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Gepäck nach vorne! à la Jan Heine - warum?

Pierrotlefou

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Hi!

Ich nutze neuerdings mein Kuwahara Hi-Pacer als Reiserad und habe das Gepäckvolumen reduziert auf zwei Satteltaschen und zwei Packsäcke. Bislang habe ich die Taschen hinten, aber ich habe hier noch ein Pelago Commuter front rack rum liegen. D.h. ich könnte auch anders ...
Die Bilder von Randonneuren, die das ganze Gepäck vorne transportieren, kenne ich schon länger.
Ist das wirklich sinnvoll? Traditionell heißt es 30-max.50% nach vorne.
Mathematisch, von der Gewichtsverteilung her, kann ich die Idee ja verstehen.
Aber ist das hinsichtlich des Fahrtwindes nicht kontraproduktiv? Beeinflusst das nicht das Lenkverhalten des Rades ziemlich negativ?

Grüße
Peter
 

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Re: Gepäck nach vorne! à la Jan Heine - warum?
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Ivo

Hilfreich
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Ich fahre das thule rack mit zwei kleinen ortlieb taschen am mtb. Hatte es als erstes vorne montiert. Nach einer kurzen runde aber doch nach hinten verfrachtet. Fuhr sich wie ein bus, immense lenkkräfte und sehr behäbig.
 
Wenn hinten zuviel Gewicht ist, fehlt der Druck am Vorderrad, was bei starkem Wind und Abfahrten zu Lenkerflattern führen kann = Sturz.
 
Wenn hinten zuviel Gewicht ist, fehlt der Druck am Vorderrad, was bei starkem Wind und Abfahrten zu Lenkerflattern führen kann = Sturz.
Das leuchtet ein. Wenn man mit 25kg hinten und vorne nix versucht mit hoher Geschwindigkeit Abfahrten zu machen und dann kommt ein kräftiger Windstoß, ein Schlagloch oder ein Stein, dann ist das nicht gut.
Da kann ich mir auch vorstellen, dass genügend Gewicht vorne sehr hilfreich ist, die Spur zu halten.
Aber ich fahre heuer eher mit max. 10kg hinten und 2kg vorne.
Und bergauf, macht da die Gepäckverteilung einen Unterschied?
 
Moinsen

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So bin ich vorgestern 160km Radwege unterschiedlichster Qualität relativ flach gefahren. Es war ein Test, ob die Verschraubungen und das Gewicht irgendwie negative Auswirkungen im Vergleich zu meinem vorigen Setup. Ergebnis: fährt sich viel besser dadurch, daß das Gewicht direkt auf der Lenkachse sitzt und somit keine großen zusätzlichen Drehmomente um die Lenkachse auftreten können (hinten ist der Hebelarm zur Lenkachse riesig). So zumindest meine grob gedachte physikalische Erklärung zum stabileren Fahrverhalten. Auch Wiegetritt macht so mehr Spaß. Etwas Bammel hatte ich wegen des 18 Speichen Vorderrad, hat aber nicht wirklich negativ gewirkt. Ich denke, incl Träger und Taschen waren es ca 14kg zusätzlich.

Gruß
dasulf
 
Und bergauf, macht da die Gepäckverteilung einen Unterschied?
Auf jeden Fall. Bei meiner früheren Konfiguration war fast alles hinten und nur 4kg vorne, was bei 18% Steigung zum Abheben des Vorderrades geführt hat. Noch früher ganz ohne Gewicht an der Gabel war es schon bei relativ humanen Steigungen von 14% schon nur noch im Stehen fahrbar (um mehr Gewicht nach vorne zu bekommen).
 
Vorne hat auch Aerovorteile. Aber nur bei Lenkertasche. Die wirkt dann quasi wie eine Verkleidung. Gibt auch entsprechende Tests von J. Heine. Ne große Lenkertasche, bei Randonneuren auf speziellem Gepäckträger, ist da das beste. Auch Ar$chrakete ist ja aeromäßig besser als klassische Seitentaschen.
Klar, wenn man nur gemütliche Genußradreisen macht, dann ist das egal, dann Ortliebs vorne und hinten an die Seite.
Wenn man aber flott unterwegs sein will, dann Lenkertasche und A-Rakete.
 
