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Bettini

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Re: Bettini
AW: Bettini

"Wenn es ums Geld geht, ist es doch keine Frage der Ethik mehr" Zitat Bettini bei der Ankunft am Stuttgarter Flughafen.
Ist es nicht genau das, worum es sich in der monatelangen/jahrelangen Diskussion dreht, Bettini spricht die klarsten Worte seit Jahren zum Thema Doping und alles eiert immer noch herum, der hat was genommen, der hat nichts genommen, wenn der jetzt auch, ich fahr lieber selber ...
Endlich hält mal jemand der westl. Gesellschaft den Spiegel vor`s Gesicht, es geht um`s Geld, Punkt. Und gerade die Radsportler, ausgestattet meist mit EinjahresVerträgen, abhängig von einem Sponsor, zu Hause Familien, beschäftigt im härtesten Sport der Welt, in einem Sport, in dem Doping seit 100 Jahren systemimmanent ist, ein System dasFahrer mit nicht genügend Leistung gnadenlos wieder ausspuckt, diese Sportler sollen außerhalb des wirtschaftlichen Systems stehen, wo nur der zählt, der vorne mit dabei ist, sich anpasst, Leistung bringt.
Danke Paolo Bettini für die klaren Worte!!! Ich bewundere jeden Fahrer, der sich diesem System nicht unterwirft und sauber bleibt, und verstehe jeden, der abhängig in diesem System beschäftigt ist und sich nicht entziehen kann.
Lasst uns die Doping-Diskussion weiterführen, aber geht an den Kern, und fordert Ethik in allen Lebensbereichen, zu Hause, in den Unternehmen, im Profisport allgemein, das Geld das ist was zählt und vieles bewirkt.
Und noch kurz eine Anmerkung an Herrn Brender vom ZDF: Bitte kontrollieren Sie mal die Schränke Ihrer Mitarbeiter auf versteckten Alkohol, auf Nikotinsucht, auf Beruhigungstabletten, auf Reste von Cannabis etc. zu Bürobeginn, auf irgendwelche Psychopharmaka und und und. (Ich erinnere auch gerne an die Kokain-Funde auf den Toiletten des Bundestages vor ein paar Jahren)
Ich weiß Herr Brender, ist ein wenig unfair, es wird ja nicht direkt gegen irgendwelche Regularien verstoßen (vielleicht beim Alkohol), aber Sie (und die geneigten Forums-User) wissen, was ich meine.
Puh, mußte mal raus, stand heute in Stuttgart und habe allen Helden zugejubelt!
 
AW: Bettini

"Wenn es ums Geld geht, ist es doch keine Frage der Ethik mehr" Zitat Bettini bei der Ankunft am Stuttgarter Flughafen.
Ist es nicht genau das, worum es sich in der monatelangen/jahrelangen Diskussion dreht, Bettini spricht die klarsten Worte seit Jahren zum Thema Doping und alles eiert immer noch herum, der hat was genommen, der hat nichts genommen, wenn der jetzt auch, ich fahr lieber selber ...
Endlich hält mal jemand der westl. Gesellschaft den Spiegel vor`s Gesicht, es geht um`s Geld, Punkt. Und gerade die Radsportler, ausgestattet meist mit EinjahresVerträgen, abhängig von einem Sponsor, zu Hause Familien, beschäftigt im härtesten Sport der Welt, in einem Sport, in dem Doping seit 100 Jahren systemimmanent ist, ein System dasFahrer mit nicht genügend Leistung gnadenlos wieder ausspuckt, diese Sportler sollen außerhalb des wirtschaftlichen Systems stehen, wo nur der zählt, der vorne mit dabei ist, sich anpasst, Leistung bringt.
Danke Paolo Bettini für die klaren Worte!!! Ich bewundere jeden Fahrer, der sich diesem System nicht unterwirft und sauber bleibt, und verstehe jeden, der abhängig in diesem System beschäftigt ist und sich nicht entziehen kann.
Lasst uns die Doping-Diskussion weiterführen, aber geht an den Kern, und fordert Ethik in allen Lebensbereichen, zu Hause, in den Unternehmen, im Profisport allgemein, das Geld das ist was zählt und vieles bewirkt.
Und noch kurz eine Anmerkung an Herrn Brender vom ZDF: Bitte kontrollieren Sie mal die Schränke Ihrer Mitarbeiter auf versteckten Alkohol, auf Nikotinsucht, auf Beruhigungstabletten, auf Reste von Cannabis etc. zu Bürobeginn, auf irgendwelche Psychopharmaka und und und. (Ich erinnere auch gerne an die Kokain-Funde auf den Toiletten des Bundestages vor ein paar Jahren)
Ich weiß Herr Brender, ist ein wenig unfair, es wird ja nicht direkt gegen irgendwelche Regularien verstoßen (vielleicht beim Alkohol), aber Sie (und die geneigten Forums-User) wissen, was ich meine.
Puh, mußte mal raus, stand heute in Stuttgart und habe allen Helden zugejubelt!

