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Bekomme Scheibenbremse ganz knapp nicht zentriert

yan.kun0567

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Hi,

an meinem neuen Gusto Duro hat sich ein Fehler eingeschlichen, den ich selber aktuell nicht behoben bekomme. Ich könnte natürlich zum Händler flitzen, das ist auch meine Notfall-Option und Joker, aber eigentlich bin ich der DIY Typ und würde das Problem gerne erst mal selber verstehen. Ich habe wort wörtlich schon an Fahrrädern aus über 120 Jahren Fahrradgeschichte geschraubt, also sollte ich das auch schaffen...

An dem Rad ist eine 105er Di2 verbaut. 250km ist das Rad jetzt auch sauber gelaufen, aber auf der letzten Ausfahrt merkte ich schon, da schleift was. Jetzt wollte ich aus Neugier mal den LRS wechseln und hab direkt bemerkt, die vordere Scheibenbremse schleift ganz ordentlich. Also noch mal den alten LRS eingebaut (dazwischen die Bremsscheibe zwischen den LRS hin und her gewechselt) und es schliff immer noch.

Und jetzt bekomme ich das Schleifen nicht mehr weg. Den Standardweg, beide Schrauben vom Sockel lösen, Bremse festziehen und wieder festschrauben habe ich jetzt schon x-Fach durch. Dadurch wird das Problem mal besser, mal schlechter, aber es wird nie ganz Schleiffrei.

Ich habe mal mit dem Handylicht von unten in die Bremse reingeleuchtet um die Abstände der Beläge zu der Scheibe zu kontrollieren, und das sieht selbst im entspannten Zustand ziemlich eng aus. Auf der rechten Seite fällt eigentlich gar kein Licht durch und auf der Linken nur so um Haaresbreite. Der Linke Hebel (also für die vordere Bremse die das Problem hat) lässt sich auch wesentlich weniger weit ziehen, als der rechte für die hintere Bremse (es geht hier wirklich um mehr als 1cm wenn man den Abstand rückseite Griff zum Lenkerrohr nimmt).

Bei einer FB wäre mir ja völlig klar, was nun zu tun wäre, aber bei einer hydr. Disc traue ich mich noch nicht ganz ran. Daher, muss ich da mehr Spiel reinbekommen und wenn ja wie, oder könnte das Problem noch woanders liegen?
 

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Re: Bekomme Scheibenbremse ganz knapp nicht zentriert
Hilfreichster Beitrag geschrieben von dapf

Hilfreich
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Kennst du die "Visitenkartentechnik"?
Du baust das Rad aus. Dann nimmst du eine Visitenkarte oder ein ähnliches Stück dünnen Karton und faltest es in der Mitte. Das steckst du in die Bremsscheibenaufnahme und baust das Rad wieder ein, Steckachse ganz normal festziehen. Dann betätigst du die Bremse ein paar Mal.
Anschließend Rad wieder raus, Visitenkarte raus, Rad wieder rein. Und tata!, zentriert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennst du die "Visitenkartentechnik"?
Du baust das Rad aus. Dann nimmst du eine Visitenkarte oder ein ähnliches Stück dünnen Karton und faltest es in der Mitte. Das steckst du in die Bremsscheibenaufnahme und baust das Rad wieder ein, Steckachse ganz normal festziehen. Dann betätigst du die Bremse.
Anschließend Rad wieder raus, Visitenkarte raus, Rad wieder rein. Und tata!, zentriert.
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge:
Was soll sich dann wie und warum zentrieren?
 
Es ist mitunter unmöglich, die 105er (Di2) Bremsen ordentlich nach zu justieren. Ich bin mit meinen mehrere Tausend Kilometer schleiffrei gefahren, bis ich die Bremsbeläge wechseln musste. Seit dem bekomme ich die Bremse nicht mehr so hin, wie sie mal war, egal was ich mache. Vielleicht ist es auch eine fehlerhafte Charge, aber von den versprochenen 15% (oder 25%?) mehr Freiraum in der Bremse merke ich absolut gar nichts. Ähnliches betrifft ja auch die 8100er Ultegra Bremsen. Da gibts anscheinend gute und schlechte...
 
Ich habe mal mit dem Handylicht von unten in die Bremse reingeleuchtet um die Abstände der Beläge zu der Scheibe zu kontrollieren, und das sieht selbst im entspannten Zustand ziemlich eng aus. Auf der rechten Seite fällt eigentlich gar kein Licht durch und auf der Linken nur so um Haaresbreite.
Scheibenbremsen haben nur wenige zehntel mm Luft, das ist normal. Prüfe mal ob die Bremsscheibe Seitenschlag hat.
Bei der Justage des Bremssattels musst du berücksichtigen, daß sich der Sattel beim Festziehen der beiden Schrauben seitlich verschieben kann. Es ist nicht mit Bremse ziehen und festschrauben getan. Häufig muß der Bremssattel durch Gegendrücken in Position gehalten werden. Ich brauche da meist auch mehrere Versuche bis es passt.
 
Hilf mir mal bitte auf die Sprünge:
Was soll sich dann wie und warum zentrieren?
Du stellst mit dem dünnen Karton beidseitig einen gleichmäßigen Abstand zwischen Bremsscheibe und Belägen ein. Frag mich nicht, was da genau passiert, das können dir andere bestimmt besser erklären, aber es funktioniert jedenfalls ziemlich schnell und gut, allerdings nur bei hydraulischen Scheibenbremsen.
 
