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dreiwöchige Rennradtour

orpheus123

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Hallo zusammen,

ich habe während meiner Semesterferien im Sommer 2011 ca. 3-4 Wochen Zeit Urlaub zu machen. Ich bin nun auf die Idee gekommen, mit dem Rennrad an einem Standort in Frankreich (evtl. Paris) oder auch von zu Hause aus zu starten. Als Ziel habe ich Madrid ausgewählt. Nun stellen sich aber noch einige Fragen.
Eine davon erhoffe ich mir hier klären zu können. Ist es möglich, Gepäck für 3-4 Wochen mitzunehmen, wenn man nicht vor hat in einem Hotel zu schlafen? Das bedeutet ich habe ein Zelt usw. dabei. Ich habe schon eine Wandertour unternommen und war dort mit ca. 15 kg bepackt. Ich könnte dies evtl auf 12-13 kg reduzieren. Des weiteren wiege ich persönlich 75 kg. Das Rennrad ist nicht unbedingt das modernste Gefährt auf dem Markt. Es ist bereits 4 Jahre alt, ist aber noch einwandfrei einsetzbar.
Ich habe nun von verschiedenen Möglichkeiten des Gepäcktransports gelesen.
Eine davon war ein Fahhradanhänger. Gefällt mir persönlich eher nicht, da ich mir durch diesen Anhänger eine Einschränkung im Fahrspaß vorstellen kann. Außerdem erhöht er das Gesamtgewicht und ist ziemlich teuer (ca. 200 Euro).
Es soll auch diverse Radtaschen geben. Diese Möglichkeit erscheint mir sehr sinnvoll. Ich könnte die Radtaschen dann zur Unterbringung der Kleidung und wichtigen Utensilien nutzen, das Zelt könnte ich dann auf den Gepäckträger (es müsste doch eine solche Vorrichtung geben?) befestigen.
Mir kam noch die Idee den Trekkingrucksack (65+20 Liter) zu nutzen. Ich würde dann mit dem Rennrad fahren und mein Gepäck auf dem Rücken haben.

Mein Frage die ich nun hier stellen will:
Für welche Art der genannten Gepäcktransportmöglichkeiten würdet ihr euch entscheiden?
Gibt es noch andere Möglichkeiten, die sinnvoller für mein Vorhaben sind?

vielen dank im voraus
orpheus123
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Radeln mit Rucksack oder Radeln mit Gepäckträger, dazu gibt es eigentlich keine allgemeingültige Aussage und das ist eher Geschmackssache.

Bedenke beim Rucksack, dass er unter den Achseln ziemlich drücken kann wenn die Arme nach vorn gestreckt sind, dass Du mit den meisten Rucksäcken kräftig am Rücken schwitzt, dass der Luftwiderstand damit bedeutend höher liegt und dass ein großer Rucksack beim Umschauen hinderlich ist - von Darauffallen bei einem Crash mal abgesehen.

Bedenke beim Gepäckträger, dass die für Rennräder geeigneten und sinnvollen Versionen keine wirklich großen Lasten tragen können (bis max. 20 Kilo) und diese Lasten wegen der nötigen Fußfreiheit ziemlich weit hinten positioniert werden müssen, was beim typisch kurzen Rennradhinterbau im Wiegetritt oder beim "Sprinten" ziemlich unangenehm werden kann.
Ein kleines Zelt kann mit Riemen oben auf dem Träger befestigt werden und darf gern nach hinten überstehen, die Taschen hängen ja an den Seiten.

Ich persönlich ziehe den Träger eindeutig vor, ein Freund von mir ist dagegen eingeschworener Rucksack-Fan - am besten probierst Du beides mal aus.
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Meine Erfahrung:

Das Gepäck sollte die 9kg nicht überschreiten, sonst wird es zur Last.

