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Das Feigenblatt im Rahmenbau...

  • Ersteller Ersteller Gelöschtes Mitglied 87966
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als wir 2018 bei marciello Faggin in der werkstatt waren, war pegoretti vor 2 wochen verstorben,
wir durften frei in der werkstatt stöbern. da waren einige rahmen im Rohbau, einer fiel mir auf als ich genauer hingeschaute habe sah ich das pegoretti auf dem Tretlager stand.
marciello sagte das sei seiner, er er hatte ihn von pegoretti bekommen da war noch nichts nach dem löten dran gemacht. er grinste bei dem thema etwas verschmitzt und später hat er auch gesagt für welche firmen er bzw die familie faggin früher und eben heute noch rahmen baut. bei der Frage nach pegoretti schmunzelte er nur und wurd dann wehmütig ob des relativ frühen todes von pegoretti.
U.a einige Modelle Fondriest, Merckx...etc. z.T.erkennbar auch an dem speziellen eingepressten Rillenkugelagersteuersatz ...
 
auch alles was heute an neuen stahlrahmen von willier kommt, kommt laut seinen aussagen aus padua.
irgendwie was es schön jemanden zu treffen der die leidenschaft auch ausstrahlt für sein tun. und das in einer hinterhofwerkstatt die beiden töchter von Faggin bauen auch selbst rahmen, eine lötet mehr die andere schweißt, sie bauen alles von stahl über alu zu carbon, titan allerdings nicht.
marciello ist ja der schwiegersohn. er hat gesagt er macht heute in einem Jahr soviel rahmen wie früher in einem Monat 2-300 hundert. zu den goldenen zeiten waren es 10 angestellte, heute nur zu tritt und lackierung wird vergeben. bzw die kunden wollen nur die rohen rahmen und lackieren dann selber.
 
Boeris hat mal viele Rennraeder produziert, auch 2tecnotelai Bologna und Losa (bis 1000 im Jahr als hohes Output -oder drei am Tage) fuer den mailaender Raum, und unterem Sottovarese.
Funktioniert nur bei einem richtigen «Loetkarussell» wie fuerdieenkel ihn angesprochen hat, nur der Meister macht die wichtigsten & prestigetraechtigsten Loetarbeiten, die restlichen vor,- und zuarbeiten (ablaengen, feilen, etc) werden von den Angestellten und Auszubildenden ausgefuehrt. Kontrollieren tut wohl Losa, datt hat er auch lange Zeit fuer Cinos Produktion uebernommen.
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Hab ich doch auch schon gemacht 🤣😜
Ich hatte ihn aber mal darauf angesprochen und er meinte vor laufender Kamera macht er das nie wieder. Es gab wohl echt Sammler die sich danach bei ihm gemeldet hatten und ihm mitteilten wie kacke die das fanden 🙈🙈🙈
Wobei die neue Werkstatt von Alfons ziemlich lichtdurchflutet ist,im Vergleich zu seinem mystischen Heiligen Gral in der Nordstrasse...
 
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Meinst du, das ist auch ein Milani? Das Herzchen fehlt, der Steg ist der, der normalen Serienbianchis. Meiner Meinung nach wurden 78 die Räder schon wieder nur von Bianchi gelötet, aber bei dem hier ist einiges anders.
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Jubb, hier mal zum vergleichen. :)

Und dann noch ein historisches Bild von Ole Ritter von 1973, der seine Bianchiwolle wieder an hat, aber noch ein Dreher Teamrad fährt. :)

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Bei Bianchi war ja die Rennabteilung von 68 bis 72 geschlossen, da konnten keine Räder herkommen.
Es wurden zwar noch Specialissimas und CdM's oder vergleichbares gebaut aber ohne Team wurden auch keine Räder gebraucht.
Aber die Räder, über die wir hier reden, sind ja jünger. Und wenn die Herzen fehlen, weiß ich ehrlich gesagt nicht, woran man den Milani erkennt. Kann man bei Milani denn sagen, wer die Räder gelötet hat? Ich dachte bisher, er hätte selber gelötet.
 
Ich glaub, in diesem Faden müsste man auch aufklären, ob der Herr Milani überhaupt ein Lötmeister war. Soviel ich das verstanden habe, war Milani nur Geschaeftsmann, der Chefloeter bei Milani bis Mitte der Siebzigerjahre hiess Cavalieri.
Einer der Spezialisten zum Thema Milani und Loeter aus Verona wäre Citoyendumonde. Der hat soviel ich weiss eine Zeit lang dort gelebt und redet fliessend italienisch. Hier ein wenig Geschichte zum Thema, geschrieben von citoyendumonde, wo man auch sieht, wieso es eine Verbindung zu Bianchi gab:
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Und weil frameteller jetzt einen wunderschönen Beitrag über Confente hat, hier noch was über die Frage, ob Confente bei Grandis gelernt hat, Rahmen zu löten (wieder von citoyendumonde):

Screen Shot 2021-02-23 at 18.08.25.png
 
Ich glaub, in diesem Faden müsste man auch aufklären, ob der Herr Milani überhaupt ein Lötmeister war. Soviel ich das verstanden habe, war Milani nur Geschaeftsmann, der Chefloeter bei Milani bis Mitte der Siebzigerjahre hiess Cavalieri.
Einer der Spezialisten zum Thema Milani und Loeter aus Verona wäre Citoyendumonde. Der hat soviel ich weiss eine Zeit lang dort gelebt und redet fliessend italienisch. Hier ein wenig Geschichte zum Thema, geschrieben von citoyendumonde, wo man auch sieht, wieso es eine Verbindung zu Bianchi gab:Anhang anzeigen 903036
Milani hat selbst gelötet. Vielleicht ein Joint Venture der beiden. Zeitlich würde dies allerdings nur Sinn ergeben von 72-Mitte der 70er, was relativ kurzes Vergnügen gewesen wäre. Vielleicht weiß @CitoyenDuMonde noch genaue Jahreszahlen mehr Details?
 
