge, danke für Deine Reaktion. Das "Nicht mal konsequent zur Heilung genutzt" kann sich eigentlich nur darauf beziehen, dass ich nach 3 Wochen Komplettruhe wieder angefangen habe Rad zu fahren, weil die Schmerzen mit Komplettruhe viel schlimmer wurden. Jetzt fahre ich im Schneckentempo 4 Tage die Woche auf dem Stadtrad zur Arbeit. Flach, 5km Einfach in 25min...

Seit eine Woche führe ich ein Art "Schmerztagebuch". Fazit:
  • Schmerz IM Knie, Innenseite (kein Muskelschmerz, definitiv im Knie bzw. Meniskus!) bei Druck: Gas Geben aufs Rad, was ich deshalb nicht tue oder z.B. 4 Biere für bloß 5 min von A nach B tragen.
  • Kleiner Schmerz IM Knie Innenseite (Meniskus) während / nach Schwimmen (Kraul)
  • Manchmal nach langsamen Radfahren extrem angespannter, harter Muskel vastus lateralis.
  • Schmerz IM Knie Innenseite (Meniskus) nachts im Bett
  • Manchmal scheint sich eine Art Flüßigkeit in der Vorder/Außenseite der Kniekapsel zu befinden, die "herumflutscht" wenn ich mit dem Finger drauf drücke.
  • Schwere, kribbelnde Beine nach langem Arbeitstag im Büro

Von richtigen Schmerzen bei der Blackroll kann ich nicht sprechen. Eher von argen Druckstellen, v.a. Oberschenkelmuskulatur, insbesondere v. lateralis.

Ich kann mir kaum vorstellen, dass meine Schmerzen aktuell verschlimmern durch die Art und Weise wie ich jetzt Radfahre? Außerdem dehne, übe, blackroll, etc. ich aktuell viel mehr als während ich jeden 2. Tag RR gefahren bin!
 
Würde Dir empfehlen einfach mal nur Bewegungen zu machen die keinen Schmerz verursachen.
Wie siehts mit Krafttraining aus, geht das?
 
Außerdem dehne, übe, blackroll, etc. ich aktuell viel mehr als während ich jeden 2. Tag RR gefahren bin!

Was heißt das genau?
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung mit (irren) Schmerzen an der Innenseite des Knies berichten. Ich hab das lange verschleppt, also immer mal wieder bisschen geschont, massiert, gedehnt, Kinesiotape, aber dann schnell wieder Sport, auch wenn ich mir eingebildet habe, nur "ein bisschen" zu belasten. Das war am Ende so schlimm, dass ich nachts nicht schlafen konnte, dass ich kaum ins Auto einsteigen konnte, geschweige denn gehen.
Bei mir hat zwar auch der Meniskus einen Riss, aber schon seit vielen Jahren. Das war nicht das Problem, sondern wohl eine massive Verkürzung der Muskulatur. Fazit: Pes Anserinus Syndrom.
Die letzten Endes erfolgreiche Therapie sah so aus:
  • 2 Wochen ruhig halten, kühlen, nicht belasten. Dazu hab ich Umschläge mit Retterspitz gemacht, Quarkwickel und Bromelain (Ananasextrakt) genommen. Danach war der akute Schub vorbei.
  • dann ca. 6 Wochen lang 2x täglich Yoga (nicht das mit Meditieren, sondern die Dehnungs- und Kräftigungsübungen): Da ich keine Vorkenntnisse hatte, hab ich mir 'ne App installiert und mich durch verschiedene Übungsfolgen gehangelt. Dazu Blackroll. Sonst kein Sport, gar nix.
  • danach täglich morgens 1/2 Stunde Yoga/Dehnen/Blackroll und dazu wieder 3x pro Woche Schwimmen (Kraul + Rücken, nicht Brust). Und erste längere Spaziergänge, auch bergauf. War aber dann schon Winter, so dass Radfahren nicht so weit oben auf der Wunschliste stand.