Ein Gepäckträger läßt sich montieren, ist praktisch, verändert aber massiv den Schwerpunkt. Das solltest Du vorher probieren - vor allem Bergauf. Wenn Du keine Ösen am Rad hast ist dieser "freischwingend" und neigt damit zum "schlingern".

Auch die Fahrt mit dem Rucksack solltest Du testen. Es ist nicht jedermanns Sache damit zu fahren, vor allem nicht wenn es warm ist.

Ansonsten wäre das Zelt am Rad (ca. 3kg) und der Rest auf dem Rücken (max. 6kg) die erste Wahl.

Mit 9kg Gepäck kommst Du übrigens hin. Dinge wie Schläuche, Mäntel und so kannst Du direkt an den Rahmen tapen. Funktionskleidung bleibt beim duschen einfach an, wird mitgewaschen und ist morgens wieder trocken. ;)
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Hallo Orpheus123,

habe 2009 Erfahrung mit dem Konzept "Lenkertasche + 2 Taschen hinten, bis zu 13kg gesamt" und 2010 mit "Lenkertasche (max. 3kg) + Rucksack (Deuter, 28l, lieber 5 als 6kg)" gesammelt. Beides funktioniert. Und ich packe eher etwas großzügiger, sprich für alle Wettereventualitäten. Also, 1-2kg weniger ist durchaus machbar, ohne totaler Minimalist zu sein. 2010 habe ich einen jungen Italiener getroffen, der so ziemlich alle namhaften Pässe von Giro und Tour abspulte. Der war mit komplettem Mini-Campinggepäck unterwegs und hatte angeblich unter 8kg - Zelt der Marke "Dackelgarage". Ich kanns mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass es ganz so leicht war. Aber er hats immerhin souverän damit über die Berge geschafft.

Bei den 6kg im Rucksack hatte ich die ersten Tage immer an der gleichen Stelle etwas Rückenschmerzen, später wars dann weg. Das Rad mit den Packtaschen fährt sich anfangs gewöhnungsbedürftig. Du musst beim Wiegetritt mehr "nach vorne" arbeiten, als das Rad seitlich pendeln zu lassen. Bergab und in Kurven finde ich es völlig unproblematisch, aber freilich auch anders als ohne Gepäck.

Berichte zu meinen Touren findest Du hier:
2009, Sylt - Oberstdorf - Venedig:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=83496
2010, Zuhause - Barcelona - Mallorca:
http://www.rennrad-news.de/forum/showthread.php?t=75817

Ich würde mich vorab mal schlau machen, was im Sommer (wann auch immer in den Semesterferien) in Zentralspanien, also Richtung Madrid, für Temperaturen zu erwarten sind.

Ich lese übrigens gerade das göttliche Buch "Alpenpässe & Anchovis" von Tim Moore. Steht neben völlig skuriellem Humor und Überzogenem auch viel Wahres über Radreisen in Frankreich drin.

Bon route,

Matthias
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Ich habe schon oft mehrwöchige RR-Reisen gemacht, dieses Jahr 4 Wochen in Kalifornien - und da habe ich auch das Zeltgepäck (ca. 12 kg alles zusammen )mitgehabt (und gebraucht).

Meiner Erfahrung nach ist bei diesem Gewicht die beste Lastverteilung : Taschen hinten UND vorne, Lenkertasche und die sperrige Iso-Matte zusammen mit dem Zeltgestänge im Packsack zwischen den Taschen. Mein ReiseRR (Surly LHT) ist alledings auf Gepäcktransport ausgelegt und verfügt über sämtliche Anlötteile zur Befestigung.

Durch die bessere Gewichtsverteilung fährt sich das Rad sehr ausgewogen und angenehm - natürlich nicht mit einem "nackten" RR vergleichbar - aber deutlich besser als wenn alles Gewicht nur hinten wäre. Tagesetappen bis zu 200 km und 2000 HM waren so kein Problem.

