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Köthke Rahmen: Schräge Muffe am Steuerrohr - wie kann das sein?

Yo-Eddy-Merckx

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Hallo zusammen,

ich bin neu hier😀👋 Ich bin eher im klassischen MTB-Bereich unterwegs und habe den Hobbyraum (und teilweise die Garage) voll mit MTBs zwischen 1991 und 1996. Natürlich neben modernen Rädern, die auch ordentlich und entsprechend bewegt werden.

Nun hat es mich auch erwischt und es soll ein klassisches Rennrad her. Möglichst vor 1987, um ggf. mal sowas wie eine Eroica mitzuerleben.

Ich habe ein Rad gefunden, das ich total interessant finde! Ich war noch nicht vor Ort, um es anzuschauen und habe dementsprechend aktuell nur Bilder vom Verkäufer vorliegen. Der Verkäufer liest auch mit und ich habe mit ihm abgesprochen, dass ich die Frage hier mal stelle, weil wir beide keinen rechten Rat wissen.

Das Rad ist ein Köthke von 1977. Mutmaßlich im Originallack. Soweit alles gut, aber......
Die untere Muffe des Steuerrohrs ist ziemlich schief/schräg, bzw. ist an dem teilweise fehlenden Verstärkungsring zu sehen, dass irgendwas nicht ganz richtig ist.

Ich habe zwei Theorien:
- Entweder war das von Anfang an so, und die Muffe war einfach schon vor dem Löten krumm. Dann wurden die Lagersitze gefräst, damit beide Seiten parallel sind und dafür musste unten eben etwas mehr ab.

- Oder es wurde (nach einen Unfall?!) doch mal etwas repariert und dies nicht ganz fachmännisch ausgeführt. Wenn gelötet wurde, wurde anschließend auch neu lackiert. Das würde für die etwas unübliche Köthke Beschriftung mit Record Cycles (wohl ein belgischer Radladen) sprechen. Und die etwas "unperfekte" goldene Pinstripe-Umsetzung um die Muffen.

Ich bin einfach etwas unschlüssig, ob ich es riskieren soll, das Rad zu nehmen. Im Prinzip würde es mir sehr gut zusagen und die Herkunft (Köthke, Köln) fänd ich als ehemaliger Kölner auch super. Was meint ihr? Sowas schon mal gesehen, eine Idee, was es sein könnte? Freiwillige gerne vor! 😋 Ich freue mich über eure Einschätzungen!

Danke euch,
Niels
 

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Unfall bzgl der schiefen Muffe (trotzdem schauen ob am Steuerkopf die Rohre grade sind) glaube ich nicht. Die Muffe ist verlötet und unterstellt der Steuerkopf wäre seitlich verzogen, bringt es nichts den Schiefstand versuchen wegzubekommen, indem man am Steuerohr schief fräst. Die Lagerschalen passen dann nicht mehr und der Gabelschaft auch nicht mehr ins Steuerrohr. Eigentlich fehlt doch vorwiegend rechts vorn an der Muffe was, der Rest ist OK, daher denke ich auch die Muffe hat was abbekommen vor dem löten. Ca. ab dem 1 Zacken rechts, da ist auch wenig Material sind ja nur paar mm. Die Linierung ist wahrscheinlich erst später dazu gekommen, sie fehlt rechts Übergang Unterrohr Steuerrohr völlig oder dort wurde etwas beilackiert ( im Foto sieht der Lack da etwas anders aus). Jemand der permant Linien malt macht sowas besser.
 
Wenn wir den "Ruf wie Donnerhall" der Nervex-Muffen mal weglassen, weil sie den meiner Meinung nach sowieso grundlos hatten, bleiben das relativ simpel gefertigte Teile mit ordentlich Spiel. Selbstverständlich könnte man so eine Muffe auch ein gutes Stück weit schief auf einen ansonsten maßhaltigen Rahmen löten, und dann wäre nach dem geraden Fräsen der Abschlussring halt schief (wobei ich ihn dann wohl komplett weggefräst hätte).
Wenn der obere Ring ordentlich aussieht, kann sowas auch nicht das Ergebnis eines "schief abgefrästen Steuerrohrs" sein, weil das mit normalem, halbwegs korrekt verwendeten Werkzeug eigentlich nicht geht.