Die von dir verwendete Methode ist nur für eine erste Grobjustierung geeignet. Am besten löst du eine Schraube und die andere nur soweit, dass du den Bremssattel so gerade noch drehen kannst. Durch minimal Bewegungen auf der gelösten Seite versuchst du es einzustellen. Das machst du wechselseitig, bis der Bremssattel schleiffrei eingestellt ist.

Es kann aber auch sein, dass die Bremsscheibe einen Schlag hat und es daher schleift.
 
Du stellst mit dem dünnen Karton beidseitig einen gleichmäßigen Abstand zwischen Bremsscheibe und Belägen ein. Frag mich nicht, was da genau passiert, das können dir andere bestimmt besser erklären, aber es funktioniert jedenfalls ziemlich schnell und gut, allerdings nur bei hydraulischen Scheibenbremsen.
Das könnte ich mir vorstellen, wenn der Bremssattel gelöst ist.
Ansonsten ist da m. E. nix zu erwarten.
 
Ich stelle ähnlich ein wie @OffroadCyclist beschreibt.
Ergänzen würde ich nur: Beim Festziehen in kleinen Schritten vorgehen, immer eine Viertel-Umdrehung der Schraube und dann die andere. Dadurch ziehen sich beide Schrauben halbwegs gleichmäßig fest und der Bremssattel verschiebt sich nicht.
 
So was kann helfen. Oder man löst den Bremssattel und steckt dünnen Karton links und rechts von der Scheibe rein.
https://www.amazon.de/Rianpesn-Sche...xt&ref_=fplfs&smid=A3IF38GYZ4ZOEA?source&th=1

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Das könnte ich mir vorstellen, wenn der Bremssattel gelöst ist.
Ansonsten ist da m. E. nix zu erwarten.
Tja, keine Ahnung, warum das dann bei mir seit ...Jahren funktioniert.
Aber vielleicht muss man unterscheiden zwischen grundsätzlicher Einstellung z.B. nach Wechsel der Beläge und Feinjustierung beim Tausch des Laufradsatzes, also Winter - Sommer oder so. Das ist bei mir immer der Moment, in dem ich mal wieder eine Visitenkarte brauche...
 
Es kann schon sein dass trotz Mobilisieren einer der Kolben deutlich schneller aus zurück gedrücktem Zustand rauswandert als der andere. Ein Stück Visitenkarten o.ä, evtl Doppelstreifen auf dessen Seite eingeschoben führt dazu dass er vorzeitig Gegendruck von der Bremsscheibe bekommt, also Druckpunkt. Dann holt der andere Kolben auf. Die Bremsscheibe verbiegt sich dadurch aber leicht. Sind beide Beläge dann auf Kontakt, der Sattel festgeschraubt, und man entfernt den Steifen hat der schnelle idealerweise Abstand zur unverbogenen Scheibe und es stellt sich ein einigermaßen symmetrischer Abstand ein.
 
Es kann schon sein dass trotz Mobilisieren einer der Kolben deutlich schneller aus zurück gedrücktem Zustand rauswandert als der andere. Ein Stück Visitenkarten o.ä, evtl Doppelstreifen auf dessen Seite eingeschoben führt dazu dass er vorzeitig Gegendruck von der Bremsscheibe bekommt, also Druckpunkt. Dann holt der andere Kolben auf. Die Bremsscheibe verbiegt sich dadurch aber leicht. Sind beide Beläge dann auf Kontakt, der Kolben festgeschraubt, und man entfernt den Steifen hat der schnelle idealerweise Abstand zur unverbogenen Scheibe und es stellt sich ein einigermaßen symmetrischer Abstand ein.
Naja, das hilft bei einem nicht korrekt eingestelltem Sattel dann auch nur bedingt. Und mit korrekt eingestelltem Sattel und mobilisierten Kolben ist es nicht notwendig.
 
Hi,

an meinem neuen Gusto Duro hat sich ein Fehler eingeschlichen

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An dem Rad ist eine 105er Di2 verbaut. 250km ist das Rad jetzt auch sauber gelaufen, aber auf der letzten Ausfahrt merkte ich schon, da schleift was.

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250km ist ja schonmal ne Ansage! Super Technik die solange problemfrei funktioniert...
 
Guten morgen zusammen, danke für die Hilfe, damit läuft die Bremse jetzt wieder Schleiffrei :) Gestern habe ich mir auf der Arbeit noch schnell einen Kolbenspreizer gedruckt (https://www.rennrad-news.de/forum/t...dgets-sammelthread.188759/page-4#post-6636885) als Ausrichthilfe hat eine alte Gutscheinkarte im Kreditkartenformat gedient.

Also Laufrad raus, Beläge raus, der rechte Kolben stand tatsächlich ein klein wenig weiter raus. Spreizer rein, kontrolliert das die Kolben zurück gedrückt wurden, Beläge wieder rein, Laufrad zurück, Sockel gelöst, zerschnibbelete Plastikkarte Links und Rechts zwischen Belag und Scheibe gesteckt, paar mal den Bremshebel gezogen, dann festgehalten und vorsichtig abwechselnd die obere und untere Schraube wieder auf ca. 5nm festgezogen.

Laufrad gedreht und TADA! - Es schleif nichts mehr. Wieder was gelernt und mir die Angst vor den Scheibenbremsen genommen :)
 
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