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Erste 2-Tages-Fahrt mit dem RR mit Übernachtung, Erfahrungen gesucht!

G

Gelöschtes Mitglied 58909

Hallöle,
ich plane meine erste große Zweitagesfahrt mit dem Rennrad und würde gerne wissen was ihr so von der Planung haltet, was man denn unbedingt mitnehmen muss und ob ihr sowas ähnliches schonmal gemacht habt.

Meine Unternehmung hatte ich mir ungefähr so vorgestellt:
Früh morgens Abfahrt zuhause in Schweinfurt Richtung Süden über Rothenburg, Aalen, Ulm ins Allgäu nach Memmingen/Kempten. Ca. 300km mit Open End, also Fahren so weit mich die Beine und das Rad tragen. Route habe ich schon ungefähr festgelegt, hauptsächlich Flusstäler ohne viel Höhenmeter. Es soll entspannt aber flott gehen. Dann würde ich mir Abends so gegen 8 eine Pension in einer Ortschaft suchen und dort für max. 30-35€ duschen, übernachten und frühstücken. Dann ginge es weiter Richtung Alpen, kurzer Abstecher nach Österreich und dann über Starnberg nach München zum Hbf. Von da aus mit einem Bayernticket wieder in die Heimat.

Gegen Plattfuß und gerissene Ketten bin ich gerüstet, Radrucksack hab ich auch. Aber was muss da unbedingt rein?
Ist das mit der Unterkunft Mitte August machbar oder muss man da erst zig Ortschaften absuchen bis man etwas findet?
Gibts sonst noch was zu beachten?
Vielen Dank für eure Hilfe!
 

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Re: Erste 2-Tages-Fahrt mit dem RR mit Übernachtung, Erfahrungen gesucht!
Bei gutem Wetterbericht würd ich mit absolutem Minimalgepäck fahren, das in eine Lenkertasche käme. Da wäre auch Platz für etwas Essen. Die Übernachtungsmöglichkeiten hängen vom Tourismus im jeweiligen Ort ab, da bin ich überfragt.

Plan abends genug Zeit ein zum gut! Essen, Kit durchwaschen. Im Handtuch auswringen, dann ist es morgens wieder trocken. Auf so Touren hat man abends genug zu tun... Viel Spaß !:daumen:

Gruß, svenski.
 
Ich geh mal davon aus, dass du schon Erfahrung mit 300-km-Touren hast? Das ist ja keine Distanz, die man so eben schnell mal aus dem Ärmel schüttelt.
Fährst du mit GPS-Navigation? Mit Weg suchen nach Karte in unbekannten Gebieten kann man nämlich sehr viel Zeit vertrödeln.

Ansonsten kann ich mich meinem Vorredner nur anschliessen.
 
Dann würde ich mir Abends so gegen 8 eine Pension in einer Ortschaft suchen und dort für max. 30-35€ duschen, übernachten und frühstücken.

20:00 Uhr scheint mir deutlich zu spät. Kommt natürlich auf die Pensionsdichte in der Gegend an. Aber wenn du so spät erst anfängst dich umzusehen, kann es dir schon passieren, daß du lange suchen musst. Und je später es wird, desto schwerer wird es etwas zu finden, v.a. wenn es dann auch noch preislich passen muss. Supersonderangebote gibt es um diese Zeit nicht mehr, zumal Gäste für eine Nacht recht unbeliebt sind. Sie machen fast genau soviel Arbeit wie jemand der eine Woche bleibt, lassen aber wenig Geld da.

Rechne ausserdem mind. 90 Min. eher 2 Stunden, für Rad sicher abstellen, Zimmer beziehen, Duschen, Wäsche waschen, mal verschnaufen, ... . Danach noch essen - das dauert ja auch nochmal mindestens eine Stunde. Es wird also reichlich spät. IMO benötigst du bei so einer langen Tour deutlich mehr Schlaf als du es gewohnt bist. Ich geh bei sowas spätestens um 21:30 Uhr ins Bett, wenn ich um 9:00 wieder auf der Straße sein will. (Morgens geht ja auch wieder viel Zeit drauf, mit Ausräumen, Auschecken, Frühstücken, ...)

