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Handelskrieg EU - USA betrifft auch Fahrräder

Enduro Bearings können auch gerne da belieben :D

Aber es sind schon einige nette Sachen, die aus USA kommen, nicht nur die aufgezählten, ich sag nur Zipp, Enve, Sram, RockShox. Meine Räder wären alle nicht fahrbereit ohne Amizeug.

Alles selbstredend verzichtbar aber doch teils ärgerlich.

Betroffen ist eigentlich alles, was mit Fahrrad zu tun hat:
  • 87149110 frames for cycles (excl. for motorcycles)
  • 87149130 front forks for cycles (excl. for motorcycles)
  • 87149190 parts of front forks, for cycles (excl. for motorcycles)
  • 87149210 rims for cycles (excl. for motorcycles)
  • 87149290 spokes for cycles (excl. for motorcycles)
  • 87149420 brakes, incl. coaster braking hubs and hub brakes, for cycles (excl. for motorcycle
  • 87149490 parts of brakes, incl. coaster braking hubs and hub-brakes, for cycles, n.e.s. (excl. for motorcycles)
  • 87149610 pedals for bicycles
  • 87149630 crank-gear for bicycles
  • 87149690 parts of pedals and crank-gear for bicycles, n.e.s.
Der Strafzoll wird nur auf Ware erhoben die in den USA produziert wurde. SRAM und Rock Shox z.B. kommen aber aus Taiwan und China.
 
Natürlich. Aber hier geht es ja darum, dass der TE Teile bestellt und dem Kunden vermutlich einen Preis genannt hatte, bevor der Strafzoll eingeführt wurde. Bei Lieferung wurde dann aber der Strafzoll erhoben. Wenn mir der Händler am Ende sagt mein (vermutlich eh schon hochpreisiges) Rad wird mal eben 25% teurer, wäre ich auch not amused.
Im Einzelfall habe ich dafür folgende Stichworte:
  • Lehrgeld
  • Unternehmerisches Risiko

Wenn er fortan die Preiserhöhung weitergibt, und irgendwann die Strafzölle wieder fallen, sprich ein Teil dann unerwartet billiger wird, dann kann er diesen Gewinn ja behalten und damit den Schaden ersetzen.
Und wer von einem solchen Einzelfall pleite geht, der hatte vorher schon Probleme.
Mein Vorgehen wäre jetzt:
Alle offenen, noch nicht versendeten Bestellungen bei den Lieferanten auf passiv stellen / stornieren.
Rücksprache mit den jeweiligen Kunden halten und Lieferung mit Mehrpreis, Abwarten oder Stornieren vereinbaren.
Mit Jammern kommt man nicht weiter. Mitleid bezahlt keine Rechnungen!
 
"Alle offenen, noch nicht versendeten Bestellungen bei den Lieferanten auf passiv stellen / stornieren."
Damit ist entweder deine Anzahlung futsch, oder deine Geschäftsbeziehung bis in alle Ewigkeit gekappt.
Glaubst du dein Vorlieferant macht das mit Absicht?
@Phipu bleib beim Radfahren.
 
um den Strafzoll zu vermeiden, brauchst ein Ursprungszeugnis für die Waren die Du importierst
Das Ursprungszeugnis brauchst Du für Importe sowieso. Und ja, der Einwand war richtig. Der Strafzoll wird auf Waren mit Ursprung USA erhoben, nicht auf Produkte von Unternehmen mit Sitz in den USA. Alles, was hier unter dem Namen SRAM vertrieben wird, hat nie die USA gesehen und fällt nicht unter den Strafzoll.

Das ganze hat auch ziemlich wenig mit dem Noch-Präsidenten zu tun. Hintergrund ist der Streit um die beiderseitigen Subventionen und Wettbewerbsvorteile für die Flugzeugbauer Boeing und Airbus. Den gab es schon vor Trump und da wird die künftige US-Regierung genauso agieren wie die jetzige. Wenn man aus europäischer Sicht dafür einen Buhmann sucht, sollte man nach Paris schauen. Es ist nämlich im wesentlichen deren handfeste Vertretung nationaler Interessen, die in dieser Frage der Rest der EU auszubaden hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Ursprungszeugnis brauchst Du für Importe sowieso. Wenn man aus europäischer Sicht dafür einen Buhmann sucht, sollte man nach Paris schauen. Es ist nämlich im wesentlichen deren handfeste Vertretung nationaler Interessen, die in dieser Frage der Rest der EU auszubaden hat.
* Ursprungszeugnis braucht man nicht unbedingt, ausser man will günstigen Zollsatz

* Rest der EU

" deren handfeste Vertretung nationaler Interessen "
wusste man doch von Anfang an?

so wird das mit der EU nichts geben, das haben die Engländer richtig erkannt.
 
