Mit Verlaub - das ist ja wohl ein Satz aus dem Märchenbuch. Inflationsbereinigt waren die Siegprämien in der Frühzeit von TdF und Giro höher als heute. Die Fahrer bekamen ein Taschengeld als Grundgehalt von den Firmen, dafür höhere (Sieg)prämien und dann kamen die Antrittsgelder zu Kirmesrennen nach den GTs dazu, damit konnte man gut Geld machen. Sechstagerennen fuhr auch niemand des Ruhms und der Ehre wegen. Gut, die Fahrer fuhren so ca. 135 Renntage im Jahr. Und wo kamen die Fahrer her? Radsport ist Arbeitersport. Viele gute Fahrer kamen doch gerade aus den französischen und belgischen Kohlerevieren. Da gab's nur zwei Alternativen: Kumpel oder Radprofi. Das waren richtig harte Jungs denen es nicht so viel auf die Ehre ankamen, die Rennen früher waren ein Hauen und Stechen mit allen Tricks - die Einnahme bestimmter Medikamente ist da nur ein kleiner Teil davon, der hat sich leider gehalten. Was für mich sehr deutlich ist: Die Karrieren der Fahrer dauern heute viel länger, allerdings fielen viele Karrieren früher auch den beiden Weltkriegen zum Opfer.
Grüße
Thomas
Das man finanziell den größten Teil des Pelotons mit den damaligen Fahrern in Relation setzen kann, lasse ich mal so stehen, wobei ich keinen damaligen Wasserträger kenne, der auch nur annähernd den Lebensstandard eines heutigen hatte. Ich bin aber kein lebender Zeitzeuge und kenne es nur aus Büchern.
Die Superstars aus den Anfängen der TdF kamen aber definitiv nicht an die Entlohnung der heutigen Topfahrer heran, auch nicht bereinigt.
Antrittsgelder für die Rennen nach der TdF und (noch ein paar) Bahnrennen gibt es heute auch noch.
Aber Du hast da nur einen kleinen Teil herausgepickt. Ein Team besteht heute aus viel mehr Angestellten, dazu der motorisierte Fuhrpark, die Trainingslager, Reisekosten rund um den Globus, Teambekleidung u.s.w.
Das alles übersteigt die Etats der früheren Teams um ein Vielfaches.
Sicherlich liegt es auch daran, dass es viele Dinge früher nicht gab und die Teams nicht weltweit im Einsatz waren. Heute ist es aber so und es muss bezahlt werden.
Ja, die Pelotons bestanden zu fast
100% aus Arbeitern. Beim Adel war es verpöhnt solche Rennen zu fahren. Es gab zur damaligen Zeit einen, der es trotzdem machte (Name fällt mir gerade nicht ein) und dafür von seinen Adelsgenossen geschnitten wurde.
Die Rennen waren damals hart und die Fahrer "harte" Kerle, keine Frage, aber sie haben sich u.a. auf dem Rad geschunden, weil die Arbeit noch härter und der Lohn noch karger war.
Hast Du Dir mal überlegt warum die Fahrer heute länger fahren? Sie werden von Ärzten, Physios und Ernährungsberatern im Training und bei den Rennen betreut. Sie werden mit legalen Medikamenten, Infusionen und hochwertigen Lebensmittel versorgt. ALLE Fahrer verdienen genug, um auch zu Hause immer heizen zu können und einen vollen Kühlschrank zu haben.
Zudem werden wir heute alle viel älter und sind bis ins hohe Alter aktiv, weil die Lebensumstände allgemein um ein Vielfaches besser geworden sind.
MfG
Frank