AW: Historie der Beinenthaarung im Radrennsport
Verehrte Erbse, geschätzte Dorle!
Vielen Dank für euren Mut ein ausgesprochen heikles und ausgetretenes Thema unter einem neuen Blickwinkel zu Leben zu erwecken.
Damit habt ihr selbst mich als langjährigen Vielleser und väterlichen Wenigschreiber ein zweites Mal an die Tastatur gezwungen. Gezwungen um die Fragestellung richtig zu stellen und dabei den Blick aufs Beziehungsgeflecht von Es - ich - und Überich freizumachen.
Gerade, wenn man sich wie Du, liebste Erbse, in einer Phase der Neuorientierung und kritischen Selbstwahrnehmung befindet, werden plötzlich grundlegende Prinzipien und Gesetze in Frage gestellt.Dabei verliert man oft jeglichen Bezug zu Freunden und der Realität! Ein gefährlicher Abschnitt des Lebens. Doch Dir wird geholfen. Einfühlsam und feminin, versucht es Dorle, doch manche Erkenntnis muß wehtun, um verarbeitet zu werden.
Apropo Schmerz, an der Stelle sei auf die Härte mach zierlicher Dame (150, 86-68-86, mit oder ohne Rennrad) hingewiesen, die lächelnd den Epilierer schwingt, dessen Nutzung manch "hartem" Mann die Tränen in die Augen treibt.
Männer! Ihr wollt an der Spitze eines zügig fahrenden Feldes übern Berg respektive ins Ziel kommen und schafft es nicht einmal euch die Beine zu epilieren? Keift und kreischt und rasiert, um 24 Stunden später schwarzstopplige Waden in den Wind zu halten bzw. unter der Bettdecke an glatten Frauenbeinen zu reiben? Also wenn schon von Enthaarung die Rede ist, dann sollten wir von der einzig richtigen und vor allem spürbaren Art der Körperenthaarung sprechen (wie oben schon geschrieben, nur was spürbar ist, formt den Willen).
Wenn wir uns also auf die vorstehende Definition geeinigt haben, dann werden wir leicht feststellen, dass es bereits vor 6000 Jahren üblich war die Körperbehaarung zu entfernen, auch wenn der Titel des Artikel ersteinmal auf einen engbegrenzten und sensiblen Körperbereich zu verweisen scheint:
'http://de.wikipedia.org/wiki/Schamhaarentfernung#Antike_Hochkulturen'
Nach der Lektüre des vorstehenden Artikels muß die richtige Fragestellung konkludent lauten:
Seit wann fährt der körperbewußte Mensch Rad?
Und diese Frage lässt sich wesentlich leichter beantworten, auch ohne Bachelor oder Masterarbeit, Dorle.
Wer zudem schonmal das (kurzzeitige) Verlangen hatte, einen Vollbärtigen nach einem langen und reichhaltigen Menue zu küssen, der sieht sicher sofort die Parallelität zu einem 120 Kilometer-Rennen bei Pißwetter. Welcher Sieger möchte sich schon stundenlang das lange Beinhaar bürsten, um sandfrei in den Genuß der Ganzkörperumarmung seiner Geliebten zu kommen?
Wem diese entsetzliche Vorstellung noch nicht ausreicht, der visualisiere vielleicht einen trockenen staubigen Tag, an dem man (oder frau) in aussichtsreicher Position liegend, das Wasser einfach laufen lassen muß, um aus Podest zu kommen- mit Beinbehaarung wirds einsam da oben, selbst wenn die Wasserflasche noch ein nachspülen zulies. (Bitte liebe Leser, hier jetzt keine Diskussion ob man oder ob man nicht "laufen lässt" - die Frage ist zudem ob man bei 180 Puls laufen lassen KANN).
In Anbetracht Deiner Fragestellung, Erbse, bleibt nun noch wie eingangs versprochen das ich und überich. Du unterscheidest, offensichtlich geprägt von überkommenen, ewiggestrigen, aus der Frühphase der Menschwerdung überlieferten Traditionen streng zwischen Gesichts- und Beinbehaarung. Nun mußt Du für Dich diesen Konflikt lösen. Der körperbewußte und ästhetische Mensch beherrscht und pflegt den gesanten Körper. Und wie jeder gute Gärtner weiß, müßen vorwitzige Triebe gestutzt werden, um den Saft der Pflanze in die Früchte zu leiten. Was im Gesicht richtig ist, kann an den Beinen nicht falsch sein.
Damit erübrigt sich auch die oft und penetrant gestellte Frage, bis wohin den zu enthaaren sei - der Scheitel markiert das Ende der an den Füßen beginnenden Körperpflege.
Viel Spaß beim schmerzhaften Abnabeln aus dem Tierreich wünscht
ruhmwolf