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3-fach mit hydraulischer Scheibenbremse: Gibt's das?

Und ich empfehle nicht ein update auf die neuste/aktuellste Shimano Firmware. Es kann unter Umständen passieren das vorher miteinander funktionierende Komponenten ihre Kompatibilität verlieren. Ist einigen Nutzern schon passiert das ihre DI2 Mixe, die zwar offiziell nicht freigegeben, aber tadellos funktionierten, nach dem Software-Update nicht mehr miteinander “sprachen“.
 

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Re: 3-fach mit hydraulischer Scheibenbremse: Gibt's das?
Und ich empfehle nicht ein update auf die neuste/aktuellste Shimano Firmware. Es kann unter Umständen passieren das vorher miteinander funktionierende Komponenten ihre Kompatibilität verlieren. Ist einigen Nutzern schon passiert das ihre DI2 Mixe, die zwar offiziell nicht freigegeben, aber tadellos funktionierten, nach dem Software-Update nicht mehr miteinander “sprachen“.
Nachdem ich jetzt das Di2 System ein wenig verstehe, habe ich da gar keine Angst. Es ist sogar zum Empfehlen, denn wenn man z.B. Synchro-Schift nutzen möchte, müssen alle Komponenten auf dem gleichen Stand sein. Ein Crosser ist ja nichts anderes. RR Hebel und MTB-Schaltung. Es ist ja eine reinrassige MTB-Schaltung und man muss in der Software gleich zu Beginn auch MTB auswählen, um Einstellungen vornehmen zu können. Lediglich Umwerfer UND Schaltarm müssen aus der MTB-Abteilung sein. Wenn ichs richtig verstehe, müssen sie nicht mal von der gleichen Gruppe sein. Die Batterie und der Verteiler bzw. der Knoten zum Aufladen und Kommunikation unterscheiden sich nicht bei MTB und RR.
Der STI gibt nur den Impuls, die Rasterung ist im Umwerfer resp. Schaltwerk. So gesehen nicht erstaunlich, dass ein RR-2xSTI mit einem MTB-3xUmwerfer funktioniert. Ich bin aber trotzdem positiv überrascht, nachdem was ich im grossen Di2-Faden gelesen habe, Shimano eher restrektiv zu sein scheint bezüglich Komponentenmix.
Ja, scheint tatsächlich so zu sein. Es ist aber ein Bussystem, die Schalter werden per Koax-Kabel eingeschlossen und tauschen irgendwelche Pakete aus. Die Software erkennt auch das Modell, aber erfreulicher weise setzt Shimano keine Riegel davor, welche Schalter man wofür verwendet. Was hingegen nicht gelingt, ist z.B. einen mechanischen RR-Hebel mit einem MTB-Umwerfer zu kombinieren, weil RR-Umwerfer für die Zwischengänge ausgelegt, also schmäler sind. Diese Erfahrung habe ich schon abgearbeitet.
Wenn du Di2 und mechanisch mischt, hast du verschiedene STIs, das würde ich nicht wollen.
Das würde ich auch nicht wollen.
Die MTB-Komponenten an ein Rennrad zu bauen, kann noch tricky werden, z. B. wegen der Befestigung des Umwerfers, Freitängigkeit des Umwerfers etc.
Eine MTB-Kurbel mit einem MTB-Umwerfer zum arbeiten zu bringen, werde ich schon hinbringen. Meine einzige Sorge ist, dass meine Race Face Kurbel die kürzere Achse sie wie schon mal gesagt sie eigentlich zu einer RR-Kurbel macht und der MTB-Umwerfer eventuell nicht auf die kleinere Kettenlinie einstellbar sein könnte. Aber in dem Fall lass ich mir was einfallen. Ich hatte beim ersten Versuch, eine "echte" MTB-Kurbel an den Renner zu schrauben, genau das umgekehrte Problem. Der RR-Umwerfer hatte mit der größeren Kettenlinie ein Problem. Gelöst hatte ich das, indem ich den 2,5 mm-Spacer für die nicht-E-Type Innenlager links statt rechts montiert hatte. Die 2,5 mm Asymmetrie sind mir beim Fahren nie aufgefallen.

