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Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?

Da gebe ich Dir natürlich prinzipiell recht. Dennoch würde ich erwarten dass der Staat oder die Kommune/Stadt hier nicht zu tief reglementatisch in den privaten Bereich seiner/Ihrer Bürger eingreift bzw. stattdessen finanzielle Anreize schafft zu renaturieren bzw. Nicht zuzubetonieren . Nicht verbieten sondern eher umweltschädliche Bauweise verteuern bzw. umweltfreundlichen Umgang mit solchen Flächen finanziell fördern.
Bei uns gibt's auch Vorgaben welche Farbe die Dachziegel haben dürfen, warum keine Vorgabe wieviel % versiegelt werden darf?
Gibt halt Bauvorschriften an die man sich auch heute schon halten muss und das Versiegeln der Fläche gehört für mich eindeutig dazu.
Anreize für Rückbau wäre auch gut.
Solange aber noch Bäume gefällt werden damit die Sonne besser auf die PV Anlage ballert habe ich da wenig Hoffnung
 

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Re: Der große Kritikthread: Was geht mir hier grad auf die Ketten?
Hast du dann deinen Stellplatz/Garagenplatz schon renaturiert? Und dein Auto verkauft?
Sozusagen um als Speerspitze voranzugehen....
🤔
Ich habe gar keinen (eigenen) Stellplatz. Unsere Straße ist gepflastert, das ist ja schon mal was. Und wir sind einer der wenigen Haushalte in der Straße, die nur ein Auto haben bei 5 Insassen. Unser Nachbar hat jetzt vier bei drei Leuten. Dazu sind viele Autos inzwischen so groß, dass sie gerne zwei Parkplätze blockieren.
 
Ein Bildungsstand, der Menschen von ganz allein dazu befähigt, clever zu handeln, das wäre mal ein Ansatz. Aber der Zug ist wohl abgefahren.
Mit Bildung hat das eher wenig zu tun. Eher mit zivilisatorischem Egoismus und Gier...

Leider wird die Vernunft der Vernünftigen oft von der Unvernunft der Unvernünftigen als Gelegenheit verstanden die eigene Unvernunft weiter zu betreiben oder gar auf Kosten der Vernünftigen noch auszuweiten. Deswegen schadet es nicht wenn Vernunft belohnt und Unvernunft (zumindest finanziell) bestraft wird.

Der Ureinwohner im Amazonasgebiet handelt im Umweltsinne im Gegensatz zu z.b. Herrn Bolsonaro vernünftig obgleich er zumindest nach üblichen zivilisatorischen Masstäben der Ungebildetere von Beiden ist...
 
Mit Bildung hat das eher wenig zu tun. Eher mit zivilisatorischem Egoismus und Gier...

Leider wird die Vernunft der Vernünftigen oft von der Unvernunft der Unvernünftigen als Gelegenheit verstanden die eigene Unvernunft weiter zu betreiben oder gar auf Kosten der Vernünftigen noch auszuweiten. Deswegen schadet es nicht wenn Vernunft belohnt und Unvernunft (zumindest finanziell) bestraft wird.

Der Ureinwohner im Amazonasgebiet handelt im Umweltsinne im Gegensatz zu z.b. Herrn Bolsonaro vernünftig obgleich er zumindest nach üblichen zivilisatorischen Masstäben der Ungebildetere von Beiden ist...
Vielleicht sollte man den Bildungsbegriff hier auf den sozialen und emotionalen Bereich ausweiten.
 
Anreize für Rückbau wäre auch gut.
Bei uns z.b. seit 2021 :
Gefördert werden Maßnahmen, bei denen versiegelte Flächen ohne Begrünung wie zum Beispiel asphaltierte Hinterhöfe, Einfahrten und Stellplätze entsiegelt und dauerhaft mit Anschluss an den natürlichen Boden begrünt werden. Förderfähig sind ebenfalls Teilentsiegelungen, das heißt mindestens 50 Prozent der Fläche sind unversiegelt und maximal 50 Prozent teilversiegelt, etwa mit Rasengittersteinen. Dabei sind Zuschüsse in Höhe von 50 Euro pro Quadratmeter möglich, höchstens jedoch 50 Prozent der förderfähigen Kosten. Zur Antragsstellung berechtigt sind Eigentümer*innen privat oder gewerblich genutzter Grundstücke.
 
hier nix. muss mich etwas ausheulen

Ich habe vor Corona öfter mit einer älteren Dame in der Uni-Mensa gegessen. Geistig 100% fit, nett, super im Umgang mit Menschen, immer eine Freude sich mit ihr zu unterhalten. Nun dachte ich letzte Woche ich fahre dort mal vorbei. Wollte sie um was bitten. Wusste nicht genau in welcher Wohnung des Hauses sie wohnt und frag zwei junge Frauen mit Kind die mir am Eingang entgegen kamen.
->Eine der jungen Frauen wohnt in ihrer Wohnung. Die Frau war verstorben.

merke:
Man sollte sich um die Menschen die einem sympathisch sind mehr kümmern!
 
