Vielleicht ist es nützlich zu erwähnen, daß Versender, die für auf
ebay-dot-com gelistete Waren von einem außerhalb der EU registrierten und lebenden Mitglied eine Zahlung empfangen haben, die von einem bei PayPal-dot-com registrierten Konto aus erfolgte, nur mit einem von
ebay-dot-com und PayPal-dot-com anerkannten Versandunternehmen versenden dürfen, also FedEx oder UPS. Versandbelege anderer Unternehmen, wie etwa DHL, werden bei Auslandsversand, beispielsweise von Deutschland in die USA, von
ebay-dot-com noch von PayPal-dot-com anerkannt: „DHL nix gut.” Leider ist dies mittlerweile eine weit verbreitete Betrugsmasche; für den entsprechend motivierten „Käufer” ist es absolut sicher, daß er im Falle einer Nichterhaltsmeldung das zuvor gezahlte Geld von
ebay-dot-com/PayPal-dot-com zurückerstattet bekommt, die sich über deren deutsche Niederlassungen wiederum am Verkäufer schadlos halten.
Auf der anderen Seite gibt es genug
ebay-Tricks, mit denen Deutsche Amerikaner ausnehmen. Zumindest habe ich in meiner Zeit auf dem amerikanische "Trust and Safety Board” des
ebay-dot-com Forums genug davon gelesen. Ich dagegen war mit meinen Käufen uas den USA zum Glück nie selbst von Unehrlichkeit betroffen (entweder, weil ich die Tricks kannte oder weil ich auf die mir unbekannten Maschen instinktiv nicht reinfiel — ich hatte immer Glück mit meinen unzähligen US-
ebay-Verkäufern). Vor deutschen Käufern wurde auf dem "Trust and Safety Board” gerne gewarnt, sie seien häufig "Scam Artists” (dies obwohl Deutsche in den USA generell doch sehr beliebt sind).
Interessanterweise verwendete ich bis zu meiner Registrierung auf Paypal 2004 eine Zahlungsmethode, die jeder als recht gefährlich einschätzen würde und sogar gegen die Statuten ebays verstieß: Ich verschickte Bargeld in US-Währung in selbstgebastelten Kartonumschlägen, diese in der ersten Zeit nicht einmal eingeschrieben. Trotzdem kam nicht ein einziges Mal von über gewiß weit über hundert etwas abhanden; jederzeit hätte der amerikanische Verkäufer behaupten können, der Umschlag wäre leer gewesen.
Ich will dieses Verfahren nicht empfehlen, vielleicht war dessen Platz in einer besseren Zeit. Heute erscheint mir
ebay wie eine einzige offene, eiterstinkende und faulende Wunde, von der das brandige Fleisch in großen, fetten Lappen abfällt wie sich abrollende Tapeten von der Wand, um sogleich von gierigen Vögeln und Echsengetier verschlungen zu werden. Die
ebay-Foren sind in ihren alten Strukturen zerschlagen, die dort eintreffenden Geschädigten schreien allenorten um Hilfe, glauben tatsächlich, beim
ebay-Kundenservice gelandet zu sein, wenn sie sich an die dort noch ausharrenden Forumshelfer mit „Sehr geehrte Damen und Herren” richten, die aber sind schon lange der meisten ihrer früheren Mittel beraubt worden und dürfen neuerdings nicht einmal mehr aktiv nach Artikelnummern fragen, ohne Suspendierung zu befürchten. Stattdessen werden problematische Auktionen auch nach deren Ablauf und auch Hinweise der Betrogenen einfach gelöscht.
Eine andere von vielen, auf ebays unglaublicher Ignoranz und Dummheit gegründete Betrugsmaschen, bei der der Verlust allerdings den Käufer trifft, also hier themenfremd ist, möchte ich hier ebenfalls nicht unerwähnt lassen.
Die meisten Nutzer ebays, und so auch ich, denken bei Betrugsmaschen an fein und kompliziert gesponnene Netze, aufwendige Konstruktionen, zu deren Glingen häufig mehrere Personen zusammenarbeiten, im In- und Auslande, um einen erfolgreichen Betrug herzustellen, und immerhin kann man solchen Betrügern die Leistung zugestehen, sich Gedanken gemacht zu haben. Das folgende Muster aber, das seit einigen Monaten aktiv ist und von dem auf
ebay immer häufiger berichtet wird, ist so simpel, daß es kaum vorstellbar ist, daß die von
ebay so gerne gelobten Sicherheitsmechmanismen so leicht zu überwinden sind.
Der Ablauf wie folgt:
Der Käufer zahlt für einen Artikel per PayPal.
Der Verkäufer füllt online einen Hermes-Paketschein aus oder kauft einen Paketschein der DHL und erhält jeweils eine Sendungsnummer.
Der Verkäufer trägt die Sendungsnummer bei
ebay ein und markiert die Sendung als verschickt.
Der Verkäufer findet, daß es schöner wäre, den Artikel und das erhaltene Geld zu behalten und bringt das Paket einfach nicht in den Paketladen.
Der Verkäufer ist dadurch, daß er eine Sendungsnummer eingetragen konnte,
ebay gegenüber „aus dem Schneider”; ein vom Käufer eröffneter Fall wird von
ebay nach etwa 30 Tagen zu dessen Ungunsten geschlossen werden, obwohl die Sendungsverfolgung bis zu deren Tilgung aus dem System unbeendet bleibt, denn neben dem Käuferschutz gibt es ja auch den Verkäuferschutz... Eigentlich müßten die
ebay-Mitarbeiter doch merken, daß das Paket sich nicht in Bewegung setzt.
Dem Käufer bleibt nur der Weg der Mahnung mit Fristsetzung und Rücktritt, der Mahnbescheid und final die Privatklage. Für eine Verfolgung durch die Polizei muß ein Betrugsverdacht gegeben sein, ist der Verkäufer noch nicht mit dieser Masche aufgefallen, greift dieses Ansinnen ins Leere.
ebay würde wohl erst bei wiederholten Fällen eines Verkäufers irgendwann aktiv werden, dieser eine Käufer aber wird geschädigt bleiben.
Es bedarf also nicht des diabolischen Intellekts eines am Leben gescheiterten Wissenschaftlers, der — von Säuren entstellt und somit ohne Freundin — in seinem Kellerlabor Mensuren mit geheimnisvoll dampfenden Chemikalien in seinen lebergelben, vernarbten Klauenhänden hantiert — jeder kann den vermeindlichen Käuferschutz so leicht austricksen, wie es schwer ist, einen Apfel zu hälften.
Hier eine von vielen Meldungen auf dem deutschen
ebay-Forum; ähnlichlautende Berichte werden auch, wie ich schon mehrfach erlebt habe, gerne von
ebay gelöscht.
Dieser Fall hat sogar etwas mit Fahrrädern zu tun, wie schön:
http://community.ebay.de/t5/Sicherh...ikett-gibt-aber-die-Ware-bei-der/td-p/3199390