AW: Erstellen eines Trainingsplans
Das bedeutet also es ist sinnvoll 2-3 Monate zu trainieren wie ich das zur zeit mache. Daraufhin eine Erholungsphase also 1 woche Ruhe. Ist das richtig?
Und ist es richtig das die Reihenfolge pro Trainingsblock (3Tage) Intrvalltraining , GA1, GA2 m sinvollsten ist.
Außerdem wie sieht bei euch Intervalltraining aus ? Also eine bergige Gegend hernehmen und dort dann 6xBerg +Abfahrt als Intervall und das dann 3 mal ist das in Ordnung?
Und das buch ist lohnenswert:
http://www.amazon.de/Die-Trainingsb...=sr_1_2?ie=UTF8&s=books&qid=1250684103&sr=1-2
dann müsst ich mir wirklich mal so was zulegen.
Das was Du machst ist erst mal nicht grundsätzlich falsch. Ich sage das deswegen, weil keine groben Fehler in der Systematik zu erkennen sind und Du Dich anscheinend mit der Thematik schon etwas auseinadergesetzt hast. Ich schreibe deswegen nicht falsch, weil die Frage ob es für Dich persönlich
richtig oder gar
optimal ist so pauschal nicht beantwortet werden kann. Optimal ist es offensichtlich nicht, weil es sich nicht so entwickelt, wie Du es Dir wünscht.
Ob jetzt zwei oder drei Tage Training am Stück richtig sind und ob eine Ruhewoche nach drei oder sechs Wochen erforderlich ist, ist einfach sehr individuell und von vielen verschiedenen Faktoren abhängig. Langfristig führt kein Weg daran vorbei Bücher zu lesen, sich mit Leuten zu unterhalten, die sich auskennen und sehr, sehr viel falsch zu machen. Leider musst Du erstmal ziemlich viele Fehler machen, weil kein Weg daran vorbeiführt, dass Du Dich selber kennenlernst und ein Gefühl für Deinen Körper entwickelst. Und das funktioniert oftmals über Try and Error.
Noch so ein paar grundlegende Stichpunkte
-wenn sich müde und kaputt fühlen bei Dir eher Normalzustand als die Ausnahme ist trainierst Du entweder zu viel und/oder zu hart
-das gleiche gilt, wenn Du Dich (öfter als andere) erkältest oder andere gesundheitliche Probleme zeigst
-damit Training wirksam ist muss es variabel sein d. h. der Körper muss immer wieder mit neuen Reizen konfrontiert werden. Für Dich könnte das vielleicht heißen 2x/Woche nur 1-2h fahren dafür aber mit Intervallen die auch ruhig richtig hart sein dürfen und 2x/Woche lange Ausfahrten, die aber wahrscheinlich eher ruhiger sein sollten, als Du sie aktuell fährst. Die meisten Leute fahren nämlich ihre langsamen Einheiten viel zu schnell und die schnellen Einheiten viel zu langsam und damit wieder zu wenig variabel.
Wenn ich das richtig rausgelesen habe bist Du noch relativ jung daher mein Vorschlag mind. 1-2x/Woche sich noch irgendwie anders körperlich/sportlich zu betätigen, damit es nicht zu einseitig wird.
Noch ein paar trainingstechnische Eckdaten:
Oktober/November: Aufbau der Grundlage und viel Alternativsport (laufen, schwimmen,Spielsportarten)
Dezember/Januar: Weiterer Grundlagenaufbau und langsamer Aufbau von Kraft und Kraftausdauer im G2-Bereich
Februar/März: Weiter Grundlagenaufbau und nachdem die Gelenke vorbereitet und stabilisiert sind Beginn von K3 (Kraft am Berg) (wobei je nachdem wo man wohnt beschränkt sich das oft noch auf Rolle oder Spinningrad)
April-Juni: Grundlagentraining wird zurückgefahren und nur noch stabilisiert. Der Gesamttrainingsumfang wird zurückgeschraubt und dafür wird die Intensität gesteigert. Vermehrtes Intervalltraining im G2 und EB-Bereich und sehr dosiert auch Training und Trainingswettkämpfe im Spitzenbereich.
ab Juli ist man dann in Topform, womit man seine Hauptwettkämpfe bestreitet. Je nach Vorerfahrung und Qualität des Grundlagentrainings kann man diese Form für 4-8 Wochen konservieren.
Wenn Dir Begrifflichkeiten nicht klar sein sollten, solltest Du alles in der Trainingsbibel finden können oder Du fragst hier einfach nach

Das Krafttraining beginnt man früh im Jahr weil jede Trainingsart unterschiedlich lange braucht bis sie "zieht"
Grundlagenaufbau = Monate-Jahre
Kraftaufbau = Wochen bis Monate
Formaufbau (EB und Laktattoleranz) = 4-8 Wochen
Je nachdem wann Du welche Ziele hast, solltest Du Dir die Monate dann entsprechend verschieben und wenn Du eine lange Saison (Apr.-Okt.) planst ist es sinnvoll ein frühes und ein spätes Highlight zu legen und zwischendurch eine mind. vierwöchige Phase für Regeneration und Grundlagenstabilisierung einzuplanen.
Das nur mal ein paar ganz grobe Infos zur Trainingsaufbausystematik. Für die Feinarbeit
-wie lange sollte ich Grundlage fahren
-mit welchem Puls sollte ich in den einzelnen Bereichen fahren
-wie viele Ruhetage brauche ich
-wie lang soll ein Intervall sein und wie viele baue ich in eine Trainingseinheit ein
Um diese und noch viele andere Fragen für Dich richtig beantworten zu können braucht es einfach eine Menge Zeit und Erfahrung und auch Fehlschläge. Bei einigen Fragen kann ein Leistungsdiagnostiker helfen aber im Endeffekt kommt es immer auf Dich und Dein Körpergefühl an. Und prinzipiell reichen meines Erachtens auch die Grundweisheiten
G1=man kann sich locker unterhalten, weiß aber nach drei Stunden (mit hoher Trittfrequenz und ohne rollen lassen) trotzdem was man getan hat
G2=man kann sich stockend unterhalten
EB=man bekommt nur noch Satzfetzen raus
SB=man schaut überkreuz und sieht nur noch schwarz/weiß
völlig aus, wenn man sie mit einem guten Körpergefühl kombiniert.
Als letze Anmerkung noch (dann mach in den *klugscheißermodus* wieder aus

)
Man darf nicht unterschätzen wie einen hohe Belastungen auf der Arbeit oder Lern- und Prüfungsstress in der Schule erschöpfen und es gibt Phasen wo Regeneration deutlich mehr bringt als jede Trainingseinheit. Und um echte Müdigkeit von Unlust oder dem inneren Schweinehund unterscheiden zu können braucht es wie immer Erfahrung und ein gutes Körpergefühl.