Nachdem ich mit Di2 herumgespielt habe, bin ich übrigens noch mehr 3-fach Fan. Der Umwerfer fährt der Kette je nach Ritzel ein bisschen nach, also das ganze Zwischengangdings fällt weg. Außerdem übernimmt er das "Überschalten", fährt also beim Umwerfen auf ein größeres Blatt etwas weiter und dann wieder zurück, was man händisch intuitiv zwar macht, aber etwas Gefühl abverlangt. Und wenn man Synchro-Shift nutzt, fällt das komplette Ich-weiß-nicht-auf-welchem-Kettenblatt-ich-bin Argument weg. Das muss ich jedoch in der Praxis mal testen, ich stelle mir das gewöhnungsbedürftig vor, wenn ich erwarte, dass nur hinten geschaltet wird, aber plötzlich macht auch der Umwerfer was. Hat das schon mal wer getestet?
 
Bei der ganzen Diskussion wollte ich schon mal in den Raum stellen, warum es denn niemanden einfällt, ein 10er Ritzel zu verbauen, das würde die ganze Rechnung nämlich ganz schön verändern. Bei kleineren Zahnrädern steigt ja bei gleichem Zähnesprung der relative Sprung, somit die Bandbreite. Jetzt habe ich zufällig gesehen, dass Sram das seit Neuestem tatsächlich auch bei RR Schaltungen macht. Und zwar bei den Schaltungen mit dem Nachsatz "AXS", wenn ich das richtig sehe. Die Kassetten (12-fach) gehen bis 10-33, die Kurbel bis 33-46, sie betrachten einen Sprung von 13 Zähnen vorne offenbar als optimal. Falls ich dann vorne ein 40er montieren würde, hätte ich wie jetzt eine höchste Übersetzung von 4. Nehme ich die 13 Zähne Differenz her, könnte das Kleine ein 27er sein. Damit wäre der kleinste Gang sogar noch ein bisschen kleiner als meine 22/26, somit wäre auch die Bandbreite etwas größer (40/27 x 33/10 = 4,89, zum Vergleich: 44/22 x 26/11 = 4,73). Vergleiche ich die Kassette mit meiner, nehme ich mal das kleinste und größte Ritzel weg, bleibt eine 29-11 10fach Kassette übrig. Da müssen irgendwo nur 3 Zähne mehr Differenz untergebracht sein, was sich akzeptabel anhört. Ich finde auch die Abstufung sinnvoll, sie bleibt bis zu 6. Gang sehr schlank, nur je 1 Zahn Sprung. Das ist der Bereich, den man mit dem RR bei Pulkfahrten am häufigsten nutzt. Mit dem 40er könnte man dann wirklich den allergrößten Teil abdecken, am Berg hat man aber reichlich Reserve. Tja, da gehen selbst mir eingefleischten 3-fach Fan schön langsam die Argumente aus...