Nabend,

großartiger Beitrag!!!!! :daumen:

Kann dem nur zustimmen!

Gruß
Chris
 
AW: Bettini

Nachdem es im Profiradsport alleine um Geld geht, habe ich nun eine Entscheidung von großer persönlicher Tragweite getroffen:
Ich werde meine Sidi-Radschuhe (fünf von meinen sieben Radschuhpaaren) nicht mehr durch Sidi-Schuhe ersetzen. Denn Sidi ist Sponsor von Bettini.
 
AW: Bettini

bettuîni ist ein toler typ. ihm wurde nicht nachgewisen,also gilt er als unschuldig!!!!

habt doch einfach am radsport freude und lässt euer frust nicht an ihm aus!!
lg zwärg

Ich finde es aber legitim, VOR dem Start von jedem Fahrer wenigstens ein Bekenntnis zu verlangen, dass er NICHT gedopt hat.
- Sogar das hat er verweigert -
Juristerei hin oder her - aus der Phase dachte ich ist man raus, dass man sich über Paragraphen streitet - ich dachte "der Radsport" wollte ein Zeichen gegen Doping in Stuttgart setzen - - das ist leider mal wieder gelungen, allerdings irgendwie etwas anders als gewollt:D

Nur weil es eine WM war durfte er starten - bei jedem anderen Rennen müßte man ihn ausschließen/den Start verweigern können, oder?
Wenn die UCI ein Rennen veranstaltet, darf Sie die Regeln für den Start ja auch bestimmen (Falls die UCI überhaupt ein Interesse daran hat).

Ich verstehe nur nicht, warum die anderen Fahrer/Nationen das Rennen nicht boykottiert haben....
 
AW: Bettini

@b-r-m
Natürlich geht es nicht alleine ums Geld, ist doch klar, nur der Druck und die Ansprüche, die hinter dem Profiradsport stehen, sollten mal als Grundlage bei der Doping-Debatte mehr in Betracht gezogen werden.
Eine gehörige Portion Spaß am Sport unterstelle ich allen Radsportlern (groß und klein, Amateur und Profi), wenngleich die letzte Runde gestern in Stuttgart den beteiligten Profis wohl nicht mehr sehr viel Spaß bereitet hat, knapp 7 Stunden reichen dann auch.
 
