Meine laienhafte Meinung:
So neu wie das Wort implizieren will ist die Sache nicht: Jede Leistungsdiagnostik beruht auf der Messung des Drehmoments an der Kurbel, denn die Leistung berechnet sich aus 2 * pi * Drehmoment * TF (wobei die TF auf 1/Sekunde umgerechnet werden muss, TF60 ist also 1/s, TF 90 ist 1,5/s usw.).
Wenn also mein ergo race oder powertap 200 Watt und TF 90 anzeigt, dann wurde ein Drehoment gemessen von 21 Nm. Beträgt die TF nur 60, dann muss das Drehmoment bei der selben Leistung 32 Nm betragen.
Auf jedem Ergometer das eine konstante Leistung regeln kann kann ich ausprobieren, bei welcher TF mich eine bestimmte Leistung am wenigsten ermüdet. Je schneller ich drehe desto niedriger wird das Drehmoment eingeregelt.
So kann ich also die optimale TF für eine bestimmte Leistung ermitteln, indem ich tatsächlich teste, mit welcher TF ich die Leistung am längsten aushalte, oder ich teste es einfach nach Körpergefühl.
Diese ermittelte optimale TF ist aber bei jeder Leistung anders, je höher die momentane Leistung desto höher die optimale TF. So wie also sowohl während eines Rennens als auch auf einer Trainingsfahrt die geforderte Leistung ständig schwankt, so schwankt auch die optimale TF, und neben der Momentanleistung hängt die optimale TF natürlich noch vom körperlichen Zustand ab (Muskelermüdung, Puste).
Ich würde mir also zumindest im Freizeitsport von so einem Drehmomenttest nicht wirklich was versprechen, es sei denn, man hat sich persönlich noch nie wirklich mit TF auseinandergesetzt. Ich denke, viele Hobbyfahrer sind mit zu niedriger TF unterwegs, war ich auch bis mir in einem Forum jemand gesagt hat: "Versuch mal höhere TF", seither habe ich angefangen darauf zu achten und erkannt, dass ich mit höherer TF auch mehr leiste und länger durchhalte.
Das ist aber eine ziemlich banale Erkenntnis, für die man eigentlich keine 230 Euro ausgeben muss.
Für mich klingt das primär danach, dass man mit "neuen" Produkten den Umsatz steigern will.