"Alle offenen, noch nicht versendeten Bestellungen bei den Lieferanten auf passiv stellen / stornieren."
Damit ist entweder deine Anzahlung futsch, oder deine Geschäftsbeziehung bis in alle Ewigkeit gekappt.
Glaubst du dein Vorlieferant macht das mit Absicht?
@Phipu bleib beim Radfahren.
Ich glaube, dass Du verwechselst ob jemand Privat- oder Geschäftskunde ist.
Ich kenne den Begriff des Vorlieferanten nicht. Meinst Du einen Zwischenhändler? Da bist Du neben dem Thema. Es ging beim TE um direkte Importe aus den USA und so wie ich es verstanden habe um direkte Geschäftsbeziehungen mit dem Produzenten.
Diese Zölle sind kein Dauerzustand. Das amerikanische Gewerbe hat weder Interesse an den Zöllen noch die Geschäftsbeziehungen zu verlieren.
Bei Einzelbestellungen hast Du natürlich keine Change, dann kann man das aber auch verkraften. Wenn Du viel Ware importierst, dann hast Du auch eine Geschäftsbeziehung und kannst mit deinem Geschäftspartner reden.

@Rawuza Ja, ich bleibe beim Radfahren. Jammern bringt mich nicht weiter. Gute Besserung für Deine Hüfte und Geniess den Ruhestand!
 
Es ist nämlich im wesentlichen deren handfeste Vertretung nationaler Interessen, die in dieser Frage der Rest der EU auszubaden hat.
Den Strafzoll hat die EU verhängt, nicht Paris und nicht die USA.
Das ist das übliche EU Bashing, dabei wird vergessen, dass D ein gewichtiges Wort in der EU mitzureden hat.
 
Die EU und die USA haben sich 2004 gegenseitig wegen unzulässiger Subventionierung der Flugzeughersteller bei der Welthandelsorganisation (WTO) verklagt. Inzwischen hat die WTO festgestellt, dass beide Seiten gegen die WTO-Regeln verstoßen haben und deshalb die EU gegen die USA Strafzölle im Wert von knapp 4 Mrd. Dollar jährlich und die USA gegen die EU Strafzölle im Wert von 7,5 Mrd. Dollar jährlich verhängen dürfen. Die Zahlen zeigen, wer der größere Sünder gewesen ist. Die USA haben zwischenzeitlich die von der WTO bemängelten Hilfen für Boeing eingestellt und das bei vernünftiger Betrachtung durchaus naheliegende Angebot gemacht, dass gegenseitig auf die genehmigten Strafzölle verzichtet werden soll, wenn die EU ihrerseits die Entwicklungshilfen für Airbus verbietet.

Diese Entwicklungshilfen werden fast ausschließlich von Frankreich geleistet, Airbus hat sich dafür im Gegenzug verpflichtet, Entwicklung und Endmontage von Airbus-Flugzeugen in Frankreich zu belassen. Und Frankreich hat es abgelehnt, auf das US-Angebot einzugehen. Formal ist die EU im Boot, weil die Zuständigkeit für internationale Handelspolitik und die Vertretung in der WTO nach den Verträgen von den Mitgliedsstaaten auf die EU übertragen wurde. Und rein faktisch ist es die Vertretung der wirtschaftlichen Interessen Frankreichs, weil Frankreich mit seinem Veto-Recht jede Änderung der bestehenden Subventionsregeln für Airbus innerhalb der EU blockieren kann und das auch tut. Ebenso stellte sich für die EU-Kommission die Frage gar nicht mehr, ob das US-Angebot akzeptabel gewesen wäre, weil die dafür erforderliche Mitwirkung Frankreichs nicht zu bekommen war.

Das sind die Fakten und mit EU-Bashing hat das nichts zu tun. Das ist nicht einmal Frankreich-Bashing, denn deren Position ist aus deren Sicht durchaus zu verstehen.
 
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Nicht nur Frankreich hat Airbus subventioniert, sondern auch Deutschland und Spanien.
Deutschland zB durch das Infrastrukturprojekt "Auffüllung des Mühlenberger Lochs" am Hamburger Standort.

Und einen Punkt übergehst du komplett:
EU darf nach WTO Zölle verhängen. Sie müsste nicht. Bei der Entscheidung für die Strafzölle gegen US Produkte und welche Produkte mit Zöllen belegt werden, ist die ganze EU beteiligt und nicht nur Frankreich.
Frankreich kann durch ein Veto den Kompromiss zwar ablehnen, kann aber die Zölle nicht allein verhängen. Umgekehrt hätten Deutschland und andere die Zölle verhindern können, wenn sie mit den Zöllen nicht einverstanden sind.
 
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