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Karriereverläufe im Profisport und Ursachen

Ich hab gerade das Buch bis auf die letzten 30 Seiten gelesen. Hab mich selten bei einem Radsportbuch so gelangweilt.
 
Zum Inhalt des Buches kann ich nix sagen, Ostermann macht im Video aber einen halbwegs kompetenten Eindruck. Er scheint sich bemüht zu haben, die Geschichte von Nerz in empathischer Form aufzuarbeiten. Es ist meiner Auffassung nach verdienstvoll, die negativen Seiten dieses Geschäfts zu durchleuchten und was eruieren, was das mit den Menschen macht, zumal es auch noch zu einer weiteren "Entstigmatisierung" psychischer Erkrankungen beitragen kann.

Die anderen beiden Gesprächsteilnehmer sind aber vollkommen entbehrlich. Zur Problematik haben sie nur Allgemeinplätze und Plattitüden beizutragen. Besonders schlimm ist der Moderator, der weiß zwar nicht mal, wie das Krankheitsbild eigentlich aussieht, wie er selber einräumt, ist aber überzeugt, dass die meisten Radsportler da ein Problem haben.
Insgesamt zeigt das Video wieder einmal, warum Druckerzeugnisse die effizientere Form der Informationsvermittlung darstellen, die spannenden Infos hätte man geschrieben in weniger als der Hälfte der Zeit konsumieren können.
 
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Die Geschichte von Dominik Nerz ist eigentlich schnell erzählt: Der Mann aus Wangen im Allgäu unterschreibt schon mit zwanzig seinen ersten Profikontrakt beim Team Milram, es folgen Engagements bei weiteren Topteams wie Liquigas, BMC und Bora-Argon18. Nerz gilt als eines der größten Talente im Peloton. Als Helfer eskortiert er Vincenco Nibali zum Podiumsplatz bei der Tour, räumt selbst bei der Vuelta in Spanien mit starken Platzierungen ab. Wächst da endlich mal wieder ein deutscher Rundfahrer heran?, fragen die Journalisten.
Wären da nicht die von außemn rätselhaft wirkenden Leistungseinbrüche aus dem Nichts, die Dominik Nerz’ Karriere prägen. Die Gründe werden in dem Buch im Detail rekonstruiert – Nerz litt an Magersucht, an Depressionen, wurde immer wieder abwechselnd von überhöhtem Ehrgeiz und Zweifeln geplagt. Und schließlich folgten immer wieder Stürze, wiederholt auf den Kopf, die Nerz nicht auskurierte – weil er sich stets unter Druck setzte, sich frühzeitig wieder aufs Rad zu setzen. Am Ende beendete Nerz 2016, mit gerade einmal 27 Jahren, seine Profikarriere. Entkräftet, desillusioniert, körperlich und psychisch ein Wrack.
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https://www.cyclin.blog/blog/lehrstck-vom-scheitern-eines-radprofis
 
Das ist ein interessanter link Selbstdreher.
Pjotr, bist du mal wieder in die Kabadose gefallen oder warum musst du jeden in dem Video bewerten?
 
Das ist ein interessanter link Selbstdreher.
Pjotr, bist du mal wieder in die Kabadose gefallen oder warum musst du jeden in dem Video bewerten?

In der letzten Tour ist ein Interview mit ihm, da steht es ziemlich genauso drin, ausgebrannt, fertig, Verletzungen nicht auskuriert, magersüchtig etc. pp. Im Grunde eine tragische Geschichte. Er hat aber sein Glück im Leben gefunden, arbeitet nun als Koch in Österreich und traut sich auch mal einen BMI von 22 zu.
 
Ich habe den Thread übrigens mal aufgemacht weil es da doch einige unklare Karriereverläufe im Radsport gibt und hier mal ein Journalist tatsächlich näher an so einen Sportler rangekommen ist. Ich hatte da zumindest durch das Video mal den Eindruck, das das von dem Buchautor eine gute journalistische Leistung gewesen sein könnte und etwas zur Thematik "Zuschauer verstehen Sportler und deren Welt" beitragen könnte.
Zudem gibt es ja zumindest die Fälle Kittel und wieder Ulle in diesem Jahr, die auch so diffus eingeschlagen sind.
 
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Die Geschichte von Dominik Nerz ist eigentlich schnell erzählt: Der Mann aus Wangen im Allgäu unterschreibt schon mit zwanzig seinen ersten Profikontrakt beim Team Milram, es folgen Engagements bei weiteren Topteams wie Liquigas, BMC und Bora-Argon18. Nerz gilt als eines der größten Talente im Peloton. Als Helfer eskortiert er Vincenco Nibali zum Podiumsplatz bei der Tour, räumt selbst bei der Vuelta in Spanien mit starken Platzierungen ab. Wächst da endlich mal wieder ein deutscher Rundfahrer heran?, fragen die Journalisten.
Wären da nicht die von außemn rätselhaft wirkenden Leistungseinbrüche aus dem Nichts, die Dominik Nerz’ Karriere prägen. Die Gründe werden in dem Buch im Detail rekonstruiert – Nerz litt an Magersucht, an Depressionen, wurde immer wieder abwechselnd von überhöhtem Ehrgeiz und Zweifeln geplagt. Und schließlich folgten immer wieder Stürze, wiederholt auf den Kopf, die Nerz nicht auskurierte – weil er sich stets unter Druck setzte, sich frühzeitig wieder aufs Rad zu setzen. Am Ende beendete Nerz 2016, mit gerade einmal 27 Jahren, seine Profikarriere. Entkräftet, desillusioniert, körperlich und psychisch ein Wrack.
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https://www.cyclin.blog/blog/lehrstck-vom-scheitern-eines-radprofis
Oh Mann armer Kerl. Ich weiß nur zu gut was es bedeutet Depressionen oder einen burnout zu haben. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gutes.
 