Ich habe bisher solche Touren nur mit vorgebuchten Pensionen gemacht. Das braucht per Telefon im Vorraus meist mehrere Versuche, bis ich etwas passendes gefunden habe. Unterwegs, wenn man auch noch abgekämpft und kaputt ist, stelle ich mir das einigermassen nervig vor.
 
Entweder vorher buchen und entspannt ankommen, oder meine Methode: Wenn Biwacksack und Schlafsack im Rucksack sind, findet sich auch in der überlaufendsten Gegend ein Schlafplatz. Frühstück dann im Hotel. Für eine Nacht geht das schon mal.
 
Wenn Du weißt, wie weit Du am ersten Tag in etwa kommst, kannst Du Dir entweder schon mal eine Pension buchen oder aber schon mal im Internet recherchieren, was es da so in der Gegend gibt und wie die Preise aussehen. Dann sparst Du Dir 1. die Suche und hast konkrete Adressen zum Anfahren und 2. kennst Du die Preise und musst notfalls nicht erst noch nach etwas suchen, was in Dein Budget passt.

Je nachdem, wo Du dann abends auch landest, kann das mit der Übernachtungsmöglichkeit einfach oder beliebig kompliziert werden. Auf dem Land mit den kleinen Dörfern könnte es schwieriger sein, eine Pension oder eine Gaststätte mit Übernachtungsmöglichkeit zu finden. In Städten wirst Du eventuell etwas mehr zahlen müssen. Wenn Du Pech hast und in eine Urlaubsregion kommst (Bodensee z.B.) könnte das mit den Übernachtungen und den Ferien auch schwieriger und teurer sein. Deshalb würde ich abends auch nicht bis spät in die Nacht radeln. Es könnte dann schwieriger sein, etwas zu finden wenn Du nichts gebucht oder reserviert hast.
 
Abends um 8 nach ´nem Schlafplatz suchen ist zu spät, um 9 ist´s dunkel. Wenn es nicht gleich klappt, stehst du dumm da. Spätestens um 18 Uhr solltest du dir überlegen, wie weit du noch kommst und ein sicheres Ziel ansteuern. Nimm ordentliche Lampen mit! Eine Windjacke für die Pausen ist wichtig, wenn du verschwitzt im Luftzug sitzt, erholst du dich nicht. Meide die Mittagshitze, ab 12 Uhr ist die beste Zeit für eine längere Pause. Auf Friedhöfen gibt es gratis Trinkwasser, das spart auch Zeit gegenüber dem Supermarkt. Nimm eine kleine Reserveflasche zusätzlich zu denen am Rahmen mit. Die Füße freuen sich, gelegentlich aus den Radschuhen rauszukommen - leichte Turnschuhe einpacken. Salz und Zucker sollten immer dabei sein, falls du fernab vom Supermarkt merkst, wie fertig du eigentlich bist.
 
Übe, übe, übe!
Fahre also zunächst x-mal ein solche Tour, in dem umfang, von zuhause, NACH Zuhause, also eine 250-300 km Schleife!!!

kann sein, dass das dein ding ist; dass es Spass amcht, dass Du es ganz simpel schaffst.
kann auch sein, dass dein körper es einfach nicht kann, that simpel is ist!
oder, was ich am wahrscheinlichsten finde: Du kannst zwar deinen Körper 1x dazu zwingen, das zu fahren, aber am nächsten morgen bist du sooooo platt, kaputt, müde, am ende, dass du nie weiterfährst!
Und wenn, dann eben nicht....200-300 km am 2. tag, sondern eher nur 20!:eek:

Du mustt deinen Körper kennelernen, musst wissen, was du schaffst!
 
