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für Freunde des schweizer Rahmenbaus - Hurra Helvetia

Eine Frage an die Schweiz-Experten:

Ich habe ein älteres Bahntandem gesehen. Rot mit großen "HELVETIA" Decals.

Kann man das einem Hersteller zuordnen oder gab es früher Vereine in der Schweiz die so rumgefahren sind?

Mehr Bilder habe ich gerade leider nicht.
Helvetia war eine Marke vertrieben durch die Komenda aus St. Gallen. Das spannende bei der Komenda, die bereits in vierter Generation existiert, ist das jede Generation einen eigenen Markennamen auf den Markt brach. Zeitlich müsste dein Helvetia wahrscheinlich zwischen 1898 und 1936 sein. Danach hat die Komenda unter Max Komenda die Marke Mako auf den Markt gebracht.
Hier der Link zur Komenda
 
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Liebe Eidgenossen,

ich bin im Besitz eines interessanten Bahnvelos, zu dem ich recht wenig Informationen habe. Außer, dass es das ehemalige Bahnrad von Marc Riegendinger ist und dass ich es in diesem Zustand vor ca. 8 Jahren in Niederbipp von einem witzigen Sänger mit bunten Haaren gekauft habe.

Der Rahmen trägt außer der Rahmennummer 7004 und der Aufschrift Marc Riegendinger keinen Hersteller. Ausstattung Campa Pista und Cinelli. HR Felge ist von Duralca, VR Martano. Die Reifen halten nach wie vor 8 bar.

Hat jemand von Euch vielleicht ein paar Informationen zu diesem Rad? Ein BJ? Erkennt jemand den Rahmenbauer bzw. den Hersteller?

Alle Infos sind willkommen - danke im Voraus...

PS: Das Rad gehört mal wieder gereinigt, ja. Funkelt aber auch so schon gut vor sich hin... ;-)

Liebe Grüße,
Flo


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Dieses Rad gehörte meinem Vater... ich werde ihm das Foto senden, um weitere Details zu erfahren. Es könnte sein, dass der Rahmen ein Masi-Rahmen aus Mailand ist.
Hallo @Florinator
Gemäss meinem Vater ist der Rahmen von Guiseppe Guerini 1965 od. 1966 gebaut worden. Giuseppe Guerini war Mechaniker und Radshop-Inhaber auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon und war davor u. a. der Mechaniker von Hugo Koblet.
 
Hallo @Florinator
Gemäss meinem Vater ist der Rahmen von Guiseppe Guerini 1965 od. 1966 gebaut worden. Giuseppe Guerini war Mechaniker und Radshop-Inhaber auf der offenen Rennbahn in Zürich-Oerlikon und war davor u. a. der Mechaniker von Hugo Koblet.
Hallo Roger,
Willkommen im Forum!
spannende Geschichte, schöne das du uns daran teilhaben lässt.
Was mir neu ist, das Guerrini selber gebaut hat. Alois Iten, der die Werkstatt 1967 von Guerrini übernahm, hat mir berichtet, das die Rahmen aus der Region Como kamen. Er selber hat nach der Übernahme weitere Rahmen über Guerrini eingkauft, die aus Italien stammten. Guerrini hat sich 67 im Tessin niedergelassen und war Campagnolo Importeur.

Nachtrag: Nicht Giuseppe sondern Luigi hiess Guerrini mit Vornamen. Er hat 1950 in der Werkstatt auf der offenen Rennbahn angefangen und im August 1967 an Alois Iten übergeben.

GLO (Guerrini Luigi Oerlikon) war die Abkürzung auf den Steuerkopf.
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Da wir gerade im aktuellen KdM kurz über ICS geschrieben habe, versuche ich hier noch ein wenig ausführlicher zu berichten.
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Artemio Granzotto hat mit seinen beiden Marken „Magni“ (nicht zu verwechseln mit dem italienischen Magni) und „ICS“ (italcicli cycle system) so etwas wie den Grundstein für erfolgreiches Marketing im Radsport gelegt. Mit seinen Veredlungen und technischen Veränderungen hat er versucht neue Marktnischen zu erschliessen. Diese zielte klar auf gut betuchte Radsportler ab.
Mit dem verchromen und vergolden von Rahmen und Komponenten hat er definitiv Bling Bling auf den Markt gebracht. Wie sinnvoll das verchromen von Alu ist, ist eher fragwürdig.
Neben dem veredeln hat er auch Komponenten optimiert. An den Campagnolo Super Record Schaltwerke. hat er eine zusätzliche Einstellschraube um den Umlauf der Kette zu optimieren.
An dem grossen Kettenblatt und dem Umwerfer hat er zusätzlich eine Kettenführung montiert die ein rausfallen der Kette verhindern soll.
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Ein ehemaliger Mitarbeiter der als Ingenieur bei ICS in der Entwicklung tätig war, hat gesagt das sie auch Hand in Hand mit Campagnolo arbeiteten. So hat Campagnolo dann in der C-Record Ära auch änderungen übernommen. Muss da nochmals in meinen Unterlagen schauen, was da genau war. Granzotto durfte auch den Namen Campagnolo in seinen Prospekten verwenden.