AW: Bettini

"Wenn es ums Geld geht, ist es doch keine Frage der Ethik mehr" Zitat Bettini bei der Ankunft am Stuttgarter Flughafen.
Ist es nicht genau das, worum es sich in der monatelangen/jahrelangen Diskussion dreht, Bettini spricht die klarsten Worte seit Jahren zum Thema Doping und alles eiert immer noch herum, der hat was genommen, der hat nichts genommen, wenn der jetzt auch, ich fahr lieber selber ...
Endlich hält mal jemand der westl. Gesellschaft den Spiegel vor`s Gesicht, es geht um`s Geld, Punkt. Und gerade die Radsportler, ausgestattet meist mit EinjahresVerträgen, abhängig von einem Sponsor, zu Hause Familien, beschäftigt im härtesten Sport der Welt, in einem Sport, in dem Doping seit 100 Jahren systemimmanent ist, ein System dasFahrer mit nicht genügend Leistung gnadenlos wieder ausspuckt, diese Sportler sollen außerhalb des wirtschaftlichen Systems stehen, wo nur der zählt, der vorne mit dabei ist, sich anpasst, Leistung bringt.
Danke Paolo Bettini für die klaren Worte!!! Ich bewundere jeden Fahrer, der sich diesem System nicht unterwirft und sauber bleibt, und verstehe jeden, der abhängig in diesem System beschäftigt ist und sich nicht entziehen kann.
Lasst uns die Doping-Diskussion weiterführen, aber geht an den Kern, und fordert Ethik in allen Lebensbereichen, zu Hause, in den Unternehmen, im Profisport allgemein, das Geld das ist was zählt und vieles bewirkt.
.... Puh, mußte mal raus, stand heute in Stuttgart und habe allen Helden zugejubelt!
Dein Beitrag ist nicht gerade sehr intelligent. Nur weil die Welt so böse ist und es "ja doch keinen Sinn" hat, darf man diese Komödien nicht als solche bezeichnen? Es wird wahrscheinlich immer Hunger auf der Welt geben, aber trotzdem versuchen viele Menschen etwas dagegen zu tun.

Bettini hält auch nicht der westlichen Welt den Spiegel vor, das haben andere schon vor vielen Jahren getan. Bettini gebraucht diese Floskeln um vor sich selbst gut dazustehen. Das einzige, was dem Kunden positiv anzurechnen ist: Er hat nie behauptet nicht (!) gedopt zu sein, wie so viele andere "Helden".

Die Typen verdienen bedeutend mehr als ich und Du sagst, dass man doch verstehen muss, wenn sie dopen??? Ein Sinkiewitz hatte einen Vertrag über 500.000 Euro, Du hast recht, das muss ich verstehen! Diese Arschlöcher haben nicht kapiert, dass nicht sie der Radsport sind, sondern all die kleinen Jungs und Mädels die sich die Seele aus dem Leib trainieren, um so zu sein wie ihre "Helden"!

Tut mir leid Chris, aber Du redest Unsinn. Nicht das "System" ist schuld. Jeder Mensch ist für das verantwortlich, was er tut. Mit der Schuld des Systems ließe sich jedes Fehlverhalten entschuldigen. Das ist einfach feige.

Ich habe selbst jahrelang in der DDR Leistungssport betrieben. Es ist nicht einfach, aber es geht.

Ach ja, nochwas:
im härtesten Sport der Welt
Pathos ist meist nicht weit entfernt von der Lächerlichkeit!

Ahoi!
 
AW: Bettini

Wir brauchen uns nix vorzumachen! Bettini ist ein routinierter Radprofi und sicherlich nicht "heiliger" als andere. Aber er ist eine Persönlichkeit, wie es sie im Sport oder auch sonst nicht (mehr?) allzu häufig gibt! Deshalb schiesst er quer und bleibt sich dabei zumindest inhaltlich treu! Denn bereits vor 1 Jahr hat er sich mit als Erster geäussert nicht bereit zu sein irgendwo DNA-Proben von sich hinterlegen zu lassen!

Die Frage ist halt nur wie man das bewerten soll! Für mich ist SEIN Verhalten zumindest mutiger und höher zu bewerten, als still und heimlich im Strom mitzuschwimmen in der Hoffnung nie Probleme zu bekommen, und sich dann nach einem GAU womöglich noch lukrativ auf Kronzeugenbasis reinzuwaschen!

Denn ob jemand sauber ist oder nicht, kann kein Externer definitiv sagen, solange es keinen positiven Dopingbefund gibt. Aber man kann sich zumindest ein Bild davon machen, ob jemand Rückgrat hat oder nicht!
 
AW: Bettini

Leute, Leute,

ein paar Bemerkungen:

1: SEHR GUT, dass in diesem Thread schon mal deutlich weniger los ist, als noch zu TdF-Zeiten....dass aus dem Thema Profiradpsort so langsam die Luft rausgeht - sogar in diesem Forum - nur gut für unseren Sport.

