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Frontaler Zusammenstoß mit anderem Radler

.....und der Ärger fängt an.
Ungeachtet dessen, wer wieviel Schuld an dem Unfall hat, ist es ein Unding, dass jemand ohne Haftpflichtversicherung ist. Meiner Meinung nach sollte eine Haftplichtversicherung gesetzlich vorgeschrieben sein.

Jaja...der Ruf nach dem Gesetzgeber.... .
Die "Zwangs-Haftpflichtversicherung" wäre dann ja ein hervorragendes Steuerungsinstrument:
Da sie seit 2008 grundsätzlich auch bei grober Fahrlässigkeit einzutreten hat (vgl. § 28 II VVG),
dürfen Radfahrer munter auf der falschen Seite fahren, ohne dabei fürchten zu müssen, den Schaden alleine tragen zu müssen.
Gleich morgen schmeiße ich die Warnweste weg, kaufe dicke Kopfhörer und ein Hollandrad. Und dann wird nur noch links gefahren. :)

Im Ernst:
Ich wäre ja - ganz im Gegenteil - dafür, allen "Geisterfahrern" den Versicherungsschutz zu versagen,
damit die Idioten den Schaden aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Der Mensch lernt nur durch Schmerz.
 
Leidtragender wird dann wohl oft der Geschädigte sein, wenn der Schädiger weder Versicherung noch Geld hat. Dann hat man halt Pech gehabt mit der Wahl seines Unfallgegners...
 
Jaja...der Ruf nach dem Gesetzgeber.... .
Die "Zwangs-Haftpflichtversicherung" wäre dann ja ein hervorragendes Steuerungsinstrument:
Da sie seit 2008 grundsätzlich auch bei grober Fahrlässigkeit einzutreten hat (vgl. § 28 II VVG),
dürfen Radfahrer munter auf der falschen Seite fahren, ohne dabei fürchten zu müssen, den Schaden alleine tragen zu müssen.
Gleich morgen schmeiße ich die Warnweste weg, kaufe dicke Kopfhörer und ein Hollandrad. Und dann wird nur noch links gefahren. :)

Im Ernst:
Ich wäre ja - ganz im Gegenteil - dafür, allen "Geisterfahrern" den Versicherungsschutz zu versagen,
damit die Idioten den Schaden aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Der Mensch lernt nur durch Schmerz.


Fährt jeder mit seinem Auto wie ein Berserker, weil er einen Versicherungsschutz hat?
Zündelt jeder in seinem Haus, weil er einen Versicherungsschutz hat?
Es geht um die Absicherung Dritter, dass hat nichts damit zu tun, dass die Versicherung seinen Kunden unter Umständen in Regreß nehmen kann. Bei einem Unfall unter Alkoholeinfluss zahlt die Versicherung an den Unfallgegner auch, nimmt aber seinen Kunden in Regreß und bei einem Vollkaskotarif, erfolgt keine Schadensregulierung mit ihm.
Was auf den Geisterfahrer bei grober Fahrlässigkeit/Vorsatz auch zutrifft!

Zu Par. 28 II VVG: Egal ob bei Trunkenheitsfahrten, Verletzungen ohne Gurt angelegt zu haben u.s.w. haben die Versicherungskonzerne bis zu einem höchstrichterlichen Urteil geklagt und mussten nicht mehr zahlen. Analog würde das bei einer verpflichtenden Haftpflichtversicherung laufen.
 
Das ist doch bereits jetzt schon ein Zustand mit der Haftpflicht. Gerade bei einkommensschwachen und jüngeren Menschen.

Was mir persönlich sehr abgeht ist, dass offenbar gerade in Ballungsräumen die Verkehrsfrüherziehung wohl gar nicht mehr stattfindet. Die Geisterfahrerei wird etwas völlig normales für viele Menschen, es ist nicht im Ansatz ein Bewusstsein für die Selbst- und Fremdgefährdung aus diesem Fehlverhalten auf den Gesichtern der "Täter" zu erkennen.

Auf meinem Weg von der Arbeit komme ich immer auf ein sehr abschüssiges Stück, auf das eine Siedlungsstraße mündet. Ich kann mich darauf verlassen, dass mir wirklich jedesmal jemand auf der falschen Straßenseite entgegen kommt bzw. völlig unvermittelt aus der Siedlung heraus auf der falschen Seite in meine Schussfahrt einbiegt.

