• Hallo Gast, wir suchen den Renner der Woche 🚴 - vielleicht hast du ein passendes Rennrad in deiner Garage? Alle Infos

Felgenflanke schwarz bei Regen

@kunda1: Sorry, war einige Zeit nicht online. Ja, ich finde, die roten (lachsfarbenen) Koolstops für empfindliche Felgen sind vor allem im Trockenen deutlich leistungsfähiger als alles, was Shimano im Programm hat. Bei Nässe sind die Vorteile dann nur noch marginal - man braucht bei Starkregen lange, zumindest etliche Radumdrehungen, bis sie "packen". Bei den Fulcrum Racing-Felgen merkt man bei Nässe und entsprechend höheren Handkräften dann auch recht deutlich den Felgenstoß, aber das ist kein Problem der Bremsen.

Und rein physikalisch trifft es nicht zu, dass die Härte des Belags nichts über die Bremskraft aussagt: Je härter der Belag ist, desto mehr Anpressdruck wird benötigt, um dieselbe Reibung zu erzeugen, und genau das geht auf Kosten der Lebensdauer der Felgenflanke. Ich jedenfalls wechsle lieber alle 1-2 Jahre die Beläge als die Laufräder.

Hat schon mal jemand den Versuch unternommen, die noch weicheren Beläge für Carbonfelgen (z.B. die gelben Swissstops) bei Alu-Felgen zu nutzen? Wahrscheilnlich sind dann Bremsleistung und Belagsverschleiß einfach zu hoch?
 

Anzeige

Re: Felgenflanke schwarz bei Regen
@kunda1Ja, ich finde, die roten (lachsfarbenen) Koolstops für empfindliche Felgen sind vor allem im Trockenen deutlich leistungsfähiger als alles, was Shimano im Programm hat.

Ich will mich mal ganz vorsichtig - habe ja 0 Erfahrung mit halbwegs aktuellen Rädern - zu Wort melden.

Früher galten doch Shimano (und sicher auch Campa) Bremsschuhe als Späne hobelnd + Flanken zerstörend, weshalb auf Koolstop o. Swissstop gewechselt wurde.

Aber seit wenigen Jahren lese ich nur gutes über die Shimano-Beläge. Stimmt das so?

Und hat mal einer der Experten einen Vergleich zwischen den Koolstop Salmon (4 Stück etwa 15.-) und den Swissstop Flash (4 Stück knapp 20.-) ?
 
Und rein physikalisch trifft es nicht zu, dass die Härte des Belags nichts über die Bremskraft aussagt: Je härter der Belag ist, desto mehr Anpressdruck wird benötigt, um dieselbe Reibung zu erzeugen, und genau das geht auf Kosten der Lebensdauer der Felgenflanke. Ich jedenfalls wechsle lieber alle 1-2 Jahre die Beläge als die Laufräder.
Leider stimmt das so eben auch nicht. Beste Bremsleistung hat man bei perfektem Zusammenspiel von beiden Partnern. Bestes Beispiel: Nimm einfach Edelstahlfelgen oder gar verchromte Stahlfelgen. Da ist es nahezu egal, welcher Art die Bremsbeläge sind. Gute Bremsleistung wirst du damit nicht erreichen. Ich bin vor gut 25 Jahren mal mit Stahlfelgen und V-Brakes gefahren. Die Bremsleistung war schon im Trockenen ... nun, nicht gerade optimal. Bei Regen bin ich dann mit fast Topspeed bei Rot geradeaus über die Kreuzung, obwohl ich als Linksabbieger eigentlich halten wollte. Die Bremswirkung war nahe Null. So fest habe ich die Bremshebel nie wieder an den Lenker gepreßt. -Mußte ich auch nicht. Danach war ich von Stahlfelgen komplett geheilt. Der Vorteil des nahezu nicht vorhandenen Felgenverschleißes wurde durch zu schwache Bremswirkung erkauft.
Hat schon mal jemand den Versuch unternommen, die noch weicheren Beläge für Carbonfelgen (z.B. die gelben Swissstops) bei Alu-Felgen zu nutzen? Wahrscheilnlich sind dann Bremsleistung und Belagsverschleiß einfach zu hoch?
Wenn die Beläge zu weich werden, nutzen die zwar schnell ab, bringen aber nicht mehr Bremsleistung. U.U. sogar weniger.
Weiche Alufelgen passen recht gut mit weichen Bremsbelägen zusammen. Hartes Alu erfordert härtere Mischungen, um beste Bremsleistungen zu erreichen. Alles Andere ist bremsleistungstechnisch immer ein Kompromiß. Manchmal kann man den Kompromiß eingehen, manchmal lieber nicht. ;)

Weichere Beläge werden beim Bremsen immer ein wenig gestaucht, weswegen man etwas mehr Hebelweg hat. Wie ich weiter vorne schon schrieb, wirklich knackiges Bremsen sieht anders aus. Dafür läßt sich die Bremskraft besser dosieren. Fährt man zu weiche Beläge mit harten Alufelgen, benötigt man für eine ähnlich hohe Bremskraft höhere Anpreßkräfte.