Ergonomische Anpassungen wurden an den Schalthebel und den Pedalkäfigen vorgenommen. Bei dem Schalthebeln dienten die normalen Campagnolo als Grundlage, die er dann ausgefräst, gebogen und mit einer Kunstoffeinlage ausgestattet hat. Auch hat er die Befestigungsschraube die mit einer kleinen Madenschraube anstelle den normalen Befestigungsschrauben verwendet.
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Bei den Pedalkäfigen hat er einfach anstatt einen, zwei Laschen hinzugefügt. Die hat er wie vieles auch patentieren lassen. Es gab sie verchromt und in schwarz, für vers. Pedalsysteme.
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Für die Felgen hat er ein Thermoband entwickelt um die Hitze bei langen Abfahrten besser aufzunehmen.
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Hier die Anweisungen dazu:
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ICS Thermotal Montageanweisung_001.jpeg


Mir bekannt sind noch folgende Veränderungen. Die Innenbefestigung ähnlich Vorbau in der C-Record Sattelstütze, Gewichtstuning bei div. Komponenten und auch Felgen hatten sie im Sortiment. Desweiteren war ne eigene Reinigungsmittellinie verfügbar.

ICS wurde auch über den Brügelmann Katalog vertrieben. Im Katalog von 1985 sind 2 Seiten ICS drin.
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Selber habe ich kein Magni Rennvelo, da die Rahmen von Losa aus Italien kamen und somit aus meinem Sammelgebiet fallen. Von den Komponenten habe ich bei meinen letzten Projekten beim Molk und Lang diverse ICS Parts genutzt. Einen Laufradsatz mit den Astrotherm Felgen hatte ich mal, habe den aber weitergegeben. Da waren die Collés mit dem Thermoband montiert.
 
Ich bin gerade an den letzten Vorbereitungen für die Sonderausstellung im Velomuseum Rehetobel. Dieses Jahr dreht es sich um die Tour de Suisse. Gestern durfte ich dazu, das Tebag von Ferdy Kübler aus den Saisons 1948/49 abholen um es bei uns auszustellen.
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Wer es genauer betrachten möchte kann das Stück Schweizer Sportgeschichte ab Mai in der Sonderausstellung zur Tour de Suisse nebst weiteren spannenden Exponate von Beat Breu, Urs Freuler und vieles mehr besichtigen.
 
Ich bin gerade an den letzten Vorbereitungen für die Sonderausstellung im Velomuseum Rehetobel. Dieses Jahr dreht es sich um die Tour de Suisse. Gestern durfte ich dazu, das Tebag von Ferdy Kübler aus den Saisons 1948/49 abholen um es bei uns auszustellen.
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Wer es genauer betrachten möchte kann das Stück Schweizer Sportgeschichte ab Mai in der Sonderausstellung zur Tour de Suisse nebst weiteren spannenden Exponate von Beat Breu, Urs Freuler und vieles mehr besichtigen.
Sehr, sehr schön!
Da muss demnächst unbedingt mein TEBAG 'Ferdy Kübler' nach der Winterpause wieder auf die Strasse. Es ist einige Jahre jünger, ca. 1956, und etwas moderner ausgestattet.
Wobei mich das Gran Sport (?) Schaltwerk an dem Kübler-Rad aus 1948/1949 etwas wundert, kam das nicht erst 1951 auf den Markt?

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Sehr, sehr schön!
Da muss demnächst unbedingt mein TEBAG 'Ferdy Kübler' nach der Winterpause wieder auf die Strasse. Es ist einige Jahre jünger, ca. 1956, und etwas moderner ausgestattet.
Wobei mich das Gran Sport (?) Schaltwerk an dem Kübler-Rad aus 1948/1949 etwas wundert, kam das nicht erst 1951 auf den Markt?

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Meines Wissens sogar erst 1953. Aber ich bin noch am Anfang des Campagnologie Studiums.
 
