• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Kette springt

Rietenau

Mitglied
Registriert
27 April 2008
Beiträge
63
Reaktionspunkte
3
Hallo,

meine Kette springt öfter mal in das nächste kleinere Ritzel.
Wie muss ich an der Einstellschraube die Zugspannung verändern? Zugspannung erhöhen, oder Zugspannung durchrechts drehen verringern.
Kette hat schon ca 2000km und Ritzelpacket muss bei nächster Kette gewechselt werden.
Züge und Hüllen sind schon 5 Jahre alt.
Viele Grüße
Wolfgang
 
Links herum rausdrehen. Dadurch wird die Zugspannung erhöht und das Schaltwerk weiter zum Rad hin bzw. zum größeren Ritzel hin gezogen. Dann bleibt die Kette auf diesem größeren Ritzel. Aber nicht zu viel auf ein mal drehen. Erstmal eine viertel Umdrehung dann schauen ob es besser wird. Wenn ja, dann kannst du weiter machen bis es perfekt läuft. Wenn es nicht sofort besser wird, kannst du auch nochmal drehen. Aber nach einer Umdrehung sollte schon eine Veränderung zu merken sein.
 
Hallo,

vielen Dank für die schnelle Antwort, weil ich wusste die Richtung nicht mehr.
Wahrscheinlich kommt es aber auch von der Kette, weil ich bin 3500km schon damit gefahren und die Ritzel waren vor Kettenwechsel an der Grenze.
Danke
 
Kann sein. Wobei ich das nicht kenne. Wenn es bei mir die Ritzel hinter sich haben, dann rutscht die Kette zwar durch, aber springt nicht auf andere Ritzel über. Aber da gibts wahrscheinlich unterschiedliche Verschleißbilder...
 
Hallo,

stimmt und du hast Recht. Nach welcher Zeit wechselt man Schaltzüge und wie merke ich den Verschleiß? Wie schon geschrieben sind sie 5 Jahre alt, und ich bin über 35000km damit gefahren
 
Richtigen "Verschleiß" im eigentlichen Sinne gibt es nicht, aber mit der Zeit erhöht sich einfach die Reibung zwischen Innen- und Außenzug. Beim Schaltzug gilt das inbesondere für das letzte Teilstück, das zum Schaltwerk führt. Wenn die Straße nass ist, fliegt der ganze Dreck nach oben und ein klein wenig davon gelangt auch zwischen Innen- und Außenzug. Auch verharztes Fett im Zug (s.u.) kann diese Wirkung haben.

Sobald an dieser (oder einer anderen) Stelle die Reibung höher wird, kommt es zu folgendem Bild: Die Feder im Schaltwerk vermag es nicht mehr, den Zug beim Herunterschalten im vollen Umfang aus dem Zug herauszuziehen. Dementsprechend schafft es das Schaltwerk nicht mehr, sich beim Herunterschalten weit genug in die korrekte Stellung für das nächts kleinere Ritzel zu bewegen und das Herunterschalten funktioniert nicht mehr flüssig bzw. überhaupt nicht mehr. Versucht man nun die Zugspannung zu vermindern, klappt dass Herunterschalten einigermaßen, das Hochschalten aber nicht mehr vernünftig.

Wenn man also über das Korrigieren der Zugspannung keine Einstellung findet, bei der Hoch- und Herunterschalten gleichermaßen gut funktioniert, dann liegt das sehr häufig an einem nicht mehr sauber laufenden Zug.

Bei Dir klingt es aber eher nach zu niedriger Zugsapnnung, denn die Schaltung springt ja nur auf das niedrigere Ritzel. Das sollte sich einfach korrigieren lassen.

Unabhängig davon: Nach 5 Jahren tut es nicht weh, die Züge einmal komplett neu zu verlegen. Selbst wenn die Schalterei noch einigermaßen gut funktioniert habe ich nach einer gewissen Zeit der schleichenden Verschlechterung immer eine Riesenverbesserung nach dem Austausch festgestellt. Hier noch ein paar Tipps dazu:
  • Ganz, ganz wichtig: Auf keinen Fall billige, ungedichtete Endkappen verwenden. Damit läuft gerade beim letzten Außenzugstück am Schaltwerk der ganze Dreck von der Straße in den Zug. Die gedichteten Endkappen enthalten einen kleinen O-Ring, der das wirkungsvoll verhindert. Bei Shimano ist das Teilenummer Y-6Z2 98010, siehe hier
    http://www.kurbelix.com/Shimano_Tec...mano_Anleitung_SISSP4_1GE-SISP41A_deutsch.PDF
    und zum Bestellen z.B. hier
    http://www.bike-components.de/products/info/p4908_Endkappen-fuer-SIS-SP40-gedichtet-10-Stueck-.html
  • Beim Zuschneiden des Außenzugs auf keinen Fall einen einfachen Seitenschneider verwenden. Damit kann man den Außenzug zwar auf die richtige Länge Pfuschen, es ist aber Murks und die Außenzuglitzen fransen aus und man quetscht den Zug zusammen, wodurch siech die Reibung erhöht und im schlimmsten Fall sogar der Außenzug am Innenzug scheuert. Das gleiche gilt auch für den Innenzug, auch dieser kann mit einer ungeeigneten Zange nur schlecht abgeschnitten werden. Lieber einmal 20 bis 30 Euro ausgeben und eine vernünftige Zange für den Zweck anschaffen, die man dann sein ganzes Radfahrerleben hat. Z.B. so etwas: http://compare.ebay.de/like/310416277930?var=lv&ltyp=AllFixedPriceItemTypes&var=sbar
  • Auf keinen Fall den Zug vor dem Einfädeln einfetten! Der Innenzug ist teflonbeschichtet und der Außenzug hat einen Tefloninliner. Das läuft mit minimaler Reibung ineinander. Fett würde bereits von Anfang an die Reibung erhöhen und kann je nach eingesetztem Fett verharzen, so dass sich die Reibung mit der Zeit immer weiter erhöht.
 
Zurück