2: PASSEND, dass Bettini Weltmeister geworden ist. Einen Fahrer, der den Profizirkus besser verkörpert (höchstwahrscheinlich gedopt - nie positiv gestestet - gute Anwälte), hätte man wahscheinlich gar nicht finden können.

3: WARUM DENN IMMER NOCH von Helden reden? Und dann noch in einem Beitrag, in dem sogar auf die SYSTEMZWÄNGE hingewiesen wird. Wenn man moralisch argumentieren will, dann sind die Profis entweder Opfer der raffgierigen und gewissenlosen Ärzte/Funktionäre/Sponsoren oder titelgeile Täter, die kein ausreichendes Zutrauen in ihren Trainingsfleiß haben bzw. Ihren Sportkamerdaen flächendeckendes Doping unterstellen. Aber HELDEN kann es in so einem System nicht geben. Weder Bettini noch Schuhmacher noch Jacksche oder wer immer auch sonst im Profizrikus mitspielt kann ein Held sein. Genau wie keiner, der im politischen System der DDR mitgespielt hat (ich meine jetzt nicht alle "stillen" Bürger!) ein Held gewesen sein konnte. In so einem Scheißsystem kann man nur mehr oder weniger stinken...

Ich finds schade. Der Rennradsport hätte einen viel besseren Profibereich verdient...aber diese Amateure in den Verbänden kriegen das zusammen mit den Möchtegernmafiosis im Umfeld einfach nicht hin.
 
AW: Bettini

glaubt ihr denn immer noch das sportliche Höchstleistungen im Grenzbereich ohne unterstützende Mittel möglich sind? und das in ALLEN Sportarten, und das schon seit 30 Jahren.Wer hat denn Ullrich und Co zugejubelt,aber eben auch Leichtathleten,von König Fussball ganz zu schweigen! Entweder man guckt gar keinen Profisport oder man jubel weiter seinen Helden zu, man muss sich nur entscheiden.
 
AW: Bettini

Genau, wie kann man in so einer Situation noch von Helden reden? Jemand, der sich absichtlich (!) des Doping-Verdachts aussetzt und dann das Rennen gewinnt kann doch bitte schön nicht als Held tituliert werden. :(

Es ist auch irgendwie kindisch (Chris) mit dem Finger immer auf andere zu zeigen, die es doch auch nicht besser machen! Immer erst vor der eigenen Haustür kehren (du als Radsportfan) bevor du dich auf so einen hohen Sockel stellen kannst!

Wir brauchen hier glaube ich auch nicht darüber streiten, ob gedopt wird oder nicht, denn das steht glaube ich außer Frage! Für mich sind seit letztem Jahr die TDF und alle anderen Radrennen tabu (auch wenn ich mich mit dieser strikten Haltung vermutlich in der Minderheit befinde). So einen offensichtlichen Beschiss (@UCI, die nichts tut) unterstütze ich einfach nicht. Die Rennen wären mit ungedopten Fahrern genauso spannend, wenn nicht spannender.

Zum Fall Bettini: Noch stärker hätte ein Fahrer alleine einem Radsportereigniss kaum schaden können. Ich finde dieser Sport, seine Sportler und "wahren" Fans verkommen leider immer mehr und mehr, weil sich auch keiner dagegen stemmt. Ein vollständiger Boykott wäre ein positives Signal gewesen.

mfg maze

PS: Hat Schäuble die Gelder eigentlich noch frei gegeben oder steht er wenigstens zu seiner Entscheidung.
 
AW: Bettini

Ich finde man sollte den Begriff „Held“ jetzt nicht überbewerten. Fakt ist, dass sich die Jungs verdammt schinden können. Egal ob mit oder ohne Dopingsubstanzen. Und ob man das nun als Heldentum oder wertfrei als Leidensfähigkeit abtut hängt wohl vom Betrachter ab. Bewunderung für die erbrachte Leistung bedarf es sicherlich allemal!

