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Feinstaub - wie gefährlich?

Be@t

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Seit Tagen melden die Medien, dass die Grenzwerte für Feinstaub bei Weitem überschritten werden und dass dies bei "Schwachen, Asthmatikern, Kindern und Alten" zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann. Feinstaub setzt sich in der Lunge ab und kann u.a. Krebs erzeugen....

Soll ich nun lieber mit dem Auto als mit dem Rad zur Arbeit fahren?
Welches Risko ist das nun für mich, wenn ich 1,5 Std. radfahre?
Gibt es zeitliche Unterschiede, was die Konzentration des Feinstaubs anbelangt (wie bei Ozon)?

Bin etwas verwirrt. (Habe das Rauchen ja nicht aufgegeben um mir dann beim radfahren den Lungenkrebs zu holen).

Weiss jemand mehr zu diesem Thema?
 
Wegen Untersuchungen bzgl. Schadstoffwerten aus Abgasen u.a. auch Feinstaub und ähnlichem gab es mal eine Studie mit Radkurieren.

Fazit war, dass diese zwar Schadstoffe aufnehmen, aber nicht so stark wie die im Verkehr festsitzenden Autofahrer, da die Zirkulation der eingeatmeten Luft, ebenso wie die eigene Stoffwechselzirkulation durch Bewegung sich positiv auf die Gesamtbilanz auswirkt...

Also so gesehen ein in Kauf zu nehmendes Risiko.

Ansonsten sehe ich solche Meldungen i.d.R. mehr als Panikmache an.

Eine Untersuchung im BR (Sendung quer) hatte sogar bei der Feinstaubmessung festgestellt, dass man die grössten Konzentrationen im heimischen Wohnzimmer vorfindet und der Unterschied der Konzentrationen in der Stadt und auf dem Lande (in dem Falle auf einer Bergalm) nicht wirklich merkbar sind.

Also wenn ich schon Feinstaub aufnehme, dann lieber im Sattel sitzend als daheim im Wohnzimmer ;)
 
Ich denke mal, die meisten RR-Fahrer werden eh eher in der ländlichen Gegend fahren, wo nicht allzu viel Verkehr ist. Dort ist die Feinstaubkonzentration natürlich deutlich geringer, als in der Stadt oder sonstwo. Daher sehe ich kein Problem darin, Rad zu fahren und Feinstaub Feinstaub sein zu lassen...

Das Thema erinnert mich eh irgendwie an das ganze Acrylamid, etc...
 
Die Schweiz hat jetzt in einigen Kantonen eine Beschränkung auf den Autobahnen auf 80km/h gesetzt. Damit wird zumindest einmal ein Signal gesetzt.

Ich war am Sonntag auf einer kurzen Tour da ich mir über die Auswirkungen des Feinstaubes nicht so sicher war, muss aber sagen das man diesen sehr gut merkt. Ich habe 30km mit 550HM gemacht und war so 75min unterwegs. Ca. 2 Stunden nachdem ich zu Hause war fing das Kratzen im Hals an und ich bekam einen Reizhusten. Dieser hilt sich ca. 4h, danach war es wieder besser!

Also mit "nicht spürbar" ist das nichts! Das spürt man sehr gut, je nach dem wo man wohnt!

Gruss, Bidonvergesser
 
Hi
das Kratzen im Hals hat natürlich nix mit den niedrigen Temperaturen zu tun...

Feinstaub gibt es schon immer, er kommt auch in der freien Natur vor. Aus natürlichen Ursachen.
Gefährlich wird es dann, wenn der Feinstaub mit agressiven Molekülen besetzt ist wie z.B. Dieselruß. Dies wird in den Messungen aber nicht erfaßt.
Außerdem ist imho gar nicht bekannt, wie der Feinstaubpegel früher mal war, ob also die heutigen Konzentrationen außergewöhnlich hoch sind oder dem Normalen entsprechen.

Zum Bush-Besuch in Mainz gab es quasi als Dreingabe einen großen Feldversuch in Sachen Feinstaub. Da der Straßenverkehr wegen Sicherheitswahn praktisch zum Erliegen kam, hätte man annehmen können, daß der Feinstaub deutlich zurückgehen müßte an diesem Tag. Pustekuchen, die Werte waren mit die höchsten des ganzen Jahres.
Das bedeutet, daß entweder der Straßenverkehr nicht der Hauptverursacher ist oder aber der Feinstaub sich so weit verteilt, daß es keine Rolle spielt, ob in der unmittelbaren Nähe Straßenverkehr stattfindet oder nicht.
Beides wäre schlecht.
In ersterem Falle würden Verbesserungen bei den Emissionswerten des Straßenverkehrs nur unbefriedigende Verbesserungen bei der Feinstaubkonzentration bringen.
In zweiterem Falle kann man dem Feinstaub nicht räumlich ausweichen, da er unabhängig vom örtlich herrschenden Verkehr allgegenwärtig ist. Auch auf der Alm.
Wie ich fürchte, treffen beide Fälle zu.
Man kann und sollte die Emissionen im Straßenverkehr reduzieren, so weit das technisch sinnvoll machbar ist. Denn der künstlich hervorgerufene Feinstaub ist mit Sicherheit gefährlicher als der natürliche, auf den sich der Körper seit Urzeiten einstellen konnte.
Und daß der Feinstaub überall vorkommt sieht man daran, daß z.B. an der Meßstelle am Kloster Andex die Grenzwerte fast so oft überschritten werden wie in der Münchner Innenstadt.
Also ist nix mit Flucht in´s Grüne.


