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Ötztaler Radmarathon 2015

Dieses Jahr war es extrem, wieviele schon um 05:15 draussen geparkt waren. Ich verabschiedete mich um 5:40 bei meiner Frau und da war schon weit weit hinten anstehen angesagt.

Ist ok, dass viele sich früh einreihen möchten. Aber leider Gottes, reihen sich viele ein da vorne, die abwärts keine 60 Sachen auf den Tacho bringen aber dafür auch fast die ganze Strasse brauchen...
Wir müssen selber abschätzen können... hindere ich die anderen am Start oder starte ich lieber 400m weiter hinten.

und wenn ich schon Ambitionen habe für vordere Plätze / Zeiten... dann soll ich auch so fahren können.

Ich selber habe dieses Jahr keinen Unfall gesehen, zum Glück. Jedoch etliche Male bis nach dem Kühtai, Fahrer vor mir gehabt, die def. das Windschatten fahren / Abwärtsfahren nicht erfunden haben.
Kurz vor Sellrain raste ich mit 110 Km/h runter, da turtelte einer mit gefühlten 50 Sachen bei der steilen Abfahrt vor mir. und das mitten auf der Strasse... Wie soll es denn so nicht zu Unfällen kommen?

Der Oetzi ist und bleibt Majestätisch als Event.
 
Nimmst mir nicht übel. Bei allem Verständnis für Ehrgeiz und emotionalen Überschwang und was weis ich. Zumindest in der MPU wärst du mit so einer Einstellung durchgefallen. Nicht die vorsichtigen sind die Ursache für Unfälle sondern die selbstgefälligen Selbstüberschätzer. Das ist ein Massenevent mit völlig unterschiedlichem Niveau. Mit dem gleichen Recht hätte ich Montag bei der Abreise fragen können, warum so untermotorisierte Kisten vor mir - der sich mal wieder mit 270 PS bewaffnet hatte - auf der Straße waren.
 
@Sakis und @L.E.Radler

Ich denke der Mittelweg macht es. Ich kann bei einem Massenstart nicht überall Ideallinie mit Höchstgeschwindigkeit fahren und muss immer mit "unüblichen" Fahrwegen/-weisen der Anderen rechnen.
Aber auch die anderen Fahrer müssen sich ein wenig an die Spielregeln halten. Ich merke es ja selbst, wenn ich deutlich langsamer bin, egal ob bergauf oder bergab. Dann muss ich halt rechts oder links bergauf fahren und nicht mitten drin. Bergab fand ich es schon "seltsam", wie wenige sich umgesehen haben, bevor sie von rechts außen nach links innen gefahren sind und das, obwohl sie merklich langsam gefahren sind.
Gegenseitige Rücksichtnahme ist angesagt.
Dadurch wird kein Rennen unfallfrei stattfinden, aber doch für Entspannung sorgen.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nun muss ich auch mal meine Erinnerungen und Eindrücke verarbeiten...

Seit drei Jahren fahre ich nun Rennrad (vorher nur hobbymäßig MTB), davon seit zwei Jahren halbwegs ernsthaftes Training. In diesem Jahr erstmals Strecken über 100 km gefahren und Anstiege mit mehr als 400 hm erstmals dieses Jahr im August (Großglockner im Urlaub). Lediglich einige Kurzstrecken-Jedermann-Rennen im Palmares.

Eigentlich fühlte ich mich mit meinen 6000 Jahreskilometern aber recht fit und so stand ich guten Mutes am Start.

Abfahrt nach Ötz:
Die war super! Bin sehr gut heruntergekommen und das erwartete Gerangel und Chaos nach dem Start ist ausgeblieben. Konnte viele Plätze gutmachen und habe permanent überholen können.

Auffahrt Kühtai:
Die erste Prüfung des Tages. Hier habe ich bewusst langsam gemacht. Ich wurde überwiegend überholt, habe aber auch viele überholen können. Oben angekommen habe ich an der Labe lediglich was zu Trinken genommen, mir die Weste angezogen und weiter ging es.

Abfahrt Kühtai:
Wow, so schnell war ich noch nie. Garmin sagt 101,2 kmh in der Spitze. Adrenalin pur! Wieder konnte ich Plätze gut machen.

Auffahrt Brenner:
In den steileren Stücken musste ich überwiegend ziehen lassen, jedoch hatte ich in der langen flachen Phase eine relativ gut Gruppe. Hier hat ein Österreicher die Verantwortung übernommen und für Ordnung in der etwa 8 Mann starken Gruppe gesorgt (je 1 min Führungsarbeit). Oben angekommen habe ich aber gemerkt, dass das Körner gekostet hat.

Abfahrt Brenner:
Hier nix besonderes: Schnell nach unten gekommen und Plätze gutgemacht.

Auffahrt Jaufenpass:
Die Hitze machte sich hier erstmals deutlich bemerkbar. Ab etwa der Hälfte fing mir langsam an übel zu werden. Umso mehr ich trank bzw. umso mehr Gels in mich hineindrückt, desto schlimmer wurde es... Kurz unterhalb der Baumgrenze musste ich mich dann für zwei Minuten an den Rand setzen, dann ging es weiter. Super fand ich die Fans kurz vor der Passhöhe. Die haben noch mal so richtig gepuscht.

Abfahrt Jaufenpass:
Vermutlich das Gefährlichste, was ich je auf dem Rennrad gemacht habe! Absolut schlechte Strecke, trotzdem mit Vollgas nach unten, nach Möglichkeit immer auf der Ideallinie. Unten angekommen war ich wieder voll unter Adrenalin und auf 10 h-Kurs.