Nur sehe ich da noch ein paar Problemchen: das 10er Ritzel ist ja bei einer Bestückung mit einem 46er KB oder größer sowas wie ein "Reservegang" für steilere Bergabfahrten (Dumme Zwischenfrage: war zum Geier braucht etwas noch größeres, sie bieten sogar eine 50-37er Kurbel an, was tut man um Gotteswillen mit einer 5-fach Übersetzung!?). Mit meiner 44/11 fahre ich aber durchaus auch den einen oder anderen Kilometer. Im Pulk leicht bergab und/oder Rückenwind kommt das schon mal vor, dass dieser Gang eine Zeit lang eingelegt bleibt. Ob das mit einem 10er Ritzel so toll ist, weiß ich nicht. Andererseits kann ich mich, wenn ich mich an die zwei Wochen mit dem 1-fach MTB zurückdenke, nicht erinnern dass das unangenehm war. Aber beim MTB ist ja sowieso alles gröber, vielleicht fällts das einfach nicht so auf, dass es unrund läuft. Das zweite Problem ist, dass diese Kombination offiziell schon wieder nicht unterstützt ist. Ich könnte an die Race Face Kurbel zwar problemlos einen 2-fach MTB-Spider montieren und Kettenblätter gibt es ja in allen Größen. Aber die 12-fach Kette schaut ja komplett anders aus. Erfahrungsgemäß sind Probleme zu erwarten, wenn man das mit KBs für 11fach oder gar 10fach Systeme versucht. Da wird sich mittelfristig auch nicht so schnell was passenden finden. Und außerdem gibts das Ganze nur bei den e-Tap Schaltungen, also bei den Schnurlos-Systemen, wenn ich mich nicht irre. Die sind ja wirklich sauteuer, und ob ich eine weitere Batterie auf dem Rad möchte, weiß ich auch (noch) nicht. Jetzt hat man schon HF-Sensor, Combo-Sensor, Leistungsmesser, Computer, Handy, ev. Vorder- und Hinterlicht, also schon 7 Batterien/Akkus mit, die alle irgendwann mal leer werden, und dann sollen weitere 2 dazu? Ich weiß nicht, bei der elektrischen Schaltung ist es ohnehin schon ein ganzer Akku mehr. Ich hätte eigentlich gehofft, dass sich mal eine zentrale Elektrik durchsetzen wird.

Nachdem sowieso immer alles inkompatibel ist, warum rührt eigentlich niemand die Kettenteilung an? Seit 150 Jahren fahren wir die 1/2-Zoll Ketten. Nehmen wir mal für einen Moment an, jemand würde die Kettenteilung halbieren. Man könnte alle Zahnräder etwas kleiner machen und/oder man hätte trotzdem eine sehr gleichmäßige Abstufung, weil man mit der höheren Zähnezahl mehr Möglichkeiten hat. Wenn ich ans MTB denke, könnte man plötzlich problemlos ein 16er Ritzel (entsprechend einem 1/2" 8er) bauen, wenn das größte denn ein 100er ist (entsprechend einem 1/2" 50er) hätte man 625% Bandbreite. Die Sprünge sind zwar im Durchschnitt etwas größer, aber man könnte sie viel konstanter verteilen. Da wäre dann für mich auch 1fach vorstellbar, der Überraschungseffekt, ob jetzt ein großer oder kleiner Sprung kommt, wäre eliminiert. Wie das mit der Lebensdauer bei der hypothetischen 1/8"-Kette ist, weiß ich nicht, aber die Industrie nimmt ja Maßnahmen zu Verringerung von Lebensdauern bekanntlich eh immer sehr wohlwollend auf.
 
Der Vorteil eines 10er Ritzels liegt darin, dass unten 1 Zahn etwa soviel ausmacht wie oben 4 bis 5. Da viele bereits bei einem 32er oder 34er Ritzel "Pizzablech" stöhnen, kannst du dir vorstellen, wie sie die Augen bei einem 40er verdrehen. Da hat es das 10er Ritzel einfacher. Eine SRAM Eagle mit 30er KB und 10-50er Kassette würde beim Verzicht auf das 10er Ritzel einer 11-55er mit 33er Kettenblatt ensprechen. Da gibt es nicht viel Alternativen zum 10er Ritzel.

Beim RR bin ich aber etwas skeptischer als beim MTB, da würde ich grössere Ritzel bevorzugen, vor allem deshalb weil es hier kein 50er braucht, sodass man gegen oben noch Reserven hat.

Campagnolo 2x12 mit 11-34 und deine Raceface-Kurbel mit 44-28, dann bist du nicht weit weg von dem was du jetzt hast.
 