Denn wenn wir Menschen als Fans nicht so gestrickt wären, gäbe es wohl auch keinen Profisport im heutigen Sinne! Also muss sich wahrscheinlich auch erst beim Fan ein Bewusstseinswandel einstellen, der sich dann langsam verselbständigt! Nur ob das wirklich in absehbarer Zeit international möglich sein wird, wage ich sehr zu bezweifeln. Zu unterschiedlich wird das Thema Doping doch je nach Land und Kultur bewertet.
 
AW: Bettini

Dass die Jungs trotz Dopings auch noch hart trainieren, bezweifel ich ja nicht. Aber mal abgesehen davon, dass ich so 20 Jahre nach meiner Pubertät zum Glück für ganz und gar nix mehr ein Heldenbedürfnis habe...kann ich Leute, die entweder hypernaiv sind oder wissend in einem absolut verlogenen System mitspielen, einfach nicht als Helden ansehen. Die sind entweder Arschlöcher (Bettini), Deppen (Vinokurov) oder bestenfalls noch arme Schweine (Jacksche?, Ulrich??).
Warum Bettini für mich ein Archloch ist? Ganz einfach weil er bewusst zur Erlangung eines möglichen persönlichen Vorteils dem gesamten Radsport einen riesen Bärendienst erwiesen hat...aber in Italien und Spanien ist das ja nur Medizin :wut:
Inzwischen bin ich überzeugt, dass es einen halbwegs dopingfreien und damit fairen und interessanten Radpsort nicht mehr geben wird. Allerdings werden wir die nächste Eskalationsstufe im Sport wohl erst dann erreichen, wenn im Fussball so tichtig die Sau losgeht. Allein bei den Summen, die da im legalen und illegalen Wettgeschäft umgesetzt werden - da gibt es dann wirklich Tote. Nicht, dass ich das herbeiwünsche !!! Aber dass im Fussball in der Spitze nicht flächendeckend gedopt wird kann ich kaum noch glauben. Und was wohl passiert, wenn den Bayern nächstes Jahr im Oktober z.B. der UEFA-Cup wieder weggenommen wird....
 
AW: Bettini

@homunculus @bergabkönig
Ich hatte nach langjährigem Forumsaufenthalt mit deftigeren Reaktionen gerechnet, ich danke für eure gehaltvollen und durchdachten Antworten (ohne Ironie, ist ernst gemeint).
Meine Reaktion nun auf eure Punkte:
Zu den Helden. OK, ich hab selber schon ein paar Radmarathons auf dem Buckel, zu Fuß ebenso, beim Triathlon hat`s zur Halbdistanz gereicht, stand gestern an der Strecke, war schon div. Male in den Alpen bei der Tour, erlaubt mir diesen Pathos, für mein Empfinden ist der Radsport was Leidensfähigkeit, Durchhaltevermögen, Ausdauerleistung etc. angeht, der härteste Sport. Es gibt sicherlich Leute, die im Sport mehr geleistet haben als ich und auch mehr Erfahrung haben, für die gilt evtl. anderes.

Zu "jeder Mensch ist verantwortlich, für das was er tut". Stimmt, es gibt aber Situationen und Umstände, wo dieses schwierig wird, wenn nicht außer Kraft gesetzt wird. Ich habe schon in Unternehmen gearbeitet, wo Mitarbeiter wegen Überlastung zu allem möglichen gegriffen haben, und nicht so einfach kündigen und wechseln konnten wg. Qualifizierung und Lage am Arbeitsmarkt. Augen zu und durch war hier die Devise, mit gravierenden Folgen für diese Personen.

Zum Verdienst der Profis. Klar, hier wird von vielen Top-Fahrern auch Top verdient, aber bei 15 - 20 Sportlern im Kader eines Teams gibt es genug von denen, die wahrscheinlich damit gut die Familie ernähren können, auch für`s Eigenkapital beim ersten Kredit für`s Häusle reichts, aber halt nicht für für die Zeit nach dem Radsport, wie lange diese auch geht, kann schnell zu Ende sein.
Die Krux ist, daß hier das (evtl.) Doping) ähnlich (Geld) motiviert ist, wie bei den Top-Verdienern.

