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Aussagekraft PWC Test

Tauber

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Hallo zusammen,

ich bin durch einen Podcast über den PWC Test gestolpert. Hier der Wikipedia Eintrag:
https://de.wikipedia.org/wiki/Physical_Working_Capacity

Folgende Gedanken dazu von mir:
  • Da der Test meist submaximal gefahren wird, kann er häufig wiederholt werden.
  • Das Ergebnis ist absolut kaum vergleichbar, zeigt einem selbst aber möglicherweise den Trainingszustand.
  • Die Herzfrequenz ist stark abhängig von der Tagesform, dadurch einzelne Testergebnisse eher ungenau, die Tendenz lässt sich vermutlich aber trotzdem erkennen.
  • Der Test könnte evtl. als Warm Up vor einer Intervall Einheit dienen.
Habt ihr Erfahrung mit dem Test?
Was ist eure Meinung dazu?
 
Eigentlich interessante Sache, hat sich nur irgendwie nicht durchgesetzt. Ich (und auch andere) nutze die Methode aber indirekt in der Art und Weise, als dass ich schon drauf achte, bei welchen Watt ich welche HF habe. Allerdings leite ich daraus weniger den Fitness-, als den Erholungsstand ab.
 
Ich sehe kaum einen Mehrwert darin, einen sehr robust reproduzierbaren Faktor (Leistung per Powermeter/Rolle) in Beziehung zu setzen zu einer relativ variablen Herzfrequenz. Gerade beim warm-up wird die HF keine Konstanz zeigen, da mit steigender Körpertemperatur auch die Hautdurchblutung und damit die HF bei konstanter Leistung steigen wird. Die Raumtemperatur selbst, die Bekleidung, der Hydrierungszustand, Stress/Kaffee, ... summa summarum viele potenzielle Störfaktoren, um letztlich was genau herauszufinden? Ein veränderter Trainingszustand wie auch Entwicklungstrends werden an der Leistung selbst zuverlässiger abzulesen sein, als an diesem Hybridwert.

Die Krücke dieses Tests wird man eher zu Zeiten genutzt haben, als Leistungsmessungen nicht stets zur Verfügung standen und man mit der Pulsfrequenz als Surrogat arbeiten musste. Wenn man dann keine weitergehenden Messungen (Spiro oder Lactat) gemacht hat, wurde einfach Leistung-zu-HF aufgetragen und man konnte nach 2-3 Monaten Training nachschauen, ob sich daran irgendetwas verändert haben mag. Heute kann man mit der leicht verfügbaren Leistungsmessung viel direkter und viel öfter Tests des eigenen Leistungsvermögens durchführen, so dass die HF an Bedeutung verloren hat. Selbst Leistungstests mit Spirometrie oder/und Lactatmessungen sind nicht mehr zwingend erforderlich, um die relevanten Leistungs-/Ausdauerparameter zu erfassen.
 
Ich stimme @Mi67 komplett zu! Es gibt einen Grund, warum man heutzutage in erster Linie die Leistung und nicht die Herzfrequenz als Steuerungsparameter für das Training verwendet.
 
Ich gebe euch, @Mi67 und @r.j. durchaus recht. Wir können mittlerweile Leistung und Herzfrequenz permanent aufzeichnen und auswerten. Aber wie kann ich meinen Trainingsfortschritt aufgrund von normalen Trainingsdaten sichtbar / messbar machen. Wenn ich zwei gleiche Intervall-Trainings analysiere, habe ich eben nur eine geringe Stichprobe.

Was der PWC Test dagegen bieten kann, ist ein wiederholbares und submaximales Protokoll, das dadurch vergleichbar wird. Die bekanntesten FTP Tests wie all-out Stufen- oder 20min-Test kann man nicht jede Woche ohne Einfluss aufs Training machen.
 
Ich gebe euch, @Mi67 und @r.j. durchaus recht. Wir können mittlerweile Leistung und Herzfrequenz permanent aufzeichnen und auswerten. Aber wie kann ich meinen Trainingsfortschritt aufgrund von normalen Trainingsdaten sichtbar / messbar machen. Wenn ich zwei gleiche Intervall-Trainings analysiere, habe ich eben nur eine geringe Stichprobe.
Es ist in vielen Fällen nicht hilfreich, nur zwei Intervalltrainings miteinander zu vergleichen. Da spielen Tagesform und Faktoren, die auch die HF beeinflussen können eine Rolle und machen eindeutige Schlussfolgerungen über die Formentwicklung häufig eher schwierig. Sinnvoll ist es dagegen, Intervalltrainings über mehrere Wochen oder sogar Monate zu analysieren. Dann erkennt man anhand der Trends, wie sich die Form entwickelt und ob diese Entwicklung stabil ist.
Um Trends zu erkennen, muss man natürlich über längere Zeit die gleichen Intervalle wiederholen
 
Aber sinkt der Ruhepuls denn im selben Maße wie sich die aerobe Leistungsfähigkeit verbessert?
Bei Anfängern wahrscheinlich ja, bei Sportlern mit längerer Trainingshistorie wird es allerdings schwierig. Da ist der Ruhepuls meist sehr niedrig und Variationen spiegeln dann weniger Veränderungen der aeroben Leistungsfähigkeit als vielmehr Stress, beginnende Krankheit etc.
 
Genau, irgendwann hat man dann ein Limit erreicht, darunter geht es nicht mehr.

Ich finds immer ganz praktisch bei i.icu die Efficiency zu vergleichen bei harten Workouts. Wenn man das mit einer guten Datenbasis macht wie von @pjotr beschrieben, dann kann man daran einen schönen Verlauf erkennen, ob es dann besser wird oder halt auch nicht.
 
Ich gebe euch, @Mi67 und @r.j.
Was der PWC Test dagegen bieten kann, ist ein wiederholbares und submaximales Protokoll, das dadurch vergleichbar wird. Die bekanntesten FTP Tests wie all-out Stufen- oder 20min-Test kann man nicht jede Woche ohne Einfluss aufs Training machen.
Du musst diesen PWC-Test für dich aber komplett standardisieren:
Umgebungstemperatur, Training/Ruhetag am Vortag, Füllstand der Glykogenspeicher, Koffein,...

Wenn ich morgens um 6 ohne Kohlehydrate losfahre, ist meine Herzfrequenz bei gleicher Leistung 15 Schläge niedriger, als bei einem Training am Nachmittag mit Mittagessen und einigen Tassen Kaffee.

Aber wie kann ich meinen Trainingsfortschritt aufgrund von normalen Trainingsdaten sichtbar / messbar machen. Wenn ich zwei gleiche Intervall-Trainings analysiere, habe ich eben nur eine geringe Stichprobe.
Ich habe bei meinen Intervalltrainings keine große Varianz:
4 x 8 min
4 x 4 min
3 x 13 x 30/15 s
Bei zwei Intervalltrainings pro Woche lassen sich Fortschritte im Verlauf von z.B. zwei Monaten durchaus erkennen.
 
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