Der Vorteil eines 10er Ritzels liegt darin, dass unten 1 Zahn etwa soviel ausmacht wie oben 4 bis 5. Da viele bereits bei einem 32er oder 34er Ritzel "Pizzablech" stöhnen, kannst du dir vorstellen, wie sie die Augen bei einem 40er verdrehen.
Da gehöre ich dazu. Beim MTB lass ich mir so ein Pizzablech noch einreden, aber beim RR ist der Anblick schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe bei meinen MTB-Kurbeln immer sofort das 22er gegen ein 20er getauscht, es ist einfach unglaublich, wie sich diese unsichtbare Änderung auswirkt. Es sieht kein Mensch, eine um 10% größere Kassette fällt hingegen jedem sofort auf, hat aber die selbe Auswirkung.
Beim RR bin ich aber etwas skeptischer als beim MTB, da würde ich grössere Ritzel bevorzugen, vor allem deshalb weil es hier kein 50er braucht, sodass man gegen oben noch Reserven hat.
Auch wenn ich jetzt die zweite Hälfte des Satzes nicht ganz verstehe... aber bin ich zurecht skeptisch, was das 10er Ritzel anbelangt?
Campagnolo 2x12 mit 11-34 und deine Raceface-Kurbel mit 44-28, dann bist du nicht weit weg von dem was du jetzt hast.
Ach, Campagnolo hat auch 12fach! Da könnte man eine wesentlich günstigere mechanische Schaltung realisieren. Aber wo eine 12-fach 11-34 hernehmen? Campagnolo bietet ja nur bis 11-32 an, oder hab ich was übersehen? Die 12-fach Shimano-MTB-Kassetten sind alle viiiiel größer. Und das "coole" an der Idee mit dem 40er KB und 10er Ritzel ist ja, dass man, würde mal sagen, 80% mit dem großen Blatt abdeckt, weil man schon sehr weit nach unten kommt. Das stellt natürlich jede Alternative in den Schatten. Abgesehen von den oben erwähnten Problemchen.
 
Da gehöre ich dazu. Beim MTB lass ich mir so ein Pizzablech noch einreden, aber beim RR ist der Anblick schon sehr gewöhnungsbedürftig. Ich habe bei meinen MTB-Kurbeln immer sofort das 22er gegen ein 20er getauscht, es ist einfach unglaublich, wie sich diese unsichtbare Änderung auswirkt. Es sieht kein Mensch, eine um 10% größere Kassette fällt hingegen jedem sofort auf, hat aber die selbe Auswirkung.

Da gewöhnt man sich daran. Für mich ist heute eine RR-3fach mit fein gestufter Kassette optisch nahe der Unverträglichkeit. :)

Auch wenn ich jetzt die zweite Hälfte des Satzes nicht ganz verstehe... aber bin ich zurecht skeptisch, was das 10er Ritzel anbelangt?

Ja, skeptisch bezüglich Sinnhaftigkeit war gemeint.

Ach, Campagnolo hat auch 12fach! Da könnte man eine wesentlich günstigere mechanische Schaltung realisieren. Aber wo eine 12-fach 11-34 hernehmen? Campagnolo bietet ja nur bis 11-32 an, oder hab ich was übersehen?

Die kommende Chorus 2x12 bietet 11-34 an (sowie neue Kurbeln wie z. B. 48x32)

Die 12-fach Shimano-MTB-Kassetten sind alle viiiiel größer. Und das "coole" an der Idee mit dem 40er KB und 10er Ritzel ist ja, dass man, würde mal sagen, 80% mit dem großen Blatt abdeckt, weil man schon sehr weit nach unten kommt. Das stellt natürlich jede Alternative in den Schatten. Abgesehen von den oben erwähnten Problemchen.

Das geht auch mit dem 46er und passender Kassette. Wenn man die grossen Ritzel grösser macht, lässt sich auf dem grossen Kettenblatt mehr fahren.
 