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Und weil frameteller jetzt einen wunderschönen Beitrag über Confente hat, hier noch was über die Frage, ob Confente bei Grandis gelernt hat, Rahmen zu löten (wieder von citoyendumonde):

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Confente ist bis 66 Rennen gefahren und zwar auf Rädern von Silvino Grandis (Chesini gelabelt).
Folgende Artikel/Fotos belegen dies:
https://italiancyclingjournal.blogspot.com/2009/12/mario-confente-as-young-racer.htmlhttp://italiancyclingjournal.blogspot.com/2008/03/mario-confente-part-iii.html
Nach Aussage der Schwester hat Mario ab 66 angefangen Rahmen zu löten. Ein Bild des ersten Rades befindet sich ebenfalls in der Quelle und deutet auf Cicli Grandis hin.
 
Bei Infos von solcher Art muss ich wohl leider dem Älteren Glauben schenken, der alle richtigen Kontakte hatte, dort gelebt hat und wahrscheinlich auch gut weiss, wie die Spreu vom Weizen zu trennen.

EDIT: FM1234, versuch doch, Kontakt mit Citoyendumonde herzustellen. Der wird dir viele Geschichten erzählen können, hatte ja auch lange Zeit hauptgeschaeftlich damit zu tun. Und wie schon gesagt, hat er auch in Italien gelebt, der hat sicher viel zu erzählen, falls er damit rausrücken will.
 
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Bei Infos von solcher Art muss ich wohl leider dem Älteren Glauben schenken, der alle richtigen Kontakte hatte, dort gelebt hat und wahrscheinlich auch gut weiss, wie die Spreu vom Weizen zu trennen.

EDIT: FM1234, versuch doch, Kontakt mit Citoyendumonde herzustellen. Der wird dir viele Geschichten erzählen können, hatte ja auch lange Zeit hauptgeschaeftlich damit zu tun. Und wie schon gesagt, hat er auch in Italien gelebt, der hat sicher viel zu erzählen, falls er damit rausrücken will.
Ist gut möglich. Zumindest belegen die Bilder dass confente auf grandis Rädern rennen gefahren ist. Auch das nach der Schwester erste gebaute Rad sieht sehr nach grandis aus.
 
Dafür fährt das Canyon um Welten besser. So ehrlich muss man sein. Im Vergleich zu den Entwicklungen der letzten 20 Jahre sind doch die Fortschritte der Stahlrahmen Ära eher Peanuts. Alles hat halt seine Zeit. Und schöner sind die alten Dinger allemal.
Das Canyon wäre ohne diese "Peanuts" nicht das "bessere" Rad. Es steht in der Entwicklungskette halt nur weiter hinten und baut auf den früheren, für die meisten Leute von heute unsichtbaren, Leistungen auf.

Wie man so was übersehen kann und Maßstäbe an eine Zeit anlegt, die diese nicht kannte, ist mir ein Rätsel.

Will man einen technologischen Vergleich qualitativ korrekt anstellen, muß man das jeweilige Novum mit den anderen Produkten seiner Zeit vergleichen und schauen, welches hier die höhere technische Differenz zu seinen Konkurrenten aufweist. Ich meine, daß das Canyon im Vergelich zu den o.g. Namen hier den kürzeren ziehen wird. Es ist technologisch seiner Zeit nicht weiter voraus als die damaligen Meisterwerke.

Ich begrüße es, daß es hier Leute gibt, die Leistungen zu würdigen suchen, auch die, die heutzutage trivial scheinen, obgleich sie zu ihrer Zeit das Nonplusultra darstellten.

PS: Stahlrahmen sind aus Stahlrohren gefertigt. Schon mal überlegt, welche (Stahl)Rohre zu den diversen Wasserführungen (z.B. Löschsysteme) in Wolkenkratzern eingebaut werden und was diese dort abkönnen müssen? Aber bald gibt es auch dafür eine App. :D
 
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Ich muss da aber immer schmunzeln... Beim Keirin sind ja nur NJS Teile zulässig, weil deren strikte Standards ein mechanisches Versagen der Sportgeräte verhindern soll.
Und dann kommt da so ein DDR-Sportler und zerreißt erstmal alle Teile 🤣🤣🤣

Ein Wunder das die ansässige Keirin-Kaderschmiede nicht gleich bei InBike angerufen und 1000 Sprintrahmen bestellt hat :D
Haben sie bestimmt. Nur hat Reynolds seine Lieferungen eingestellt, denn Chemnitz war als Lieferort vertraglich mit dem Kombinat nicht vereinbart. :D
 
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