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Fahrtechnik bei Querrinnen

Mittelwerther

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Hi, nachdem ich gestern auf der entsprechenden Strecke von einem Trekkingrad überholt wurde möchte ich es gern genauer wissen:

Wie fährt man am besten über offene Querrinnen in einer Abfahrt? Anlaß ist das Strava-Segment "Dernbuschweg down" in Düsseldorf. Da geht es kurvig bergab, und unregelmäßig sind quer zur Straße offene Entwässerungsrinnen, das sind so gepflasterte Mulden, etwa so (aber die Straße ist asphaltiert, und die Mulden sind vielleicht etwas tiefer): https://static3.mainpost.de/storage/image/2/6/7/3/7033762_m-articles-960w_1pefmE_glsV1Y.jpg

Ich fahre da normalerweise mit max. 30 möglichst gerade drüber, das gibt dann schon einen kleinen Satz. Der KOM hat es mit fast 50 geschafft, dem will ich gar nicht Konkurrenz machen... Aber was kann ich dem Fahrrad zumuten? Schaden solche Sprünge bei Tempo den Felgen?
 
Aber wirklich springen, nicht einfach reinkacheln

Ich möchte das mal unterstreichen.

Man sieht inzwischen - vor allem bei MTBlern mit entsprechendem Fahrwerk - häufig, dass einfach mit Karacho über nen Kicker gebolzt wird und dann wie ein nasser Sack gelandet wird. Ja, das geht, aber nur weil das Fahrwerk das kann.

Mit jedem Rad ohne ein solches Fahrwerk muss man mit dem gesamten Körper mitgehen.
D.h. aktiv die Anfahrt und den Absprung gestalten, Bewegung während der Fulgphase in Landeposition und dann mit dem gesamten Körper (Knie und Ellbogen) einfedern bei der Landung.

Das geht auch mit dem RR. Dann kann man über die Entwässerungskanäle drüber hüpfen.
Häufig ist der "Schweinehop" da sogar "besser" als ein richtiger Bunnyhop.
 
Entweder springen oder das Rad möglichst gut von der Masse des eigenen Körpers entkoppeln. Gut gesprungen ist wahrscheinlich schonender als entkoppelt, aber schlecht gesprungen ist definitiv worst case.

Falls eine Felge ohne Fremdeinwirkung durch Überlastung kaputt geht ist der Strohhalm der dem Kamel den Rücken gebrochen hat natürlich eher so eine Rillenaktion als das herumstehen im Wohnzimmer, aber der Sollzustand ist dass die Felge sowas aushält, wenn nicht war sie für den Fahrer unterdimensioniert oder hatte einen atypischen Materialfehler.
 
Was man das viel macht sollte man vielleicht ab und zu die Speichenspannung prüfen. Aber man muss da ja auch gar nicht sehr hoch springen, vor allem wenn man schnell ist.
Kann man übrigens vorher gut im Flachem üben. Wenn das ein bisschen sandig ist, kann man den Spuren auch gut sehen wie weet man kommt
 
Häufig ist der "Schweinehop" da sogar "besser" als ein richtiger Bunnyhop.
Höre diese Unterscheidung tatsächlich zum ersten mal. Als ich damals MTB gefahren bin gab es solche snobistischen Unterscheidungen in “richtig“ und “falsch“ zumindest in meinem Umfeld noch nicht, ich glaube der despektierliche Teil des MTB-Wortschatzes war da einfach noch nicht erfunden (ich sage nur “Waldautobahn“ und so weiter, bin anscheinend gerade rechtzeitig aus dem Thema raus).

Anscheinend entspricht “Bunny“ im engeren Sinne von der Technik her eher dem Olli am Skateboard, es wird zunächst das Vorderrad abgestützt auf dem Hinterrad nach oben geschleudert und dann das Rad von der Auswärtssbewegung des Gesamtschwerpunkts getragen horizontal gestellt. Ohne die Hollandradgeometrien moderner MTB lässt sich das sowieso kaum umsetzen, dafür funktioniert die synchrone Variante um so besser je weniger des zentralen Abdrückens von einer Federung geschluckt wird. Zu meiner Zeit ging das auch noch mit MTB...
 