So, jetzt haben wir die endgültige Antwort auf die Fragestellung - mit Beiweis - ja es ist möglich:
Poison.jpg



Und zwar sehr gut. Ein paar Dinge muss man halt wissen:
  • Aus rein elektrischer Sicht gehts mit normalen Di2 Griffen von Shimano und der aktuallen XTR Di2 Schaltung, es muss halt beides vom MTB sein, RR und MTB Schaltung/Umwerfer kombinieren, das geht nicht, wie eh schon besprochen. Es sei denn, man würde zwei komplett getrennte elektrische Kreise aufbauen, aber das will bestimmt keiner, außerdem würde man viele Vorteile verlieren.
  • Man braucht einen schellentauglichen Rahmen, die Aufnahme zwischen Umwerfer und Schelle beim MTB hat nichts zu tun mit einer Rennrad-Anlötumwerfer-Konstruktion, musste ich feststellen.
  • Obwohl man bei der Elektrischen die drei Kettenblätter unabhängig voneinander einstellen kann, ist der Freiraum relativ gering. Die Kettenblattabstände und die Kettenlinie müssen daher realtiv genau passen. Der Abstand zwischen großem und mittlerem muss bei ca. 7,5 mm und zwischen mittlerem und kleinem 8,5 mm sein. Laut Shimano ist das nur bei der XTR Kurbel FC M-9020-3 gegeben. Für diese Kurbel ist aber das größte Blatt mir 40 Zähnen limitiert, aber schon mal eine hochoffiziell von "ganz oben" unterstützte Lösung. Ich erreichte das, indem ich auf die Race Face Next SL (mit 3-fach Cinch Spider) Kettenblätter von TA, Chinook 11-104 mit 4 mmm Dicke montierte. Die Zähne müssen bei allen drei ganz außen sein, die dürfen keine Stufen (also das Kleine und Mittlere auf der Flanschseite, das große auf der Außenseite) haben. So kommt man auf Spiderarmdicke (3,3 mm) + Kettenblattdicke auf 7,3 mm zwischen Groß und Mitte, das passt ganz gut, und die Domhöhe für das Kleine ist mit 8,5 mm sowieso recht gut passend. Ich habe mit 22-34-44 bestückt, ich würde meinen, 22-34-46 sollte auch möglich sein, oder sogar 24-36-48 (keine Garantie, habe ich nicht und will ich auch nicht testen).
  • Um die Kettenlinie passend zu machen, habe ich die längere Race Face Kurbelwelle mit 134 mm genommen (der Plan wäre gewesen, die 127 mm Easton Leistungsmessachse zu nehmen, aber so weit geht der Umwerfer unmöglich nach links stellen, wie ich schon irgendwo mal befürchtet habe). Also leider die längere und letztlich musste ich rechts 5 mm Spacer, links 2 mm einfügen, dann passt auch die Kettenlinie (Wenn mir jetzt jemand erzählen möchte, dass die 1,5 mm Asymmetrie eine Rolle spielen, der ist kein Homo Sapiens).
  • Hinten habe ich eine Sram Red Kassette 11-28 montiert, die laut Katalog zwar einen minimal kleineren Ritzelabstand als die dafür konzipierte MTB Kassette hat, aber es schaltet perfekt.
Danke an das Team von Poison, die offenbar sehr viel Aufwand in das Projekt gesteckt haben, um es zu verwirklichen! 🥂 🍾 👏
 
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Ich habe mittlerweile auch im Rahmen von anderen Diskussionen verstanden, es ist einfacher, aus einen Buddhisten einen Katholiken zu machen, als einen 2-fach Fan von den Vorzügen einer 3-fach Schaltung zu überzeugen, also 3-fach Hasser bitte nicht mehr weiterlesen, ich denke wir haben unsere Reviere abgesteckt, für die wenigen verbleibenden 3-fach Fans möchte ich noch etwas ausführen. Wenn man eine große Bandbreite und gleichzeitig kleine Gangsprünge haben möchte, muss man bei 2-fach immer irgendwo einen Kompromiss finden, bei 3-fach hat man einfach mehr Freiheit, Punkt.