Alternative wäre - da du ja im Sommer fahren willst - nur Mitnahme eines Leichtschlafsacks (ev. einen Biwacksack dazu) und (auf dem CP) ohne Zelt schlafen - bei Schlechtwetter halt in ein Hotel (hab schon mehrere Leute getroffen, die das so machen). Die "besseren" (und teureren) franz. und span. CP haben fast alle Waschmaschinen, sodass du nicht Unmengen Gewand mitnehmen musst.

Gute Fahrt wünscht Gerold
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Wir haben früher einfach wild gecampt. Gefahren (allerdings mitm Auto) bis keiner mehr Lust hatte, Wiese gesucht, Schlafsack ausgerollt und geschlafen. Gelgentlich war der, im dunklen als ideal erscheinende, Schlafplatz bei Sonnenlicht betrachtet nicht mehr ganz so schön, aber dann wars ja schon vorbei.
Muss man nicht immer machen, geht aber auch mal.

Wozu braucht man eigentl. in Südfrankreich/Spanien im Sommer ein Zelt?
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Wir haben früher einfach wild gecampt. Gefahren (allerdings mitm Auto) bis keiner mehr Lust hatte, Wiese gesucht, Schlafsack ausgerollt und geschlafen. Gelgentlich war der, im dunklen als ideal erscheinende, Schlafplatz bei Sonnenlicht betrachtet nicht mehr ganz so schön, aber dann wars ja schon vorbei.
Muss man nicht immer machen, geht aber auch mal.

Wozu braucht man eigentl. in Südfrankreich/Spanien im Sommer ein Zelt?

Genau so habe ich es auch immer gehalten. Für den Notfall eine leichte Folie. Aber da wo man "parkt" schläft man im Freien, das geht richtig gut und man wacht sogar erholt wieder auf.

Ein stilles Plätzchen zu finden, stellte noch nie ein Problem da. Kam eine Schlechtwetterfront wurde beim nächsten Bauern geklopft und in dessen Scheune geschlafen. Sobald die verstanden hatten, das man schon 1k km auf dem Buckel hat, willigten die immer sofort ein und luden direkt zur Jausen. :D
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Hallo,
mehr als 6 kg auf dem Rücken wird auf die Dauer ganz schön zäh. Ich empfehle dir Gepäckträger hinten und vorne (low rider). Ist die Übersetzung auch mit Gepäck noch ok? Nimm auf jeden Fall Ersatzspeichen mit. Denk mal über einen Triathlonausatz nach. Ein ganzer Tag Gegenwind geht bei so einer Tour aufs Gemüt.
Gruß,
Olaf
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

6 kg auf dem Rücken ist wirklich das Maximum. Zumindest empfinde ich da so. Triathlonaufsatz ist eine sehr gute Option.

Low Rider geht nur mit entsprechender Gabel. Ich vermute mal, sein RR hat keine Ösen und auch eine "normale" Gabel, daher bleiben nur Lenkertasche und ein Träger hinten sowie der Rucksack.

Der Träger hinten ist dann entweder frei schwingend weil an der Bremse montiert (was die schlechteste Variante ist!!) oder mit Manschetten am Rahmen befestigt. Träger für das Sattelrohr gehen gar nicht!

Der Rahmen sollte eh das Gesamtgewicht tragen können. Die meisten tragen 105 kg. Ich habe mir seinerzeit extra einen besorgt, der bis 120 kg trägt. Damit habe ich über 40 kg Toleranz. Vorsorglich habe ich auch die Ösen verbauen lassen, sehr hilfreich.

Auch mit Gepäck sind mir noch nie Speichen flöten gegangen. Aber das heißt nichts, vielleicht hatte ich nur Glück. Fahre die Mavic Ksyrium Equipe.

