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Situation am Gebrauchträder-Markt - gebraucht unverkäuflich?

Meine (zugegeben sehr begrenzte) Erfahrung auf dem Gebrauchtsmarkt ist, dass die Leute viel zu viel Geld verlangen. Da wunderts mich dann auch nicht, wenn das Zeug nicht wegkommt. Natürlich kann man das nicht pauschal sagen, kommt immer aufs einzelne Angebot an, aber das ist eben meine Erfahrung.
Ist zumindest häufiger zu sehen, dass Verkäufer beim Verkaufspreis von dem ausgehen was sie selber (teils hoch) bezahlt haben. Das der Markt inzwischen komplett gedreht hat und man NEUE Räder bereits mit reichlich Rabatt bekommt, hat sich nicht überall rumgesprochen.
 

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Re: Situation am Gebrauchträder-Markt - gebraucht unverkäuflich?
Ist zumindest häufiger zu sehen, dass Verkäufer beim Verkaufspreis von dem ausgehen was sie selber (teils hoch) bezahlt haben. Das der Markt inzwischen komplett gedreht hat und man NEUE Räder bereits mit reichlich Rabatt bekommt, hat sich nicht überall rumgesprochen.
Ich handhabe das immer so, dass ich da extra vorher schaue was es gerade in neu gleichwertiges gibt, und ziehe dann entsprechend eine gewisse Summe dem Zustand der Sache entsprechend ab. Worauf ich keinesfalls eingehe sind flüchtige Sachen wie Black Friday Deals, denn die enden kurz darauf und das ist das.

Was auch oft vorkommt bei Klamotten sind so Sprüche wie: DAS gibt es aber gerade für "Ziehe Fantasiesumme deiner Wahl ab" woanders. Nie mal wo, ganz selten den rabattierten Preis. Wenn ich mir dann die Mühe mache zu schauen, ob das den Tatsachen entspricht, dann finde ich ausschliesslich komplett andere Sachen - andere Farbe/Größe/Modell. Niemals wurde je die selbe Sache dann verlinkt/Screenshot. Nie!
Gerade wieder bei Radschuhen so erlebt. Da wurde ein völlig anderes Modell angegeben und darauf gehe ich nicht ein. Ich hab dann auf das Nachfolgemodell meines Schuhs verwiesen - und das ist oh Wunder - in der Größe ohnehin nur bei 1 oder 2 Händlern zu haben und ach was NICHT reduziert. Mein Modell gibt es nicht mehr (was easy ist, die kloppen ja jährlich neue Modelle auf den Markt).

Können dann gerne völlig anderes Modell in falscher Größe und Farbe woanders rabattiert kaufen, kein Problem für mich. Shops machen das im Übrigen auch nicht anders. Da kannst du auch nicht was vollkommen anderes als Vergleich heranziehen, die erklären dich für bekloppt. Da gilt nur: Modell, Farbe Größe muss 100% ident sein.
 
Ich habe für meine Frau über ein halbes Jahr nach einem (sehr) jungen, gebrauchten Emonda in 52 (weil sie das jetzt auch fährt und es passt) und mit mindestens Ultegra Di2 Ausstattung gesucht und mehrere Suchagenten laufen gehabt. Die Preise lagen dabei die ganze Zeit zwischen 4.200 und ca. 6.500 Euro (dann SLR Variante), wobei ein Angebot für 4.300 ein Neurad von einem Händler aus NL war, wo nur die Farbe nicht gepasst hat. Innerhalb der 6-8 Monate habe ich etliche Räder gesehen, die mehrfach eingestellt wurden, teils über den kompletten Zeitraum. Dabei natürlich immer wieder solche Einlagen wie:

-Das Rad hat nur 800 km drauf (gilt nur für den Rahmen) -- oder umgekehrt
-Das Rad hat nur 300 km drauf, ist kein Notverkauf, wird bei Nichtverkauf einfach weiter gefahren (nach 6 Monaten immer noch 300 km Laufleistung..)
-Der Preis gilt wie abgebildet, aber ohne LRS, Sattel, Pedale und Lenker

Je weiter der Herbst voranschritt, desto unattraktiver wurden die gebrauchten Emondas. Am Ende haben wir ein neues Lapierre für 4k (UVP 7k) gekauft.

