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Die Rennmaschinen bis 1990 Sammler haben auch gleich altes Hifi Geraffel

Ich war am Samstag mal zur Besuch auf der High End in München. Ziemlich spaßige Angelegenheit und teilweise wirklich krank, was da an Aufwand betrieben wird und was dann am Ende rauskommt klanglich betrachtet. Nicht das am besten klingenste System, aber am eindruckvollsten war jedoch dieses fast 100 Jahre alte Kinosystem von Western Electric, welches mit ein paar Watt Led Zepplin in den Raum geschleudert hat, als wäre es eine Naturgewalt. Wirklich beeindruckend, wie gut damals schon die Audiotechnik war, obwohl die Technologie gerade erst in den Kinderschuhen steckte. Und ehrlich gesagt war ich auch in Vorführungen von modernen Herstellern, die mit modernen Mitteln keinen besseren Sound hinbekommen haben…
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Die „kleinen“ Kisten daneben liefen nur sehr kurz, spielten aber fast so groß auf wie die riesen Türme. Alles mit Nachbauten der alten Western Electric Treiber bestückt. Kann man auch kaufen, Preise will man aber wohl nicht wissen ;)
 

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Re: Die Rennmaschinen bis 1990 Sammler haben auch gleich altes Hifi Geraffel
Wohnzimmer dieser Größe dürften seltenst anzutreffen sein, das schränkt den Kundenkreis doch eher ein.
Selbst wenn man wollte, kommt man an diese alten Western Electric Dinger praktisch nicht dran. Die paar, die es noch gibt weltweit sind heiß begehrt bei Sammlern. Daher auch die Neuauflagen von G.I.P Laboratory
 
Ich bin auch immer wieder beeindruckt, was für Soundqualität auf altem Vinyl aus den 50ern und 60ern in die Rillen gepresst wurde. V. a. Klassikaufnahmen von Emi, Philips, Decca klingen oft einfach nur großartig.
Genau. Auch ich frage mich immer wieder, ob wohl zur Zeit der Produktion dieser Tonträger die Wiedergabe außerhalb weniger Hörräume dem entsprach.
Das gilt natürlich auch für spätere Produktionen.
Wer hatte damals schließlich adäquates Zeugs?
Mensch, sind wir privilegiert. In meiner Jugend war meinen Eltern Lenco & Co unerreichbar, von Quad oder so ganz zu schweigen.
 
Ich bin auch immer wieder beeindruckt, was für Soundqualität auf altem Vinyl aus den 50ern und 60ern in die Rillen gepresst wurde. V. a. Klassikaufnahmen von Emi, Philips, Decca klingen oft einfach nur großartig.
Ich sammle seit vielen Jahren LPs mit klassischer Musik, insbesondere Deccas (Erstausgaben). Diese hier zB klingen einfach umwerfend. Die jüngste Aufnahme ist von 1961 (El sombrero de tres picos), die älteste von 1955 (El amor brujo). Die anderen sind von 1957/58. Die Pressungen selbst sind aus den Jahren ab 1958. Vorher gab es noch keine Schneidemaschinen für stereo. Aufnahmen in stereo gibt es seit 1954 (abseits von experimentellen).

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Ich sehe mal nach, ob ich solche Sachen hier anbieten kann . . . (ja, sie klingen sehr gut, aber ich sammle sie nicht).
 
Ich bin auch immer wieder beeindruckt, was für Soundqualität auf altem Vinyl aus den 50ern und 60ern in die Rillen gepresst wurde. V. a. Klassikaufnahmen von Emi, Philips, Decca klingen oft einfach nur großartig.
Das hat aber nicht nur mit dem Vinyl zu tun, sondern auch mit der Arbeit im Tonstudio. Heutzutage werden selbst klassische Konzerte enorm in der Dynamik beschnitten, damit die Ware tauglich für Smartphones, Küchenradios und Autoradios wird. Da will niemand einen Dynamikumfang von 60 oder 80dB, selbst wenn das Original im Konzertsaal bis zu 100 dB liefert. Im Tonstudio wird das dann auf 40 dB oder noch weniger zusammengestampft.
 
Das hat aber nicht nur mit dem Vinyl zu tun, sondern auch mit der Arbeit im Tonstudio. Heutzutage werden selbst klassische Konzerte enorm in der Dynamik beschnitten, damit die Ware tauglich für Smartphones, Küchenradios und Autoradios wird. Da will niemand einen Dynamikumfang von 60 oder 80dB, selbst wenn das Original im Konzertsaal bis zu 100 dB liefert. Im Tonstudio wird das dann auf 40 dB oder noch weniger zusammengestampft.
Hast du dafür Quellen? Ich bezweifle das ganz stark, das es so ist. Aber ich bin kein Toningenieur... höre/sehr mir nur zum Beispiel gern den Igl von den Amazing Tonstudios an, und ich denke für ihn wäre deine Behauptung empörend.
 
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Der Dynamikumfang eines spätromantischen Sinfonieorchesters ist extrem. Als Beispiel die Mahler-Sinfonien. Vom hauchzarten Anschlag der Harfe bis zu gewaltigen Ausbrüchen von 100 Instrumenten, einem riesigen Chor, obendrauf die Orgel noch fortissimo. Das ist auf Tonträger schwierig. Oder die großen Werke von Berlioz, das Te Deum, die Grande Messe des Morts.


das Tuba mirum ab 18:30 …. sowas bleibt auf jedem Tonträger und mit jeder Anlage nur ein müder Abklatsch

Pop und Rock bewegt sich ja meist nur zwischen mezzoforte und forte.

Praktischer Test: Legt eine gute Aufnahme des Boléro von Ravel auf. Lautstärke so einstellen, dass ihr es zu Beginn (Querflöte, solo) als realistisch empfindet. Die Einstellung bis zum Ende nicht ändern.
 
