Naja, kleine Kratzer sind das leider nicht: An den Pedalaugen haben die Pedalen den Lack weggedrückt, dort gammelt es auch schon etwas. Kurz darüber hat am linken Arm vermutlich der Pedalriemen oder Schuh geschliffen, und die kleine Macke mittig am rechten wird vom Kurbelabzieher sein. Die ist aber harmlos.
Hast Du einen Autolackierer oder Lackhändler in der Nähe? Wenn ja, bring die Kurbel da hin und such nach einem passenden Lackstift, oder lass Dir einen dafür machen. Die angehobenen Ränder der größeren Macken schälst Du mit einem kleinen Messer ab, bis nichts mehr locker ist, und machst alles gut mit Spiritus sauber. Dann einfach immer wieder Farbe in die Macken laufen lassen, bis sie nach dem Trocknen nicht mehr tiefer sind, und ein, zwei Tage später mit Lackreiniger drangehen. Das Ergebnis wird meistens einigermaßen okay, hält aber vielleicht nicht ewig.
Ach so: Die Santé aus dem Angebot hat ovale Kettenblätter und mir dämmert gerade, dass es vielleicht gar keine anderen gab. Die von der Dura Ace passen aber.
Noch ein paar Kleinigkeiten zur Santé:
Es war Shimanos erste Gruppe mit sieben Ritzeln, noch vor der Dura Ace. Das Schaltwerk war das erste mit formgefrästem Käfig (kein simples, gestanztes Blech) und blieb das auch bis zur Dura Ace 7700 von 1996; von hinten verschraubte Rädchen in Sacklöchern gab es sonst nirgends und eine so große Plastik-Gleitplatte auch nicht. Das alles braucht man natürlich nicht wirklich, aber es ist einfach fein gemacht.
Das Schaltwerk ist geometrisch mit allen späteren Shimanos bis 10-fach kompatibel, während die Dura Ace 740x aus dieser Zeit eine echte Einbahnstraße ist: Dort müssen Schaltwerk und Hebel genau zueinander passen. Das Santé-Schaltwerk kannst Du also mit anderen Hebeln auch 8-fach fahren, oder mit anderen Hebeln und schmaleren Rädchen 9- oder 10-fach, aber dann steht unten die Kette etwas über, weil das Originalrädchen nur 9 statt 10 Zähne hat. Die originalen Rädchen haben Keramiklager und halten deshalb ewig.
Die Naben haben doppelte Dichtungen: typische
Shimano-Schleifringe und darüber noch Gummikappen. Das gab es so bei den Rennradgruppen nie wieder. Die vordere Nabe hat viel Abstand zwischen den Flanschen und ergibt dadurch ein sehr steifes Vorderrad; die hintere kann man mit fast jedem moderneren Freilauf und einer etwas längeren Achse 10-fach-kompatibel machen. Das geht z.B. bei der Dura Ace 740x auch nicht so einfach, weil sie einen ganz eigenen Freilaufkörper hat.
Die Santé war auch die erste Rennradgruppe mit den ovalen Biopace-Kettenblättern, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. DAS war allerdings völliger Schwachsinn.