Ich würde den Rahmen einfach mal mit einigem Abstand von vorn anschauen und peilen, ob Steuerrohr und Sitzrohr fluchten und die Räder in der Spur laufen. Wenn ja, hätte ich keine Bedenken, ihn zu verwenden. Zumal er die letzten ca. 40 Jahre ja auch überlebt hat.
 
Unfall bzgl der schiefen Muffe (trotzdem schauen ob am Steuerkopf die Rohre grade sind) glaube ich nicht. Die Muffe ist verlötet und unterstellt der Steuerkopf wäre seitlich verzogen, bringt es nichts den Schiefstand versuchen wegzubekommen, indem man am Steuerohr schief fräst. Die Lagerschalen passen dann nicht mehr und der Gabelschaft auch nicht mehr ins Steuerrohr. Eigentlich fehlt doch vorwiegend rechts vorn an der Muffe was, der Rest ist OK, daher denke ich auch die Muffe hat was abbekommen vor dem löten. Ca. ab dem 1 Zacken rechts, da ist auch wenig Material sind ja nur paar mm. Die Linierung ist wahrscheinlich erst später dazu gekommen, sie fehlt rechts Übergang Unterrohr Steuerrohr völlig oder dort wurde etwas beilackiert ( im Foto sieht der Lack da etwas anders aus). Jemand der permant Linien malt macht sowas besser.

Bezüglich des Unfalls könnte ich mir höchstens vorstellen, dass der Rahmen mal grundlegend repariert wurde - also beispielsweise die Muffe(n) mit der Lötlampe heiß gemacht, bis Lot so weich wurde, dass man ein Rohr tauschen konnte. Das wäre natürlich ein nicht unerheblicher Aufwand und fraglich, ob sowas gemacht wurde, bzw. sich gelohnt hat. Dafür hätte man den Rahmen natürlich entlacken und anschließend neu lackieren müssen.

Meine Recherche hat inzwischen übrigens ergeben, dass die Köthke Rahmen eigentlich anders gelabelt waren und die Record Cycles Aufkleber Anfang der 80er genau so als Nachrüst-Satz angeboten wurden. Es gibt sogar Bilder des 80er Jahre Aufkleber-Satzes in einem australischen Forum.
Der fehlende Klarlack über den Aufklebern, die etwas unschönen Linierungen und der "komische" Aufkleber-Satz auf dem Kölner Rahmen lassen vermuten, dass es vielleicht doch nicht der Originallack ist und er aufgrund einer Reparatur neu lackiert wurde.

Naja, alles natürlich reine Glaskugel-Guckerei... irgendwie auch spannend! Ich werde wohl nicht drumherum kommen, mir den Rahmen mal persönlich anzugucken. Zum Glück nur 40 Minuten von mir entfernt...
 
Dann auf jeden Fall mal hinfahren. Man tauscht dann aber i d R Unterrohr und Oberrohr und dann muss man an weitere Muffen rann. Bei Peugeot, bei großen Rahmen hab ich mal nen Riss im Steuerrohr gesehen, aber bei so einem kleinen Rahmen? Dann eher nach demLöten runter gefallen, keiner hats gemerkt.
 
Ich glaube die Muffe selbst war eine Fehlfertigung , die Dinger werden ja aus Blech u.o. Rohrstücken per Tiefziehen hergestellt und hier ist wohl das Rohteil schief in die Form eingelegt worden , das wurde nicht bemerkt (Massenteil halt) und so letztlich verlötet .
Aufgefallen ist das bestimmt beim fräsen der Lagersitze , danach Augen zu und durch .
Der Rahmen ist also eine Fehlprägung , als Münze wäre der wertvoll , aber ich könnte da nicht drüber hinweg sehen .
 