Und ich selbst habe mich kürzlich nach Probefahrten für ein Cube Cross Race C86XSLT entschieden. Da ich grundsätzlich gern gebrauchte Dinge kaufe, habe ich zunächst bei Kleinanzeigen geschaut, hätte auch ein etwas anderes Modell genommen. Ich hätte das SLT "im sehr guten Zustand" für etwas mehr als 3.000 Euro kaufen können, aber der Händler hat es mir am Black Friday für etwas unter 3.000 neu verkauft. Das sind Welten, wenn man die Gewährleistung und das allgemeine Gebrauchtkaufrisiko mitbedenkt.

Fazit: Die Preisvorstellungen der Gebrauchtverkäufer sind zu hoch, besonders im Moment, aber innerhalb der Saison auch.

Und dann gibt es noch die institutionellen Gebrauchthändler, die anscheinend zu Leasing-Firmen gehören. Dort kann man 3 Jahre alte Leasingrückläufer für 2/3 des UVP erwerben. Schönen Dank auch. Die Bestände sind riesig, das Geschäftsmodell wird sich wohl von selbst erledigen. Die bekommen das Lager wahrscheinlich leer, wenn sie auf 25% des UVP gehen, aber dann werden die Jobbikes weniger attraktiv. Noch ein subjektives Fazit: Es gibt aus Herstellersicht zu viele Bikes in Lägern, Garagen, Fahrradschuppen und Hipsterwohnungen, und diese Fahrräder halten zu lange.
 
Noch ein subjektives Fazit: Es gibt aus Herstellersicht zu viele Bikes in Lägern, Garagen, Fahrradschuppen und Hipsterwohnungen, und diese Fahrräder halten zu lange.
Richtig. Und deswegen macht es auch keinen Sinn, jedes Jahr ein neues Modell rauszubringen. Wir werden sicherlich eine Streckung des Entwicklungszyklus' sehen.
 
Mit ziemlicher Sicherheit wird das nicht so sein....

Welcher Hersteller bringt denn jährlich ein neues Modell? Farben und Komponenten werden geändert, entweder weil es was aktuelleres gibt oder woanders bessere Konditionen für Zukaufteile wie Laufräder (Canoyn verbaut mit Sicherheit nicht teils MAVIC weil sie so geil sind...)

Aus dem Hamsterrad können 90% der Hersteller nicht aussteigen, bzw. werden sie dann erst recht nicht überleben.
 
An diejenigen die sich nicht mehr richtig gut an 2020/2021 erinnern können/wollen:

"Damals" wurden Räder nicht verkauft, sondern zugeteilt.
Der Preis stand auf dem Preisschild und entsprach der UVP - die gerne gerade erhöht wurde.
Ersatzteile wie Kassetten etc. waren häufig "aus", wie der Erdbeerkuchen an einem sonnigen Junitag um 17.00 Uhr im schönsten Strassencafe der Stadt.
Heute sind die Lager des Handels brechend voll, das Zeug muss raus - egal wie, Hauptsache über EK - Die Gestalten, die sich 2020/2021 wg. Corona ein Rad gekauft haben, kennen N+1 nicht und brauchen keine Ersatz-/Verschleißteile, weil sie nicht (mehr) fahren.
Ein Haufen von diesen Rädern drängt seit einiger Zeit auf den Gebrauchtmarkt und da gelten die Regeln von Angebot und Nachfrage.
Schön für Käufer, schlecht für Verkäufer!
 
Worauf ich keinesfalls eingehe sind flüchtige Sachen wie Black Friday Deals, denn die enden kurz darauf und das ist das.

Aber auch hier: Warum sollte ein Käufer rund um Black Friday nicht die entsprechenden Preise zum Vergleich heranziehen? Warum sollte man für gebrauchte Ware einen ähnlichen Preis zahlen wie für reduzierte Neuware an Black Friday?

