So nun berichte ich mal über die Wahl der Waffen für dieses Projekt. Dies ist sicherlich immer sehr individuell zu betrachten und man muss unterschiedliche Faktoren beruecksichtigen, daher gilt die Wahl dieser Waffen ausschließlich für dieses Projekt. Sonst geht es einem wie den Italienern, die zu ner Schiesserei mit Messern kommen.
Was war es:
Ein sehr fest auf einem angeschliffenen Originallack aufgebrachter Farbgrund in weiss, darüber mehrere Schichten weisser Decklack.
Wie war das Vorgehen:
Zu der ersten Lackabtragung kann ich nichts sagen, das hat
@pplan erledigt. Er sagte mir aber, dass er rein mechanisch vorging, also den zu entfernenden Neu-Lack und die Grundierung abgekratzt hat - mit einer Klinge.
Ich entschied mich für eine Kombination aus mechanisch und chemisch, weil ich den Originallack so weit möglich intakt lassen wollte. Die Gefahr bei rein machanischen Verfahren ist, dass man zuviel abnimmt und somit den O-Lack mehr abtraegt, als nötig.
Meine Taktik war also, mechanisch einen Grossteil der Farbe und Grundierung abzuschaben und dann den Rest mit Chemie zu entfernen. Wieso keine Beize? wurde hier gefragt. Nun, ich kann das Ergebnis zu schlecht steuern und die Sauerei steht in keinem Verhältnis zur vermeintlichen Arbeitserleichterung. Wenn der Originallack zu weich ist, was durchaus sein kann, wenn mit Grundierung, die ja auch Lösungsmittel enthält, darüber gestrichen wurde, greift die Beize den O-Lack an. Das wollen wir nicht. Zudem ist es eine Umweltsauerei vor dem Herrn.
Ich habe also mit einem Skalpell aus dem Medizinbedarf gearbeitet. Hiermit kann man sehr präzise bis in die kleinsten Ecken arbeiten. Es ist ein bisschen wie freihändig Spargelschaelen. Ruhiges Heandchen hilft. Also, Nebenzutat: Glas Rotwein.
Danach habe ich den Restlack mit Aceton, Nitroverduennung und Nagellackentferner abgewischt.
Aceton hat den Vorteil, Recht aggressiv zu sein, das bedeutet, ich konnte zügig, ohne Druck (!), grossflächig abtragen. Der Nachteil: es ist extrem fluechtig, man hat entsprechend hohen Verbrauch und kann dadurch nicht länger an einer schwierigeren Stelle, wie z.B. Muffen oder TL-Gehauese arbeiten. Dafuer benutzte ich Nitro und Nagellackentferner, die ich hier in absteigender Flüchtigkeit aufgezählt habe. Konkret: der Lappen bleibt länger nass..
Toolübersicht:
- Aceton
- Nitroverduennung
- Nagellack (Maybelline )any other will do!
- Einwegskalpell
- Wattestäbchen
- Baumwolltuecher
Teil 2: Lackaufbereitung, folgt in einem weiteren Beitrag...