Richtigen "Verschleiß" im eigentlichen Sinne gibt es nicht, aber mit der Zeit erhöht sich einfach die Reibung zwischen Innen- und Außenzug. Beim Schaltzug gilt das inbesondere für das letzte Teilstück, das zum Schaltwerk führt. Wenn die Straße nass ist, fliegt der ganze Dreck nach oben und ein klein wenig davon gelangt auch zwischen Innen- und Außenzug. Auch verharztes Fett im Zug (s.u.) kann diese Wirkung haben.
Sobald an dieser (oder einer anderen) Stelle die Reibung höher wird, kommt es zu folgendem Bild: Die Feder im Schaltwerk vermag es nicht mehr, den Zug beim Herunterschalten im vollen Umfang aus dem Zug herauszuziehen. Dementsprechend schafft es das Schaltwerk nicht mehr, sich beim Herunterschalten weit genug in die korrekte Stellung für das nächts kleinere Ritzel zu bewegen und das Herunterschalten funktioniert nicht mehr flüssig bzw. überhaupt nicht mehr. Versucht man nun die Zugspannung zu vermindern, klappt dass Herunterschalten einigermaßen, das Hochschalten aber nicht mehr vernünftig.
Wenn man also über das Korrigieren der Zugspannung keine Einstellung findet, bei der Hoch- und Herunterschalten gleichermaßen gut funktioniert, dann liegt das sehr häufig an einem nicht mehr sauber laufenden Zug.
Bei Dir klingt es aber eher nach zu niedriger Zugsapnnung, denn die Schaltung springt ja nur auf das niedrigere Ritzel. Das sollte sich einfach korrigieren lassen.
Unabhängig davon: Nach 5 Jahren tut es nicht weh, die Züge einmal komplett neu zu verlegen. Selbst wenn die Schalterei noch einigermaßen gut funktioniert habe ich nach einer gewissen Zeit der schleichenden Verschlechterung immer eine Riesenverbesserung nach dem Austausch festgestellt. Hier noch ein paar Tipps dazu:
- Ganz, ganz wichtig: Auf keinen Fall billige, ungedichtete Endkappen verwenden. Damit läuft gerade beim letzten Außenzugstück am Schaltwerk der ganze Dreck von der Straße in den Zug. Die gedichteten Endkappen enthalten einen kleinen O-Ring, der das wirkungsvoll verhindert. Bei Shimano ist das Teilenummer Y-6Z2 98010, siehe hier
http://www.kurbelix.com/Shimano_Tec...mano_Anleitung_SISSP4_1GE-SISP41A_deutsch.PDF
und zum Bestellen z.B. hier
http://www.bike-components.de/products/info/p4908_Endkappen-fuer-SIS-SP40-gedichtet-10-Stueck-.html
- Beim Zuschneiden des Außenzugs auf keinen Fall einen einfachen Seitenschneider verwenden. Damit kann man den Außenzug zwar auf die richtige Länge Pfuschen, es ist aber Murks und die Außenzuglitzen fransen aus und man quetscht den Zug zusammen, wodurch siech die Reibung erhöht und im schlimmsten Fall sogar der Außenzug am Innenzug scheuert. Das gleiche gilt auch für den Innenzug, auch dieser kann mit einer ungeeigneten Zange nur schlecht abgeschnitten werden. Lieber einmal 20 bis 30 Euro ausgeben und eine vernünftige Zange für den Zweck anschaffen, die man dann sein ganzes Radfahrerleben hat. Z.B. so etwas: http://compare.ebay.de/like/310416277930?var=lv<yp=AllFixedPriceItemTypes&var=sbar
- Auf keinen Fall den Zug vor dem Einfädeln einfetten! Der Innenzug ist teflonbeschichtet und der Außenzug hat einen Tefloninliner. Das läuft mit minimaler Reibung ineinander. Fett würde bereits von Anfang an die Reibung erhöhen und kann je nach eingesetztem Fett verharzen, so dass sich die Reibung mit der Zeit immer weiter erhöht.