AFFENKOTLETT
Pantani der Herzen
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Ich sage das nicht. Aber ich vermute es wie du.
Dein Text: "Warum fahren saubere Fahrer für Ex-Doper? Warum fährt Dege für AC?"
@AFFENKOTLETT Der Thread heißt "Alberto Contador". Da geht einiges in Sachen Diskussion.
Es steht den AC Fans frei jederzeit einen "AC-Huldigung" - Thread aufzumachen.
Auch wenn ich deinen Kommentar gut finde, ist die Prozentangabe quatsch. Epo etc. bringt vllt. bis zu 10 % Leistungssteigerung. Die restlichen 90 % sind harte Disziplin vom Kindesalter an, sehr hartes physisches und psychisches Training, Verzicht auf Leben wie wir es kennen / Freunde, Talent.
Die Aussage halte ich für außerordentlich bedenklich, denn sie misst vergangenes Verhalten, das früherer Profis und Tour-Sieger, an heutigen Maßstäben und trifft dann ein moralisches Urteil, ohne Berücksichtigung der zeittypischen Rahmenbedingungen.
Mittelchen zur Leistungsverbesserung sind im Radsport definitiv seit langem verbreitet, allerdings war das Meiste was früher eingenommen wurde kaum oder weit weniger Wirksam, als heutige Methoden, vielfach war es sogar wirkungslos und manchmal leistungshemmend, sondern machte die Quälerei allenfalls subjektiv erträglicher (gilt z.B. für Alkohol)
Der "Game-Changer" war im Ausdauersport EPO und Eigenblutdoping, erst diese Methoden hatten nicht nur eher "kosmetischen Charakter", sondern stellten teilweise die Ergebnislisten auf den Kopf und sorgten dafür, dass Nicht-Doper ihr Jobs verloren, weil sie nicht mehr wettbewerbsfähig waren. (Bei Wurf- und Kraft-Sportarten spielten Jahrzehnte früher Anabolika eine ähnliche Rolle.)
Angesichts der eher begrenzten Wirkungen galt Doping, nicht nur im Radsport, lange Zeit eher als "lässliche Sünde", wurde über lange Zeiträume gar nicht ernsthaft sanktioniert und als es dann Kontrollen gab, hatte eine entsprechende Sperre zunächst den Status eines Strafzettels wegen falschen Parkens. Geändert hat sich das in der öffentlichen Wahrnehmung erst, als in einigen Sportarten Anabolika um sich griffen und Doping als Methode durchorganisiert wurde, z.B. um durch sportliche Erfolge politische Ziele zu verfolgen.
Meinst du wirklich, dass Amphetamine oder Steroide in Ausdauersportarten keine signifikant leistungs- und ausdauerfördernde Wirkung haben? Und das sind Mittel, die spätestens seit den 60er/70er - Jahren in Gebrauch waren und das wahrscheinlich mindestens so flächendeckend wie später EPO. Und auch Eigenbluttransfusionen waren in der Zeit bereits technisch kein Problem und daher sehr wahrscheinlich spätestens in den 80ern in Anwendung, wenn auch wohl nur bei den Spitzenfahrern aufgrund des Aufwandes.
Zweifelsohne wird heute sehr viel diskreter gedopt, aber in Anbetracht der Vielzahl an mittlerweile zur Verfügung stehenden Mitteln, um hämatologische Parameter zu manipulieren (ich kenne mich da sozusagen berufsbedingt ein wenig aus) kann ich mir nicht vorstellen, dass da der Versuchung wesentlich weniger oft erlegen wird als früher. Zumindest in der Regenerationsbeschleunigung während der Trainingsphasen wird garantiert nach wie vor nachgeholfen, was die Apotheke hergibt.
Was, denke ich, in den letzten Jahren immerhin erreicht wurde: die teils absurden Leistungssprünge der 90er und 00er Jahre wird man heutzutage wohl kaum mehr erzielen können. Aber wenn man sich die Abstände im Classement mal ansieht, muss man ja festhalten, dass ein Boost von 3% immer noch eine Menge ausmacht. Und der Versuchung als Leistungssportler, der den Olymp in greifbarer Nähe sieht, nicht zu erliegen, das erfordert dann schon eine ganze Menge Charakter. Und den findet man nur in einem sehr kleinen Prozentsatz, so ist das leider.
die teils absurden Leistungssprünge der 90er und 00er Jahre wird man heutzutage wohl kaum mehr erzielen können.