Mein Beitrag war geschrieben am Abend des Profirennens der Rad-WM, und ich hab`einfach genug davon, das an den Radsport andere moralische Ansprüche gestellt werden, als an andere Bereiche, wo es auch um Leistung, Aufstieg, Anpassung geht.
Ich hab`ja auch geschrieben, daß die Doping-Debatte weitergehen muß, aber auch dieser Punkt (ich schrieb Kern) des Problems seine gewichtige Rolle zu spielen hat.
Ich habe nicht geschrieben, daß das System böse ist, man muß es nur erkennen und die richtigen Rückschlüsse daraus ziehen, auch in der öffentlichen Debatte.

Habt nochmals Dank für eure Beiträge, ich bin lernfähig, eure Argumentationen haben auch etwas.
 
AW: Bettini

Ja Chris, gegen den Wunsch von Menschen, zu anderen aufschauen zu können und Menschen bewundern zu können, ist an sich ja gar nichts einzuwenden. Diese Empathiefähigkeit und die Möglichkeit, durch solche Vorbilder selbst zu wachsen - mit das herrlichste, was es am Menschen gibt.
Dass diese Heldenverehrung unreflektiert dann zu Groupies von Tokyo Hotel und noch weitaus schlimmeren führt (Beispiele sind wohl nicht nötig) führen kann spricht noch nicht direkt gegen Vorbilder - nur für einen reflektierten Umgang damit.

"Zu "jeder Mensch ist verantwortlich, für das was er tut". Stimmt, es gibt aber Situationen und Umstände, wo dieses schwierig wird, wenn nicht außer Kraft gesetzt wird. Ich habe schon in Unternehmen gearbeitet, wo Mitarbeiter wegen Überlastung zu allem möglichen gegriffen haben, und nicht so einfach kündigen und wechseln konnten wg. Qualifizierung und Lage am Arbeitsmarkt. Augen zu und durch war hier die Devise, mit gravierenden Folgen für diese Personen."
Kennst Du mich? Hab genau so eine Scheisse schon mal mitgemacht. Habe zwar nicht direkt "gedopt" und mein Alkoholkonsum ist auch nicht dramatisch gestiegen - aber ich konnte meine hehren moralischen Grundsätze auch nicht aufrechterhalten (Kunden über den Tisch gezogen, Mitarbeiter ausgelutscht, Teammitglieder "ausgesucht", die dann gekündigt wurden, ...).
Ein Held wäre ich gewesen, wenn ich irgendwann gekündigt hätte, weil "ich das vor mir nicht mehr verantworten kann". Ich bin dann irgendwann gekündigt worden - und das war (auch) eine große Erleichterung...

Was ich damit sagen will: Held ist eh ein schwieriger Begriff...sagen wir also lieber "positive Identifikationsfigur" (also jemand, dessen Poster man im Kinderzimmer seiner Nichte gerne sehen würde...) kann man nur entweder in einem "guten System" (Greenpeace, amnesty, ...) oder "gegen ein schlechtes System" sein. Und das ist jetzt schon sehr vereinfacht! Aber so wie sich das System Profiradsport in den letzten jahren gezeigt hat, ist es ein unprofessionelles und grottenschlechtes, teilweise sogar böses System: Und wer da weiter mitmacht, kann deshalb leider kein Held sein.

Helden im Radsport: ja, habe grad dieses Jahr u.a. hier im Forum einige kennengelernt. Job, Familie und dann Paris-Breast-Paris fahren...mit dem Radpsort sein recht heftiges Übergewicht in den griff kriegen....
Viele Helden dabei...
Aber bei den Profis...??? Ne, sorry. Da ist leider nicht viel. Grad weil es im Radsport ja so direkt erst mal nur um die körperliche Leistung geht und da ein Spitzenniveau offensichtlich seit Jahren ohne Doping nicht möglich ist...
Da hat es der Radsport eben deshalb besonders schwer. Im Fussball kann man "zum Helden werden", indem man besonsders fair ist (z.B. dem Schiri sagt: Sorry, ich war Abseits...) oder seine Teamkollegen aufbaut (Kahn und Lehmann). Deshalb ist und bleibt Ullrich für mich auch eine positive Figur (wie er auf Lance gewartet hat, als der in der Mütze hängengeblieben war)...umso beschissener finde ich es ja, dass dieses für "Heldentaten" prädestinierte Sport in solchem Umfang von Kurpfuschern (Fuentes) und Grüßaugusten (McQuaid, Scharping) ruiniert worden ist.
 