Darüber hinaus sieht das hier sehr grobmotorisch aus, es gibt Dellen und der Lack sieht nicht original aus:
Grobmotorisch ja, auf jeden Fall. Das und so einen Lack kenne ich von Köthke aber ganz genau so, wobei es natürlich auch wirklich schöne, toll verarbeitete Köthkes gibt.
Die vermackte Muffe kann aber durchaus so aus dem Werk gekommen sein, grobmotorisch waren die mehr oder weniger auch und sehen nur dann wirklich sehr gut aus, wenn der Rahmenbauer sie aufwendig nachbearbeitet hat:

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Einen Unfall, der so etwas nach dem Richten und Nachfräsen erzeugt, kann ich mir ohne andere, sehr substantielle Schäden nicht vorstellen. Wenn überhaupt, dann ist der Rahmen vielleicht nach dem "Stiften" und vor dem Löten mal runtergefallen und wurde dann halt mit der schiefen Muffe gelötet.

Wie gesagt, @Yo-Eddy-Merckx, schau Dir das komplette Rad einfach sehr genau an und fahr vielleicht auch mal ein Stück damit. Wenn insgesamt alles mit gutem Augenmaß gerade wirkt und sich freihändig fahren lässt, ist's in erster Linie ein optischer Mangel und der Beweis, dass kaum ein alter (wie neuer) Meister durchgehend auf gottgleichem Niveau gearbeitet hat.
 
aus dem bauch würde ich auch sagen - kein originallack.
@fightfooter @marcfw ?

ein köthke champion rahmenset (!), allerdings etwas größer, dafür definitiv originallack, kann ich anbieten.

Köthke ist nicht so mein Gebiet, aber Nervex-Muffen und lange Ausfallenden passt zeitlich nicht so ganz zu Anlötsockel für Schalthebel und Ösen für Bremszüge. Bis wann hat Köthke denn gebaut?
 
Köthke ist nicht so mein Gebiet, aber Nervex-Muffen und lange Ausfallenden passt zeitlich nicht so ganz zu Anlötsockel für Schalthebel und Ösen für Bremszüge. Bis wann hat Köthke denn gebaut?
Also beim Rad (Rahmen?!) sagt der Verkäufer 1977. Kommt das hin? Die Gruppe ist eine sortenreine Dura Ace 7100, wenn ich das mit meinem kaum vorhandenen Classic-Rennrad-Wissen richtig sehe. Ausfallenden sind übrigens Campagnolo.
 
Tja, das ist das Problem, wenn man (wie ich!) von der Materie wenig Ahnung hat. Für mich ist das alles ziemliches Neuland. Im MTB-Bereich könnte ich alles bis aufs Jahr haarklein bestimmen, aber beim Rennrad bin ich leider ziemlich blank.
Was mich zum Beispiel wundert, ist dass es keine eingelöteten Gewindeösen für den Flaschenhalter gibt. Wann kam das auf? Erst Ende der 70er Jahre?
 
Huiuiui, da habe ich ja ein Fass aufgemacht mit dem Rahmen 😃🙈 Ich bin mir unsicher, ob das den Rahmen besonders macht, oder eher unattraktiver.... wie sieht das der eingefleischte Klassik-Fan?
 
Hallo

an einigen Stellen kann ich zustimmen an anderen wiederum gar nicht.

Die kleinen Rahmenbauer haben gerade wegen ihrer kleinen Details die Sie verarbeitet haben ihre besondere Stellung.
Rickert Räder hatten z.B. schon sehr früh Anlötsockel für Schalthebel. Und keine für den flaschenhalter.
Ich bin auch unsicher was da schief gelaufen ist. Auf jeden Fall sieht man, dass es nicht ganz in Ordnung ist. Tippe auch auf einen Fehler in der Produktion. Ob technisch wichtig, kann wohl nur eine Besichtigung mit Probefahrt zeigen. Ob man mit dem optischen Problem leben kann, dass muss man sich dann selber überlegen.

Grüße
 
Ich war heute zur Besichtigung. Der Rahmen wirkte völlig in Ordnung. Beide Flächen waren parallel und er ließ sich wunderbar freihändig fahren.
Der Verkäufer war/ist sehr nett und war völlig offen. Leider (!!) habe ich mich verschätzt: ein 52er Rahmen ist mir doch etwas zu klein. Es hätte irgendwie gepasst, aber die Sattelstütze war dann doch 2-3 cm zu weit draußen. Das sah irgendwie nicht zeitgemäß aus.
Jetzt geht die Suche weiter….

Danke für eure tolle Beteiligung hier 👍🏻
 
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