Ich habe ja auch auf die 11-28 Kassette von Sram bestanden, da diese im Gegensatz zur Shimano von 11 bis 17 nur 1er Sprünge macht, was beim Pulkfahren sehr angenehm ist. Dafür macht sie bei den Berggängen etwas mehr auf, was mir egal ist. Bei der Shimano da fehlt einfach das 16er Ritzel, somit habe ich bei der Sram zwei Gänge mehr im linearen Bereich. Noch besser fände ich (hab ich leider erst nach der Bestellung gefunden) die 11-28er von 3T, die bleibt noch länger "schlank" und progressiert bei den Berggängen noch stärker. Größere Kassetten bieten diesen Vorteil einfach nicht, man muss relativ früh schon 2-Zahn Sprünge in Kauf nehmen, also beim Pulkfahren wieder lästig. Bei 2-fach, also wenn man so wie ich auf wirklich niedrige Berrgänge besteht, bleibt einem nichts anderes übrig, als Kassetten mit größeren Sprüngen zu akzeptieren, also irgendwo muss man sich entscheiden. Wieder andererseits ist mir jetzt bewusst geworden, dass man bei dieser eher schlanken Kassetten hinten spürbar mehr schaltet. Also wenns mal schnell in eine spitze Kurve mit nachfolgnder Steigung geht, schaltet man schon einiges herum, aber dafür hat man ja vorne die eher kleinen Sprünge und die Elektrische macht das schon, aber da muss man erst mal Vertrauen aufbauen.

Beim mittleren Blatt vorne habe ich ein 34er statt das bei MTBs standardmäßig verbaute 32er genommen, macht beim RR natürlich voll Sinn, zuerst den größeren Sprung zu haben, dann den kleineren, wo ja das Hauptaugenmerkt bei den höheren Geschwindigkeiten liegt. Das sind halt Freiheiten, die hat man bei 2-fach nicht. Jetzt muss ich auch ständig das 44er verteidigen, dauernd will mir jemand was größeres einreden, bis hin zum 50er. Aber ich will das nicht. Bei 50 km/h trete ich komfortable 100 U/min, bei 60 120. Die Zeit, die ich schneller als 60 fahre, ist im Minutenbereich im Jahr. Die Einzige Abfahrt, wo ich mir jemals einen höheren Gang als 44-11 wünschte, war von der Silvretta-Hochalpenstraße runter ins Paznauntal. Da ging es mal längere Zeit steil und gerade dahin, um die 65 km, da hätte ich gerne noch was draufgelegt, aber es wurde langsam unkomfortabel. Wenns noch steiler wird, tretet man eh nicht mehr, wenns Serpentinen sind, ist eh eher das Bremsen die Herausforderung und wenn es ums vmax geht - bis 75 trete ich kurz im Sprint auch mit. Ich werde sicher nicht die ganze Übersetzung für diese eine Abfahrt auslegen, zu der ich in meinem Leben vielleicht ein zweites Mal hinkomme und das 11er Ritzel verrostet mir ansonsten.

Zu dem Thema hab ich was lustigs Gefunden:


"These extreme gear ratios ... a setup like this would not be suited for 99% auf the regular riders at all" 😄
"Pros" wie sie ausführt, stellen ihre Übersetzung für jede Etappe individuell ein und fahren mit 400 W, die schleppen natürlich keinen Gang mit, den sie nie brauchen werden, aber mich beschleicht auch schon lange das Gefühl, alle müssen das Material haben, nur weil es eben die Pros auch haben, und wenn man zu schwach dafür ist, müsse man mehr trainieren. Bitte, das ist deren Beruf. Ich als Hobbysportler habe wirklich kein Problem damit, zu sagen, ja, ich brauche mindestens eine 22-28 am Berg, und wenn ich könnte, würde ich sogar noch was kleineres montieren, aber dann müsste ich selbst mit der 3-fach wieder Kompromisse bei der Abstufung mache.
 