Irgendwann war ich dann so gut wie schmerzfrei, je nach Belastungsintensität. Im Frühjahr konnte ich dann wieder problemlos aufs Rad, auch Laufen war dann kein Problem mehr.
ABER: Sobald ich bei meinen Dehnungsübungen/Morgenyoga schlampe, merke ich, wie sich nach längeren Radfahrten ein leichter Schmerz am Innenknie meldet. Ich kann dir nicht sagen, welcher Muskel das nun genau war/ist, schon gar nicht, welche Übung was bewirkt hat. Aber ich empfehle dir, den Herbst/Winter zu nutzen, um das richtig ausheilen zu lassen. 3 Monate sind dafür realistisch...
 
Was heißt das genau?
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung mit (irren) Schmerzen an der Innenseite des Knies berichten. Ich hab das lange verschleppt, also immer mal wieder bisschen geschont, massiert, gedehnt, Kinesiotape, aber dann schnell wieder Sport, auch wenn ich mir eingebildet habe, nur "ein bisschen" zu belasten. Das war am Ende so schlimm, dass ich nachts nicht schlafen konnte, dass ich kaum ins Auto einsteigen konnte, geschweige denn gehen.
Bei mir hat zwar auch der Meniskus einen Riss, aber schon seit vielen Jahren. Das war nicht das Problem, sondern wohl eine massive Verkürzung der Muskulatur. Fazit: Pes Anserinus Syndrom.
Die letzten Endes erfolgreiche Therapie sah so aus:
  • 2 Wochen ruhig halten, kühlen, nicht belasten. Dazu hab ich Umschläge mit Retterspitz gemacht, Quarkwickel und Bromelain (Ananasextrakt) genommen. Danach war der akute Schub vorbei.
  • dann ca. 6 Wochen lang 2x täglich Yoga (nicht das mit Meditieren, sondern die Dehnungs- und Kräftigungsübungen): Da ich keine Vorkenntnisse hatte, hab ich mir 'ne App installiert und mich durch verschiedene Übungsfolgen gehangelt. Dazu Blackroll. Sonst kein Sport, gar nix.
  • danach täglich morgens 1/2 Stunde Yoga/Dehnen/Blackroll und dazu wieder 3x pro Woche Schwimmen (Kraul + Rücken, nicht Brust). Und erste längere Spaziergänge, auch bergauf. War aber dann schon Winter, so dass Radfahren nicht so weit oben auf der Wunschliste stand.

Irgendwann war ich dann so gut wie schmerzfrei, je nach Belastungsintensität. Im Frühjahr konnte ich dann wieder problemlos aufs Rad, auch Laufen war dann kein Problem mehr.
ABER: Sobald ich bei meinen Dehnungsübungen/Morgenyoga schlampe, merke ich, wie sich nach längeren Radfahrten ein leichter Schmerz am Innenknie meldet. Ich kann dir nicht sagen, welcher Muskel das nun genau war/ist, schon gar nicht, welche Übung was bewirkt hat. Aber ich empfehle dir, den Herbst/Winter zu nutzen, um das richtig ausheilen zu lassen. 3 Monate sind dafür realistisch...

Moin, moin,

vielen Dank für Dein Bericht - das macht, trotz damit einhergehende Ruhephase, Hoffnung! Wie sah es bei dir mit Schmerzen aus? Weil Du sagst Meniskusriss gab es zwar, machte aber keine Probleme? Ich meine schon einen unterschiedlichen Schmerz innen im Knie (m.E. Meniskus) vs. Anbindung der Muskeln zu spüren und bin deshalb skeptisch, ob die (gefühlte) Meniskusschmerzen ohne OP überhaupt nachlassen können..

Ich kühle derzeit jeden Morgen mit einem Kühlpack und mache Übungen zur Stärkung der Oberschenkel- und unterer Rückenmuskulatur (Brücke mit 1 Bein Ausstrecken, auf dem Rücken 1 Bein hochhalten mit dahinter verschränkten Händen,etc.) Vielleicht ist die Belastung dann aber noch zu früh. Dehnen und Blackroll mach ich dann Abends.