PS: außerdem kann man den “MTb-Ollie“ ja nicht mal freihändig ausführen, gaaanz schwach ;)

(zentraler Hüpfer geht, wenn auch nur im Millimeterbereich: etwas aus dem Sattel gehen, mit Knie/Oberschenkel stabilisieren, vorne loslassen, dann ist ein kleiner Lupfer aus den Sprunggelenken durchaus drin. Natürlich vollkommen nutzlos aber herrlich albern)
 
“Bunny“ braucht man da definitiv nicht, weil mal ja keine Höhe gewinnen muss. Den Begriff "Schweinehop" kann ich noch gar nicht.
 
"Schweinehop" fällt gerne mal bei den MTBlern, weil das meist das erste ist was man lernt.
Wenn man sich in die Pedale "verkeilt" geht das ohne Clickies und mit Clickies ists halt noch einfacher das ganze Rad in einer Hüpf-bewegung hoch zu ziehen. Dabei heben eben Vorder- und Rückrad gleichzeitig ab.

Um wirklich über ein erhöhtes Hindernis zu kommen, reicht das oft eben nicht aus. Da muss man einen Bunnyhop machen, der eben die Koordination des Bewegungsablaufs (Vorne hochziehen dabei Gewicht nach hinten, schnell Gewicht nach vorne verlagern und dadurch hinten hochziehen) voraussetzt.

Aber wie gesagt; bei etwas Geschwindigkeit und einem Schlagloch oder einer Entwässerungsrinne reicht der Schweinehop und ist durchaus sinnvoller, weil er da sogar schneller und geschmeidiger durchgeführt werden kann, Man muss ja eben nur kurz anlupfen.
 
Mir ist es mit dem RR mal passiert, dass es bei der Landung einen Knall gab, und der Schlauch war leer. Ist also durch den Aufprall geplatzt. Kommt das häufiger vor, oder war das nur pech weil Materialermüdung? Der Riss war direkt am Ventilansatz.
Seitdem hüpfe ich nicht mehr so unbeschwert, sondern umfahre nach Möglichkeit solche Stellen bzw. bremse stark runter. Mit dem Crosser ist es natürlich kein Problem.
Erfahrungen?
 
Eine Frage von…

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… das spielt da alles rein.
Ich hatte noch keinen derartigen Platzer.
 
Reifenbreite ist natürlich wichtig. Man braucht schon ein Luftpolster und tubless verhindert Snake Bites.
Als ich noch mit Schlauch gefahren bin, hatte ich das auch, wobei die Felgen das bei mir immer überlebt hatten.
 
"Schweinehop" fällt gerne mal bei den MTBlern, weil das meist das erste ist was man lernt.
Vor allem ist das eine Fahrtechnik die um so schlechter funktioniert je extremer das Fahrwerk ausgelegt ist. Vollkommen klar dass das schlechtgeredet werden muss von Meinungsführern die, überspitzt gesagt, ihr Selbstwertgefühl in Federweg messen.

(ist so ähnlich wie dass für Leute mit extremen W/kg-Werten oft nur Passstraßen zählen und für dicke schwere Drücker nur die lange Gerade allein im Wind)
 
Reifenbreite ist natürlich wichtig. Man braucht schon ein Luftpolster und tubless verhindert Snake Bites.
Als ich noch mit Schlauch gefahren bin, hatte ich das auch, wobei die Felgen das bei mir immer überlebt hatten.
Mein letzter Snakebite (und zweiter überhaupt) hat auch die Karrkasse so weit mitgenommen dass man den Schlauch gesehen hat und es sogar mit eingelegter Folie noch sichtbare Beulen gibt. Da wäre ich mit Tubeless ohne Ersatzschlauch auch nicht heimgekommen.
 