Einerseits stellt man daran fest, dass eine Geschwindigkeit über 25 km/h auf Radwegen nicht zu vertreten ist. Andererseits ist es frustrierend, dass dies dem Umstand geschuldet ist, dass andere aus Dummheit und Bequemlichkeit Leuten, die sich korrekt verhalten, ihre ganz eigene Verkehrsordnung aufzwingen.

Mit der Zunahme des Anteils von Radfahrern am Straßenverkehr muss dringlichst aufgeklärt werden, welches Gefahrenpotential in dieser Gehwegs- und Geisterfahrerei steckt. Wenn man den Anteil dann auf unterversicherte Junkies auf geklauten Müllrädern reduziert hätte, würde ich das weit unkritischer sehen.

Aktuell habe ich aber zunehmend mit ZEG- Radlern auf E-Trekking-Alu-Bomern zu tun. Helm, Warnweste, Lowrider- und Satteltaschen, 20 kg Rohloff und Akku, Rückspiegel mit primärer Spurverbreiterungsfunktion und am besten noch 3-4 ADFC- Aufkleber.
Und dann auf der falschen Seite juckeln und grimmig an der Klingel ziehen, damit der sich korrekt verhaltenden Gegenverkehr auch ja auf den Gehweg ausweicht.

Diese Darstellung ist natürlich etwas überspitzt, aber immer zutreffender.
 
Wenn ich manches hier lese, muss ich mich ja fragen, ob wir nicht eigentlich schlimmer sind, als der oft verschmähte Audi- oder Mercedesfahrer. Auch die müssen sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen halten, obwohl sie selbst auf der Autobahn oft doppelt so schnell könnten, wie sie dürfen. Vom Stadtverkehr ganz zu schweigen. Ja wo sollen die Ärmsten denn mal schnell fahren, fragen die sich sicher auch.. genauso, wie es hier im Thread auch schon einer machte.

Wir nehmen uns raus, etwas Besonderes zu sein, auf Radwegen > 30 fahren zu dürfen, weil dies ja kein Schild untersagt, regen uns über schwankende Omis und Kinder auf, etc. Aber auch als „Porsche unter den Radfahrern“ kann man einfach mal langsam, angepasst auf dem Radweg dahinzuckeln, bei Gegenverkehr bremsen, Rücksicht nehmen, etc. Nur weil es gerade so gut läuft, oder bergab geht, muss ich mein Tempo nicht zwangsläufig halten. Auch hier wieder Vergleich: Audi/Porsche/Merci auf der Autobahn. Ich fahre halt gemütlichst durch Wohnviertel, teils auf Radwegen, teils im Verkehr mitschwimmend aus der Stadt raus, geballert wird dann auf ausgewählten Strecken, ohne Radweg, Autos und sonstige Plagegeister. Keine Frage, ich hasse Radwege, hätte auch lieber markierte Spuren für uns auf der Straße, meide sie bauartbedingt auch oft und wähle bei Wahlen dementsprechend… aber wir sind nicht die Könige der Straße, die für sich immer freie Bahn beanspruchen können. Und wenn man mal von uns erwartet, 20 fahren zu sollen, ja dann ist es halt mal so. Wenn aber jemand seinen 30er Schnitt auch unbedingt durch die Stadt halten will, dann ist es kein Wunder, wenn er irgendwann von ner Motohaube oder Autotür erlegt wird.

In der Stadt wäre ich auch mit dem Auto schneller bei der Arbeit, wenn ich immer voll durchtreten könnte, aber da nötigt mir die Obrigkeit sogar nur ein Viertel meiner möglichen Vmax auf, Schweine!