Egal, habe mir jetzt jedenfalls eine Einkaufsliste mit viel Quark und Retterspitz geschrieben ;) Habe die nächsten zwei Wochen Urlaub und soll die ggf. mal dafür nutzen nix zu tun.. Hast Du die Quarkwickel immer kalt oder auch zur wärmenden Funktion genutzt? Und welche Muskeln waren / sind bei dir so extrem verkürzt?

Ich habe Freitag einen 1. Termin beim Osteopathen und bin auch mal sehr gespannt auf ihre Sichtweise!
 
Moin, moin,

vielen Dank für Dein Bericht - das macht, trotz damit einhergehende Ruhephase, Hoffnung! Wie sah es bei dir mit Schmerzen aus?

Hast Du die Quarkwickel immer kalt oder auch zur wärmenden Funktion genutzt?

Und welche Muskeln waren / sind bei dir so extrem verkürzt?

Ich habe Freitag einen 1. Termin beim Osteopathen und bin auch mal sehr gespannt auf ihre Sichtweise!

Das fing bei mir langsam an: Erst nur während/nach Belastung, also Radfahren und Laufen. Aber nicht so schlimm, dass ich das ganz gelassen hätte. Da hab ich natürlich auch immer schön Blackroll gemacht und massiert, ich hab schon recht viel Erfahrung mit gereizten Sehnenansätzen und verkürzten Muskeln durch Überlastung bzw. zu einseitige Belastung... Nur diese Stelle am Innenknie war neu. Na und irgendwann war es dann so schlimm wie beschrieben.
Ich kann dir nicht sagen, ob die Mischung aus weiterer, wenn auch leichter Belastung und Massage nicht vielleicht sogar kontraproduktiv war. Beim Pes Anserinus-Syndrom sind ja gleich verschiedene Muskeln im Ober- und Unterschenkel beteiligt, einige davon in der Tiefe und z.B. mit Blackroll gar nicht erreichbar.

Den Riss im Meniskus hab ich schon seit mindestens 15 Jahren. Der macht aber für sich allein eigentlich keine großen Probleme. Und eine OP wäre für mich das allerallerallerletzte Mittel, denn was weg ist, ist weg, von möglichen Komplikationen ganz zu schweigen. Knorpelpflege geht ja auch erstmal anders, z.B. mit Chondroitin, Glucosamin, Gelatine, viel, aber leichter Bewegung, entzündungsvermeidender Ernährung, Kräftigung der umgebenden Muskulatur usw.

Die Quarkkompressen hab ich in diesem Fall kalt gemacht, aber da kannst du einfach ausprobieren, was sich besser anfühlt.

Ich denke, bei mir waren gleich einige Muskelstränge verkürzt: Ich bin in den Wochen/Monaten davor im Gegensatz zu anderen Jahren fast ausschließlich Rennrad gefahren, auch anspruchsvollere Strecken. Dagegen hab ich die anderen Sportarten (Laufen, Schwimmen, Kraft) ziemlich vernachlässigt und auch so gut wir nie gedehnt.
Ich kenne jetzt die exakten Bezeichnungen nicht, aber auf jeden Fall die Oberschenkelrückseite, Oberschenkelinnenseite und mehrere Muskeln in den Unterschenkeln. Deshalb war und ist dann wahrscheinlich auch Yoga (ja, Männer wollen das nicht... ;-)) so hilfreich: Die Bewegungsfolgen "pflegen" alles gleichmäßig, ohne dass man jetzt weiß oder wissen muss, welcher Muskel genau wie "behandelt" wird. Und mit App kann man das unbeobachtet zu Hause machen ...
 
Blackroll würde ich erstmal sein lassen und wenn dann nur 1x die Woche.
Diagnose kann dir wohl keiner geben wenn die Spezialisten das ja schon nicht hinkriegen.
Die hören einem aber auch nicht richtig zu, da haben sie keine Zeit für.

Deshalb paar Tipps von mir.
Bewegungsablauf der den Schmerz verursacht, vermeiden bis die Schmerzen oder Infektion raus sind.
Dehnen dehnen dehnen, aber nicht forcieren.
Sattelpostition so ändern dass es nicht mehr weh tut, auch wenn du keine Leistung mehr aufs Pedal bekommst.
Powermeter nutzen um langsam wieder Leistung zu erhöhen wenn die Infektion raus ist und Richtung richtige Sattelposition wieder ranarbeiten.

