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Frankreich: Das Verhalten der Autofahrer?!

Egal ob Frankreich, Schweiz, Österreich oder Italien...überall hatte ich bisher positive wie negative Erfahrungen.
Mit Abstand am schlimmsten fand ich es allerdings in Sachsen. Da bin ich zeitweise in meiner Freizeit alles zu Fuß gegangen und nur zur Arbeit nahm ich das Rad. Alles über 30 cm Abstand war dort Luxus.
 

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Re: Frankreich: Das Verhalten der Autofahrer?!
Interessant wäre, hier in diesem Thema zu erwähnen, ob es sich um Erfahrungen im ländlichen oder städtischen Bereich handelt.

Ich kann zumindest von eigenen Erfahrungen im ländlichen Bereich in Nordfrankreich berichten, dass die meisten Autofahrer rücksichtsvoll waren.
 
Kann ich so nicht bestätigen. In Frankreich hab ich die rücksichtsvollsten Autofahrer erlebt. Ausgenommen war da meist nur ausländische Kennzeichen.
Mein Bericht bezieht sich auf das Rechteck Genf/Aigle/Avignon/Nizza sowie die Pyrenäen. Überwiegend ländlich, aber es waren auch größere Städte dabei wie die oben erwähnten oder Grenoble, Chambéry oder Aix-en-Provence.
Im Rahmen von Bike Packing bin ich auch mal (unfreiwillig) größere Nationalstraßen gefahren (meist mit Rad- oder Standstreifen). Wirklich eng überholt worden oder das klassische Gehupe wie in Deutschland habe ich aber nie erlebt.
 
Die speziell dynamische Fahrweise in Frankreich und Italien erstaunt viele die zum ersten Mal dort sind, die Radsportbegeisterung dieser Länder hat aber leider nichts mit Radfahren im Alltag zu tun, das ist quasi nicht vorhanden und stört nur. Wobei viele Franzosen relaxed hinter Rennradfahrern bleiben bis sie Platz zum Überholen haben, selbst wenn man mangels Radstreifen den Verkehr aufhält wird noch gewartet.
 
Glaube schlimmer wie in Italien ist es nirgendwo.

Bevor der Italiener den Mittelstreifen überquert reißt er Dir lieber den linken STI ab.

Da habe ich Stundenlanges Material der Garmin Dachcam vom Varia715…
Kann ich nur bestätigen!! War dieses Jahr in der nördlichen Toskana...also so hab ich das noch nirgends anderswo erlebt :eek: Man sagt den Südländer:innen als solche ja eine gewisse Laissez-faire Art mit dem Umgang der Pünktlichkeit nach ;)....aber so bald sie/er auf/in einem motorisierten Untersatz sitzen, scheint die Zeitnot SEHR ausgeprägt zu sein oder der Wille noch pünktlich anzukommen extrem groß...meine Güte, z.T. haarsträubend!! Hinzu kam, dass ich nahe Carrara war - Stichwort Marmorabbau - da fuhren dann auch die dicksten LKW´s die Pässe hoch (weil oben halt meist der Abbau stattfindet)....vor der Kurve wird mal kurz gehupt und damit ist dann auch alles nötige getan...so scheint es...Tempo wurde beibehalten.
Ne hab ich mich absolut unwohl gefühlt...kein Vergleich zu Frankreich...war ich schon in den verschiedensten Regionen...empfand ich nicht sehr schlimm.

Wird hier oft bestätigt:
 
Ich hatte dieses Jahr in Frankreich das erste Mal das Gefühl, dass die Radsportler den Franzosen gehörig auf den Sack gehen, sowohl den Autofahrern als auch den Fußgängern. Letzteres wurde bestätigt, als uns ein Fußgänger vor's Rad sprang (wir auf der Straße fahrend, ca. 20 Km/h in einer 30iger Zone) und irgendwas pöbelte...zum Glück ist niemand gestürzt...
 
Zu uns in Tirol kommen ja viele Urlauber aus It, Fr, Ndl. usw. Deren Nicht-Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern ist fast durchweg nochmal einen Faktor größer als die der auch nicht gerade regelkonform fahrenden Einheimischen. Unterschiede zwischen diesen Nationalitäten fallen kaum auf.
Hier nehme ich eher viele Deutsche positiv wahr, die Seitenabstände kennen und einhalten.

Wenn wir in Italien oder Frankreich abseits der Städte unterwegs sind, gibt es selten kritische Situationen, auch in der Toskana. In der Nähe von Ballungsgebieten oder direkt im Küstenbereich Adria und Tyrrhenisches Meer vermeiden wir dagegen mittlerweile, mit den Rädern zu fahren, das kostet nur Nerven. Ligurien empfanden wir entspannter.

Highlight bzgl. Rücksichtnahme war bisher Andalusien. Bis auf deutsche Touristen überholte da nahezu niemand ohne großzügigen Sicherheitsabstand.
 
Wir wohnen grenznah an Frankreich und bis zur nächsten größeren Stadt braucht man etwas. Auf den Landstraßen empfinden Freunde sowie wir alles entspannter wie bei uns in Deutschland. Aber je mehr man eben in Richtung einer großen Stadt fährt, umso mehr gleicht es sich m.M. nach an.
 