Wichtig ist natürlich die Gewichtsverteilung. Ich bevorzuge eher mehr Druck hinten, das Hinterrad neigt beim RR naturgemäß eher zum schlingern/blockieren als das Vorderrad. Vorne läßt sich das deutlich leichter ausgleichen. Aber das ist Geschmacks- bzw. Techniksache und sollte jeder für sich probieren.
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Die Gewichtsangaben bzgl. Tragfähigkeit sind übertrieben, die darf man (für das RR) gerne halbieren. Außerdem geraten sie extrem in Schwingung da sie sehr hoch und nur an einem Fixpunkt montiert sind.

Desweiteren sollte man bedenken, ob die Sattelstütze das überhaupt hält. Carbon tut es nicht. Ein 31er Alu-Rohr geht. Darunter wird es kritisch.

Mit dem Gewicht des Fahrers kommen da gerne mal +80kg zusammen ... und die zehren mit einer permanenten "Querbewegung" zielgerichtet im inneren des Rahmens. Das geht auch dort auf die Struktur.

Die Belastung ist somit an einem Punkt des Rahmens deutlich höher und weit außerhalb des gedachten Konstrukts. Und richtig fahren kann man die Dinger - zumindest am Berg - eh nicht.

Leih dir mal einen zum testen und schnall 2kg drauf, Du wirst erstaunt sein wie sich dein Rad verhält. Spaß ist was anderes.
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Nimm auf jeden Fall Ersatzspeichen mit.

:lol:

Nimm vernünftige Laufräder mit 32, oder 36 Speichen klassisch aufgebaut. Dafür bekommst Du in der Regel auch unterwegs Ersatz, wenns überhaupt sein muss.
Murphy sagt, die Speichen reissen hinten rechts, und wenn Du einen Kassettenabzieher mitnimmst, bist Du (alles was sonst noch sinnvoll wäre) bald bei über 5kg Werkzeug.

Ich akzeptiere, daß Rucksack vs. Taschen Geschmackssache ist, für mich wäre es gar nichts.

Wir waren im Sommer 3 Wochen unterwegs, aber sowohl die eher luxuriöse Version (B&B, da reichten 15kg je Person für einen Satz "Ausgehklamotten") als auch gemütlich (Tagesstrecken 50-100km),da muss ja bei Dir das doppelte weg. (Allerdings auch mit entsprechenden Rädern, also Crosser, mit Trägern).
Mit Taschen solltest Du bedenken, daß eine gleichmässige Gewichtsverteilung Welten bringt. Die 15kg hatten wir bis auf kleine Lenkertaschen nur hinten, das war schon grenzwertig, vor allem in den Abfahrten (und bei mir ist das anteilig 25% weniger als bei Dir :D).
Daß jede Unterhose am Berg doppelt und dreifach wiegt ist klar? Von daher würde ich für die wohl anstehende Alpenquerung das Gepäck radikal minimieren wollen.

In Summe ist auch das sicher Geschmackssache, aber ich denke:
Reines Rennradfahren ist was für ohne Gepäck (maximal eine 5kg Lenker oder Sattelrohrtasche für einen Tagesausflug), eine 3 Wochentour ist stressfreier, wenn das Rad entsprechend aufgebohrt ist, also Träger, am besten vorn/hinten.
In Amerika, hab ich gehört, kann man geführte Touren auf der RAAA Strecke buchen, da gibts dann ein Gepäckfahrzeug (motorisiert:D)
 
AW: dreiwöchige Rennradtour

Wieso? Wo ist das Problem?
Wollte mir demnächst einen kaufen, deshalb frag ich.

Auch von mir der Rat : lass es lieber (das Ding läßt sich nicht gscheit festklemmen und wackelt hin und her, außerdem ungünstiger Schwerpunkt). Tubus fly + Schnellspannadapter (wenn Gewicht gespart werden soll Packsack statt Taschen) tuts besser (bei Rahmen ohne Gewinde - leichteste Lösung ist Tubus airy - hab ich auf meinem Brevet-Rad).

Gruß Gerold
 
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