Vor der Einfuhrumsatzsteuer kommt noch der Zoll von 4,7% (soweit ich das grob in Erinnerung habe bei Fahrradteilen) dazu. Also, die Rechnung geht wie folgt:
Kaufpreis in China in EUR/USD. Dieser Betrag wird tagesaktuell bei der Verzollung/Einfuhr in EUR umgerechnet, falls keine Fakturierung in EUR stattfand. Zzgl. wird ein "virtueller" Versandtarif von China bis zur EU-Aussengrenze errechnet (je nach INCO-Term) und hinzuaddiert und auf diesen Gesamtbetrag/Bemessungsgrundlage dann 4,7% Zoll erhoben.
Von dieser Zwischensumme (Nettobetrag + "virtuelle" Frachtkosten + Zollbetrag) ausgehend kommen dann noch die 19% Einfuhrumsatzsteuer ((Nettobetrag + "virtuelle" Frachtkosten + Zollbetrag) *0,19) hinzu.
Dass der Rahmen komplett unversteuert in die EU eingeführt wird, kann ich mir kaum vorstellen. Lediglich beim deklarierten Warenwert, welcher niedriger sein könnte, wäre es denkbar, dass man sich etwas Abgaben erspart.
Händler/Importeure machen übrigens das gleiche: sie kaufen halt containerweise ein, ändert aber nichts am Zollprozedere per se. Vielleicht sind die Zollsätze gar höher, weil es bei manchen Tarifnummern Kontigente gibt - sind die ausgeschöpft, ist ein normaler tarif oder gar ein Anti-Dumping-Tarif fällig.
Der deutsche Händler, der direkt aus China importiert, zahlt die Einfuhrumsatzsteuer bei der Einfuhr und zieht diese beim Verkauf des Rahmens an dich wieder ab als Vorsteuer bzw. führt die Differenz von Umsatzteuer deines Preises - Einfuhrumsatzsteuer an das hiesige Finanzamt/Zollamt ab.
Du wirst dennoch Geld sparen, weil du einen Absatzmittler weniger in der gesamten Wertschöpfungskette (Hersteller-Konsument) hast.