Klar, ne Woche später ankommen mit "da gabs das aber reduziert für den Preis" zieht nicht mehr. Aber davor und währenddessen ist das natürlich der Preis, an dem man sich orientiert. Ansonsten muss man halt zu nem anderen Zeitpunkt verkaufen.
Auch für Ware, die nicht dringend gebraucht wird sind halt reduzierte Preise relevant. Wenns nicht dringend ist, kann man nämlich auch einfach 3 Monate (oder länger) auf einen Sale/Black Friday warten.
 
Aber auch hier: Warum sollte ein Käufer rund um Black Friday nicht die entsprechenden Preise zum Vergleich heranziehen? Warum sollte man für gebrauchte Ware einen ähnlichen Preis zahlen wie für reduzierte Neuware an Black Friday?

Klar, ne Woche später ankommen mit "da gabs das aber reduziert für den Preis" zieht nicht mehr. Aber davor und währenddessen ist das natürlich der Preis, an dem man sich orientiert. Ansonsten muss man halt zu nem anderen Zeitpunkt verkaufen.
Auch für Ware, die nicht dringend gebraucht wird sind halt reduzierte Preise relevant. Wenns nicht dringend ist, kann man nämlich auch einfach 3 Monate (oder länger) auf einen Sale/Black Friday warten.
Ganz einfach: ich muss es ebensowenig am BF verkaufen, wie der potentielle Käufer meint es bis ausgerechnet zum BF nicht kaufen zu wollen. Bis zum BF sind seltene Farb-Größen Kombis auch gern vergriffen.

Ich hab es nicht eilig. Punkt.

Hab übrigens gerade gestern wieder ne "gebrauchte" (1× getragen) Jacke verkauft. Mit UVP und Schildern und allem dabei, weil ich alles aufhebe. Mein Vorteil sind nicht mehr erhältliche Farb-Größen Kombis. Und ich glaub ne quasi neue Markenjacke zu 56% sind auch wirklich nicht übertrieben.

Scheint jedenfalls noch genügend Menschen zu geben die das zu schätzen wissen, und es honorieren indem sie nicht wie auf dem Basar um den letzten Cent feilschen. 🤷‍♀️
 
Wie so immer: der Preis muss beiden Seiten ein gutes Gefühl geben, dann klappt das.

Ich habe diesen Winter prima verkaufen können, ohne zu verramschen.

Die Preisrelationen sind bei unerfahrenen halt in der Corona Zeit. Vielleicht haben sie das halt teuer eingekauft und das war eine Blase.

Ich denke, dass vieles immer noch überteuert ist. Vor allem hier in Deutschland. Gerade auf eBay sieht man sehr gut wie die Preise außerhalb gut 10-15% niedriger sind. Das gilt auch für mein zweites Hobby der Fotografie. In Deutschland ist alles einfach mal 10-20% teurer.

Ich bin jedes Jahr auf Familienbesuch in der Schweiz. Unsere Preise ähneln sich immer mehr, außer bei Strafzetteln für den motorisierten Verkehr.
 
Ich denke, dass vieles immer noch überteuert ist. Vor allem hier in Deutschland. Gerade auf eBay sieht man sehr gut wie die Preise außerhalb gut 10-15% niedriger sind. Das gilt auch für mein zweites Hobby der Fotografie. In Deutschland ist alles einfach mal 10-20% teurer.
Dann schlägst du dieselbe Spanne nochmal auf und: Willkommen bei uns in Österreich. 🥲
 
„von meiner Läuferzeit“ klingt jetzt nicht so neu, ist wie bei Fahrradhelmen, da wollen die meisten auch Ware die nicht vor Jahren schon produziert wurden.
Die meisten Kunststoffe, gerade wenn sie dämpfen sollen, werden mit der Zeit nicht besser.
Helme haben ja auch eine Art Haltbarkeitsdatum. Meist ist da so ein Aufkleber drin, wann das Teil produziert wurde. Nach ein paar Jahren sollte man den entsorgen. Die wenigsten wissen das und manche Händler haben noch „abgelaufenes“ Zeug im Regal. Ich hatte mal online einen Helm gekauft, der war schon 4 Jahre alt. Daher kaufe ich Helme nur noch vor Ort und auch nie gebraucht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist aber auch unerheblich inzwischen, da ich sie nur noch mit Rad drumherum nun anbiete. Pech für alle die noch Teile suchen nun. Lange genug hatte ich sie inseriert.
Ich sag's mal provokant, damit man es schneller versteht :p
Wer bin ich denn, dass ich irgendwelche getragenen, benutzten und beschmutzten Ramsch für völlig abgedrehte Preise auf Kleinanzeigen kaufen muss. Und das von einem Publikum, was wohl ein Problem mit dem eigenen Konsum und Kaufverhalten hat. Mir ist es egal, ob deren Wohnung immer mehr zugemüllt wird, ich muss es ja nicht kaufen, aber der Verkäufer will es ja scheinbar loswerden.