So hab ich es hingekriegt. Hatte die gleichen Schmerzen und den selben Meniskusriss Befund wie du. Auch der schmerz und steifheit im Oberschenkel.

Gut dass ich mich nicht unters Messer gelegt habe wie sie wollten. Auch Spritzen hatte ich verweigert, nach dem mein Hausarzt mich davon abgeraten hatte (meinte 2000:1 Infektionsrisiko). Die Spritzen hab ich immer noch hier rumliegen.

Mein Hausartzt werde ich nicht mehr so schnell wechseln, das ist mir seit dieser Erfahrung bewusst geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Rennrad-Anfänger + Click-Pedale + viel Fahren = Knieprobleme. Ist normal.

Aber dann hol dir wenigstens Speedplay-Pedale.
 
So.. am vergangen Freitag war ich bei der Osteopathin. Schon mal sehr positiv, dass sie sich als Einzige nur für die Anamnese schon 45min (!) Zeit genommen hat.

Fazit: instabiles linkes Bein / Knie. Der Körper versucht dies durch Schiefstand des Beckens, insbesondere gut merkbar bei Kniebeugen, auszugleichen. Das rechte Bein wird also mehr belastet. Mache ich die Kniebeugen "richtig" und beuge nicht zu weit nach rechts, so habe ich tatsächlich weniger Schmerz aufs r. Knie. Die Analyse Entzündung des Pes Anserinus war wohl der Gleiche als vom 2. Orthopäden, die Osteopatin hat der Muskel aber als Erste gezielt behandelt (Massage).

Sie hat mir Dehnübungen für den Pes Anserinus mitgegeben und Knie-Stabi Übungen empfohlen. Dann soll ich aufs Rad und meine Position checken. Vermutlich drehen die Knie nach Innen und dies soll vermieden werden. Mir ist noch nicht ganz klar, ob ich dies in eine "starre" Position mit Clickies so sehr ändern / beinflüssen kann. Werde es auch erst nach einer Ruhephase von 1,5 - 2 Wochen versuchen. Ich habe momentan Urlaub und mache sowohl morgens als Abends jeweils 45min meine gezielte (Yoga) Übungen und auf Anraten des Forums Retterspitz Wickeln - die halten gerade das Knie wohlig warm ;)

Bin mal gespannt, ob es damit besser wird. Schon krass wie lediglich eine Entzündung einer Sehne solche Schmerzen zufolge haben kann. Anderseits darf ich aber froh sein tatsächlich keine Probleme IM Knie zu haben.
 
Was heißt das genau?
Ich kann dir nur von meiner Erfahrung mit (irren) Schmerzen an der Innenseite des Knies berichten. Ich hab das lange verschleppt, also immer mal wieder bisschen geschont, massiert, gedehnt, Kinesiotape, aber dann schnell wieder Sport, auch wenn ich mir eingebildet habe, nur "ein bisschen" zu belasten. Das war am Ende so schlimm, dass ich nachts nicht schlafen konnte, dass ich kaum ins Auto einsteigen konnte, geschweige denn gehen.
Bei mir hat zwar auch der Meniskus einen Riss, aber schon seit vielen Jahren. Das war nicht das Problem, sondern wohl eine massive Verkürzung der Muskulatur. Fazit: Pes Anserinus Syndrom.
Die letzten Endes erfolgreiche Therapie sah so aus:
  • 2 Wochen ruhig halten, kühlen, nicht belasten. Dazu hab ich Umschläge mit Retterspitz gemacht, Quarkwickel und Bromelain (Ananasextrakt) genommen. Danach war der akute Schub vorbei.
  • dann ca. 6 Wochen lang 2x täglich Yoga (nicht das mit Meditieren, sondern die Dehnungs- und Kräftigungsübungen): Da ich keine Vorkenntnisse hatte, hab ich mir 'ne App installiert und mich durch verschiedene Übungsfolgen gehangelt. Dazu Blackroll. Sonst kein Sport, gar nix.
  • danach täglich morgens 1/2 Stunde Yoga/Dehnen/Blackroll und dazu wieder 3x pro Woche Schwimmen (Kraul + Rücken, nicht Brust). Und erste längere Spaziergänge, auch bergauf. War aber dann schon Winter, so dass Radfahren nicht so weit oben auf der Wunschliste stand.

