Tja,
@Bianchi-Hilde, diese angestoßene Diskussion über "Originalität" lädt natürlich zum Widerspruch ein. Was darf an einem Renner der 40er, 50er, 60er ..., Darf er lackiert werden, welche Bauteile sind erlaubt usw. Ich stimme mit Dir überein, dass ich bei einem Wettbewerb über ein originales Rad Punktabzug verdient hab, wenn ich mit nicht originalen Bauteilen komme. Dazu würden dann für mich auch das nicht zeittypische gewickelte Lederband und die
Reifen ohne beige Flanken zählen. Ab da wird es dann schwierig. Darf ein Rahmen lackiert werden und mit neuen Deals versehen werden? Muss ich die abgefahrenen Ritzel weiter abnudeln? Und mit welchen Bauteilen war das Rad eigentlich ausgestattet? Viele Rahmen wurden ja damals wirklich nur als "Rahmen" verkauft und nach Kundenwunsch ausgestattet. Da kann es also nur heißen "zeitgenössische" Komponenten. Aber auch dabei, glaube ich, müssen wir großzügiger werden. Sonst bleiben viele Rahmen nur als Rahmen an der Wand hängen, da die zeitgenössischen Teile nicht zu bekommen sind oder in Gold aufgewogen werden. Z.Zt. wird ein Satz Pedalen von Hobbs of Barbican in der Bucht für 547€ angeboten. Den passenden Rahmen hab ich für 160€ erstanden. Ganz schwierig wird es bei der Frage lackieren oder nicht lackieren. Dabei "zerstöre" ich ja wirklich die historische Substanz. Ich glaube, diese Frage kann nur im Einzelfall entschieden werden.
das schöne ist doch, dass beim Fahrrad alles geschraubt ist und ausgewechselt werden kann, wenn wir eines besseren belehrt werden. Mein Fazit ist deshalb: beim historischen Rad nichts zu verändern was irreversibel ist, also z.b. keine Löcher bohren wo keine sind oder Ösen abflexen weil sie die Klarheit stören.
Lenkerband und
Reifen sind Verbrauchsmaterialien und wurden im Laufe der Zeit sowieso gewechselt (und können es wieder). Sie unterliegen wohl aber auch stark der Geschmackspolizei
Bei meinem Louesse habe ich sogar monatelang darauf verzichtet es zu putzen, weil die Spinnweben noch original aussahen
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