Ich wohne ja die Hälfte des Jahres in Italien und das nahe an der Grenze zu Frankreich. Und natürlich fahre ich da auch Rad und das a) nicht wenig und b) sowohl in Gruppen als auch alleine. Mein Radrevier erstreckt sich grob von Finale Ligure bis Nizza, da ist alles dabei - von der belebten Küstenstraße über Städte, sehr beliebten Ausflugpässen und total einsame Gegenden.
Was hier über Autofahrer sowohl in F und I beschrieben wird, kann ich 0 nachvollziehen. Es wird eben anders gefahren, aber nicht aggressiver und gefährdender. Wir fahren auch in Zweierreihe über die Aurelia und das geht trotz des oft hohen Verkehrsaufkommens problemlos. Natürlich überholt man uns dann auch öfter mal mit weniger als den gewünschten 1,5 Metern aber das so, dass man sich echt so gut wie nie beschweren kann.
 
Nach einer Woche in der Normandie kann ich nur sagen: uns wurde (erwartungsgemäß) mit sehr viel Toleranz und Langmut begegnet. Kein einziges Hupen, vielleicht auf 250 Kilometern (4 Ausfahrten) zweimal etwas eng (aber keinesfalls aggressiv) überholt worden.
 
Ich habe nur begrenzten Vergleich, nämlich Italien (Südtirol und Toskana) sowie Spanien (Gran Canaria):
Gran Canaria: Völlig entspannt, wissen wann es Sinn macht zu überholen, in x Jahren soweit ich mich erinnere noch nie unangenehm überholt oder sonstwie gefährdet worden.
Italien: Halten sich deutlich zu häufig offensichtlich für Michael Schuhmacher, reihenweise völlig unfähig. Überholen in komplett uneinsehbaren Kurven auf der Gegenfahrbahn, dafür auf gerader Strecke mit 30cm Abstand. Stehen dann ein Ort weiter bei 10m langen Parklücken und rangieren ihren Kleinwagen umständlich hin- und her als hätten sie einen 40-Tonner. Was ich da erlebt habe hat für mich (auch wenn ich es jetzt etwas polemisch beschreibe) nichts mit "die fahren halt anders" zu tun sondern eher mit völliger Überforderung gepaart mit Selbstüberschätzung. Wenn ich mein Hirn benutze überhole ich als Autofahrer keinen Radfahrer so eng und so schnell, weil ich damit rechnen muss, dass der begründet oder unbegründet mal überraschend einen kleinen Schlenker machen könnte. Z.T. ist mir echt der Spaß vergangen, wenn man auf jeder Runde auf mehrere völlig Irre traf, bei denen es mehr Glück als Verstand ist, dass sie hoffentlich noch nie jemanden überfahren haben.
In Deutschland, egal wo ich unterwegs war, gab es auch mal offensichtliche Radhasser, Hobby-Verkehrspolizisten und ein paar, die ihr es mit dem angemessenen Abstand nicht hinkriegen. Aber nirgendwo auch nur ansatzweise mit Italien zu vergleichen.
 
Ich hatte in den Vogesen vor ein paar Wochen nicht den Eindruck, dass sich französische Autofahrer anders verhalten als hier. Es wurde genauso knapp überholt wie ich es hier (leider) schon gewohnt bin.
 
Mein persönlicher Senf dazu: Spanien mega rücksichtsvoll, teilweise war's mir schon fast unangenehm und ich hab immer vorbeigewinkt wenn ich die Straße selber früher einsehen konnte. In Frankreich habe ich auch zu 98% gute Erfahrungen gemacht, je nachdem wo man ist ist teilweise eh nix los. Meine Negativliste führt die Schweiz an: Es gibt kein Gesetz dass man Abstand zu Radfahrern einhalten muss und das wird auch so gelebt. Dazu gut ausgebaute Straßen und riesen Karren. So viele Nahtod-Erlebnisse wie da hatte ich selten. Auf kleinen Nebenstraßen gehts besser. Wenn es keinen Radweg gibt ist man meine Meinung nach Freiwild. Die erzieherischen Gesten siehgt man auch dort häufig. Ich wohne im Rhein-Main-Gebiet und dort ist je stadtnäher man ist auch echt schlimm verglichen mit anderen deutschen Regionen, auch im Auto ist das auffällig. Getoppt wurde das nur von einem Wochenende auf der schwäbischen Alb, die sieht mich nur noch auf dem Schotterrad.
 
Zu uns in Tirol kommen ja viele Urlauber aus It, Fr, Ndl. usw. Deren Nicht-Rücksichtnahme gegenüber Radfahrern ist fast durchweg nochmal einen Faktor größer als die der auch nicht gerade regelkonform fahrenden Einheimischen. Unterschiede zwischen diesen Nationalitäten fallen kaum auf.
Hier nehme ich eher viele Deutsche positiv wahr, die Seitenabstände kennen und einhalten.
Du bist ja lustig. Ich bin im Bereich Innsbruck Land daheim und habe so ziemlich exakt die Gegenteilige Erfahrung seit knapp 7 Jahren.

Touris fahren meist so, wie sie es von daheim kennen, auch Deutsche. Die sind sogar häufig auf touristischen Zuwegen eher ungeduldig.
Einheimische gibt es natürlich auch Idioten und da hat ich auch schon herausragende Situationen (sehr häufig aus dem Bereich Handwerker, die scheinen irgendwie generell verkehrstechnisch eine geringe Intelligenz mit sich zu bringen), aber das groh ist hier eher positiv und zT auch hilfreich.

Für mich beeindruckend sehr positiv im Gedächtnis geblieben ist Belgien (Region Wallonie).
Dort warten die Autofahrer wirklich sehr geduldig, selbst an Stellen, wo ich erwartet hab, dass er nun überholt, wartet er noch den wirklich sicheren Gegenverkehr ab.
Und hier auch eher überraschend negativ aufgefallen: Niederländer.
 
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