Irgendwann war ich dann so gut wie schmerzfrei, je nach Belastungsintensität. Im Frühjahr konnte ich dann wieder problemlos aufs Rad, auch Laufen war dann kein Problem mehr.
ABER: Sobald ich bei meinen Dehnungsübungen/Morgenyoga schlampe, merke ich, wie sich nach längeren Radfahrten ein leichter Schmerz am Innenknie meldet. Ich kann dir nicht sagen, welcher Muskel das nun genau war/ist, schon gar nicht, welche Übung was bewirkt hat. Aber ich empfehle dir, den Herbst/Winter zu nutzen, um das richtig ausheilen zu lassen. 3 Monate sind dafür realistisch...

Moin Moin Zusammen,

nach zwei Wochen mal wieder eine Nachricht meinerseits. Die von der Osteopathin vorgeschlagene Behandlungsmethode (Retterspitz, Stabiübungen und Dehnen) und auch von Dir, Dapf, haben in den letzten zwei Wochen auch nicht viel geholfen. Ich hatte die Osteopathin gefragt, ob ich eine Ruheperiode mit Retterspitz einlegen sollte, sie erwiderte aber ich könne Retterspitz und Übungen / Dehnen gleichzeitig machen.

Da ich Urlaub hatte, habe ich 10 Tagen Morgens und Abends jeweils 45 min Yoga und sodann Abends Retterspitzwickel gemacht. Die Knieschmerzen blieben gleich bzw. verschlimmerten sich z.T. sogar. Nachts spürte ich das Knie und Morgens war es sehr warm bis heiß und spürte ich wie "es dadrin irgendwie arbeitete".

Nach den 10 Tagen habe ich deshalb mit den Übungen aufgehört und 6 Tage lang 2x täglich nur Ibu 400 genommen, um die (vermutliche!) Entzündung herauszubekommen. Vor allem durch die absolute Ruhe ist es etwas besser, aber die Schmerzen gibt es weiterhin. Aus Angst die Schmerzen / Entzündung zu verschlimmern bin ich erst gar nicht aufs Rad gestiegen, um meine Knieposition zu überprüfen.

Es wäre schon meine Hoffnung gewesen mithilfe des Retterspitzes und Yoga wenigstens eine kleine Verbesserung zu spüren.. Woher weiß ich sonst dass ich auf dem richtigen Weg bin? Ich weiß mittlerweile wirklich nicht mehr was helfen soll. Übungen habe ich jetzt in Urlaub und auch in den vielen Wochen davor (zwar weniger Zeitintensiv) ausreichend probiert. Das alleine scheint wirklich nicht zu helfen!

Am 24. September habe ich einen Termin beim leitenden Facharzt für Orthopädie in der Sportklinik in Pforzheim. Hoffentlich kann er mir eine effektive Behandlungsmethode anbieten, der bisher noch nicht in Betracht bezogen wurde. Am liebsten wäre es mir, dass mir nach 4 Monate rumdoktern mal einen Arzt aufs Fahrrad / Hometrainer sezten würde und fähren lässt, bis die Schmerzen auftreten. Spritzen gegenüber bin ich auch nicht mehr komplett abgeneigt..
 