AW: Bettini

ich hab`einfach genug davon, das an den Radsport andere moralische Ansprüche gestellt werden, als an andere Bereiche
Inzwischen bin ich überzeugt, dass es einen halbwegs dopingfreien und damit fairen und interessanten Radpsort nicht mehr geben wird.
Der Radsport sind wir! Wir sollten sauber bleiben! Da kann jeder etwas tun. Denn jeder von uns ist Teil des Radsports. Die Kollegen Profis sind Showstars, die den Radsport (also uns) promoten.

Im Ernst, ich weiß, dass Ullrich und Co. nicht durch Epo zu den besten Radfahrern geworden sind und ich weiß auch, dass ich mit Epo bei der TdF trotzdem nicht gewinnen würde. :lutsch: Aber darum geht es doch gar nicht.

Wenn ich bei einem Schülerrennen die fiebernden Eltern sehe und die stolzen Athleten, dann krieg ich ´ne Gänsehaut, die mir Bettini, Rasmussen und Co. schon lange nicht mehr beibringen können.

Ich war übrigens jahrelang Leichtathlet (Junioren-DDR-Meister und so...). Ich kann mir die LA-Meetings und WM´s auch nicht mehr ansehen. Nur bei Olympia kann ich nicht anders... :o Es ist einfach nur traurig! Und es geht vielen Ehemaligen ähnlich, auch wenn die Dopingdiskussion in den Medien meist albern ist.

Ich kann mich nur wiederholen: Der Amateursport ist die Chance, denn hier geht es nicht um das große Geld sondern vor allem um den Kampf gegen sich selbst! (Warum einer Untersuchung zufolge ca. 30% der Hobbysportler gedopt sind, kann ich mir daher nur mit totalem Gehirnausfall erklären. :wink2: )

Ich grüße übrigens alle Marathonis von gestern!!!

Ahoi!
 
AW: Bettini

Avery Brundage

Avery BrundageBorn: 28-Sep-1887
Birthplace: Detroit, MI
Died: 8-May-1975
Location of death: Garmisch-Partenkirchen, Germany
Cause of death: Heart Failure

Gender: Male
Occupation: Sports Figure

Nationality: United States
Executive summary: International Olympic Committee Chair 1952-72

As President of the IOC for thirty years, Brundage was a strong proponent of amateur athleticism, perhaps to a fault.
 
AW: Bettini

FÜR DIE INLÄNDER (Quelle: Wikipedia):

Avery Brundage (* 28. September 1887 in Detroit; † 8. Mai 1975 in Garmisch-Partenkirchen) war der fünfte Präsident des IOC.

Er nahm an den Olympischen Spielen 1912 als einer der besten Zehnkämpfer teil. Auch im Fünfkampf war er erfolgreich. Als 1936 in den USA Diskussionen aufkamen, die Sommerspiele in Berlin wegen der Hitlerherrschaft zu boykottieren, setzte sich Avery Brundage, der kurz zuvor in das IOC gewählt worden war, für eine Teilnahme der US-Sportler ein.

1952 wurde er zum fünften Präsidenten des IOC gewählt und übte dieses Amt 20 Jahre lang, bis 1972 aus. Zeit seines Lebens trat er dafür ein, Sport und Politik zu trennen. Auch in Fragen des Amateurstatus der Teilnehmer war er zu keinen Kompromissen bereit. (Vergleiche dazu den Konflikt um die Olympiateilnahme des Österreichers Karl Schranz an den Spielen in Sapporo).

Legendär geworden sind seine Worte nach dem Attentat bei den Olympischen Spielen 1972 in München, als viele Funktionäre und Politiker einen Abbruch ob der tragischen Ereignisse forderten. In seiner Rede gebrauchte er den heute noch vielzitierten Satz „The games must go on“.
 
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