Man könnte nun endlos diskutieren über rücksichtslose Radler, Strava-KoMs und Verrohung der Gesellschaft. Ich fahre da seit 15 Jahren sehr regelmäßig (4-5 mal pro Woche) raus, lange bevor sich jeder in München ein Rennrad und Pas Normal Outfit kaufte und der Radweg übervoll wurde. Und immer war dies der einzige Punkt der Ausfahrt, wo ich mich sehr regelmäßig fragte, was eigentlich mit den Menschen da los ist und warum es exakt da überhaupt nicht funktioniert, sich adäquat zu verhalten. Die Biergartenbesucher parken kreuz und quer ein ohne zu blinken, stellen sich mitten auf die Straße, laufen ohne zu schauen über die Straße etc. Alles völliger Irrsinn bei dem man sich fragt, warum genau an dieser Stelle sich jeder verhält, als sei er beim Schlafwandeln und nicht im Straßenverkehr.
Ich bin ja immer dafür, auch die Perspektive anderer einzunehmen, in diesem konkreten Fall denke ich aber, dass wir als Rennradler uns nicht den Schuh anziehen lassen sollten, hier das Problem zu sein. Offensichtlich hatte der Landkreis auch vorgeschlagen, den Radweg zu verlegen, so dass sich Biergartenbesucher und Radfahrer nicht mehr in die Quere kommen. Das wollte der Herr CSU-Bürgermeister wohl nicht (der seit längerem größere Probleme mit Radlern zu haben scheint inkl. Forderung nach Nummernschildern) und man lässt stattdessen diese blödsinnigen Schwellen aufstellen. Bin gespannt ob man sich im Rathaus auf die Schultern klopft, wenn man die erste Omi auf dem E-Bike dort zur Strecke gebracht hat weil es ihr den Lenker verschlägt.
Highlight dazu: Am großartigen extra organisierten Eröffnungstag der Schwellen wurde uns noch hinterhergeblökt: "Ihr müsst da drüber fahren!", weil wir natürlich am Straßenrand vorbeifuhren.
Vielleicht sollte man seine Energie mal auf eine vernünftige Lösung fokussieren (oder die Autofahrer, die jeden Meter mit dem Auto zum Biergarten fahren müssen) statt hier die Rennradfahrer zum Hassobjekt hochzustilisieren.