@lori90
Hallo :)
Ich hoffe dich erreicht diese Nachricht vllt noch. Ist bei dir mittlerweile Besserung eingetreten ? Ich drücke die Daumen.
Ich habe seit September letzten Jahres ähnliche Probleme. Zwar kein Rissschen im Meniskus, aber es hat bei mir sonst genau den gleichen Verlauf. Ich quäle mich seit Monaten und es hat sich gefühlt noch mal verschlechtert in den letzten zwei Monaten. Ich bin auch sehr verzweifelt. Man muss dazu sagen, dass ich kein Fahrrad fahre, sondern Kraftsport mache( gemacht habe ) und immer sehr gerne viel gegangen bin. Ich suche nur grade verzweifelt nach anderen Menschen, denen es genauso geht haha. Laufen ging schon vor 4 Jahren circa nicht mehr wirklich. ( auch aufgrund Knieschmerzen, aber irgendwie ein anderer Schmerz) Meine Frage ist eig nur; haben dir bestimmte Dinge gut geholfen ? Hast du vllt einen Tipp ? Ich schwanke wie du zwischen leichte Bewegung oder komplett schonen, aber ich drehe hier bald durch. Wenn ich gar nichts tue, dann habe ich das Gefühl meine Muskeln tuen umso mehr weh und versteifen noch mehr als sowieso schon durch das nichts mehr tun.Aber wenn ich dann minimal spazieren gehe oder wirklich leichteste Dinge mache tuen mir direkt die Knie weh und es ist einfach mittlerweile kaum mehr auszuhalten. Und ich weiß wie negativ das klingt, aber ich brauche den Sport echt sehr, auch für den Kopf und der Gedanke daran, dass es noch mal Monate gehen könnte macht mir Sorge.
Habe angefangen die Beine jeden Morgen was zu dehnen ich empfinde es eig als wohltuend, aber eine Besserung habe ich jetzt noch nicht gespürt. Nehme schon lange immer wieder für mehrere Tage Ibu und es reicht mir langsam.
so bin jetzt erst mal fertig mit meinem Roman 😂 also, falls bei dir Besserung eingetreten ist: wie hast du das hinbekommen ?
Vielen Dank schon mal :)
 
@lori90
Vllt doch eine Sache noch
strukturell ist bei mir alles in Ordnung im Knie, MRT lief schon. Osteopath auch, er hat genau das gleiche diagnostiziert wie bei Dir und übrigens auch ähnliche Tipps gegeben.
Mich freut natürlich, dass im Knie an sich alles super ist. Nur ich bin nicht sonderlich schmerzempfindlich, aber hier werde ich echt kirre und manchmal frage ich mich ob es nicht einfacher gewesen wäre, wenn da was ist und man es hätte beheben können operativ und nicht schon 5 Monate irgendwie wartet und nichts zeigt Wirkung. Aber gut hätte, wäre ..was auch immer ist ja nicht so ..😅
Und ich weiß ich fahre kein Rad und bin eig nicht richtig hier im Forum. Lösche mich natürlich auch wieder dann sofort 😇
 
Ein Beitrag für alle, die natürlichen Heilungsmethoden gegenüber aufgeschlossen sind (privatversicherte Lehrer brauchen also eigentlich gar nicht erst weiterlesen).

In meiner Verwandtschaft gab es letztes Jahr ein Problem mit einer fortgeschrittenen Kniegelenksarthrose verbunden mit einer massiven Bakerzyste. Als Therapie wurde aufgrund der akuten Beschwerden seitens der Ärzteschaft eine Knorpelglättung vorgeschlagen - was patientenseitig zugunsten einer Blutegeltherapie zurückgestellt wurde. Es war die richtige Entscheidung: Wenige Wochen nach der Behandlung war das Knie wieder ähnlich belastbar wie vor Auftreten der Beschwerden und die Bakerzyste war verschwunden. Ich hatte selbst an der Wirkungsweise gezweifelt, aber das Ergebnis spricht für sich.

Angeblich wirken Blutegel bei diversen entzündlichen Prozessen in Gelenken, da sie schmerzstillende, entzündungshemmende, gefäßerweiternde, lymphstrombeschleunigende und gerinnungshemmende Substanzen injizieren. Der Erfolg stellt sich auch nicht von jetzt auf gleich ein, man muss das betroffenene Gelenk nach Therapie zuerst schonen und dann langsam wieder mit Bewegung beginnen.

Es wäre ein Versuch, der mit sehr wenigen Nebenwirkungen einhergeht. Ob das eine Option ist muss jeder für sich entscheiden.
 
@Lara98 die Videos vom Luke Brandenburg (Schmerzen Knieinnenseite), insbesondere das Video in dem man mit Ellbogen dem Sartoriusmuskel triggert, gaben mir kurze schmerzerleichterung.
 
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