Jan Heine ist scheint`s von der Wollhosen/trikotfraktion die noch in der Ära vor der Entwicklung des Lowriders lebt- torfballengroße Lenkertaschen werden in Unterarmlänge vor der Lenkachse montiert und wirken sich natürlich auf das Fahrverhalten aus. dasulf hat es richtig und sinnvoll gemacht, schön in Achsnähe.
 
Ich bin schon Genussradler. Aber Genuss heißt bei mir Berge, Berge, Berge. Da kommen schon mal 2000hm am Tag zusammen.
Ich würde mir jetzt auch keine klassische Randonneur-Tasche aufs front rack stellen, die alleine schon 1 Kilo wiegt. Aber ich habe hier das Pelago Commuter Front rack + die Seitenteile, wo man die Radtaschen auf Achshöhe einhängen kann. Auf die Plattform käme nur ein leichter Packsack mit leichten Klamotten.
Hinten käme dann eine sogenannte Arschrakete an den Sattel, für das Zelt.
Wie klingt das?
 
ich mag sehr eine gleichmäßige Verteilung am Rad.
Gepäck vorne hat den Vorteil, dass das Gewicht sehr tief angesetzt werden kann. Man sollte genau darauf achten, wo der Schwerpunkt liegt, also möglichst tief, aber genau seitlich der Gabel / in der verlängerten Achse des Steuerrohres. Ideal: ungefähr auf Achshöhe. Dann lenkt es sich angenehm neutral.
Hinten Gewicht läuft besser nach, die Raderhebungskurve ist besser, vorne knallt man in jedes Schlagloch voll rein und kann kaum entlasten.
Ich glaube, es ist gerade Mode, vorne mehr dranzumachen, weil's ungewöhnlich aussieht und es für die Gravelgabeln quasi unsichtbare Haltesysteme gibt. Das klassische Reiseradsetup mit 6 Taschen ist immer noch für die volle Ausrüstung eine sehr gute Option (2 Lowrider, 2 große Taschen hinten, Rolle mit leichten, sperrigen Sachen auf dem Gepäckträger, Lenkertasche vorm Lenker mit den Dingen, die man immer im Zugriff braucht.)
Durch die Gravelbikes sind gerade die Halterlosen Systeme stark im Kommen und das komplette Set aus Rolle am Lenker, Rahmentasche(n) und Arschrakete als Klassiker wird gerade durch die erwähnten Lowridertaschen ergänzt.
Es ist in Bewegung...
(Ich nutze beide Systeme und zusätzlich noch die klassische MTB-AlpenX-Version: 8kg Rucksack und am Rad nur Werkzeug, Tacho und Flasche)
 
Ich bin schon Genussradler. Aber Genuss heißt bei mir Berge, Berge, Berge. Da kommen schon mal 2000hm am Tag zusammen.
Ich würde mir jetzt auch keine klassische Randonneur-Tasche aufs front rack stellen, die alleine schon 1 Kilo wiegt. Aber ich habe hier das Pelago Commuter Front rack + die Seitenteile, wo man die Radtaschen auf Achshöhe einhängen kann. Auf die Plattform käme nur ein leichter Packsack mit leichten Klamotten.
Hinten käme dann eine sogenannte Arschrakete an den Sattel, für das Zelt.
Wie klingt das?
Das hört sich gut an. Bei mir ist auch noch nicht alles so wie es soll. Hinten soll a la Arschrakete auch das Zelt dran und vorne wahrscheinlich unterhalb eines Triathlonlenkers die Luftmatratze mit Karte oben drauf. Damit habe ich in den beiden Taschen vorne wieder fast 20l mehr verfügbar für Futter und alternative Kleidung für längere Touren.
Ich habe dieses Setup jetzt auch bewusst gewählt, weil ich auch gerne Berge fahre und es früher an steilen Stellen wirklich blöd in hecklastig war. Für die Schlaglöcher bergab vielleicht breitere Reifen, weil mal eben drüber hopsen bekomme ich mit Gepäck nicht hin.
 
Als Taschen habe ich neuerdings die Carradice Kendal mit 32l. Für vorne noch einen komprimierbaren Packsack von StS mit bis zu 14l. Zelt wie gesagt hinten extra, weil oft feucht. Macht ca. 53l. Das muss dann reichen.
Schlaglöcher sind nicht so mein Problem,weil ich eher langsam bergab fahre, spätestens bei 45 kmh ist bei mir Schluss.
Beim Kuwahara Hi-Pacer passen die aktuellen Pirelli Cinturato in 35mm sehr gut rein, profillose 37er gehen wohl auch noch. Ich liebäugele allerdings heftig mit den GP 5000 in 32mm. Die habe ich in 28 an meinem 2. Hi-Pacer, die verleihen wirklich Flügel ...
 