Es steht halt - wie schon oft erwähnt - die Wertfrage im Raum. Und ein gebrauchter Gegenstand ist einfach mal nicht mehr als 50% des "regulären Straßenpreises" wert - im Topzustand, versteht sich. Ich zahle doch nicht das fünfte mal Mehrwertsteuer, verzichte auf Service und Garantie, habe ein enormes Risiko auf versteckte Mängel und Schäden, muss das Ding noch abholen fahren und Zeit investieren, und weiß nicht, ob ich mit 1000€ Bargeld in der Tasche an der nächsten Ecke ausgeraubt werde.
 
Wie kommt ihr immer auf den Spleen mit der Mehrwertsteuer? Das ist halt ein Teil eines Produktpreises, wie jeder andere auch, da wird nichts doppelt gezahlt.
Das wäre so als würde ich einem Privatverkäufer von einem nagelneuen Specialized erzählen, dass ich nur noch 10% zahle, weil ich mit dem Marketing/Sponsoring, der Logistik und der Entwicklung nichts mehr zu tun habe als Gebrauchtkäufer. Ist in dem Sinne ja auch richtig, aber für die Preisfindung absurd.
 
Wie kommt ihr immer auf den Spleen mit der Mehrwertsteuer? Das ist halt ein Teil eines Produktpreises, wie jeder andere auch, da wird nichts doppelt gezahlt.
Das wäre so als würde ich einem Privatverkäufer von einem nagelneuen Specialized erzählen, dass ich nur noch 10% zahle, weil ich mit dem Marketing/Sponsoring, der Logistik und der Entwicklung nichts mehr zu tun habe als Gebrauchtkäufer. Ist in dem Sinne ja auch richtig, aber für die Preisfindung absurd.
Man bezahlt natürlich nicht "doppelt" im eigentlichen Sinne, da ja keine neue Mehrwertsteuer erhoben oder gezahlt werden muss. Aber indirekt wird die Mehrwertsteuer in den Wert des Gegenstandes eingepreist, da der Verkäufer in der Regel davon ausgeht, dass sein zu verkaufender Gegenstand Nettobetrag + MwSt. wert ist.
 
Man bezahlt natürlich nicht "doppelt" im eigentlichen Sinne, da ja keine neue Mehrwertsteuer erhoben oder gezahlt werden muss. Aber indirekt wird die Mehrwertsteuer in den Wert des Gegenstandes eingepreist, da der Verkäufer in der Regel davon ausgeht, dass sein zu verkaufender Gegenstand Nettobetrag + MwSt. wert ist.
Ist er ja auch, da der Verkäufer die MwSt. ja bezahlt hat.

Die Debatte ist aber eigentlich überflüssig, da ein Privatverkäufer ja keine Mehrwertsteuer mehr abführt. Insofern wird da ja im Gebrauchtmarkt sowieso nichts ausgewiesen. Eine Forderung nach Preissenkung um 19 Prozent wäre dann nichts anderes als normales Feilschen mit an den Haaren herbeigezogener Begründung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man bezahlt natürlich nicht "doppelt" im eigentlichen Sinne, da ja keine neue Mehrwertsteuer erhoben oder gezahlt werden muss. Aber indirekt wird die Mehrwertsteuer in den Wert des Gegenstandes eingepreist, da der Verkäufer in der Regel davon ausgeht, dass sein zu verkaufender Gegenstand Nettobetrag + MwSt. wert ist.
Aber dann erläutere doch mal was an der MwSt. an der Stelle anders zu betrachten ist, im Vergleich zu den anderen Kosten die anfallen, bis zum fertigen Produkt beim Erstkäufer.
 
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