Das ist ein interessanter link Selbstdreher.
Pjotr, bist du mal wieder in die Kabadose gefallen oder warum musst du jeden in dem Video bewerten?
Tut mir echt leid, dass ich deine Begeisterung für diese Opus nicht teile, aber so ist das nun mal, wenn man journalistisch tätig sein will, immerhin beanspruchen solche Videos ziemlich viel kostbare Lebenszeit :rolleyes:
 
Ich habe mich gefragt wozu du so persönlich werden musst und die Leute so negativ bewerten musst. Warum brauchst Du das?
Schlieslich bringen sie erst mal diesen Journalisten in das Videomedium mit seinem Buch und zweitens ist das Thema interessant.
Wenn man das auf seine bescheidenen Mittel "nach Deiner Bewertung tut" dann ist das ja erst mal eine Hilfe.
Zweitens sehe ich nicht, das der Moderator Spezialist sein muss.
Drittens lassen die beiden nicht eine gewisse Empathie für den Sportler vermissen und sie bringen das Thema.
Alle diese Punkte bringst Du nicht.
Zudem lenkt Deine Kritik vom Thema ab.
Also habe ich mich gefragt, was Dich zu einer disfunktionalen überzogenen Kritik bringt. und mal den Faker Spruch gebracht, den Du selber verwendet hast.
Leid tun muss ich Dir nicht. Ich finde den Kanal auch nicht überschwenglich gut aber sie bringen schon sehr viele Themen auf eine recht ausgewogene Weise.
So, wenn Du selber substanzielles zu diesem Thema beitragen kannst, dann glaube ich, die Verfasser des Videos würden sich sogar dafür interessieren und ich auch. Nur nicht auf so eine negative Weise, das ist irgendwie nicht produktiv und auch eigentlich nicht angemessen. Wenn man darüber steht, dann sollte man über Defizite eher hinwegsehen und seine Ergänzungen bringen.
Kann ich selber derzeit nicht fundiert (außer den eigenen Erfahrungen) aber vielleicht andere. Muss das Buch auch erst mal lesen.
Im Prinzip teile ich Deine Meinung sogar auch was den Kanal angeht aber man muss ja selber auch erst mal sowas produzieren. Kritisieren ist immer leichter.
 
Ich habe den Thread übrigens mal aufgemacht weil es da doch einige unklare Karriereverläufe im Radsport gibt und hier mal ein Journalist tatsächlich näher an so einen Sportler rangekommen ist. Ich hatte da zumindest durch das Video mal den Eindruck, das das von dem Buchautor eine gute journalistische Leistung gewesen sein könnte und etwas zur Thematik "Zuschauer verstehen Sportler und deren Welt" beitragen könnte.
Zudem gibt es ja zumindest die Fälle Kittel und wieder Ulle in diesem Jahr, die auch so diffus eingeschlagen sind.


Leopold König ist wohl das nächste große Fragezeichen.
 
Ich hab gerade das Buch bis auf die letzten 30 Seiten gelesen. Hab mich selten bei einem Radsportbuch so gelangweilt.
Ich habe das Buch mittlerweile gelesen. Es ist aus meiner Sicht eine gelungene Dokumentation eines missglückten Karriereverlaufs eines unglaublich talentierten jungen Radrennsportlers. Zugleich zeigt es auch die Seiten des deutschen Profirennsports zu dieser Zeit auf, die auf ein solches Thema gar nicht vorbereitet sind und es auch eigentlich nicht haben wollen. Den psychologisch interessierten Leser dürfte dieses Buch fesseln.
 
Ich habe das Buch mittlerweile gelesen. Es ist aus meiner Sicht eine gelungene Dokumentation eines missglückten Karriereverlaufs eines unglaublich talentierten jungen Radrennsportlers. Zugleich zeigt es auch die Seiten des deutschen Profirennsports zu dieser Zeit auf, die auf ein solches Thema gar nicht vorbereitet sind und es auch eigentlich nicht haben wollen. Den psychologisch interessierten Leser dürfte dieses Buch fesseln.
Ich bin grad bei der Hälfte angekommen. Ja, schwerer Stoff für Fans einer romantisch verklärten Profiradsport-Welt.

Bisher kann ichs auch empfehlen.
 
Habs schon durchgelesen und finde es nachvollziehbar, ohne große Dramatisierungen und lesbar.
Interessant wie es anscheinend große Unterschiede in der Professionalität der Rennställe gibt, letztendlich dies aber nicht zwingend bedeuten muss dass ein Fahrer dort besser "betreut" wird im Hinblick auf seine Probleme.

Die Anekdoten zu den verschiedenen Kapitänen fand ich auch relativ unverblümt und gut!
 
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