Die höchste Bremskraft erreichte ich bisher mit relativ weichen Alufelgen und möglichst harten Bremsbelägen. Diese Bremsleistung ist nicht nur bei anderen Kombinationen nicht erreichbar, ich halte sie auch für unnötig. Mehr als das Hinterrad hochzubekommen, braucht es nicht. Wenn ich das möglichst verschleißarm und dazu noch gut dosierbar hinbekomme, reicht mir das völlig. :cool: Nur je nach Felgenmaterial - Bei Alu eine Frage der Legierung - erreiche ich das mit sehr unterschiedlichen Bremsbelägen. Und ja, das können durchaus auch Shimanobeläge sein.

Insofern: Willst du den Felgenverschleiß auf Null reduzieren, fahre mit Scheibenbremsen. Anders ist das nicht zu erreichen. (Ok, Trommelbremsen wären auch ganz brauchbar, würden die nicht so billig umgesetzt.)
 
Früher galten doch Shimano (und sicher auch Campa) Bremsschuhe als Späne hobelnd + Flanken zerstörend, weshalb auf Koolstop o. Swissstop gewechselt wurde.

Aber seit wenigen Jahren lese ich nur gutes über die Shimano-Beläge. Stimmt das so?
Stimmt sicher, dass du das so gelesen hast. :D
Aber ernsthaft: Shimano-Bremsbeläge waren auch früher schon sehr gut. - Bei recht wenigen Felgen. Vor Jahren paßten sie aber ihre Bremsbeläge auf meistgefahrene Felgen an. Seitdem sind sie in breiterer Masse einsetzbar. Die Entwicklung bleibt nicht stehen. Auch nicht bei Shimano. Ich finde, wenn sie zur Felge passen, bringt ein Wechsel auf Koolstop o.a. nichts.
Und hat mal einer der Experten einen Vergleich zwischen den Koolstop Salmon (4 Stück etwa 15.-) und den Swissstop Flash (4 Stück knapp 20.-) ?
Ist wie mit anderen Bremsbelägen auch. Wenn's paßt, dann paßt es einfach. Ich hatte auf Anraten auch mal Swissstop gekauft. Sind auch top. Nur eben nicht an dem LRS, für den die mal bestimmt waren. Der paßt mit BBB-Bremsbelägen erst so richtig zusammen. Ich habe Laufräder, die mit Shimanobelägen einfach perfekt harmonieren, andere mit den Koolstops.

Und das macht dann die ewigen Bremsbelagsdiskussionen oft aus. DIE Beläge gibt es einfach nicht. ;)

Ich fummle da nicht mehr so viel rum. Ich habe mittlerweile genug Felgen für Jahre in Reserve liegen, von denen ich weiß, dass sie mit den Koolstops ähnlich wie mit den neuen Shimanos funktionieren. Die Shimanos sind etwas härter, der Felgenverschleiß ist minimal höher, die absolute Bremsleistung vergleichbar, die Shimanos packen etwas direkter zu. Und so kann ich schnell mal das verbauen, was ich gerade da habe oder welche Art der Dosierung ich gerade bevorzuge. :D

Die Koolstops finde ich im Regen nicht deswegen besser, weil sie da mehr Bremsleistung bringen würden, die Shimanos sind ihnen da nicht unterlegen, sondern weil sie einfach weicher sind und ich dadurch etwas besser die Bremsleistung dosieren kann. Ich habe da gerne das kleine Sicherheitsplus, wenn ich mit klammen Fingern, die dann nicht mehr so sensibel sind, noch gut dosieren kann. - Wunderbeläge gibt es ohnehin nicht. Wenn alles schön naß ist, braucht es immer ein, zwei Radumdrehungen, um das Wasser annähernd los zu sein. Wie die Bremswirkung dann einsetzt, ist für mich entscheidend.

Noch eine Bemerkung: Das eigentliche Bremsverhalten zeigt sich erst an eingebremsten Belägen und möglichst sauberer Felge. Einfach einen neuen Belagssatz montieren und dann Rennen fahren, halte ich für ... ungünstig.
Auch neue Felgen wollen meist etwas eingebremst sein. Ob mit oder ohne abgedrehten Bremsflanken.
 
