So ist auch mein erster Eindruck. Ich glaube aber, Ausraster bei einigen Menschen und fiese Typen gab es schon immer. Man kann sich die Zahlen von Partnerschaftsgewalt bis hin zu Tötungen anschauen. Wenn es beispielsweise beim BMI (2022) heißt, "Zahl der Opfer in 5 Jahren um 3,4 % gestiegen", gibt es eine Steigerung, aber Taten gab auch zuvor schon.
Ist jetzt eher offtopic, aber bei einigen Dingen wie zb auch Gewalt in Partnerschaften kommt auch noch dazu, dass das Bewusstsein dafür steigt und mehr Opfer sich trauen, etwas zu melden.
https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/pressemitteilungen/DE/2022/11/bka-partnerschaftsgewalt.html
Ich denke, was es im Straßenverkehr dringend braucht, sind gravierendere Tempolimits, damit alle sich an Langsamkeit gewöhnen können. Das nicht nur auf Wegen, wo Autofahrer, Radfahrer, Rollerfahrer, Fußgänger usw. gemeinsam unterwegs sind. Mit einer starken Maschine, ob Auto oder Rennradmaschine hat man leicht das Gefühl, dass der Langsame mich behindert, weil ich ohne den ja viel schneller fahren dürfte. Wir brauchen mehr Gelassenheit.
Ich erlebe das in meinem Bekanntenkreis oft, dass die über die "viel zu vielen" Radfahrer schimpfen, die dann "im Weg" seien und man (zu lange) keine Chance hat, an denen vorbeizukommen. Die übersehen dabei aber, dass die Straßen - wenn von den Radlern wieder so viele per Auto fahren würden wie früher - viel voller und staugeplagter wären, und auch, dass die Radler einfach nur ihr Recht wahrnehmen und nicht da langfahren, um Autofahrer zu ärgern. Die übersehen auch, dass wiederum die Radfahrer stark in ihren Freiheiten eingegrenzt würden, wenn man nur dafür sorgen würde, dass die Autos möglichst ungehindert fahren können.
Und was mich ärgert ist, dass die 1, 2 oder auch 5 % der Radler, die rücksichtlos oder sogar total irre fahren, dann als repräsentativ für "die Radfahrer" wahrgenommen werden. Da überholt ein Kumpel von mir problemlos auf einer Straßen nach und nach 10-15 Radfahrer, die ganz normal rechts auf der Fahrbahn langfahren. Aber dann fahren 2 Leute mit ihren Lastenbikes nebeneinander und unterhalten sich, blockieren die ganze Fahrbahn, und schon heißt die "Den Radfahrern ist alles egal, die halten sich an nix!"

genau wie umgekehrt dann ein Radfahrer-Kumpel EINmal von einem abbiegenden Auto geschnitten wird, nachdem er 30 mal von abbiegenden Autofahrern immer gesehen und durchgelassen wurde, rumnölt "Die Autofahrer sind alles Vollidioten".
Ja, mehr Gelassenheit wäre angebracht, oder zumindest weniger Verallgemeinerung. Denn über den EINEN, der Mist baut, darf man sich ruhig ärgern.