Wie willst du das lösen? Mir ist da noch nichts wirklich gut eingefallen. Man will ja das nasse Zelt auch nicht in eine luftdichte Arschrakete packen.
Als Arschrakete denke ich an 2 Modelle von Restrap 7l/8l. Die sind zweiteilig mit einem Packsack.
Wenn es am Tag nicht regnet lasse ich den Packsack einfach etwas offen. Geschlossen für ein paar Stunden ist auch kein Problem, dann hänge ich das Zelt in der Mittagspause über einen Ast.
 
Jan Heine ist scheint`s von der Wollhosen/trikotfraktion die noch in der Ära vor der Entwicklung des Lowriders lebt- torfballengroße Lenkertaschen werden in Unterarmlänge vor der Lenkachse montiert und wirken sich natürlich auf das Fahrverhalten aus. dasulf hat es richtig und sinnvoll gemacht, schön in Achsnähe.
Keine Ahnung, was diese Polarisierung und ad hominem "Wollhosen/trikotfraktion" soll.

Alles hat Vor- und Nachteile, und ein Randonneur ist halt kein Radreisender mit Zelt und Kocher dabei. Sondern einer, der auf Zeit extrem lange Strecken fährt und das mit absolut minimalem Gepäck und kürzestmöglichen Pausen. Da ist eine leichte, auch etwas größere, Lenkertasche genau das richtige.

Der Reiseradler mit Zelt und Kocher und Essensvorräten für 3 Tage am Rad braucht natürlich die volle Taschen-Lotte mit Lowrider & Co.

Und alle dazwischen brauchen was dazwischen - und das ist letzten Endes Bikepacking in seinen diversen Intensitäten.
 
Keine Ahnung, was diese Polarisierung und ad hominem "Wollhosen/trikotfraktion" soll.

Alles hat Vor- und Nachteile, und ein Randonneur ist halt kein Radreisender mit Zelt und Kocher dabei. Sondern einer, der auf Zeit extrem lange Strecken fährt und das mit absolut minimalem Gepäck und kürzestmöglichen Pausen. Da ist eine leichte, auch etwas größere, Lenkertasche genau das richtige.

Der Reiseradler mit Zelt und Kocher und Essensvorräten für 3 Tage am Rad braucht natürlich die volle Taschen-Lotte mit Lowrider & Co.

Und alle dazwischen brauchen was dazwischen - und das ist letzten Endes Bikepacking in seinen diversen Intensitäten.
Jetzt polarisierst Du selbst. Es gibt eben nicht nur diesen klassischen Randonneur. Und als Reiseradler brauchst Du in Europa auch keine Verpflegung für 3 Tage in den Taschen. Im Sommer kann man auch problemlos auf den Kocher verzichten. Jeder kann sich doch von der Gepäckvielfalt heutzutage das Passende aussuchen.
 
Als Arschrakete denke ich an 2 Modelle von Restrap 7l/8l. Die sind zweiteilig mit einem Packsack.
Wenn es am Tag nicht regnet lasse ich den Packsack einfach etwas offen. Geschlossen für ein paar Stunden ist auch kein Problem, dann hänge ich das Zelt in der Mittagspause über einen Ast.
Mein Zelt braucht eher 13l bei ∅22cm × 33cm. Die Holster sind alle schlanker.
 
Ja, ich polarisiere zwischen Anwendungsfällen und nicht gegen Personen.

Ich skizziere die jeweils extremen Anwendungsfälle "Rennrandonneur mit Lenkertasche" und "Weltreiseradler mit vollem Set".

Und sage selbst, dass dazwischen alles möglich und je nach Situation auch sinnvoll ist, z.B. auch Bikepacking.

Ich finde wie du eher solche Argumente armselig wie "Fronttasche ist Wollhosen/trikotfraktion" oder "Bikepacking ist Mode".

Das alles hat jeweils sinnvolle Einsatzszenarien und es ist gut, dass wir heute die Auswahl haben!
 
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