Solange Hirnis, wie der, den ich heute überholen musste, auf Deutschlands Landstraßen fahren - und nicht auf den daneben gepflasterten Radwegen - wird uns das wohl nicht erspart bleiben.
Landstraße zwischen Bargfeld-Stegen und Tangstedt (Schleswig-Holstein) - Höhe Heinrich-Sengelmann-Klinik - auf der rechten Seite steht ein Kreuz für einen vor zwei Jahren tödlich verunglückten Autofahrer. Aus dem Sonnenlicht heraus fahre ich mit den erlaubten 100km/h in den Schatten, hatte schon vorher - die Weitsicht des Rennradfahrers - den Wahnsinnigen auf der Straße gesehen. Versuche, mich vernünftig ranzubremsen (von 100km/h auf 30 km/h), um ihn mit möglichst wenig Geschwindigkeitsverlust und möglichts viel Abstand zu überholen. Klappt natürlich nicht, er fährt ja nicht mal ein Drittel meiner Geschwindigkeit. Es wird knapp, kann mich recht knapp vor ihm wieder einfädeln.
Wäre ich am Ende auch Hauptperson eines o.g. Artikels geworden? Auf der linken Seite ist ein frisch gepflastertert Radweg. Ein paar Wurzelbeulen sind auf dem 4km langen Radweg vorhanden, ebenso die Ausfahrt der Klinik. Ich fahre den Radweg 25-mal im Jahr, es gibt keinen Grund, den zu meiden.
Muss man deshalb sein Leben auf der Landstraße mitten im Berufsverkehr riskieren? Wenn sich KFZ mit über 100 km/h überholen, eiert ein Radfahrer keine 10 Meter neben dem Radweg auf der Fahrbahn rum...
Ist natürlich eine andere Situation, als die Gruppe, die in zwei Reihen fährt, aber zu oft geht es auch um einzelne Fahrer.