Wobei mich das Gran Sport Schaltwerk an einem Rad aus 1948/9 etwas wundert, kam das nicht erst 1952 auf den Markt?
Ja, da hast du recht, aber was daran noch geändert wurde, kann ich leider nicht sagen. Ich habe es vom Enkelsohn von Ferdy erhalten für die Ausstellung. Das Tebag war im Sportmuseum Basel und wurde nach der Schliessung wieder an die Familie Kübler gegeben. Das es eins seiner eigenen war, hat Ferdy bestätigt.
Damals haben sie nur alle 2 Jahre ein neues Velo erhalten, daher kann es gut sein, das es auch später noch eingesetzt wurde als Trainigsrad. Das sind aber alles Mutmassungen. Ich werde es sicher noch genauer Anschauen und probieren anhand von Bildern, mehr über die Geschichte dieses Velos rauszufinden.
Das Velo von 50/51 wurde ihm in Italien geklaut und leider nie mehr gesehen.
 
Wenn man die Fotos anschaut dann tippe ich aufs Schaltwerk Simplex Champion du Monde für Kübler's Rad 1948 -1951.

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Kübler als Gesamtsieger der Tour de Suisse 1948 auf der letzten Etappe, Radbahn Zürich-Oerlikon.


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Kübler unterwegs, Gesamtsieger der Tour de Suisse 1951
 
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Weil‘s gerade so gut zur Tour de Suisse passt, hier nochmal ein Bild von Alfred „Fredy“ Rüegg.

Das passende Rad (Mittelholzer / Zürich) möchte ich demnächst fahrfertig machen und auf die Straße bringen.

Momentan schlummert es noch im Keller vor sich hin. 😊
 

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Weil‘s gerade so gut zur Tour de Suisse passt, hier nochmal ein Bild von Alfred „Fredy“ Rüegg.

Das passende Rad (Mittelholzer / Zürich) möchte ich demnächst fahrfertig machen und auf die Straße bringen.

Momentan schlummert es noch im Keller vor sich hin. 😊
Da bin ich schon sehr gespannt auf das Endergebnis! Wie alt datierst du deines?
 
Schwer zu sagen, aber ich schätze Anfang sechziger Jahre, also etwa die Zeit des Teams Cynar-Mittelholzer. Einem bestimmten Fahrer konnte es aber nicht zugeordnet werden.
Ja, leider ist ja Ernst Mittelholzer bereits 1962 verstorben und wie lange es die Marke Mittelholzer danach noch gab, ist mir leider nicht bekannt. Daher sehr gespannt wie dein Rahmen aussieht.
 
Ja, leider ist ja Ernst Mittelholzer bereits 1962 verstorben und wie lange es die Marke Mittelholzer danach noch gab, ist mir leider nicht bekannt. Daher sehr gespannt wie dein Rahmen aussieht.

So, wie halt alle Rahmen des Teams. Im Grunde so wie dss Rad auf dem Bild mit Fredy Rüegg. Nur die Ausstattung hinsichtlich der Bremsen ist anders.

Auf einem Bild aus meinem altem Hobbyraum, den ich leider vor vielen Jahren aufgeben musste kannst Du ein wenig davon erkennen.

Es steht halbfertig im Hintergrund zwischen dem Ciöcc und dem Mittelholzer Bahnrad.
 

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So. Nu habe ich doch heute schon mal das Mittelholzer ans Licht geholt. Es verbinden sich leider immer noch traurige Erinnerungen damit, denn ich hatte es 2014 fast fertig aufgebaut und wollte damit zu einer Veranstaltung im Rahmen der offenen Schweizer Meisterschaften in Zürich, besser bekannt als Züri-Mezgete. Es sollte trauriger Weise auch noch die letzte werden.
Damals haben sich ehemalige Teilnehmer und Freunde dieses so traditionsreichen Rennens zu einer Ausfahrt auf der Offenen Rennbahn in Oerlikon getroffen. Das Schweizer Fernsehen hat damals einen schönen Bericht darüber gemacht.
Dann aber hatte ich den schweren Trainingssturz mit gebrochenem Oberschenkel und aus wars. Das Mittelholzer bin ich nie gefahren.

Also, hier Bilder. Entstaubt habe ich es jetzt nicht. Also verzeiht bitte den Zustand.

Es fehlt noch der Flaschenhalter, den ich noch habe. Am Unterrohr ist zu sehen, das mal andere Seitenzugbremsen montiert waren.
Die Schalthebel saßen aber wohl immer so ungewöhnlich tief, denn Spuren der Schelle und der abgenutzte Lack wo die Finger beim Schalten hinkommen zeugen davon.

Lenker, Vorbau und Laufräder wurden von mir ergänzt. Ein wahrscheinlich originales Hinterrad aus der Zeit der Entstehung hat aber überlebt. Ebenfalls Campa Hochflansch, aber mit Weinmann Felge.
Die Pumpe ist auch erstmal aus meinem Bestand. Montiert war eine kürzere Silca mit Campa Gegenhalter. Diese ist jedoch defekt. Irgendwann werde ich sie richten und dann wieder montieren.
 

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