@mimesn: Bremsleistung
Auch wenn ich dich nicht belehren will, deine Ausführungen stimmen einfach nicht. Physikalisch ist Bremsreibung ein sehr einfaches Phänomen: Zwei Körper reiben aneinander. Die Oberflächenbeschaffenheiten beider Körper sind ausschlaggebend für die entstehende Gleit- bzw. Bremsreibung. Durch Verzahnung der Oberflächen entsteht also Reibung bei einer eingeleiteten Kraft. Da ein weicher Körper sich mit einem festeren anderen stets besser verzahnt als ein härterer, wird mit einem weicheren Bremsgummi die Reibung (=Bremsleistung) stets höher ausfallen, es sei denn, das Material würde so weich gewählt, das es abschert (z.B. Formel-1-Rennreifen der weichen Mischung bei zu hohen Temperaturen). Davon ist man aber selbst mit sehr weichen Bremsbelägen noch extrem weit entfernt.
Siehe auch:
http://m.schuelerlexikon.de/mobile_physik/Reibung_und_Reibungskraefte.htm

Die neueren Shimano-Beläge der Typen R55C3 und R55C4 sind wesentlich felgenschonender als die alten, aber dennoch mehr auf längere Lebensdauer hin konzipiert als z.B. die lachsfarbenen von KoolStop. Letztere sind gerade so weich konzipiert, dass sie keinerlei Späne aus den Felgenflanken reißen und daher ideale Eigenschaften bzgl. eines langen Laufradlebens besitzen.

@thomaspan: Zu dem Vergleich mit den SwissStops kann ich nichts sagen, da ich diese noch nicht getestet habe. Man liest und hört aber ausschließlich Positives über die Beläge.
 
Du kannst das Schülerlexikon wieder in's Regal zurückstellen. Natürlich könnte man die Bremsleistung ins Maximum treiben. Nur reicht es beim Fahrrad ja völlig aus, wenn das Hinterrad bei der Vorderradbremsung aufsteigt. - Mehr bringt da gar nichts mehr.

Wenn man das erreicht, kommen die anderen Eigenschaften zum tragen. Bspw. wie gut die Bremskraft dosierbar ist. Ich will weder die volle Bremsleistung, wenn ich die Bremshebel nur kurz antippe, noch will ich die Hebel bis zum Lenker heranreissen müssen.
Ob die Bremsbeläge Späne aus den Felgen ziehen, hängt ja nicht zuletzt auch vom Felgenmaterial ab. (Fremdkörper/Schmutz in den Bremsbelägen und auf der Felge begünstigen das ebenfalls.)

Und so fahre ich z.T. sehr unterschiedliche Bremsbeläge. Ich fahre ja auch unterschiedliche Felgen, habe ein Rad, bei dem der hintere Bremszug komplett umhüllt nach hinten zu einer hübschen langschenkligen Bremse verläuft - da noch ein extrem weicher Bremsbelag und ich ziehe den Bremshebel bis zum Lenker, ohne maximale Bremswirkung zu erzielen.

Insofern: Es gibt nicht DEN Bremsbelag. Es gibt bestenfalls DIE Kombination.
 
Habe mir die lachsfarbenen Koolstops mal drauf gemacht und finde nicht, dass die Bremsleistung sooo viel besser geworden ist. (Sie war ja vorher schon gut.) Die Dosierbarkeit gefällt mir nicht, der Druckpunkt ist ziemlich schwammig geworden. Aber sie sind auf jeden Fall felgenschonend, die Felgen wurden schön blankpoliert.:)
Ich kann eine ungünstige Kombination erwischt haben oder ich habe bei Bremsen einfach andere Vorlieben. Soll ja auch eine Rolle spielen.;) Besser ist, womit man besser zurecht kommt.
 
Habe mir die lachsfarbenen Koolstops mal drauf gemacht und finde nicht, dass die Bremsleistung sooo viel besser geworden ist. (Sie war ja vorher schon gut.) Die Dosierbarkeit gefällt mir nicht, der Druckpunkt ist ziemlich schwammig geworden. Aber sie sind auf jeden Fall felgenschonend, die Felgen wurden schön blankpoliert.:)
Ich kann eine ungünstige Kombination erwischt haben oder ich habe bei Bremsen einfach andere Vorlieben. Soll ja auch eine Rolle spielen.;) Besser ist, womit man besser zurecht kommt.
Schrub ich doch. Bei weicheren Bremsgummis muß man mehr ziehen und mit knackig ist nicht mehr viel.
Wenn alles andere wirklich perfekt ist und man weichere Bremsen bevorzugt, ist man mit den weichen Belägen gut bedient.
Falls die Koolstop aber gerade erst frisch drauf sind, etwas besser werden sie noch, wenn sie gut eingebremst sind. So knackig wie härtere Beläge werden die aber natürlich nie.

Aber irgendwas ist ja immer. :D
 
Zurück