Die Werte im Kunst- und Sammlermarkt sind doch sowieso ideell.
Der Wert eines Gegenstandes setzt sich aus Material, Herstellung und Verkaufspreis zusammen. Und schon beim VK fängt es manchmal an. Du zahlst mehr wegen der Marke.
Im Sammlermarkt gibt's genug Geschäftsleute, die daran verdienen. Und außerdem muss das Geschäft auch irgendwie am Leben bleiben. Wäre doch langweilig, wenn die Gegenstände für den gleichen Preis nur den Besitzer wechseln.
Ja, der Wert einer Sache bemißt sich immer und ausschließlich dadurch, was Dritte bereit sind, dafür einzutauschen (Geld, Sachwerte,...). Es ist also nur einfach eine Extremvariante der Preisfindung aller Waren in einem mehr oder weniger freien Markt.
Ausgenommen davon sind nur Dinge, die auch noch zusätzlich einen direkten Mehrwert für mich haben. Mein Haus hat einen Marktwert, der mir vollkommen egal ist, da der Wert für mich darin besteht, darin gut leben zu können. Das gleiche gilt für meine Autos oder Fahrräder.
Das, was Du zum Wert eines Gegenstandes sagst, ist leider falsch, und schon die Klassiker der Ökonomie waren weiter - der Wert einer Nadel z.B. bestimmt sich eben genau nicht aus "Material und Herstellung" (und Verkaufspreis?!? Das ist total unlogisch!) zusammen; sonst müßte eine handgelutschte Nadel deutlich mehr "wert" sein als eine qualitativ deutlich bessere maschinell hergestellte. Das Beispiel mit der Nadel habe ich aus gutem Grund gewählt, und Menschen, die die ökonomischen Klassiker gelesen haben, wissen, auf wen ich anspiele (
https://www.adamsmithworks.org/pin_factory.html )...
Eine Ware hat KEINEN "objektiven Wert", und KEINEN durch Arbeits- oder Materialeinsatz definierten Wert, sondern ausschließlich den Wert, den Dritte der Ware zubilligen! Das ist übrigens auch etwas, was Goldfetischisten nicht kapieren - Gold hat KEINEN genuinen "Wert an sich", und ist damit nur quantitativ sicherer als Giralgeld/Fiatgeld... es besitzt aber keine grundsätzlich qualitativ andere Eigenschaft!
Es ist aber so, daß der einer Sache zugemessenen Wert einer Sache umso volatiler sind, umso mehr der Wert in dem von Dir angedeuteten "Ideellen" liegt - damit hast Du vollkommen recht! Genau deshalb oszillieren Preise für Bilder oder sonstige Kunstwerke stärker als z.B. hochwertige mechanische Uhren, die wiederum deutlich volatiler sind als Edelmetalle.
Wer also in "ideelle" Werte investiert, sollte das nur mit Spielgeld machen; wer auf eine Rendite angewiesen ist, fährt sicher mit anderen Anlageformen besser. Und, ja, es wäre langweilig, wenn Sachwerte für den gleichen Preis den Besitzer wechseln - es ist aber kein Naturgesetzt, daß der Preis mit jedem Verkauf steigt - auch durch den Irrglauben haben viele "Investoren" massiv verloren...