Aber wer jetzt auf einmal nach vorher vielleicht Jahrzehntelangem Rennradfahren ein Kratzen im Hals hat, ist vielleicht gut beraten, es nicht auf den Feinstaub zu schieben. Den gabe schon länger. Man darf sich nur nicht selbst verrückt machen.
 
Rad-ins-Restaurant-Nehmer schrieb:
Die Schweiz hat jetzt in einigen Kantonen eine Beschränkung auf den Autobahnen auf 80km/h gesetzt. Damit wird zumindest einmal ein Signal gesetzt.

Dann kann ich mir ja gleich die Vignette sparen und durch die Dörfer zuckeln... ist dan ja auch nicht mehr wesentlich langsamer. :p

Merkst, daß so ein Signal auch ordentlich nach hinten losgehen kann?
Seitdem sie bei uns in D die Autobahn-Maut für LKWs eingeführt haben, fahren sehr viele nur noch Landstraße und in den Dörfern hast ungeahnte Staus und Dreck ohne Ende.


Chrissi
 
Ob Feinstaub oder Smog oder was auch immer es ist, normal ist es auf jeden Fall nicht! Ich hatte noch nie Probleme mit der Atmung, auch nicht bei kalten Temperaturen, aber hier sitzt seit ca. 2 Wochen der Deckel oben drauf welcher sich heute zum ersten Mal wieder gelöst hat.

Letztes Wochenende war ich Richtung Glaubenberg unterwegs und da war natürlich offen und somit kein Problem, das gestern war aber schon recht heftig, zumindest meines erachtens.

cbk schrieb:
Merkst, daß so ein Signal auch ordentlich nach hinten losgehen kann? Seitdem sie bei uns in D die Autobahn-Maut für LKWs eingeführt haben, fahren sehr viele nur noch Landstraße und in den Dörfern hast ungeahnte Staus und Dreck ohne Ende.
Die LKWs fahren durch die CH-Dörfer weil es kürzer ist, egal wie schnell man auf der Autobahn fahren darf. Die Vignette ist pauschal für die Autobahn und pro Jahr, egal wo Du durchfährst, nur sofern Du natürlich einmal Autobahn fahren willst. Die LSVA ist nur für Transporter und diese ist für das gesamte Strassennetz gültig und wird nach Kilometer abgerechnet. Es wäre ein Fehler wenn in D nur die Autobahn für LKWs kostet, dann fördert man das zweifach, die Landstrassen sind mehrfach kürzer und billiger, brauchen aber eventuell mehr Zeit. Dem Boss eines LKWs Unternehmen ist das doch egal, die Zeit ist nicht sein Problem, sondern die des Chaffeurs. Er ist schlussendlich der arme Kerl der alles ausbaden darf.

Eine Lösung wäre das man für die Durchfahrt von Ortschaften mehr Punkte berechnen würde, so wie eine Art "Städtemaut". Je nach Strassentyp, verschiedene Kosten. Das deutsche System ist meines Wissens auf GPS abgestützt, oder? Da könnte man so was machen. Im CH-System geht das meines Wissens nicht!

Ich habe Beiträge gesehen von der Deutsch-Polnischen Grenzregion, das muss wirklich eine Katastrophe sein, die Leute tun mir echt leid die das jeden Tag ertragen müssen.

Gruss, Bidonvergesser
 
Hi
ja, das ist der Fehler, der in Germanien gemacht wurde.
Dabei hätte es nur eines einfachen, verplobten Kilometerzählers in jedem LKW bedurft, und man hätte für jeden in Deutschland gefahrenen Kilometer kassieren können, egal, wo der gefahren worden wäre. LKW, die nur in Deutschland fahren, werden beim TÜV-Termin ausgelesen, aller grenzüberschreitender Verkehr eben an den Grenzen. Ginge auch elektronisch im Vorbeifahren.
Aber jetzt haben wir schon mal das unnötig komplizierte und teure GPS-gestützte System, da könnte man es in der Tat regulativ nutzen und Fahrten durch Ortschaften oder über Landstraßen, wenn ne freie Autobahn in der Nähe ist, durch höhere Mautkosten bestrafen.
Aber die Herren Politiker denken ja lieber über ne PKW-Maut nach. Damit wirklich jeder nur noch Landstraße und durch Ortschaften fährt.:aufreg:
 
Moin moin,

kleiner Kommentar zu Feinstaub und Gesundheitsgefährdung:
ich studiere in Mainz Medizin, kleines Zitat von einem Prof aus
der Pneumologie: "Die (Politiker) würden besser jedem Haushalt
100€ in die Hand drücken, damit sie sich einen richtigen Staubsauger
kaufen können, als irgendwelche Automobilfirmen zu sponsern!
Dann hätte man ruckzug die Hälfte Feinstaub weniger..."

Für alle Interessierten kann ich die Vorlesungsfolien als PDF von
Prof Buhl (Pneumologe, I.Med Uniklinik Mainz) empfehlen, kann
jeder runterladen....

Also cool bleiben wenns mal im Hals kratzt... ein kühles Weizen hilft!!!
Gruß Tobias
 
Hallo Tobstadt, das ist gewiß ein sehr unterhaltsames Statement, das dein möglicherweise etwas politikverdrossener Professor vom Stapel ließ. Auch für meine Familie und mich habe ich durch den Kauf eines neuen, unsubventionierten Wäschetrockners die Staubbelastung in der Wohnung deutlich senken können.

Aber geht es nicht eher um kleine karzinogene Rußpartikel, die durch die modernen Dieselmotoren immer noch feiner werden, sodaß sie immer tiefer in die Lungen gelangen?

Fragend grüßt
Jörg.
 
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