300km und am nächsten Tag in die Alpen verlangt dem Körper sicherlich viel Regeneration ab. Ich bin vor zwei Jahren flach vorm Wind 220km gefahren und die 130km am nächsten Tag durch hügliges Gelände haben sich grausam angefühlt. Ein Jahr drauf 3x170km ging ziemlich einfach, aber das ist eben grad mal knapp mehr als die Hälfte. Deine geplante Strecke läuft nach Süden - mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit hast du ausreichend Gegenwind. Wirklich ausgebucht ist das angestrebte Gebiet zur angedachten Reisezeit wohl nicht mehr, aber erwarte mehr als 30,- € für ein Einzelzimmer. Zur Navigation: Falls du kein GPS hast und das Smartphone mit der Batterie nicht hinkommt, mach dir einen Spickzettel, auf dem du die Reihenfolge der Orte notierst, und folge dann den Straßenschildern. Je weiter du nach Süden kommst, umso mehr Fahrradwegweiser stehen da aber auch.

In den Rucksack: Flipflops, Zahnbürste, Probepackungen Zahnpasta, Duschgel, Shampoo, dünne Hose, Unterwäsche, T-Shirt, Geld, Telefon und Ladegerät fürs Telefon. Je nach Wettervorhersage noch Regenjacke und Überschuhe. Ansonsten: So viel Verpflegung wie nötig und weiter nichts. Bei Zweitagestouren hier in den Niederlanden hatte ich häufig eine vorgekochte Portion Pasta mit Soße dabei, so dass ich dann nicht noch nach 'nem Restaurant suchen muss. Dann könntest du quasi auf die Kleidung im Rucksack auch verzichten und du sparst abends viel Zeit, weil du im Grunde nach dem Einchecken das Zimmer nicht mehr verlassen musst.

Buchen... du siehst ja mittags schon etwa, wie es läuft und wie viel km du pro Stunde machst, und kannst dann voraus rechnen, bis wohin du etwa kommst. Dann via Smartphone buchen (booking.com und so weiter). Im Zweifel etwas weniger ehrgeizig, damit du nachher wirklich hinkommst. Nicht unterschätzen, wie viel Zeit für Pinkelpausen, Verpflegungspausen, Fotopausen draufgeht. Und du musst dir überlegen, aus welchen Quellen du dich am Sonntag versorgst, wenn die Supermärkte geschlossen haben.

Mein persönlicher Rat wäre aber auch: 2x maximal 200km und vorgebuchte Unterkunft. Du glaubst gar nicht, wie sehr das bei einer so langen Strecke motiviert, zu wissen, dass man sich dem Ziel auch mal langsam nähert.

P.S. Trinkwasserpause auf'm Friedhof finde ich ein wenig unangemessen, ehrlich gesagt, aber das ist sicherlich Ansichtssache.
 
Übe, übe, übe!
Fahre also zunächst x-mal ein solche Tour, in dem umfang, von zuhause, NACH Zuhause, also eine 250-300 km Schleife!!!


Ich geh mal davon aus, dass du schon Erfahrung mit 300-km-Touren hast? Das ist ja keine Distanz, die man so eben schnell mal aus dem Ärmel schüttelt.
Fährst du mit GPS-Navigation? Mit Weg suchen nach Karte in unbekannten Gebieten kann man nämlich sehr viel Zeit vertrödeln.


Bin dieses Jahr schon eine Tour von Schweinfurt nach Ingolstadt gefahren, 240km in 8h (ohne Pausen) und abends mit Vati heim :) Das war mein längstes bis jetzt. Navigation einmal quer durch Bamberg, Erlangen, Fürth und Nürnberg hat super geklappt, fällt mir persönlich nicht sehr schwer. Jetzt wollte ich eben noch einen drauf setzen und mal die 300er Grenze knacken. Wenn ich da vorher 3-4 Ruhetage einlege, sollte das eigentlich auch zu schaffen sein. Was mich motiviert, ist so lange zu fahren, bis ich die Alpen sehen kann :)
 
Na gut, wenn du 'nen 30er-Schnitt auf so lange Strecke hochhalten kannst, dann hast du ja schon ein wenig Vorbereitung - aber du willst ja eben noch einen zweiten Tag hintendran setzen. Die Alpen sehen kannst du bei gutem Wetter dann das erste Mal theoretisch von Schloss Hellenstein in Heidenheim. Praktisch wird das irgendwo zwischen Memmingen und Kempten funktionieren, wenn du mal aus'm Iller-Tal rausfährst.
 
