Wie geben solche Leute eigentlich ganz konkret an? Nur dadurch, dass das Fahrzeug auf der Einfahrt steht, und Du Dich getriggert fühlst? Oder ist der Würth-Vertreter etwa nachts in der Innenstadt unterwegs und fährt wilde Ampelrennen gegen AMG-Talahons?
Ist es nicht eher so, dass Du im Kopf neidisch auf ein vermeintliches Statussymbol bist, und Dir im Kopf Ausreden zurecht legst, warum das eigentlich "gar nicht seins" ist, oder Du Dir das ja auch leisten könntest, wenn Du nur wolltest?
Ist es weiterhin nicht so, dass derjenige, der zeitlebens viele Dinge besitzt, ohne Eigentümer zu sein, derjenige ist, der es besser macht? Dem System ein Schnippchen schlägt, indem er idealerweise bei Ableben sogar einen Sack voll Schulden hinterlässt, statt sich Regale in den Sarg bauen zu lassen? Weinende Erben mal außen vor.
Ist es also nicht so, dass Du, der Du wahres Glück oder Status über tatsächliches Eigentum definierst, ein Problem mit Deiner Einstellung hast? Kann ich etwas nur genießen, wenn es mir gehört, reicht es nicht, wenn ich es besitze?
Philosophischer wird's heut nicht..
Genau das Gegenteil ist der Fall.
Wer Glück und Zufriedenheit im Besitz sucht, hat von Anfang an verloren.
Natürlich kann man mit mehr Geld ein besseres Leben führen. Verschiedene Probleme entstehen erst gar nicht nicht. Dafür aber andere.
Wenn alles funktioniert, hat man Glück im Leben gehabt. Man kann aber auch sehr schnell alles verlieren. Es reicht eine Wirtschaftskrise, Pandemie oder man wird krank. Und schon kann man sehr tief fallen.
Neidisch bin ich nicht. Lass die Leute doch haben und kaufen was sie wollen. Verschiedene hochpreisige Produkte möchte ich auch gar nicht. Ich sehe darin weder Sinn noch Notwendigkeit.
Sich über materielle Dinge zu identifizieren ist eigentlich sehr armselig.
Interessant ist ja dass das System funktioniert. Die Leute regen sich über die Wohlhabenden auf, helfen aber mit, ihnen so ein Leben zu ermöglichen.
Oder anders gesagt:
Millionen stehen täglich auf und schuften für Taschengeld, damit es einer handvoll Menschen sehr sehr gut geht.
Verrückt, oder?
Schon Henry Ford hatte damals festgestellt: würden die Menschen das Bankensystem verstehen, gäbe es am nächsten Tag eine Revolution.
Im übrigen bin ich auch schon in den Genuss gekommen, sämtliche Räder und Teile über ein Gewerbe finanzieren zu können. Auch wenn kein S-Works, Pinarello, Lightweight, Enve, Ceramicspeed und was auch immer dabei war, war es eine schöne Zeit.
Hätte ich mit Sicherheit kaufen können. Aber ich wäre weder schneller gefahren, noch wäre ich ein besserer Mensch geworden.