Vielleicht sollte man den Bildungsbegriff hier auf den sozialen und emotionalen Bereich ausweiten.
So ähnlich meinte ich das. Nicht nur Naturwissenschaften, auch Herzensbildung. Kunst, Literatur, Geschichte. Nicht nur Effizienz, Rationalität und vor allem den Glauben ans ewige Wachstum.

Aber das hat nicht einmal Rainer Calmund geschafft...
 
So ähnlich meinte ich das. Nicht nur Naturwissenschaften, auch Herzensbildung. Kunst, Literatur, Geschichte. Nicht nur Effizienz, Rationalität und vor allem den Glauben ans ewige Wachstum.

Aber das hat nicht einmal Rainer Calmund geschafft...
Frommer Gedanke.
Aber die sozialen Medien, menschliche Unfähigkeit sich dagegen wehren zu können (Unterbewusstsein, Influencing) und mangelnde Selbstreflexion machen mir da wenig Hoffnung.
Zu wenige schalten wirklich ihr Hirn ein oder wollen es einschalten.
Stichwort 1984 von George Orwell.🙈🙄
 
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Das Unkraut geht dir auf die Ketten?
Nö überhaupt nicht :cool: .
Ein Beispiel das nicht alles mit normalen Pflaster zu gepflastert werden muss, im Moment viel Unkraut, aber bald Löwenzahn und Gänseblümchen :cool:, ich mag das und lasse es auch im gewissen Rahmen wachsen, und nein Micha, ich gehe da nicht mit der Zahnbürste ran.
 
Ich fänds eher gut, wenn Häuser ohne Parkplätze gefördert werden. Parkraumverknappung zugunsten von Grünflächen, Spielraum und einfach Freiraum zum genießen ist der Zeitgeist.
Kassel hatte dazu ein interessantes Modellprojekt Ende der 90er Jahre, wo ein ganzer Stadtteil auf seinem mittelalterlichen Grundriss neu gebaut wurde.
Das Original, damals eher ein Ghetto, fiel dem letzten Krieg fast komplett zum Opfer; anschließend war dort jahrzehntelang stellenweise gar nichts, bzw. Schotter und Wiese, ab und zu für Veranstaltungen genutzt.

Die Planung wirkte auf den ersten Blick reizvoll:
Der Stadtteil sollte einen deutlichen Anreiz zum Auto-Verzicht bieten, stellenweise sollten überhaupt keine Autos geduldet werden und garnicht erst am Straßenrand stehen können.
Kein Architekt durfte dort mehr als zwei Gebäude planen, um Einheitlichkeit zu vermeiden.
Der Stadtteil sollte auch sozial gut durchmischt bewohnt werden, z.B. vor allem auch von radelnden Studenten.

Herausgekommen ist dabei ein Architekten-Wettstreit aus dem Bilderbuch mit irren Kosten und Mieten, aber wenig Platz für normale Leute. Die Bausubstanz war mancherorts schon nach wenigen Jahren erstaunlich schlecht.
Der "mittelalterliche Grundriss" wurde an vielen Stellen unverändert übernommen mit der Folge, dass dort zwar wirklich keine Autos parken können, aber dummerweise auch keine Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr hinkommen. An mehreren Stellen haben moderne Rettungswagen bereits Probleme.
Die typische Zielgruppe der Bauherren, Käufer und späteren Bewohner ließ sich keineswegs zum Autoverzicht überreden und griff schon in der Planungsphase zu gemeinen Tricks wie Tiefgaragen und gestapelten Parkplätzen mit Aufzugsystemen.
Der tolle, moderne, radfreundliche Stadtteil voller wegweisendem Niedrigenergie-Hastenichgesehn wurde schnell zu einer Art Ghetto für Reiche und Lifestyler; die absurde bis lächerliche Verkehrsführung im Viertel und drumherum ist ausgerechnet für Radfahrer gefährlich (wenn auch nicht nur für diese) und führt aus guten Gründen zu einem spürbar erhöhten Aggressionspotential bei Verkehrsteilnehmern aller Art. Das wurde im Lauf der Jahre leider schlimmer, statt besser.

Ich meide diesen Stadtteil mittlerweile weitgehend, bin aber jahrelang auf dem Arbeitsweg mit dem Rad durchgefahren. Einmal morgens, einmal abends, nur ein paar Minuten jeweils. Das hat auch wirklich gereicht.
Als Student habe ich da gern auf der Wiese gesessen und gezeichnet. Oder, als Schüler noch, mit Gleichgesinnten auf den Schotterplätzen rumgehangen und gesoffen. Wenigstens. 😅

Nordhessen im Allgemeinen und Kassel im Besonderen stechen schon seit dem Wiederaufbau wirklich heraus, wo immer es um (angeblich) moderne Verkehrsführung, Zukunftsvisionen und Modellprojekte geht.
Das prägt, das hat mich ausgesprochen skeptisch gemacht, wann immer ich derartiges anderswo höre oder lese.
Vielleicht zu Unrecht, vielleicht auch nicht.
 
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