Noch was: Ich wusste gar nicht, was man mit der Di2 heutzutage für geile Sachen machen kann... Man kann während dem Fahren per Knopfdruck zwischen Manuall, Synchro1 und Synchro2 wechseln. Bei Synchro-Shift, für die, dies nicht wissen, schaltet man grundsätzlich nur hinten, vorne wird automatisch geschaltet. Bei den 2 Modi kann einstellen, bei welchem Gang vorne rauf- und runtergeschaltet werden soll, ob Gegengeschaltet werden soll wie viel. Ich habe jetzt einen Synchro-Modus mit sehr großer Hysterese programmiert, also ohne Zutun bleibt sie relativ lange auf einem Blatt, z.B. beim Mittleren bis zur 8. hinten beim Raufschalten und bis zur 2. beim Runterschalten, verhindere also extremen Schräglauf (Ein Pieps signalisiert, dass sich beim nächsten Schalten auch vorne was tut). Man kann aber jederzeit trotzdem den Umwerfer betätigen, dem ganzen also "dreinpfuschen". Wenn man z.B. sieht, dass eine Steigung kommt, werfe ich vorne gleich runter, und warte nicht, bis hinten alle Gänge durchgeschaltet sind. Multishift-Modus mit einstellbarer Verzögerung und Limits,... Und das ganze könnte man in der Pause mit dem Handy umprogrammieren, wenn man wollte, voll geil! 😍
 
@hpschmid : danke für deine Unermüdlichkeit in Bezug auf die Durchsetzung deiner Wünsche und Vorstellungen.
Darf man vorsichtig fragen was dein Projekt an finanzieller Ressource verschlungen hat ?
Ich bin auch ein Freund von 3-fach, habe in der Regel immer ein bike mit 3-fach aufgebaut, fahre aber inzwischen auf den meisten Rädern zweifach.
Fast alles mit 12-25 oder 12-27 er Kassette, Kettenblätter dem Einsatzzweck angepasst.

Arbeitsrenner : 48/34
Gravel : 46/36
Renner : 50/39 oder 59/40

Da ich im flachen fahre ist das vollkommen ausreichend.

Dreifache Grüße
 
Da steht an erster Stelle noch ein Dreier. Ultegra Griffe, Carbonrahmen, -Gabel und -Lenker, DT240 Naben, Sapim Speichen,... Wobei ich Schaltarm, Umwerfer und Kurbel beigestellt habe. Die hatte ich schon vorher mal saugünstig ergattert. Sattel und Stütze ist auch nicht inkludiert, hatte ich genug herumliegen. Die sind auch provisorisch momentan. Finde ich auch super von Poison, dass die da gar so flexibel sind. In Wien hatte man mich in 3 Geschäften regelrecht rausgeschmissen mit der Idee. Dann eben nicht.

WAS, 59!? 😳 was macht man denn damit?
 
Ich habe mittlerweile auch im Rahmen von anderen Diskussionen verstanden, es ist einfacher, aus einen Buddhisten einen Katholiken zu machen, als einen 2-fach Fan von den Vorzügen einer 3-fach Schaltung zu überzeugen,

Es ist halt so, dass 2fach "sexier zu fahren" ist als 3fach. Es gibt ja viele, die fahren schon länger Rennrad und haben verschiedene Sachen über die Jahre gefahren und deren Vor- als auch Nachteile erfahren. Heute gibt es bei 2fach mit Kompakt und Subkompakt lustige Sachen und mit 12fach ist mit neuen Kurbelabstufungen und Kassetten noch mehr Bewegung in die Sache gekommen.

Wenn du also nicht schaffst, einen 2fach-Fan von 3fach zu überzeugen, liegt es an den Argumenten, das hat nichts Religiöses. (Ich war auch einmal 3fach-Fan, kann mir aber kein 3fach am RR und keinen Umwerfer am MTB mehr vorstellen.)

(...) Wieder andererseits ist mir jetzt bewusst geworden, dass man bei dieser eher schlanken Kassetten hinten spürbar mehr schaltet. Also wenns mal schnell in eine spitze Kurve mit nachfolgnder Steigung geht, schaltet man schon einiges herum, aber dafür hat man ja vorne die eher kleinen Sprünge und die Elektrische macht das schon, aber da muss man erst mal Vertrauen aufbauen.

Die ganze Thematik Getriebe umfasst viele Aspekte, das häufige Schalten hinten bei "zu fein" gestufter Kassette gehört dazu. Man kann alles übertreiben. Ich bevorzuge mittlerweile eindeutig "grosse" Sprünge gegenüber der häufigen Schalterei.