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Praktischer Test: Legt eine gute Aufnahme des Boléro von Ravel auf. Lautstärke so einstellen, dass ihr es zu Beginn (Querflöte, solo) als realistisch empfindet. Die Einstellung bis zum Ende nicht ändern.

Mit einer Infinity K9 treibt einem das Tränen der Freude in die Augen.
 
Die Information habe ich von einem ehemaligen Arbeitskollegen, der im Nebenjob auch in professionellen Tonstudios gearbeitet hat. Zudem hatte ich auch im Studium einen Einblick in diese Thematik. Angaben dazu findest du u.a. hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Loudness_War

https://www.bwgroup.ch/2015/08/25/v...sion-und-datenreduktion-die-musik-veraendern/
Aus dem unteren Artikel, welcher leider kein Datum hat:
"Loudness War ist primär ein Phänomen der kommerziellen Musikkultur im Pop-Bereich. Das Klassik Genre ist davon kaum betroffen, die Jazzer schon eher. Audiophile Label, wie Stockfisch-, Aix- oder Chesky-Records zeigen, wie berauschend natürlich aufgenommene Musik – ohne massive Manipulationen am Mischpult und in der Audio Workstation – über eine gute Wiedergabeanlage klingen kann und wie grauenhaft das Kommerz-Pendant im Vergleich dazu daher kommt."

Also ist das doch eigentlich kein Thema mehr (und bei Pop isses mir egal). Und wer hört sich gute Aufnahmen komprimiert an? Mp3 gibt's bei mir zum Grillen auf der Terrasse, aber nicht im Wohnzimmer.
 
Aus dem unteren Artikel, welcher leider kein Datum hat:
"Loudness War ist primär ein Phänomen der kommerziellen Musikkultur im Pop-Bereich. Das Klassik Genre ist davon kaum betroffen, die Jazzer schon eher. Audiophile Label, wie Stockfisch-, Aix- oder Chesky-Records zeigen, wie berauschend natürlich aufgenommene Musik – ohne massive Manipulationen am Mischpult und in der Audio Workstation – über eine gute Wiedergabeanlage klingen kann und wie grauenhaft das Kommerz-Pendant im Vergleich dazu daher kommt."

Also ist das doch eigentlich kein Thema mehr (und bei Pop isses mir egal). Und wer hört sich gute Aufnahmen komprimiert an? Mp3 gibt's bei mir zum Grillen auf der Terrasse, aber nicht im Wohnzimmer.
Der untere Artikel ist von 2015. Leider betrifft es in der Zwischenzeit auch zunehmend die klassische Musik und es wird immer schwieriger, an nur moderat komprimiertes Tonmaterial heran zu kommen.

Hinzu kommt, dass die breite Masse der Konsumenten Musik (auch klassische) als qualitativ besser empfindet, wenn die Lautstärke der leisen Passagen angehoben wird. Zudem nimmt mit dem Alter auch der Dynamikumfang des Gehörs ab und es soll ja auch Leute in Mietwohnungen geben, die nicht dauernd die Lautstärke anpassen wollen. All dem trägt die Industrie Rechnung, auch wenn das ein paar wenigen audiophilen Zeitgenossen wohl nicht behagt.
 
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Der Dynamikumfang eines spätromantischen Sinfonieorchesters ist extrem. Als Beispiel die Mahler-Sinfonien. Vom hauchzarten Anschlag der Harfe bis zu gewaltigen Ausbrüchen von 100 Instrumenten, einem riesigen Chor, obendrauf die Orgel noch fortissimo. Das ist auf Tonträger schwierig. Oder die großen Werke von Berlioz, das Te Deum, die Grande Messe des Morts.


das Tuba mirum ab 18:30 …. sowas bleibt auf jedem Tonträger und mit jeder Anlage nur ein müder Abklatsch

Pop und Rock bewegt sich ja meist nur zwischen mezzoforte und forte.

Praktischer Test: Legt eine gute Aufnahme des Boléro von Ravel auf. Lautstärke so einstellen, dass ihr es zu Beginn (Querflöte, solo) als realistisch empfindet. Die Einstellung bis zum Ende nicht ändern.

... werde ich ausprobieren. Habe es allerdings nur auf CD.
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Der untere Artikel ist von 2015. Leider betrifft es in der Zwischenzeit auch zunehmend die klassische Musik und es wird immer schwieriger, an nur moderat komprimiertes Tonmaterial heran zu kommen.

Hinzu kommt, dass die breite Masse der Konsumenten Musik (auch klassische) als qualitativ besser empfindet, wenn die Lautstärke der leisen Passagen angehoben wird. Zudem nimmt mit dem Alter auch der Dynamikumfang des Gehörs ab und es soll ja auch Leute in Mietwohnungen geben, die nicht dauernd die Lautstärke anpassen wollen. All dem trägt die Industrie Rechnung, auch wenn das ein paar wenigen audiophilen Zeitgenossen wohl nicht behagt.

Ein bischen Kompression muss auch bei klassischer Musik sein.

Was mich viel mehr stört, ist das völlig unharmonische Klangbild, dass man mittlerweile oft zu hören bekommt. Ich hatte mir kürzlich Verdis Othello mit Jonas Kaufmann gekauft und war einfach nur enttäuscht! Was rauchen die da beim Abmischen?

Ich bevorzuge weiterhin bei klassischen Aufnahmen welche zwischen den späten Sechzigern und Ende der Achziger, frühe Neunziger. Die klingen harmonisch und gut. Nicht mehr historisch, wie die davor, und nicht zu synthetisch wie (vieles) danach. Außerdem hatten viele große Künstler genau da ihre goldene Ära.
 
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