a wäre ich mit Tubeless ohne Ersatzschlauch auch nicht heimgekommen.
Da kann man sich wundern wie gut das funktioniert. Ich hab in den letzten Jahren 2 Felgen verbeult, aber mit 2 bar gefahren und nicht beim springen, sondern bei Volltreffern von verdeckten Steinen bei Renntempo. Bremsen mit Mini-V konnte ich nicht mehr, aber die Luft hab ich praktisch keine verlohren.
Schlauch hab ich zwar auch dabei, brauchte ich aber nur einmal bei einem Schnitt in der Seitenwand
 
Hi, nachdem ich gestern auf der entsprechenden Strecke von einem Trekkingrad überholt wurde möchte ich es gern genauer wissen:

Wie fährt man am besten über offene Querrinnen in einer Abfahrt? Anlaß ist das Strava-Segment "Dernbuschweg down" in Düsseldorf. Da geht es kurvig bergab, und unregelmäßig sind quer zur Straße offene Entwässerungsrinnen, das sind so gepflasterte Mulden, etwa so (aber die Straße ist asphaltiert, und die Mulden sind vielleicht etwas tiefer): https://static3.mainpost.de/storage/image/2/6/7/3/7033762_m-articles-960w_1pefmE_glsV1Y.jpg

Ich fahre da normalerweise mit max. 30 möglichst gerade drüber, das gibt dann schon einen kleinen Satz. Der KOM hat es mit fast 50 geschafft, dem will ich gar nicht Konkurrenz machen... Aber was kann ich dem Fahrrad zumuten? Schaden solche Sprünge bei Tempo den Felgen?

Ich fahre da immer nur hoch, von der Rennbahn kommend. Solche Querrinnen gibt es häufiger in Düsseldorf und Kreis Mettmann. Teletubbyland hat so etwas, viele Wirtschaftswege Richtung Bergisches Land.
Ich fahre da immer mit kleinem Risiko drüber, ein leichter Sprung, das funktioniert gut, viel besser, als z. B. mit den Laufrädern voll reinzuknallen oder mit Fullspeed einen Sprung drüber zu machen.
 
Ich glaube der TE fährt da einfach drüber wie ein Sack Kartoffeln und der "Satz" entsteht, weil er dann ausgehebelt wird....Katastrophe fürs Matrial.
Schweinehopp, dann ist es egal was das für ein (kleines) Hindernis ist und bei welcher Geschwindigkeit man drüber fährt, weil man es ja überfliegt.
 
Danke für die vielen Antworten. Also richtig gesprungen bin ich an den Stellen bisher nicht, aber ich bemühe mich jedenfalls, nicht wie ein Sack Kartoffeln auf dem Rad zu sitzen :)

Ich glaube ich bin da bisher jeweils im Unterlenker drüber, mit dem Hintern leicht vom Sattel gelöst. Vielleicht ist das ungefähr das, was oben "entkoppelt" genannt wurde?

Ich würde erstmal mitnehmen, dass ich jedenfalls weiter eher vorsichtig fahren sollte und perspektivisch mal das mit dem Springen lernen... (Ein erster Schritt dahin wäre es vermutlich, wenn ich mir endlich Klickpedale zulege...)
 
du kannst mal bei kleiner Hindernissen und Rillen mal versuchen kurz bevor das Vorderrad das Hindernis erreicht das Körpergewicht zügig nach hinten zu bewegen und und wenn das Vorrad rüber ist, dann das Körpergewicht auch wieder nach Vorne. So das auf dem Rad das über den Hindernis ist kein Gewicht ist.
Das ist dann schon fast der Bewegungsablauf von bunnyhop.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entkoppeln von Rad ist schon mal prima.
Aber Achtung: nicht vom Pedal rutschen bei den ersten Sprungversuchen.

Fussspitzen nach unten drehen und dann zwischen Lenker und Pedalen Spannung aufbauen wäre noch so ein Tipp. Viel Erfolg
 
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