Beim mittleren Blatt vorne habe ich ein 34er statt das bei MTBs standardmäßig verbaute 32er genommen, macht beim RR natürlich voll Sinn, zuerst den größeren Sprung zu haben, dann den kleineren, wo ja das Hauptaugenmerkt bei den höheren Geschwindigkeiten liegt. Das sind halt Freiheiten, die hat man bei 2-fach nicht.

Richtig, das hat man einerseits - ist aber meiner Meinung nach eher kurz gedacht - denn andererseits verändern sich mit mehr Kettenblättern auch mehr Anschlüsse und verschieben sich Blattwechsel. Je mehr Kettenblätter, desto unflexibler bist du letztlich.

Zudem kommt noch die Umwerfer-Problematik dazu. Und wenn du sowieso "basteln" musst, kannst du das auch bei 2fach. Einer der Vorteile von 3fach liegt darin, dass man out-of-the-box mit einer Standardlösung erreicht, wozu man anderorten eher basteln/um schrauben etc. muss

Jetzt muss ich auch ständig das 44er verteidigen, dauernd will mir jemand was größeres einreden, bis hin zum 50er.

Ich bin mit dem kleinen grossen Kettenblatt voll bei dir.

Andererseits liegt einer der Vorteile von 3fach gerade darin, dass du feine Abstufung UND Bandbreite haben kannst. Wenn du auf ein "grosses" grosses Kettenblatt verzichtest, verspielst du diesen Vorteil zu Teil wieder und es stellt sich die Frage, ob man das nicht auch mit 2fach ohne den ganzen Aufwand realisieren könnte. Hinten ein Zahn weniger entspricht am Kettenblatt etwa 4 Zähnen. Deshalb aufs grösste KB verzichten und dafür ein 10er Ritzel hinten dran. SRAM 2x12 10-33 und z. B. 28-40 bietet +/- gleich viel. Mal schauen, was 2x12 Shimano bringt.

(...)
Ich als Hobbysportler habe wirklich kein Problem damit, zu sagen, ja, ich brauche mindestens eine 22-28 am Berg, und wenn ich könnte, würde ich sogar noch was kleineres montieren, aber dann müsste ich selbst mit der 3-fach wieder Kompromisse bei der Abstufung mache.

Absolut und genau da liegt die Stärke deiner Lösung.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass man es an sich anpassen sollte. Was Profis fahren und "haben wir immer schon gemacht", ist mir persönlich so egal wie der Sack Reis in China. Andererseits würden für mich in diesem Fall Aufwand und Ertrag in einem Missverhältnis stehen.
 
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Andererseits liegt einer der Vorteile von 3fach gerade darin, dass du feine Abstufung UND Bandbreite haben kannst. Wenn du auf ein "grosses" grosses Kettenblatt verzichtest, verspielst du diesen Vorteil zu Teil wieder und es stellt sich die Frage, ob man das nicht auch mit 2fach ohne den ganzen Aufwand realisieren könnte. Aufs grösste KB verzichten und dafür ein 10er Ritzel. SRAM 2x12 10-33 und z. B. 28-40 bietet +/- gleich viel. Mal schauen, was 2x12 Shimano bringt.
Ja, mit 12-fach ging schon einiges mehr, hab ich alles überlegt. Aber die 11-33 hat schon wieder kein 16er Ritzel,
10-11-12-13-14-15-17-19-21-24-28-33,
denkbar wäre vielleicht
10-12-13-14-15-16-17-19-21-24-28-33
denn ab 12 sinds ja sowieso reine Bergabgänge, da kann ich mir einen größeren Sprung wieder vorstellen, die typischen "Pulkgänge" wären aber komplett. Gibts natürlich nicht. Außerdem: wo bekomme ich 12fach Kettenblätter 28-40 (bzw. lieber 27-40) her? Also schon wieder hinten und vorne (im wahrsten Sinne des Wortes) Kompromisse. Warum, wenns nicht sein muss?
 
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