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So wie ich es verstanden habe, hat der TE keinen großen Schaden.
Mir geht es bis auf ein paar Abschürfungen, einer Prellung des Unterarms und leichtem Kopfschmerz gut.
...
Bei meinem SCOTT ist der linke STI nach innen gebogen, der Carbonlenker hat regelrecht ein Loch, die Carbongabel weist einige Kratzer auf, ebenso der Rahmen.
Mein Radcomputer wurde bei der Kollision auch vom Lenker gerissen und ist nicht mehr auffindbar.
Das vordere Laufrad scheint keinen Schlag zu haben, muss ich aber noch genauer prüfen.
Warum muss man sich da jetzt aufregen, dass der Mann kein Haftpflichtversicherung hat?
Gibt es jetzt keine Versicherung, die man mit überzogenen Forderungen abzocken kann?
Und solange der Unfallgegner den Schaden bezahlt (mit oder ohne Versicherung), ist doch alles i.O.
 
sieh mal in deinem Vertrag nach eventuell hast du Forderungsausfall mit drinn

Den dafür vorgesehenen Mindestwert dürfte er wohl erstens nicht erreichen, und zweitens muss man für die Geltendmachung `nen Titel in der Hand haben, also sich erstmal privat durchgeklagt haben..
 
Teutone,
möcht dir für die Zusammenfassung deiner Gedanken, zu der Situation gratulieren. Ich stimme zu 100% zu.
Ich selbst habe mich letzte Woche gegenüber 2 "Normalradler" zu aggresiv gegeben. Ich bereue dies. Ist nicht gut fürs Kama.;)
 
Teutone,
möcht dir für die Zusammenfassung deiner Gedanken, zu der Situation gratulieren. Ich stimme zu 100% zu.
Ich selbst habe mich letzte Woche gegenüber 2 "Normalradler" zu aggresiv gegeben. Ich bereue dies. Ist nicht gut fürs Kama.;)

Na, ja, ein bissl Aggressivität muss manchmal auch sein dürfen.. wenn ich mal wieder `nen Baggy-Hosen-Teenie mit umgedrehtem Baseball-Cap und dröhnenden Kopfhörern vor mir habe und den einfach nicht aus dem Weg geschrien bekomme, dann wünsche ich mir auch manchmal die gute alte Halbmeter-Rahmenluftpumpe zurück, zwecks körperlicher Züchtigung zu Erziehungszwecken…

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Ich bin letztens nochmal an der stelle vorbei gefahren wo ich meinen unfall hatte . kam von der anderen seite, und sehe wie ein opa, 2 omas in der kurve überholt... ganz links... bin dann an ihn ran, und hab ihn erstmal zusammen gefaltet, was die scheisse soll, ob er zu blöd wäre rechts zu fahren, dann kam nur ein, ich hab doch Gradeausgeschaut, als ich ihm dann sagte, das es unmöglich ist jemandem auszuweichen wenn da wer entgegenkommt, kam dann nichts zurück.. bin dann kopfschüttelnd davon gefahren...

ist ne Komplett uneinsichtige kurve, man sieht erst was, wenn man durch ist praktisch !
 
Erstmal herzliches Beileid. Ich hoffe alle Beteiligten kommen schnell wieder auf die Beine und haben keine bleibenden Schäden.
Auf deinem Schaden wirst du denke ich sitzen bleiben. Auf eine Gerichtsverhandlung oder ähnliches würde ich es auf keinen Fall drauf ankommen lassen (wen dem überhaupt entgangen werden kann, da der Unfall ja polizeilich gemeldet wurde).
Ich habe nämlich das Gefühl, dass in solchen Fälle immer im Sinne des körperlich Geschädigten entschieden wird und das wäre in deinem Fall die andere Person. Dir wird dann wahrscheinlich zu Last gelegt, dass du an der Stelle hättest aufmerksamer und langsamer fahren hättest müssen blabla Rechtsverdreherei...
Deswegen würde ich es bei dem ganzen Belassen, der anderen Partei nen Blumenstrauß zur Genesung bringen und Gras drüber wachsen lassen. Klingt doof. Aber wenn das ganze den offiziellen Weg geht, hast du deutlich länger Ärger und es könnte sogar teurer werden.
Schönes Beispiel der vergangenen Tage aus Wien:
Auto bleibt auf bergab Einbahnstraße stehen um rückwärts einzuparken hinter einer Biegung, Radfahrer kommt von hinten, knallt auf den Mercedes drauf, da er nicht mehr ausweichen konnte und das Fahrzeug nunmal auf der Fahrband stand/sogar rückwärts fuhr. Komplett-Schuld Fahrradfahrer, weil angeblich zu schnell. Kofferraumtür vom Mercedes ersetzen/ausbeulen lassen. Rad im Eimer.
 