Mit viel Erfahrung mit Mehretappenfahrten misch ich mich hier mal ein. Die Tips und Zeitbedarfsberechnungen von GerdO würde ich unbedingt berücksichtigen. So eine Tour ohne vorgebuchte Übernachtung kann nur mit viel Glück funktionieren, weil die Zeit für die Zimmersuche in Deiner Planung nicht vorkommt.
 
Du schreibst, dass Du Deine Route in Flusstälern geplant hast. Da laufen auch die "touristischen" Fahrradwege und Du konkurrierst mit Radwanderern um die Zimmer. Abseits der Rennstrecken gab es in den letzten Jahren auch in idyllischen Gegenden ein gewaltiges Sterben von Dorfgasthöfen, ersetzt durch das eine oder andere Golf Resort, wo sie nicht auf Rennradler mit 30 € Budget warten. Ich rate daher ebenfalls zum Vorbuchen, ansonsten wurde schon alles Relevante geschrieben.
 
Na ja, gut, die Flusstäler, die er da wohl im Sinn hat, stehen aber überwiegend und vor allem im Übernachtungsgebiet nicht gerade im Fokus der üblichen Radwanderer.
 
Ein Stück Main am Anfang, dann Jagst, Kocher, Stück Donau und Iller. So wie es die Mehrheit hier vorschlägt werde ich das dann wohl auch machen und mich vorher ein bisschen zwecks Übernachtung erkundigen.
Danke für die Tipps! :bier:
 
Trinkwasserpause auf'm Friedhof finde ich ein wenig unangemessen, ehrlich gesagt, aber das ist sicherlich Ansichtssache.

Ging mir eigentlich auch so, ein Bekannter hat das mal angeregt, als unser Wasser alle war und sonst nichts in der Nähe. Seitdem mache ich´s auf Reisen meistens so und es hat sich noch nie jemand dran gestört. Im Gegenteil, die wenigen Leute die man dort trifft sind immer sehr nett und auch neugierig, wo es hingeht. Wenn gerade jemand da ist, der offensichtlich trauert, würde ich auch weiterfahren.

Nochmal zum Thema - sei vorsichtig damit, unbedingt eine bestimmte Strecke schaffen zu wollen. Man hetzt sich dann schnell und übertreibt mit dem Tempo, das kann böse nach hinten losgehen und den Spass kaputtmachen. Lass es langsam angehen und schau dann was die Beine hergeben. Nach stundenlangem Fahren ist man auch mal voll auf Endorphinen und total gaga im Kopf, dann merkt man nicht mehr wie platt man ist. Lass dir auf dem Tacho immer die Fahrzeit anzeigen und kontrolliere dass du regelmäßig trinkst, isst und Pausen machst.
 
Na ja, gut, die Flusstäler, die er da wohl im Sinn hat, stehen aber überwiegend und vor allem im Übernachtungsgebiet nicht gerade im Fokus der üblichen Radwanderer.
Der Illerradweg ist jetzt sicher nicht ganz so überlaufen wie der Donauradweg, ich würde ihn aber auch nicht für menschenleer halten, auch wenn man an den beliebten Radweg "Romantische Straße" eins weiter östlich denkt. Vorbuchen oder in Preis/Strecke(=Zeit) flexibel sein ist die Devise, aber das ist beim TE ja angekommen. Diesem viel Spaß auf der Fahrt!
 
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