Meinst du wirklich, dass Amphetamine oder Steroide in Ausdauersportarten keine signifikant leistungs- und ausdauerfördernde Wirkung haben? Und das sind Mittel, die spätestens seit den 60er/70er - Jahren in Gebrauch waren und das wahrscheinlich mindestens so flächendeckend wie später EPO. Und auch Eigenbluttransfusionen waren in der Zeit bereits technisch kein Problem und daher sehr wahrscheinlich spätestens in den 80ern in Anwendung, wenn auch wohl nur bei den Spitzenfahrern aufgrund des Aufwandes.
Spekualtion unter Deckmäntelchen eines angeblich "Wissenden". Das trägt zur Erhellung leider nicht bei, denn entscheidend ist nicht, was Du oder ich mir vorstellen können.Zweifelsohne wird heute sehr viel diskreter gedopt, aber in Anbetracht der Vielzahl an mittlerweile zur Verfügung stehenden Mitteln, um hämatologische Parameter zu manipulieren (ich kenne mich da sozusagen berufsbedingt ein wenig aus) kann ich mir nicht vorstellen, dass da der Versuchung wesentlich weniger oft erlegen wird als früher. Zumindest in der Regenerationsbeschleunigung während der Trainingsphasen wird garantiert nach wie vor nachgeholfen, was die Apotheke hergibt.
Ob das tatsächlich was mit Doping zu tun hat oder andere Gründe, wissen wir auch nicht, Skepsis ist angebracht. wenn man nichts weiß, darf man das auch ruhig sagenIm Radspocht nicht. Aber schau mal nach Budapest zur Schwimm-WM. Da purzeln mal wieder die Weltrekorde täglich.
Zur Frage: Dege ist Arbeitnehmer, der bei TREK seinerzeit die besten Möglichkeiten seiner Selsbtverwirklichung gegeben sah. Da nimmt man einen Ex-Doper schon mal in Kauf. Vielleicht geht er auch davon aus, dass AC nun sauber fährt. Was soll er auch machen? Sich hinzustellen und den Antidopingmärtyrer zu spielen wird ihm nicht mehr Kohle einbringen. Ich werde mich sicherlich auch nicht von meinem Job trennen, wenn von 20 Kollegen eventuell einer oder zwei -zum Beispiel- bekloppte gesellschaftspolitische Ansichten haben.
Das trägt zur Erhellung leider nicht bei, denn entscheidend ist nicht, was Du oder ich mir vorstellen können.
Das ist eben das Problem. Dopinglabore sind der Analytik um Welten voraus. Zudem gibt es zig andere Dinge, die man einwerfen kann um nicht aufzufallen. Da werden Enzyme genommen, die die Proteinstuktur von EPO zersetzen, sodass die B-Probe ganz andere Werte liefert als die A-Probe. Man wirft Nierentabletten ein, die die Metaboliten von Steroiden blocken und somit beim Urintest nicht auffallen, und und und. Das macht z.B. gute Tests auch so sau teuer, weil solche Dinge mit in Betracht gezogen werden müssen. Ich würde mal vermuten auf jedes Mittel, das getestet werden kann, kommen 10 modifizierte, die ohne Weiteres durch gehen.Naja, die Geschichte beweist, dass alles, was gemacht werden konnte, auch gemacht wurde. Warum sollte sich das geändert haben?
Und dass es mittlerweile dutzende Isoformen und sterische Varianten des Erythropoetin gibt sowie diverse Wirkstoffe mit sehr ähnlichen Wirkprinzipien, von denen bekanntermassen noch nicht mal die Hälfte derzeit im Labor nachgewiesen werden können, ist ja nun auch kein Geheimnis.
Der Rest ist recht simple Kombinatorik...
Das ist eben das Problem. Dopinglabore sind der Analytik um Welten voraus.
Ruf doch mal bei Eurosport and, ob Herr LeMond nicht ein Statement abgeben möchteDie Sage sagt EPO war Anfang der 90iger im Peloton flächendeckend verbreitet. Ende der 80iger bei der Einführung sollen es nur ein elitärer Kreis gehabt haben. Man könnte sich jetzt die Ergebnisse anschauen und fantasieren. Zählt 1987 auch schon zum Ende der 80iger?!