Muskeln sind trainierbar, aber wozu führt ein Training? Ein "trainierter" Muskel ist größer als ein "untrainierter". Das Herz hat also mehr Volumen und kann pro Schlag mehr Blut, also Sauerstoff, um den geht's ja, durch den Körper schicken.
Wenn der Körper im Ruhezustand aber gar nicht mehr braucht, sinkt in der Konsequenz die Herzfrequenz. Seltener pumpen reicht dann ja. Deshalb haben Ausdauersportler häufiger einen etwas geringeren Ruhepuls. Meiner lag früher, als ich kaum geradelt bin, bei Mitte 60, heute liegt er bei 50.
Im aktiven Zustand braucht der Körper mehr, die Herzfrequenz steigt.
Im sehr aktiven Zustand steigen die Untrainierten aus, weil das Herz trotz sehr hoher Frequenz und Atmung kurz vor der Lungenexplosion nicht genügend Sauerstoff durch den Körper pumpt. Was die Lunge durch schnelles Atmen an Sauerstoff liefert, muss das Herz ja auch weiterschicken können.
Das untrainierte Herz kann das aber nicht - also geht nicht mehr.
Die Trainierten bekommen dagegen ausreichend Sauerstoff geliefert, weil ihr Herz den angelieferten Sauerstoff weiterschicken kann.
Also reicht der Blick nur auf die Herzfrequenz nicht aus. Es ist nicht nur eine Frage der Frequenz, sondern auch des Volumens. Das Produkt von Volumen mal Frequenz ist relevant.
Wenn du dein Herz trainierst, vergrößerst du vereinfacht gesagt den Muskel, er kann mehr Sauerstoff durch den Körper pumpen. Wie viel geht, wie gering der Ruhepuls ist, das ist, glaube ich, von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich. Deshalb führt es auch zu wenig, die Werte eines anderen erreichen zu wollen, weil die einem "gut" erscheinen. Wichtger ist, seinen Ruhe- und seinen Maximalpuls zu kennen; davon wiederum ist der auch altersabhängige Maximalpuls der wichtigere, weil sich von ihm die Leistungsberechnung ableitet: "x % von max" - das ist die Rechengröße.
Wenn du auf langer Strecke in der Ebene dauerhaft mit 145 bpm unterwegs bist und dein Maximalpuls bei 200 liegt, ist das was anderes, als wenn er bei 175 liegt, einmal sind es ~72 %, einmal ~83 %.