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Beinahesturz durch aufgeschaukeltes Vorderrad

Viner

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Hallo zusammen,

hatte heute eine sehr erschreckende Situation, als sich auf gerader Abfahrt bei etwa 65km/h der Lenkerbereich schlagartig so augeschaukelt hat, dass ich fast die Kontrolle verloren hätte.
Mit Lenker sehr festhalten und vorsichtigem Bremsen hinten ging's geradeso nochmal gut.

Muss dazu vieleicht sagen, dass ich kein guter Abfahrer bin (66kg, 1,73m) und meine Wohlfühlschwelle ist bei 60km/h längst erreicht.
Zudem bin ich mit dieser Fahrrad/Laufrad-Kombination noch nie so schnell gewesen (Colnago C50, ZTR Alpha 340 Leichtbau-LRS, <1300g).
Der LRS besitzt keinerlei Höhen- oder Seitenschlag.
Wind von hinten und vernachlässigbar.

Was ist wohl der wahrscheinlichste Grund, dass sowas passiert:

1) Unwucht im Reifen, der zu Präzession des Vorderrads führt?
2) LRS zu leicht, sodass durch seitlichen Impuls (Lenkbewegung, Unebenheit...) zu leicht eine Präzessions-Bewegung angeregt wird?
3) fahrtechnisches Unvermögen? Wenn ja, was tun?

Grüße
Viner
 
Hi,

bei solchen Geschwindigkeiten spielt das reine Gewicht des Rades kaum eine Rolle. Die Kreiselkräfte sind da recht hoch.

Ich tippe auf eine Welle/ein Schlagloch in der Straße.

Abgesehen davon kannst du ja mal kontrollieren, ob die Gabel bzw. der Steuersatz fest ist.
 
Also sowas is mir ja noch nie passier... naja mein leichtester lrs wiegt aber auch 1550g... topspeed war 80, keine probleme :o wie auf schienen!
 
Hallo hier Doc,

das ist mir mit meinem Kuota Kharma in Spanien auf eine kurvigen Abfahrt auch passiert. Das war eine heftige Windböe die so quer zum Vorderrad reinkam. Dann fing alles an zu schaukeln. habe das Bike genauso abgefangen, leichtes bremsen und viel Kraft am Lenker. dann ging es wieder. ist mir dann nicht nochmal passiert. Das hat ganz schön viel Schweisperlen auf die Stirn gebracht.

Also Vorsicht, Unverhofft kommt oft.

Doc
 
mir war jetzt kein Windstoß o.ä. aufgefallen.

Werd jetzt mal beim nächsten Mal an der Stelle mit meinem schwereren LRS schauen, ob sich das stabiler anfühlt. Hab jetzt aber keine Lust da irgendwelche Grenzen auszuloten. Hatte genug Nerven gekostet gestern.

Zu verkrampftes Fahren haltet ihr für keine Erklärungsmöglichkeit?
 
Ein schwereres Laufrad spielt da sehr wohl eine Rolle, das liegt viel stabiler auf der Straße (lässt sich auch schwerer Lenken). Beim MTB hab ich auch bei Geschwindigkeiten > 30 auf der Straße sofort ein Schwingen mit hoher Frequenz sobald man den Lenker loslässt und eine Störung auftritt (kleine Unebenheit reicht). Liegt wohl an der Kombination Vorderrad (sehr leicht), Gabel, Lenkwinkel, Steuersatz, Steuerrohr, Vorbau und Lenker und der Steifigkeit aller Komponenten. Prüf auch mal dein Steuersatzspiel und stell es etwas fester ein. Vielleicht ist es dann weg.
Zu kleine Lenker machen das schnelle Abfahren auch schwierig.
 
Ich tippe auf eine Kombination aus zu strammen Lenkkopflager und einem sehr kurzen Vorbau ( unter 100mm ).
Das wird das Rad schon mal "flatterig". Es gibt bei Motorrädern auch Reifen, die zum so genanten Shimmy neigen - meistens so um die 60 - 70 km/h. Das schließe ich hier aber eher aus. Eine Unwucht würde das Rad vibrieren lassen, aber Dir nicht den Lenker aus der Hand schlagen. Stelle mal Dein Lenkkopflager ein und verbaue einen längeren Vorbau - eventuell kannst Du den Sattel ja etwas nach vorne schieben - meistens hilft das...
 
Ein schwereres Laufrad spielt da sehr wohl eine Rolle, das liegt viel stabiler auf der Straße (lässt sich auch schwerer Lenken). Beim MTB hab ich auch bei Geschwindigkeiten > 30 auf der Straße sofort ein Schwingen mit hoher Frequenz sobald man den Lenker loslässt und eine Störung auftritt (kleine Unebenheit reicht). Liegt wohl an der Kombination Vorderrad (sehr leicht), Gabel, Lenkwinkel, Steuersatz, Steuerrohr, Vorbau und Lenker und der Steifigkeit aller Komponenten. Prüf auch mal dein Steuersatzspiel und stell es etwas fester ein. Vielleicht ist es dann weg.
Zu kleine Lenker machen das schnelle Abfahren auch schwierig.

Bist du sicher, dass das nicht an einer Unwucht liegt?

Shimmy Effekt -Lenkerflattern - Wikipedi

u.a. auf ein zu stramm eingestelltes Lenkkopf/steuersatz lager achten !

Ich tippe auf eine Kombination aus zu strammen Lenkkopflager und einem sehr kurzen Vorbau ( unter 100mm ).

Warum liegt das an einem zu STRAMMEN Lenkkopflager?
 
Weil Losbrechmomente entstehen, die der Fahrer ( unbemerkt ) kompensiert...
 
DieLosbrechkraftbeschreibt dieKraft, die zur Überwindung einer Haftreibung vonnöten ist und den Übergang in die Gleitreibung einleitet. Fälschlich wird sie häufig als Losbrechmoment bezeichnet. In einer konkreten Einbausituation liegt in der Regel einHebelvor, dessen Länge mit der Kraft multipliziert einMomentergibt.
Zum Beispiel ist eine Losbrechkraft die Kraft, welche aufgewendet werden muss, um bei einer Federgabel die wirksamenReibkräfteund Kräfte, die aus der Verkantung zweier Bauteile zueinander entstehen, zu überwinden. Dabei geht Haft- in Gleitreibung über. Somit ist die Losbrechkraft genau die minimale Kraft, die benötigt wird, um eine Lagerung vom statischen in den dynamischen Zustand zu überführen.

hat mit gegenlenken nicht wirklich was zu tun

sich aufbauende Schwingungen werden bei zu stramm eingestelltem Lenkkopflager 1:1 an den Rahmen weitergeleitet, und verstärken sich dann eventuell noch

bei einem richtig eingestelltem Lager entkoppelst du sozusagen die Gabel vom Rahmen
 
Ah okay. Ich hab gedacht, dass man den Lenker sehr fest hält, weil man das Losbrechmoment/die Losbrechkraft gewöhnt ist. Wenn der sich nun löst drückt man evtl zu doll und er geht in die andere Richtung...

Danke aber für die Erklärung!
 
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