Auto bleibt auf bergab Einbahnstraße stehen um rückwärts einzuparken hinter einer Biegung, Radfahrer kommt von hinten, knallt auf den Mercedes drauf, da er nicht mehr ausweichen konnte und das Fahrzeug nunmal auf der Fahrband stand/sogar rückwärts fuhr. Komplett-Schuld Fahrradfahrer, weil angeblich zu schnell. Kofferraumtür vom Mercedes ersetzen/ausbeulen lassen. Rad im Eimer.

..na ja, hier isses aber auch eindeutig, oder? Man sollte schon immer innerhalb der überschaubaren Strecke halten können..
 
prince67: Naja, kaum Schaden??

Linker STI defekt
Carbongabel defekt (starker Kratzer => Delamination)
Rahmen hat mehrere Kratzer
Carbon Aero Lenker defekt (Loch)
Laufrad vorn mit Schlag evtl defekt
Radcomputer abgerissen nicht auffindbar
Natürlich ist auch mein Helm (Giro Atmos) nicht mehr weiter verwendbar
 
prince67: Naja, kaum Schaden??

Linker STI defekt
Carbongabel defekt (starker Kratzer => Delamination)
Rahmen hat mehrere Kratzer
Carbon Aero Lenker defekt (Loch)
Laufrad vorn mit Schlag evtl defekt
Radcomputer abgerissen nicht auffindbar
Natürlich ist auch mein Helm (Giro Atmos) nicht mehr weiter verwendbar
Das sind doch schon einige hunderte euros...
 
prince67: Naja, kaum Schaden??

Linker STI defekt "STI nach innen gebogen"
Carbongabel defekt (starker Kratzer => Delamination) "Carbongabel weist einige Kratzer auf!"
Rahmen hat mehrere Kratzer
Carbon Aero Lenker defekt (Loch)
Laufrad vorn mit Schlag evtl defekt "Das vordere Laufrad scheint keinen Schlag zu haben"
Radcomputer abgerissen nicht auffindbar
Natürlich ist auch mein Helm (Giro Atmos) nicht mehr weiter verwendbar wurde nicht erwähnt
Deine erste Schilderung war nicht so dramatisch!
Danach waren nur Lenker kaputt und Computer weg.
 
prince67: Naja, kaum Schaden??

Linker STI defekt
Carbongabel defekt (starker Kratzer => Delamination)
Rahmen hat mehrere Kratzer
Carbon Aero Lenker defekt (Loch)
Laufrad vorn mit Schlag evtl defekt
Radcomputer abgerissen nicht auffindbar
Natürlich ist auch mein Helm (Giro Atmos) nicht mehr weiter verwendbar
Es wird wohl weniger darum gehen welche Schäden Du von einer gegnerischen Versicherung oder Deinem Unfallgegner ersetzt bekommst, als vielmehr darum, was Du an Schadenersatz und Schmerzensgeld zu bezahlen hast. Es wird vermutlich darauf hinauslaufen, dass Du nach Erkennen der möglichen Gefahrensituation Deine Geschwindigkeit drastisch (auf Schrittgeschwindigkeit) hättest reduzieren oder gar anhalten müssen. Es ist dann weniger von Belang, wie praxisgerecht das Ganze wohl für einen sporttreibenden Rennradfahrer ist, der, verhielte er sich entsprechend, in Ortschaften, an "Gefahrenstellen" oder dichter besiedelten Landstrichen kaum noch voran käme.

Mach' Dir also keinen Schädel um mögliche Versicherungen Deines Unfallgegners, sondern such' Dir einen brauchbaren Anwalt, bevor dem Hollandradterroristen auffällt, das er zwar keine Haftpflicht-. wohl aber eine weltumspannende Rechtsschutzversicherung hat. Oder, was ungleich entspannter wäre, triff' Dich mit dem hoffentlich genesenen Tagträumer auf ein Bier und verabrede, dass jeder seinen Schäden selbst trägt .

Viele Grüße
Martin :)
 
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