Ich habe mittlerweile auch im Rahmen von anderen Diskussionen verstanden, es ist einfacher, aus einen Buddhisten einen Katholiken zu machen, als einen 2-fach Fan von den Vorzügen einer 3-fach Schaltung zu überzeugen, also 3-fach Hasser bitte nicht mehr weiterlesen, ich denke wir haben unsere Reviere abgesteckt, für die wenigen verbleibenden 3-fach Fans möchte ich noch etwas ausführen. Wenn man eine große Bandbreite und gleichzeitig kleine Gangsprünge haben möchte, muss man bei 2-fach immer irgendwo einen Kompromiss finden, bei 3-fach hat man einfach mehr Freiheit, Punkt.
Ich habe ja auch auf die 11-28 Kassette von
Sram bestanden, da diese im Gegensatz zur
Shimano von 11 bis 17 nur 1er Sprünge macht, was beim Pulkfahren sehr angenehm ist. Dafür macht sie bei den Berggängen etwas mehr auf, was mir egal ist. Bei der
Shimano da fehlt einfach das 16er Ritzel, somit habe ich bei der
Sram zwei Gänge mehr im linearen Bereich. Noch besser fände ich (hab ich leider erst nach der Bestellung gefunden) die 11-28er von 3T, die bleibt noch länger "schlank" und progressiert bei den Berggängen noch stärker. Größere Kassetten bieten diesen Vorteil einfach nicht, man muss relativ früh schon 2-Zahn Sprünge in Kauf nehmen, also beim Pulkfahren wieder lästig. Bei 2-fach, also wenn man so wie ich auf wirklich niedrige Berrgänge besteht, bleibt einem nichts anderes übrig, als Kassetten mit größeren Sprüngen zu akzeptieren, also irgendwo muss man sich entscheiden. Wieder andererseits ist mir jetzt bewusst geworden, dass man bei dieser eher schlanken Kassetten hinten spürbar mehr schaltet. Also wenns mal schnell in eine spitze Kurve mit nachfolgnder Steigung geht, schaltet man schon einiges herum, aber dafür hat man ja vorne die eher kleinen Sprünge und die Elektrische macht das schon, aber da muss man erst mal Vertrauen aufbauen.
Beim mittleren Blatt vorne habe ich ein 34er statt das bei MTBs standardmäßig verbaute 32er genommen, macht beim RR natürlich voll Sinn, zuerst den größeren Sprung zu haben, dann den kleineren, wo ja das Hauptaugenmerkt bei den höheren Geschwindigkeiten liegt. Das sind halt Freiheiten, die hat man bei 2-fach nicht. Jetzt muss ich auch ständig das 44er verteidigen, dauernd will mir jemand was größeres einreden, bis hin zum 50er. Aber ich will das nicht. Bei 50 km/h trete ich komfortable 100 U/min, bei 60 120. Die Zeit, die ich schneller als 60 fahre, ist im Minutenbereich im Jahr. Die Einzige Abfahrt, wo ich mir jemals einen höheren Gang als 44-11 wünschte, war von der Silvretta-Hochalpenstraße runter ins Paznauntal. Da ging es mal längere Zeit steil und gerade dahin, um die 65 km, da hätte ich gerne noch was draufgelegt, aber es wurde langsam unkomfortabel. Wenns noch steiler wird, tretet man eh nicht mehr, wenns Serpentinen sind, ist eh eher das
Bremsen die Herausforderung und wenn es ums vmax geht - bis 75 trete ich kurz im Sprint auch mit. Ich werde sicher nicht die ganze Übersetzung für diese eine Abfahrt auslegen, zu der ich in meinem Leben vielleicht ein zweites Mal hinkomme und das 11er Ritzel verrostet mir ansonsten.
Zu dem Thema hab ich was lustigs Gefunden:
"These extreme gear ratios ... a setup like this would not be suited for 99% auf the regular riders at all"
"Pros" wie sie ausführt, stellen ihre Übersetzung für jede Etappe individuell ein und fahren mit 400 W, die schleppen natürlich keinen Gang mit, den sie nie brauchen werden, aber mich beschleicht auch schon lange das Gefühl, alle müssen das Material haben, nur weil es eben die Pros auch haben, und wenn man zu schwach dafür ist, müsse man mehr trainieren. Bitte, das ist deren Beruf. Ich als Hobbysportler habe wirklich kein Problem damit, zu sagen, ja, ich brauche mindestens eine 22-28 am Berg, und wenn ich könnte, würde ich sogar noch was kleineres montieren, aber dann müsste ich selbst mit der 3-fach wieder Kompromisse bei der Abstufung mache.