Auffahrt Timmelsjoch:
Der Einbruch kam dann am Timmelsjoch, noch vor der Labe. Die Hitze war das eine, die Übelkeit das andere! Hinzu kamen zunehmend Knieschmerzen. Wiederholt musste ich anhalten. Dabei habe ich ernsthaft überlegt, mir den Finger in den Hals zu stecken. Ich hatte aber Angst, dass ich anschließend mit Magenkrämpfen zu kämpfen habe, also half nur eins: Immer weiter. Während der kleinen Pausen war ich nie alleine: Immer sah man andere Radfahrer mit apathischen Blicken in den Schattenplätzen. Einige haben sich tatsächlich übergeben. An der Labe angekommen dachte ich mir, mal länger Pause zu machen. Daher ließ ich mir auch mal prophylaktisch die Beine massieren (ein Fehler, wie sich noch herausstellen sollte), ging in Ruhe aufs Klo und versuchte, eine Laugenstange herunterzuwürgen. 200 m nach der Labe fing mein rechter Oberschenkel an zu Krampfen! Ich könnte schwören, dass das mit der Massage zusammenhing; vorher waren die Muskeln absolut problemfrei. Also absteigen, 100 m schieben und dann wieder weiter. Dieses wiederholte sich am Timmelsjoch noch einmal. Am Timmelsjoch bin ich 1000 Tode gestorben und habe mir gesagt, dass ich so einen Schei... nie wieder mache!!

Abfahrt Timmelsjoch:
Hier fing es wieder an Spaß zu machen. Ich liebe schnelle Abfahrten!

Gegenanstieg + Rest:
Im festen Glauben, dass es sich nur um eine kurze Rampe bis hinter der Kurve handelt hielt ich voll rein, mit dem Ergebnis, dass der Krampf im Oberschenkel wiederkam! Also kurz absteigen und schieben. Den Rest kam ich dann erstaunlich gut hoch und stürzte mich in die Abfahrt nach Ötz. Hier habe ich nur überholt. Die letzte Welle vor Sölden konnte ich wegdrücken, bekam aber wieder Krämpfe bis ins Ziel. Trotzdem habe ich auf der Zielgeraden (Hauptstraße) noch mal im stehenden Sprint alles gegeben, die Zuschauer haben es gedankt, war echt cool.

Endzeit in Sölden waren 11 Stunden, davon 10:15 Fahrtzeit.

Abends in der Freizeitarena war mein Körper immer noch nicht in der Lage, die Temperatur richtig zu regulieren. So habe ich in der Halle abwechselnd gefroren und geschwitzt. Essen war so richtig auch erst am Montagmorgen möglich...

So, nächstes Jahr wieder !!! ;-)
 
Timmelsjoch geschafft: Das Ende aller Leiden!


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Kurz vor Sellrain raste ich mit 110 Km/h runter, da turtelte einer mit gefühlten 50 Sachen bei der steilen Abfahrt vor mir. und das mitten auf der Strasse... Wie soll es denn so nicht zu Unfällen kommen?
Ganz einfach: In dem Du keine 110 fährst....
 
mal ne Verständnisfrage:

sehr viele Teilnehmer überholen bergauf rechts (auch wenn´s eng ist) , obwohl links massenweise Platz ist,

andere wechseln bergab ohne sich umzusehen schlagartig die Fahrbanhnseite, wie´s ihnen gerade einfällt -

sollte auch bei einem Radamarathon wie dem Ötzi nicht auch grundsätzlich gelten

- Schnelle links, Langsame rechts?

Oder gilt hier kein "Rechtsfahrgebot", weil´s ja ein Rennen ist?

Diese wahllose Fahrerei finde ich nervig und oft auch gefährlich - wie seht Ihr das?
 
Sacht der John zum André: "eh, überholen aber nur rechts" :D

Edit: ich denke wenn die Leute wüssten was "Linie halten" im Radsport heist und das auch beachten würden, wäre alles gut......

Und nochmal: das gilt natürlich auch für die Überholenden ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe es zu: Ich habe links und rechts überholt. Ich versuche es zwar links zu überholen, falls aber kein Platz ist wird dann halt rechts überholt. Es gab sehr oft Situation wo für mich langsamere Radfahrer auf der linken Seite gefahren sind, obwohl rechts alles frei war. Am TJ sind viele auch links gefahren weil da meist mehr Schatten war. Was ja auch ok ist. Bei diesen Temperaturen.
 
Ich versuche für mich selbst und auch zur Sicherheit anderer immer in etwa im selben Bereich der Straße zu bleiben. Ich vermeide es Kurven zu schneiden ... . Überholen kann ja jeder, aber was manche machen, überholen und ziehen dann kurz vor einem Rüber, hab ich des öfteren beobachtet.
Ansonsten weiß ich auch nicht was manche in der Gruppe machen. Da reih ich mich halt auf und fertig! Es gibt manche, fahren nach links raus, 15 sek draußen, Gas geben, 10 m vor, zurückfallen lassen und wieder rein! Was soll das!?
Was mir sonst noch aufgefallen ist: wenn ich eine gesperrte Straße habe, warum zum Teufel fährt der Gruppenführende genau da, wo die rechte Reifenspur und damit sämtliche Längsrisse sind!? Da kann ich auch mal einen halben Meter weiter links fahren.

Es gibt schon komische Verhaltensmuster.
 
Ich staune, dass bisher noch gar nichts zum Finisher-Trikot, dem Gürtel und auch nur einmal was zur Plakette gesagt bzw. geschrieben wurde!
Ich für meinen Teil finde das Trikot noch schlechter als diesen Gürtel. Und der ist Müll.
In den letzten Jahren waren das wenigstens ordentliche Farben, auch wenn man sich über das Design sicherlich streiten kann.
Schwarz geht aber ganz klar gar nicht!
Aber das ist natürlich nur meine bescheidene Meinung....
 
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